Optische Datenspeicher Aufbau, Qualität, Haltbarkeit CD, DVD und Blu-ray Disc von Hartmut Gieselmann
Entwicklung 1980: Audio-CD: Musik-Alben, 650 MByte (74 min.) 1985: CD-ROM: Computerdaten, 700 MByte 1990: CD-R: Computerdaten, Musik 1996: DVD-ROM: Daten, Videos, bis 8,5 GByte 1997: DVD-R: Daten, Videos, 8,5 GByte (DL) 1998: DVD-RAM: Computerdaten, 4,4 GByte 2006: Blu-ray Disc: HD-Filme, Daten, 50 GByte 2006: HD DVD: HD-Filme, 30 GByte Profispeicher: MO-Disc, UDO, ProData
Optische Datenabtastung
Eigenschaften Berührungslose Abtastung hohe Datendichte kurze Zugriffszeiten Dokumenten-Echtheit möglich (WORM) billigster Massenspeicher Trennung Datenträger / Laufwerk
Physikalischer Aufbau Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Aufbau R / RW-Medien Bild: Blu-ray Disc Association
Formate ROM: Markierungen mechanisch in PC gepresst R: Laser brennt Markierungen in organischen Farbstoff (Dye) RAM/RW/RE: Laser wandelt Struktur eines anorganischen Phase-Change-Mediums
Speicherkapazität Der Fokussierbarkeit des Lasers -Der Wellenlänge des Lasers Dem Abstand der Linse Der Linsenöffnung Dem Brechungsindex Bild: Blu-ray Disc Association
Numerische Apertur (NA) Bild: Blu-ray Disc Association
Datendichte Bild: Blu-ray Disc Association
Das Datensignal Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Analoges Datensignal Bilder: Blu-ray Disc Association
Das Datenformat Binäre Daten werden in Sektoren aufgezeichnet Jeder Sektor enthält eine Adresse, Nutzdaten, Prüf- und Korrekturcode. 8-Bit-Folge wird auf 12 bis 16 Bit erweitert. Sektoren werden gemischt, und großflächig auf der Disc verteilt.
Datensektor (DVD) Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Defekt-Management Bild: Blu-ray Disc Association
Die Audio-CD keine Bitgenaue Korrektur einfache Fehlerkorrektur, Interpolation Keine genaue Position der Sektoren 1:1-Kopie sehr schwer zu erstellen Kratzer ab etwa 1 bis 1,2 mm nicht mehr lesbar, ab 3 bis 4 mm deutlich hörbar.
CD-ROM / CD-R / CD-RW Bitgenaue Fehlerkorrektur kein Defekt-Management Spezifikation bis 700 MByte, Übergrößen Problematisch gute Brennerkompatibilität CD-RW in der Praxis problematisch schlechtes Paket-Writing
DVD-ROM / R / RW hoher mechanischer Schutz verbesserte Fehlerkorrektur Zweilagige Medien mit 8,5 GByte Zwei unterschiedliche Aufnahmeformate (DVD+R / DVD-R) Starke Qualitätsunterschiede bei Rohlingen und Brennern
DVD-RAM Vorgeprägte Sektoren Aufwendige Layerstruktur Defekt-Management Cartridge möglich Automatische Datenüberprüfung Ideale Backup-Lösung Inkompatibel zur DVD-ROM Qualitätsmessungen kaum möglich
Blu-ray Disc: BD-R, BD-RE sehr hohe Datendichte, viele Layer kratzfeste Oberfläche Defekt-Management Aufwendige Produktion sehr teure Laufwerke bis 200 GByte in Planung
HD DVD Aufgebohrte DVD relativ einfache Produktion günstigere Laufwerke bisher nur HD DVD-ROM Aufnahmemedien kommen 2007 Lange Zugriffszeiten schlechtes Aufnahmesignal
Aufbau Bild: Audiodev
