Herzlich Willkommen Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück.

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 Präsentation transkript:

Herzlich Willkommen Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ergebnisse einer handlungsorientierten Untersuchung zu Armut und Hartz IV im Raum Osnabrück „Das kann mir keiner erzählen, dass man davon leben kann …“ Ulrich Rückin, Olaf Perrey, Heike Hellmeister

Befragungsgruppe 92 Personen mit Geringeinkommen 59 Alleinstehende 27 Haushalte mit Kindern Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Die Mehrheit der befragten Personen bezieht Leistungen nach Hartz IV oder Grundsicherung in gleicher Höhe… …aktuell: 351 € für Alleinstehende Kritik an der Regelsatzberechnung gibt es von… …Dr. Rudolf Martens: Willkürliche Abschläge und Kürzungen Regelsatz müsste 440 € betragen …Prof. Rainer Roth: falsche Berechnungsgrundlage Regelsatz müsste 500 € betragen Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Reicht das Geld? Fast alle Befragten geben an: Hartz IV „ist zu knapp“. 2/3 sagen sogar: Hartz IV „reicht nicht zum Leben“. Besondere Bedeutung Geldleistungen und Unterstützung Arbeitssuche Aus Sicht B. auch erhebliche Machtposition Alle B. haben mit Ämtern zu tun – Schwerpunkt Agos mit 74 B. Informationspraxis der Behörden ist aus sicht der B. unzureichend. Eine große Mehrheit fühlt sich unzureichend informiert. Thematisiert werden mangelnde Infos zu materiellen Leistungen, aber auch bei der Arbeitssuche oder Qualifikation. Zitat zeigt auch eine Unsicherheit, nicht alle Infos zu erhalten. Bescheide sind zu kompliziert: Ämtersprache, orientiert an Rechnungsweisen der Ämter Man benötigt eigentlich eine spez. Ausbildung, um sich durch die entsprechenden Sozialgesetze zu arbeiten. [ggf. differenziert nach Haushalten HH mit K. 2 v. 22; Ergänzer 0] Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Mangel wird weiterhin empfunden bei… … größeren Anschaffungen und besonderen Anlässen … Gesundheit Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Einkommen und Einkommensarmut Unterstützung finden die Befragten bei… … sozialen Netzwerken … karitativen Einrichtungen … und durch den Osnabrück-Pass Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Betroffene wünschen sich: höhere Regelleistungen einmalige Beihilfen mehr Vergünstigungen Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Wohnen Die Befragten sind mit ihrer Wohnung recht zufrieden… … obwohl sie unterdurchschnittlich kleine Wohnungen haben. Die Mehrheit ist mit dem Wohnviertel zufrieden… … wünschen sich aber mehr Treffs, Stadtteilzentren und Beratungsstellen Kritisch wird häufig die Hausgemeinschaft gesehen; und bei fast 45% Probleme mit dem Zustand der Wohnung genannt wird. Wohnungsgröße recht bescheiden. Singles durchschnittlich 47qm; Vergleich durchschnitt 70qm (gemessen alte Länder) Bei allen 37,4qm Vergleich 53 Positiv hervorgehoben werden die Verkehrsanbindungen und die Infrastruktur in Bezug auf Läden und Ärzte. Fazit: Die B. wohnen nicht immer in den besten Wohnlagen, z.B. an Hauptverkehrsstrassen; aber in Osnabrück gibt es scheinbar keine extreme Gettoisierung. Zustand halten!! Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

