Unterkunft Hotel Stadt Hannover: Goetheallee 21, Tel.: + 49 (0) 551 547960 Tagungszentrum Neue SUB – großer Seminarraum: Platz der Göttinger Sieben 1 Öffentlicher.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Bamberg zur Kulturhauptstadt
Advertisements

Miteinander für Europa 2012
„Wenn sie so wären wie wir……“
Planspiel Marketing (B94, 4 LP)
Länder- und kulturspezifischer Umgang mit Geld
Do. 10. Dez.: IV. „Hermeneutik“
Arbeiten in der Universitätsbibliothek
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Trends der Rechtsinformatik 1. Teil Was ist Rechts-Informatik? 20./21. Oktober 2009 und 12./13. Jänner 2010 Univ.-Prof. Dr. Friedrich Lachmayer Vorlesung.
Workshop Basismodul G3 Naturwissenschaften
Minipreneure Chancen für arbeitslose Frauen und Männer,
® LOG, Bruchköbel 2008 Fabian Dünow
Geschichte und Sozialkunde kombiniert
Bundesfachgruppe Statistische Ämter des Bundes und der Länder.
EuropaRAThaus Erklärung Für ein Europa der Bürgerinnen und Bürger „Wir einigen keine Staaten, wir verbinden Menschen“ (Jean Monnet) Anlässlich.
„…womit soll man salzen?“
Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué
Auslöser Vortrag: Kinder zwischen Konsum, Kommerz und Kredit im AK SB Krefeld Kern des Vortrags: Kritische Darstellung der Gefahren des Konsums.
Eröffnungsvortrag von Annelie Lohs und Gabriele Reichhardt
Zeichentheorie I.
Gottes Lebensrhythmus entdecken. Gottes Lebensrhythmus entdecken.
Theravada Gruppe Salzburg Buddhistische Praxis im Alltag
Wort des Lebens Dezember
Berlin.
Blüten am Feuerkogel Mit Texten von Udo Hahn.
Deutschlandbild bei Kasaner Jugend Dyugurova Aleksandra, Kasaner (Priwolzhskij) Föderale Universität.
Theorien, Methoden, Modelle und Praxis
Science und Gender Hat die Wissenschaft ein Geschlecht?
Nation Im Verständnis der Kulturwissenschaften „imagined communities“ (Löfgren, Anderson), d.h. gesellschaftliche Konstruktionen, die z.B. im Prozess des.
Der naturwissenschaftliche Unterricht vor der „kommunikativen Wende“?
Globalgeschichte Einführung in die VO
Organisatorisches Leiterin: Mag. Dr. Sabine Alexandra Haring Sprechstunde: Montag: Telefon:
Das Schachspiel.
Humanismus I: Das Erbe Wilhelm von Humboldts
Weyregg – eine Pfarre zum Wohlfühlen
UNITED NATIONS Educational, Scientific and Cultural Organization Kulturelle Vielfalt UNITED NATIONS Educational, Scientific and.
Ablauf / Programm Bürgerforum am Uhr Begrüßung
Konzepte von Interkultureller Pädagogik
Dialogwerkstatt Schulentwicklung: Auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule
LVA GROSSES ENTWERFEN IM BESTAND _ ÖSTERREICH SOMMER h. | 10.0 EC UM- und ZUBAU HISTORISCHES PFARRENSEMBLE TRAISKIRCHEN UM- und ZUBAU.
Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive Dr. Markus Bernhardt SS 2007.
Warum Latein? "Humanistische Bildung ist nicht dazu da, unsere Probleme zu lösen, sondern sie sichtbar und verständlich zu machen. Humanistische Bildung.
Evangelia-Margareta Samara Schulrätin für Deutsch als Fremdsprache
Vertrauen schaffen in der Krise
Anmeldung Veranstaltungsort Hiermit melde ich mich verbindlich zur Veranstaltung an Name, Vorname: _____________________________ Institution: __________________________________.
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft Institut für Allgemeine Pädagogik Prof. Dr.
Sehr geehrte Kommission! Hier ist unsere Presentation über unsere Universität uns begründung für die Reise nach Deutschland.
FH-GELSENKIRCHEN || EJÖ || PROF. OBERMEIER || JTK SS 2005 || STEFAN GEWECKE PR FÜR FORTGESCHRITTENE INTERNATIONALE PR || MARKETING UND PR ||
Es tut sich was in der grossen weiten Welt!. Eine Initiative geht um die Welt.