Formatunterschiede DVD HD DVD-ROM /R Blu-ray Disc (BD) Wellenlänge 650 nm 405 nm Schutzschicht 0,6 mm 0,1 mm Abstand Linse-Disc bis 1,7 mm 1,6 mm bis 0,5 mm Numerische Apertur 0,6 bis 0,65 0,65 0,85 Kapazität pro Layer 4,7 GByte 15 GByte 25 GByte Transferrate (1X) 11,08 MBit/s 36,55 MBit/s 35,96 MBit/s Lesetempo 3,49 m/s 6,61 m/s 4,92 m/s
Filmformate DVD HD DVD Blu-ray Disc Video-Codec MPEG-2 VC-1, H.264/AVC, MPEG-2 MPEG-2, VC-1, H.264/AVC Bevorzugte Tonformate Dolby Digital, DTS, PCM DD+, TrueHD, DTS HD, Dolby Digital, PCM Dolby Digital, PCM, (DD+, TrueHD, DTS HD) Navigation DVD-Menüs iHD HDMV, BD-J Kopierschutz CSS AACS AACS, BD+, ROM-Mark
Kopierschutz Der CSS-Schutz der DVD wird abgelöst vom Advanced Access Content System (AACS). AACS berücksichtigt Kopien auf Rohlingen durch Nutzungsbeschränkungen (Digital Rights Management). HD-Ausgabe digital nur über HDMI oder DVI mit HDCP. Bis 2010 analoge HD-Ausgabe über YUV-Komponente, VGA fraglich. Verschlüsselte Inhalte können online freigeschaltet werden. Windows Vista (64 Bit) nutzt Protected Media Path (PMP). Bei geknackten Geräten kann der Kodierschlüssel auf eine Blacklist gesetzt werden – danach ist ein Update notwendig.
Qualitätsprüfung Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Das HF-Signal Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Qualitätskriterien Kritisch: Signal der kurzen Pits Jitter (abhängig von Amplitude) Rohdatenfehler (BLER, PI Sum 8, RSER10K) Unkorrigierbare Fehler (E23, POF, UNC) Blu-ray Disc: Burst-Fehler
Der Jitter Abweichung der Signalzeit vom Grundraster T Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Grenzwerte CD: BLER: 220 / Jitter: 35 ns DVD: PI Sum 8: 280 / Jitter: 9 % Blu-ray Disc: RSER10K: 2E-4 / Jitter: 6,5 %
DVD-Laufwerke Firmware-Updates mit Brennrezepten Langsames Brennen: CD bis 24X, DVD bis 8X Probleme mit RW- und DL-Medien
Eigene Messungen Ermöglicht frühzeitige Erkennung Fehlerrate von CDs und DVDs Messung mit Plextools, CD-DVD-Speed Messung abhängig vom Laufwerk bei zu hohen Fehlern umkopieren
Messkurven Plextools Bild: c‘t – magazin für computertechnik
Lebensdauer Abhängig von Aufnahmequalität Lagerbedingungen Lesegerät Qualität des Rohlings Qualität des Brenners Lagerbedingungen Temperatur Luftfeuchte UV-Strahlung Lesegerät Qualität des Leselaufwerks
Klimakammer Alterungsbestimmung nach Arrhenius
Materialunterschiede CD-R Quelle: c‘t – magazin für computertechnik
Unwägbarkeiten Brenner muss Laser genau anpassen Rohlingsmarken mit wechselnden Herstellern Unterschiede in der Massenproduktion schnelle Produktzyklen enormer Preisdruck Verlagerung nach Südostasien, China
Optimale Lagerung vor Sonnenlicht schützen kühler, trockener Raum Überprüfung alle 2 bis 3 Jahre
Alternativen MO-Laufwerke (Fujitsu-Siemens) UDO (Plasmon) sehr robust, Cartridge, bis 2,3 GByte, geringe Transferrate UDO (Plasmon) 2 x 15 GByte, 5,24“ Cartridge, optischer Nachfolger der MO, geringe Zugriffszeiten, True-WORM, sehr teuer ProData (Sony) Profi Blu-ray Disc, Cartdridge, 23 GByte, sehr teuer, Entwicklung eingestellt
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