Veranstaltungsgliederung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Geld für kluge Köpfe – Studium als lohnende Investition Studienfinanzierung mit Human Capital Contracts (HCC) Friedrich-Naumann-Stiftung Hannover,
Advertisements

Die Situation der Rückkehrförderung in NRW
WAS ZUM NACHDENKEN !
Die Kapitallebensversicherung
Der Wirtschaftskreislauf
Der Tour Guide bleibt immer der erste Fahrer und fährt möglichst in der Fahrbahnmitte um gut gesehen zu werden Alle Mitfahrer ordnen sich versetzt.
Das Unternehmen in der Mikroökonomie
Tutorium: Wirtschaftliche Grundlagen für den Arbeitslehreunterricht
Erfolgreich an den Start – Gründertag der Wirtschaftsjunioren Bonn 1 Das erste Bankgespräch - Vorbereitung und Erwartungen Gründertag der Wirtschaftsjunioren.
Gesundes Führen lohnt sich !
Methodisches Problemlösen - die INVENToolbox ® der INVENT NET ® GmbH
Finanzierung von Fundraising Wo kommt das Geld fürs Fundraising her? Referent: Kai Fischer Dresden, 9. Sept
Neu-EU-BürgerInnen aus Bulgarien und Rumänien in Duisburg Impulsvortrag zum Thema Selbstständigkeit Angel Alava-Pons, GFW Duisburg,
Ihr Partner in Thailand
Umsetzung des Projektes - CZ Zentrum für Regionalentwicklung.
Volkswirtschaftliche Bewertung der EnEV 2009 Berlin, 30. August 2011.
Warum Berufsunfähigkeitsversicherungen mit verzinslicher Ansammlung oder Beitragsrückgewähr keinen Sinn machen.
Zinsen und Zinseszinsen
ETWAS ZUM NACHDENKEN !.
R.P.G. MAL WAS ZUM NACHDENKEN!.
WAS ZUM NACHDENKEN!.
Der einfache Wirtschaftskreislauf
Wusstest du, dass die reichsten 10% der Weltbevölkerung rund 90% des weltweiten Kapitals besitzen? © Weltbank 1.
Du hast bei einem Wettbewerb folgenden Preis gewonnen:
1 Unsere Kunden, Sie stehen mit Ihren Wünschen und Zielen bei uns im Brennpunkt ! Freiheit und Flexibilität sind unserer Ansicht nach die Grundvoraussetzungen.
Management, Führung & Kommunikation
Rechtssicherheit und aktuelle Fachkunde für Datenschutzbeauftragte! Ich bin dabei !
Die richtige Anschlussfinanzierung
J. Schillmann, M. Neumann, M. Hosseini, T. Trierscheid F2C Finance to Customer Bankwesen Referenten: - Jan Schillmann - Tristan Trierscheid - Markus Neumann.
Herzlich Willkommen © 2009 Das Empfehlungsforum Reden ist Silber Empfehlen ist Gold.
Bank Austria Market Research Wien, 11. Oktober 2012 Anlagebarometer Weltspartag 2012.
Währungsreform 5 Eine kleine Geschichte über die Währungsreform, die uns schon nächstes Wochenende treffen kann.
Informationen über die Zentrale Prüfung in der Klasse 10 im Schuljahr 2006/07 an der Theodor-Heuss-Realschule!
1 Nutzen Sie diese Powerpoint-Präsentation beim Selbstlernen oder in Veranstaltungen zur Einführung in das jeweilige Thema. Einführung Lernmodul Nutzungsbedingungen:
Probleme lösen „hilf mir!“: ich helfe dir beim Suchen deiner Lösung!
Informationen über die Zentrale Prüfung in der Klasse 10
Thema: Wie finde ich das passende Unternehmen für mich?
Warenvorfinanzierung Finetrading Einkaufsfinanzierung
Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung
Herzlich Willkommen © 2009 Das Empfehlungsforum Reden ist Silber Empfehlen ist Gold.
Wie Ihre Geschäftsidee Realität wird von Martin Schulte
Zunächst allgemeine Begrüßung durch Herrn Funk bzw
Zahlungsströme zwischen Akteuren
Rating Rating ist - allgemein gesprochen - die Bewertung eines Produkts bzw. einer Organisation, verbunden mit einer Klassifizierung, an die die Vergabe.
Unternehmen und Unternehmensmerkmale
Willkommen zum Lehrabend
Berufsorientierung mit Berufswahlpass
Abteilungen innerhalb einer Firma
Die doppelte Buchführung
Die Gedächtnisleistung
WAS ZUM NACHDENKEN !.
Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. Bonn – Berlin – Brüssel© BVK – 2014 Unternehmer statt Vertreter Ein Berufsstand erfindet sich neu Michael.
Quellen: Redak 2002, Huffschmid 2006, Klimenta o.J., Plihon 2006 Proseminar Entwicklungsökonomie WS 06/07 Einheit 9 Finanzmärkte 1 Karin Küblböck.
Von Unternehmen und Unternehmern
Die Management-Tools von Z&H COACH beinhalten zentrale Hilfsmittel für ein Management-System. Sorgfältig angewendet führen diese Tools Ihr Unternehmen.