„Die kleinen Wohnungen sind zu teuer – oder zu weit außerhalb – Arbeitslose als Mieter unbeliebt, …“ (B33) „Die meisten Wohnungen für Alleinstehende sind schon in der Grundmiete (Angemessen-heit) zu teuer.“ (B34, B5) „Wenn man angibt, dass man alleinerziehend und ALG-II-Bezieher ist, hat man gar nicht die Gelegenheit, sich eine Wohnung anzusehen.“ (B79) Probleme kleine Wohnungen (unter 50qm) zum vorgegebenen Preis (unter 6 € pro qm) Und auch sozialer Status – Vermieter haben Angst, dass sie ihre Miete nicht erhalten. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Wohnkosten und Energie 14 Haushalte haben Kosten über der Mietobergrenze… … doch ein Umzug gestaltet sich schwierig. Bei den Stromkosten gibt es eine Unterdeckung von fast 10 € monatlich… … obwohl die Befragten vergleichweise wenig Energie verbrauchen. Nicht so sehr viele Fälle – Unterdeckung bewegt sich zwischen 5 und auch 190 €. Situation entsteht oft durch eine Änderung der Lebenssituation. Kinder ziehen aus der elterlichen Wohnung aus. Regelsatzanteil für Haushaltenergie liegt bei ca. 22 € - steigende Energiekosten wurden auch nicht berücksichtigt. Genau: Tabelle Heiße tipps aus der Politik, doch warme Pullover zu tragensind vollkommen absurd. Die Befragten verbrauchen schon unterdurchschnittlich viel Energie. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück Erläuterung Tabelle: bei Singlehaushalt ergibt sich eine Lücke Lücke wäre beträchtlich größer. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Betroffene brauchen: Mehr Treffpunkte in den Wohnvierteln Eine Anhebung der Mietobergrenzen Vermieter, die auch an arbeitslose Menschen vermieten Einen Energiesozialtarif Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Arbeit und Arbeitslosigkeit Die Mehrheit der Befragten ist bereits vier Jahre oder länger arbeitslos… …obwohl sie durchschnittlich gut qualifiziert sind! Die meisten Befragten werden bei der Arbeitssuche enttäuscht! Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Arbeit und Arbeitslosigkeit Viele Betroffene haben individuelle Fortbildungswünsche ... ... denen mehrheitlich aber nicht entsprochen wird! Viele Befragte haben an Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen ... ... die als sinnlos und unpassend erlebt werden. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Betroffene wünschen sich: mehr individuelle und praktische Unterstützung bei der Arbeitssuche mehr Förderung von Weiterbildung, Qualifizierung und Beratung aktive Arbeitsmarktpolitik Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ämter und Behörden Vier von fünf Befragten fühlen sich unzureichend informiert. Nur ein Viertel der Befragten versteht die Bescheide. Besondere Bedeutung Geldleistungen und Unterstützung Arbeitssuche Aus Sicht B. auch erhebliche Machtposition Alle B. haben mit Ämtern zu tun – Schwerpunkt Agos mit 74 B. Informationspraxis der Behörden ist aus sicht der B. unzureichend. Eine große Mehrheit fühlt sich unzureichend informiert. Thematisiert werden mangelnde Infos zu materiellen Leistungen, aber auch bei der Arbeitssuche oder Qualifikation. Zitat zeigt auch eine Unsicherheit, nicht alle Infos zu erhalten. Bescheide sind zu kompliziert: Ämtersprache, orientiert an Rechnungsweisen der Ämter Man benötigt eigentlich eine spez. Ausbildung, um sich durch die entsprechenden Sozialgesetze zu arbeiten. [ggf. differenziert nach Haushalten HH mit K. 2 v. 22; Ergänzer 0] Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

„Als ich ALG I bezog, hätte ich mehr Geld ergänzend erhalten können, hat mir aber keiner gesagt … Die Ämter sollten besser aufklären.“ (B42) „Informationen und Angebote durch die AGOS werden nicht mitgeteilt, Möglichkeiten zu Qualifizierung sind undurchsichtig, es scheint abhängig vom Fallmanager zu sein, ob man gut informiert ist oder nicht. Gesetze gibt es nicht, es sind nur Empfehlungen und nicht einforderbar." (B38) Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ämter und Behörden Die Mehrheit hält ihren Bescheid für nicht korrekt. Viele Betroffene fragen nicht bei den Ämtern nach. Nur 35 Personen halten den Bescheid für Korrekt. Ken großes Vertrauen. Direkter Bezug auf die Veständlichkeit. Ein Bsp- Eine Frau erhielt 12 Bescheide bzw. Änderungsbescheide in 5 Monaten Hartz IV bezug. Dazu noch abweichende Zahlungen auf ihr Konto. Ihre persönliche Konsequenz: sie geht nur noch in Begleitung zu den Ämtern. Das so viele nicht nachfragen erstaunt im ersten Moment. Erklärung: gehen zu einer Beratungsstelle 33 von 45 2. erklärung: Bescheide sind do kompliziert, dass ein Ansatzpunkt für die Nachfrage fehlt. Beispiel Auszug Beratungsgespäch Folgerung Klient und Sachbeabeiter kommen nicht zusammen: Klient argumentiert nicht mit $$ - S. versteht Alltagsfrage nicht Folgerung Umsetzuing von Infos und Bescheiden in eine „normale“ alltagsgerechte Form Oder zu Beratungsstellen schicken. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