Nicht das Problem, sondern die Lösung: Pflege 50+ Die Stadt Senftenberg lädt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten und stationären Pflege.
Muslimische Jugendliche Brückenbauer zwischen HERKUNFT & ZUKUNFT Kreativität ein Erfolgsmerkmal jedes Baumeisters.
Kommunikation Die Stimmungslage der Nation im Mai 2008 Juni 2008 Prof. Dr. Frank Brettschneider Die Deutschen vor der Fußball-EM 2008 Ein Gemeinschaftsprojekt.
Kommunikation Die Stimmungslage der Nation im Frühjahr 2008 März 2008 Prof. Dr. Frank Brettschneider Die Deutschen im Frühjahr 2008 Ein Gemeinschaftsprojekt.
Was ist religiöser Fundamentalismus
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Theologie der Verbände
Anmeldung: Sekretariat der Klinik für Urologie und Kinderurologie Frau Mey-Janik, Frau Sommerfeld Tel.: +49(0)2043 / FAX: +49(0)2043 /
Das Fach „Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde“ stellt sich vor
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
"Und wieso macht du das?" Wie kommen Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit aus der Revanzfalle?
Joshua Antlfinger und Frauke Schrader. Was ist THE Port? Hackathon 2014 Teams Themen und Lösungen Unsere Tätigkeiten Hackathon 2015.
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft INSTITUT FÜR INFORMATIONS- UND WIRTSCHAFTSRECHT.
Prof. Dr. Andreas Voss, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Präsentation am Freitag, 27. März 2009, TU Dortmund, Fakultät Erziehungswissenschaft.
Keine Angst vor Demokratie Politische Bildung als Chance.
Ein Quiz schreiben, Motive, Thema 4.  Aufgabe  Sie erarbeiten in einer Kleingruppe ein Quiz über den Inhalt von Franz Fühmanns Erzählung „Das Judenauto“
Prof. Dr. Winfried Hamel 27 August 2008 The way to the World, X-Zyme GmbH Seite 1 The way to the World Mittwoch, Dr. Shukry Na‘amnieh X-Zyme.
Warum Kompetenzen? Ein Blick zurück
verstehen, entdecken, erleben Für eine neue Kultur der Begegnung
Im Film Im Film geht es um… Am Anfang des Films Im Laufe des Films
 Präsentation transkript:

Unterkunft Hotel Stadt Hannover: Goetheallee 21, Tel.: + 49 (0) Tagungszentrum Neue SUB – großer Seminarraum: Platz der Göttinger Sieben 1 Öffentlicher Abendvortrag ZHG – 002 Platz der Göttinger Sieben 5 Restaurant Cafe Botanik: Unter Karspüle 1b Restaurant Rialto Weender Landstr. 3 Formlose Anmeldungen werden bis zum 8. Oktober 2012 im Koordinationsbüro entgegengenommen. Das Graduiertenkolleg: Das Göttinger DFG-Graduiertenkolleg 1507 Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts, das zum 01. April 2009 seine Arbeit aufnahm, erforscht die symbolischen Formen und die Träger von Expertenkulturen, welche die okzidentalen Gesellschaften prägten und prägen. Nicht erst seit dem Beginn der Moderne wurde das gesellschaftlich verfügbare Wissen zunehmend in Wissensbereiche ausdifferenziert. Bereits seit dem 12. Jahrhundert ging damit die Etablierung des Experten als einem sozialen Typus einher, der unterschiedliche Wissensbereiche symbolisch repräsentierte und zugleich definierte. Die Position des Experten ergibt sich aus einem Wechselspiel fremder und eigener Zuschreibungen von Sonderwissen. Unter Expertenkulturen versteht das Kolleg solche Kulturen, an deren Konstitution Experten als Träger von Wissen maßgeblich beteiligt sind. Das Kolleg geht von der Hypothese aus, dass die soziale Dynamik, die durch die Schaffung von Expertenkulturen in Gang gesetzt wurde, mentale Widerstände erzeugte. Je stärker die Menschen in ihrem alltäglichen Leben gezwungen waren, den von Experten verwalteten Wissensbeständen zu vertrauen, umso stärker tendierten sie dazu, den Experten zu misstrauen. Die unaufhebbare Ambivalenz von Systemvertrauen und Expertenkritik seitens der Nicht-Experten führte bis in die Gegenwart einerseits zur Erweiterung von Wissensbeständen, andererseits zur Ausprägung zeitkritischer Einheits-, Ganzheits- und Einfachheitsutopien. DFG-Graduiertenkolleg 1507 Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts Symposion: Entwürfe einer besseren Welt Oktober 2012 Kontakt: Graduiertenkolleg Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts Heinrich-Düker-Weg Göttingen Tel.: + 49 (0) 551 –