Wie entstehen Tarifverträge ?
DAX 8.000? Kein Grund für Höhenangst! Hans-Jörg Naumer Global Head of Capital Markets & Thematic Research Mai 2013 Nur für Vertriebspartner und professionelle.
Banken Thomas Kutschera.
Diese Beschreibung enthält indikative Werte. Sie ist weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Abschluß eines bestimmten Geschäftes. Trotz Anwendung.
Dienstleistung Lohnabrechnung
Gold – Spekulativer kurzfristiger Kauf Allerdings mit klaren Bedingungen.
Hinweis: Diese Präsentation läuft selbstständig - kann aber mit der Leertaste beschleunigt werden.
© 2005 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, the German member firm of KPMG International, a Swiss cooperative. All rights reserved. KPMG and the KPMG.
Die heutige Kreditvergabe
INTERNAL USE ONLY Attraktive Versicherungslösungen für VSPB-Mitglieder Generalagentur Referent Datum.
erfolgreich gestalten und gewinnen
Programmiersprachen II Fortsetzung Datenstrukturen Balancierte Bäume 1 Prof. Dr. Reiner Güttler Fachbereich GIS HTW.
Magisches Viereck.
Vorstand 01 Arbeitsplätze sichern Konjunktur stabilisieren Zukunft gestalten Keine Entlassungen in 2009.
Eidgenössische Volksabstimmung.
 Präsentation transkript:

Veranstaltungsgliederung Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte Finanzintermediäre und ihre Aufgaben 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre: Grundprobleme Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte Andere Wirtschaftssubjekte beabsichtigen, zum gleichen Zeitpunkt weniger Geld auszugeben als ihnen aktuell zur Verfügung steht. Der Geldüberschuss soll möglichst ertragbringend in zukünftige Perioden transferiert werden. Investitionsbedarf von Geldgebern Zeitpunkt t0 t1 Einkommen 100 Geplante Ausgaben 80 120 Saldo -20 +20 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre: Grundprobleme Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte In geldwirtschaftlich organisierten Marktsystemen kommt es immer wieder zu dem Problem, dass einige Wirtschaftssubjekte mehr Geld zur Beschaffung von Produktionsfaktoren oder zum Konsum ausgeben wollen, als ihnen zur Verfügung steht. Finanzierungsbedarf von Geldnehmern Zeitpunkt t0 t1 Einkommen 100 Geplante Ausgaben 120 80 Saldo -20 +20 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre: Grundprobleme Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte t0: 20 t1: 20 t0: 60 t1: 60 t0: 20 t0: 30 t0: 10 Geldgeber Geldnehmer Geldnehmer Geldgeber t0: 60 t1: 60 t0: 10 t0: 40 Geldnehmer Geldgeber 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre: Grundprobleme Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte Auf vollkommenen Finanzmärkten ohne Transaktionskosten und Informationsprobleme sind Finanzintermediäre überflüssig. Geldgeber schließen vollständige schriftliche Verträge, die alle kooperationsrelevanten Inhalte genau festlegen und im Zweifelsfall von Gerichten durchgesetzt werden können. Aufgrund welcher Marktwiderstände bzw. Friktionen werden Finanztransaktionen über Finanzintermediäre abgewickelt? 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre: Grundprobleme Finanzintermediäre Grundprobleme nicht organisierter Finanzmärkte Informationsprobleme Wer sind geeignete Marktpartner? Wie verlässlich sind meine Vertragspartner? Wie sehen angemessene (Zins-)Konditionen aus? Stückelungsprobleme Die jeweiligen Anlage- und Finanzbedarfe der Parteien passen nicht perfekt überein. Fristenprobleme Die jeweiligen Anlage- und Finanzhorizonte der Parteien passen nicht perfekt überein. Risikoprobleme Wie wahrscheinlich ist die Rückzahlung der Finanzmittel? Welche Eigenschaften hat der Geldnehmer? Wie entwickelt sich das Marktumfeld (allg. Wirtschaft, Zinsen,…) 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Transaktionen auf rein archaischen Finanzmärkten sind mit einer Reihe von Problemen und Transaktionskosten verbunden. Finanzintermediäre oder allgemein „Finanzdienstleister“ sind Institutionen, die die Durchführung von Finanztransaktionen zwischen potentiellen Geldgebern und Geldnehmern erleichtern und bei der Bewältigung der genannten Probleme unterstützen. In welcher Art und Weise können Finanzintermediäre tätig werden? 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre 1. Finanzintermediäre im weiteren Sinne Der Finanzintermediär im weiteren Sinne (sog. „Matchmaker“) unterstützt die originären Geldgeber und Geldnehmer bei ihren Finanztransaktionen u.a. durch Matchmaker Geldnehmer Geldgeber 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre 2. Finanzintermediäre im engeren Sinne Der Finanzintermediär im engeren Sinne (sog. „Marketmaker“) tritt einerseits als Geldgeber und andererseits als Geldnehmer auf. Durch den „Marketmaker“ wird eine ggf. unmittelbare Transaktion zwischen Geldgeber und Geldnehmer durch zwei eigenständige Vertragsverhältnisse ersetzt. Marketmaker t0: 20 t1: 20 t0: 20 t1: 20 Geldnehmer Geldgeber 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Aufgabe 1: Finden Sie jeweils zwei Beispiele für: Finanzintermediäre im weiteren Sinne („Matchmaker“) Finanzintermediäre im engeren Sinne („Marketmaker“) Aufgabe 2: Sind Versicherungen Finanzintermediäre im engeren Sinne? Inwieweit unterscheiden sich Finanztransaktionen, die über Banken bzw. Versicherungen abgewickelt werden? 