(Auszug Beratungsgespräch) „Ja, wie Sie mir das jetzt so vorrechnen ... Ich hatte auch schon den Eindruck, dass das vielleicht nicht stimmt. Aber, meine Sachbearbeiterin, die ist eigentlich sehr nett, aber bei den Bescheiden, da blickt ja keiner durch, wenn ich die dann frage, dann fragt die mich was da nicht stimmt - oder sagt, dann müsste ich eben schriftlich Widerspruch einlegen, wenn was wäre. Das könnte jeder. Aber wie soll ich das denn dann machen? (…) Da lasse ich es dann, wie es ist.“ (Auszug Beratungsgespräch) Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Beratungsstellen 72% der Befragten kennen eine Beratungsstelle… … die ihnen bei Problemen weiter helfen konnte. 15 verschiedene Institutionen werden genannt. Aufklärung, alltagsgerechte Erkärungen, Beratung, Hilfe bei Widersprüchen Zielgruppenorientierte Hilfe in vers. Lebenslagen Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ämter und Behörden Fallmanager und Mitarbeiter der Leistungsabteilung werden als tendenziell freundlich angesehen… …Betroffene fühlen sich aber oft zu wenig unterstützt, ungerecht behandelt und zu wenig gefördert. Genauer wissen: Frage Wie fühlen Sie sich von Ihrem Fallmanager bzw. neue Frage: von Sachbearbeiter in der Leistungsabteilung behandelt. Fragen zu Freundlichkeit, Kompetenz, Zeit, Unterstützung, Gerechtigkeit. B. konnten Noten zwischen 1 und 5 abgeben. Nicht alles im Detail; eingehen auf Freundlichkeit und Unterstützung. Bei der Frage fühlen Sie sich unterstützt oder allein gelassen, sehen die Zahlen etwas anders aus. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Sachbearbeiter der Leistungsabteilung Fallmanager Sachbearbeiter der Leistungsabteilung Leistungsabteilung fällt tendenziell leicht schlechter aus. Freundlichkeit ist ok, aber… Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück Die Befragten fühlen sich eher allein gelassen mit Ihren Problemen und Wünschen. Betroffene erwarten von Fallmanager die Vermittlung eines geeigneten Arbeitsplatzes. Zitate „Ein Arbeitsangebot während der gesamten Arbeitslosigkeit!!“ (B37) „demotivierend statt aufbauend“ (B66) „Standardprogramm: Bewerbungen vorzeigen, bei Zeitarbeitsfirmen bewerben“ (B29) Es stellt sich die Frage: Sind denn Arbeitsplätze vorhanden? Erhebungen zeigen die große Mehrheit will Erwerbsarbeit. Auch eine Befragung von Arbeitsvermittlern kommt zu diesem Ergebnis. Interessante Studie von Olaf Behrend, der über 100 Interviews mit Arbeitsvermittlern geführt hat und beleuchtet den Wandel durch die Änderungen im SGB III – das sogenannte Aktivieren. Nach seinen Ausführungen werden die objektiven Bedingungen ausgeblendet ( Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sind egal – Kunde muss nur den Willen haben) und die Wünsche der Arbeitssuchenden ignoriert. - biografische Mobilität Was du mal gelernt hast zählt nicht mehr. - räumliche Mobilität. Gib alle sozialen Bindungen auf - Abwärtsmobilität beim Einkommen Arbeite zu jedem Lohn. Aus dieser Studie möchte ich einen ARGE-Vermittler aus dem Rheinland zitieren: Es kommen halt sehr viele Leute mit der ganz naiven Frage „Haben sie ´nen Job für mich“ auf mich zu. Er findet dies naiv. Die Betroffenen sehen dies als ihr Anrecht auf Förderung. Ein zitat bringt die auf den Punkt „Mehr Arbeitsangebote. Wenn unsereins einmal etwas versäumt, wollen sie gleich kürzen.“ Diskrepanz zwischen Fordern und Fördern. Ganz lesenswert in diesem Kapitel auch die Schilderungen einzelner Erlebnisse mit Fallmanagern. Bei der Leistungsabteilung wird auch mangelnde Zeit zusätzlich thematisiert. Die Schwierigkeiten mit den Bescheiden erfordern einen hohen Beratungsbedarf durch die Leistungsabteilung, die bewilligten Geldleistungen sind für die Betroffenen existenziell – deshalb ist ihnen eine Unterstützung und Beratung hier besonders wichtig. Ein Anspruch, der oft nicht eingelöst wird. Gegebenenfalls müsste Personal eingestellt werden, damit eine ausführliche Beratung stattfinden kann und der Anspruch der Befragten umfassend beraten zu werden, hinreichend erfüllt werden kann. [Personenabhängigkeit]. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Betroffene wünschen sich von den Ämtern: mehr Verständlichkeit und Aufklärung eine bessere Behandlung mehr Hilfen bei der Arbeitssuche Beratungsstellen sind für die Befragten eine große Hilfe Konkret gefragt Wünsche an das Beratungspersonal 25 Antworten thematisieren das Informationsdefizit. 14 Antworten zu Freundlichkeit. Daneben häufig Wertschätzung, Respekt, menschliche Behandlung „Die brauchen uns nicht Kunden zu nennen, das sind wir ja nicht wirklich, sondern einfach freundlicher sein. Die sollten mal einen Tag so wie wir mitmachen. Ich meine, die kriegen auch Druck, aber etwas mehr Einfühlung in unsere Situation.“ (B33) Großer Teil bezieht sich auf Hilfestellung bei der Arbeitssuche. Exemplarisch: „Unter anderem echte Unterstützung und INDIVIDUELLE Beratung und Begleitung statt Standard-Sprüche und Standard-Maßnahmen. Ich habe mich NICHT unterstützt gefühlt und nur VÖLLIG unpassende Arbeitsangebote (ca. ein bis zwei pro Jahr) erhalten. In erster Linie hatte ich den Eindruck, mein ‚Fallmanager‘ soll Druck ausüben (bzw. weitergeben) möglichst schnell IRGENDEINEN Job anzunehmen; Standardlösung Zeitarbeit.“ (B22) Positiv festzuhalten in diesem Kapitel sind die Hilfen durch die Beratungsstellen. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Soziale Beziehungen/Diskriminierung Die Lebenssituation der Befragten belastet die sozialen Beziehungen … zu Freunden … in der Familie … zu Eltern und Geschwistern Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