Montag, 15. Oktober :30 Uhr: Prof. Dr. Frank Rexroth Einführung in das Symposion 14:00 Uhr: Prof. Dr. Gerhard Dohrn-van Rossum Neuerungsbewusstsein und Fortschrittskonzepte seit dem Spätmittelalter 15:00 Uhr: Pause 15:30 Uhr: Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt Wissen über die Zukunft als Quelle der Legitimität 16:30 Uhr: Dr. Matthias Roick Lorenzo Valla und das unerreichte Rom: Eine humanistische Utopie 18:00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag (ZHG 002) Prof. Ananya Jahanara Kabir Philologist of a Better World: The Postcolonial Novelist and the Command of Scientific Knowledge 20:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen Café Botanik In einer technisierten und kleingliedrig ausdifferenzierten Gesellschaft gilt das Spezialwissen des Experten als unverzichtbar. Experten helfen, selbst die einfachsten Verrichtungen des Alltags zu meistern, sie tragen ihr Wissen zum Markt und verheißen, mit ihren speziellen Kompetenzen das Wesentliche zur Erklärung, ja zur Lösung aller möglichen Probleme beizutragen. Das seit 2009 bestehende Göttinger Graduiertenkolleg Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts hat seine Arbeit der formativen Phase dieser epistemischen Vielfalt und der damit verbundenen Verbreitung von Experten gewidmet. Es war keineswegs erst die Geburt der Moderne oder gar die Ära der postindustriellen Gesellschaft, in der die soziale Rolle des Experten definiert wurde, sondern das spätere Mittelalter. Die Entstehung von Sonderkulturen der Kirche, des Hofes, der Stadt und der Wissenschaft waren zentrale Bedingungsfaktoren für die Emergenz des Experten. Mit der Zuversicht, dass spezialisierte Wissensbereiche Wesentliches zum Bestand der res publica und zur Meisterung des Alltags beitrugen, stieg allerdings auch der Unmut gegenüber Experten als den Trägern des Sonderwissens. Expertenkritik ist daher so alt wie ihre Tätigkeit selbst, ihre Ausprägungen reichen von den Unmutsäußerungen Einzelner bis zu gewalttätigen Entladungen, beispielsweise gegen gelehrte Ratgeber und Advokaten im Fürstendienst. Falsch wäre es allerdings, in dieser Kritik eine rein retardierende oder gar negierende Kraft zu sehen. Eine der Arbeitshypothesen des Graduiertenkollegs ist, dass Expertenkritik kulturell schöpferisch ist, insofern sie am Anfang utopischer Einheits-, Ganzheits- und Einfachheits- Entwürfe steht. Während des Symposions werden Spuren aus der Tradition des utopischen Denkens verfolgt. Sie können nämlich eine Vorstellung davon vermitteln, wie derlei Entwürfe für eine bessere Welt aus dem zeitgenössischen Unbehagen gegenüber der epistemischen Kompliziertheit der Welt heraus zu erklären sind. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener historischer Kulturwissenschaften aus Großbritannien, der Schweiz und Deutschland. Dienstag, 16. Oktober :00 Uhr: Diskussion des Abendvortrags 9:30 Uhr: Dr. des. Tilo Renz Utopias Ort. Überlegungen mit Blick auf die Literaturgeschichte 10:30 Uhr: Pause 11:00 Uhr: Dr. Heiko Hartmann Mittelalterliche Idealwelten im Spannungsfeld von Wissen und Nichtwissen und ihre Differenz zur neuzeitlichen Utopie 12:00 Uhr: Prof. Dr. Udo Friedrich Abschlussdiskussion und Schlussworte Anschließend: Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen im Rialto 14:00 Uhr: Prof. Dr. Gerhard Dohrn-van Rossum Workshop: Technische Experten im Spätmittelalter - Merkmale, Marketing, Migrationen Symposion: Entwürfe einer besseren Welt, Oktober 2012