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Aufgabe 1: Matchmaker: Marketmaker: 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Aufgabe 2: 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im engeren Sinne Informationsbedarfstransformation Finanzintermediären stehen mit einer Vielzahl von Geldgebern und -nehmern in Kontakt, so dass geeignete Transaktionspartner leichter gefunden werden können. Da Finanzintermediäre gegenüber Geldnehmern anspruchsberechtigt und aufsichtsrechtlichen Regelungen unterworfen sind, führen diese Bonitätsprüfung durch, so dass sich der Informationsbedarf der Geldgeber reduziert. Finanzintermediäre unterliegen Publizitätsvorschriften. Dadurch können sich originäre Geldgeber und -nehmer leichter über marktgerechte bzw. risikoadäquate Konditionen informieren. 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im engeren Sinne Losgrößentransformation Finanzintermediäre sind - in gewissen Grenzen - sehr flexibel in Bezug auf Transaktionsvolumen. Durch den Geld- bzw. Interbankenmarkt können kurzfristige Über- und Unterdeckungen ausgeglichen werden. 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Losgrößentransformation Geldnehmer Geldgeber Marketmaker t0: 30 t1: 30 t0: 10 t1: 10 t0: 20 t1: 20 Geld- bzw. Interbankenmarkt Geldnehmer Geldgeber Marketmaker t0: 20 t1: 20 t0: 40 t1: 40 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im engeren Sinne Fristentransformation Banken und Finanzintermediäre sind bereit, Beträge von Geldgebern für andere Fristen entgegenzunehmen als sie den Geldgebern überlassen. Beispiele: Banken: Einlagen sind täglich oder innerhalb von drei Monaten verfügbar während Kredite i.d.R. längerfristig gewährt werden. Lebensversicherer: Sehr langfristige Investitionsmöglichkeiten für Geldgeber bei Kapitallebens- oder Rentenversicherungen (5-50 Jahre), Anlage der Kundengelder in kurzfristigere Investments (0-30 Jahre). 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Aufgabe 1.4 Welche Risiken resultieren für Finanzintermediäre i.e.S. aus der Fristentransformation? Aus der Fristentransformation resultiert ein erhebliches 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im engeren Sinne Risikotransformation Risikodiversifikation: Durch die Zusammenfassung vieler Transaktionen mit unterschiedlichen Geldnehmern wird das Verlustrisiko (Ausfallrisiko) eines einzelnen Geldgebers begrenzt. Intermediärhaftung: Da der Finanzintermediär im Rahmen seines Eigenkapitals über eine gewisse Haftungsmasse verfügt und/oder externe Haftungsträger (wie Sicherungseinrichtungen oder der Staat) für die Verbindlichkeiten des Finanzintermediärs einstehen wird das Ausfallrisiko des Geldgebers reduziert. Risikoselektion und -gestaltung: In Folge ihrer Spezialisierung können Finanzintermediäre geeigneter Vertragspartner auswählen und darüber hinaus Risiken durch Sicherungs- und Kontrollmaßnahmen begrenzen. 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Geldvermögensbildung der privaten Haushalte bei Banken und Versicherungen Quellen: GDV, Jahrbuch 2010 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im weiteren Sinne Die Geschäftstätigkeit von Finanzintermediären im weiteren Sinne bezieht sich auf Dienstleistungen, die den unmittelbaren Abschluss von Finanzkontrakten zwischen originären Geldgebern und -nehmern einfacher und kostengünstiger ermöglichen. Zentrale Dienstleistungen sind: Vermittlung Informationsbereitstellung Risikoübernahme 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im weiteren Sinne Vermittlungsleistungen Arten von Vermittlungsleistungen: Herbeiführung eines unmittelbaren Vertrages zwischen Geldnehmern und -gebern Finanzmakler, Kredit- und Versicherungsvermittler, Vertriebsorganisationen Übertragung bereits existierender Ansprüche von einem bisherigen auf einen neuen Anleger Wertpapiermakler und -börsen 27.04.2011 Versicherungsmanagement

Versicherungsmanagement I. Finanzintermediäre und Ihre Aufgaben Finanzintermediäre Grundfunktionen von Finanzintermediären im weiteren Sinne Informationsleistungen Finanzintermediäre stellen Informationen bezüglich der Qualität und Existenz potentieller Geldnehmer sowie verschiedener Anlagemöglichkeiten bereit: Risikoübernahmeleistungen Spezialisierte Finanzintermediäre übernehmen gewisse Risiken von Finanztransaktionen: 27.04.2011 Versicherungsmanagement