„Ja, weil man nicht alles mitmachen kann … nein, weil meine Freunde sind selber bitterarm.“ (B21) Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Psychosoziale Belastungen 4 von 5 Befragten geht es zumindest zeitweise schlechter… …bei der Hälfte der Betroffenen hat sich die Befindlichkeit dauerhaft verschlechtert Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Was könnte helfen? Austausch, Information, Beratung finanzielle Grundsicherung Integration und Anerkennung durch Arbeit Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Familien mit Kindern Staatliche Leistungen reichen nicht zur Befriedigung der Bedürfnisse der Kinder ... ... obwohl sich die Eltern bereits erheblich einschränken. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Familien mit Kindern Mangel besteht schon bei den Grundbedürfnissen ... ... daneben fehlt es an Geld für besondere Anlässe, Freizeitangebote und die Kosten der Bildung. Die meisten Eltern wünschen sich für ihre Kinder einen hohen Schulabschluss ... ... viele sind aber skeptisch, dass ihre Kinder eine gerechte Chance auf gute Bildung haben. Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Die Eltern wünschen sich: Höhere Kinderregelsätze Einmalige Beihilfen für größere Anschaffungen, Reparaturen, Bekleidung Unterstützung bei Kinderbetreuung und Bildung Ausweitung beim Osnabrück-Pass Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Wünsche und Forderungen – ein Fazit Erhöhung der materiellen Leistungen Abbau der Diskriminierung Ausweitung kommunaler Vergünstigungen individuelle Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration aktive Arbeitsmarktpolitik Ein Projekt der Arbeitslosenselbsthilfe Osnabrück

Vielen Dank für Ihr Interesse Die Studie finden Sie als PDF-Datei auf: www.ash-os.de Fragen und Anregungen Arbeitslosenselbsthilfe e.V. Ulrich Rückin Lotter Str. 6-8 49078 Osnabrück Tel: 0541 47299 Email: ash@osnanet.de Vorstellung einer handlungsorientierten Untersuchung zu Armut und Hartz IV im Raum Osnabrück 20. Juni 2009