Marlene Dietrich 1901-1992.

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 Präsentation transkript:

Marlene Dietrich 1901-1992

Woran mißt sich die Größe eines Stars? An seiner Prominenz zu Lebzeiten, an seiner darstellerischen Leistung oder an seinem Nachruhm, an der Aura, die nachfolgende Generationen spürbar erreicht? Der Star ist eine öffentliche Figur, die Inkarnation von Wünschen und Ängsten eines Volkes, er ist der Prototyp einer Zeit. Sein Beruf ist die Herstellung von Imagination, die sich an physischer Präsenz entzündet und doch immateriell bleibt. Der Star hat aber auch ein Privatleben. Diese persönliche Geschichte hat Marlene Dietrich immer zu verbergen gewußt.

Am Anfang 1901 27. Dezember: Marie Dietrich wird als zweite Tochter des Königlichen Polizeileutnants Louis Dietrich und dessen Ehefrau Wilhelmine (geb. Felsing) in Schöneberg (bei Berlin) geboren. Sie selbst gibt als Geburtsjahr Zeit ihres Lebens 1904 an. Sie erhält in der streng reglementierten preußischen Offiziersfamilie eine standesgemäße Erziehung. Besonderer Wert wird auf ihre musikalische Ausbildung gelegt.

1907 Tod des Vaters. Die Mutter heiratet wenig später den Leutnant Edouard von Losch, der im Ersten Weltkrieg fällt. 1918-1921 Internatsaufenthalt in Weimar. Dietrich erhält eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. 1921/22 Fortsetzung ihres Studiums an der Berliner Hochschule für Musik. Wegen einer Sehnenentzündung bricht sie ihre Ausbildung ab. Sehnenentzündung

In den Dokumenten der Berliner Zeit: den Familienbildern und den Schulheften, in denen Marlene ihren weltberühmten Vornamen selbst aus ihren Taufnamen Maria Magdalene zusammensetzt. Für ihre Familie bleibt sie übrigens immer Lena - auch als sie für die Welt schon die berühmte Marlene ist. Wie viele höhere Töchter lernt auch Marlene Ballett und Geige und schwärmt in ihrem Tagebuch von Filmstars und heimlichen Begegnungen mit jungen Männern ihres Alters.

"Mein Privatleben geht niemanden etwas an" - das war Marlene Dietrichs Maxime für Interviewpartner, und doch ist die Öffentlichkeit gerade auch an diesem Privatleben interessiert. Ein Star fällt nicht vom Himmel, er hat eine Familie, eine Kindheit, eine Entwicklung, die der interessierte Besucher nachvollziehen will.

Die frühen Jahre in Berlin, die der erste Raum thematisiert, ließ Marlene Dietrich gerne im Dunkeln. 1922 Unter dem Namen "Marlene Dietrich" spricht sie in der Schauspielschule des Deutschen Theaters mit dem Gretchen-Gebet aus "Faust" vor. Dietrich erhält ihre erste Theaterrolle in dem von Max Reinhardt inszenierten Stück "Der Widerspenstigen Zähmung". 1923 17. Mai: Heirat mit dem Regieassistenten Rudolf Sieber. Erste kleinere Filmrollen in "Der Mensch am Wege" und "Tragödie der Liebe„. 1924 12. Dezember: Geburt der Tochter Maria.

1930 Dietrich erhält die Hauptrolle der "Lola Lola" im Film "Der blaue Engel". Ihr gelingt mit dieser Rolle unter der Regie von Josef von Sternberg der Durchbruch. 2. April: Unmittelbar nach der deutschen Premiere des "Blauen Engels" reist Dietrich in die USA zu Sternberg und unterschreibt bei der Filmgesellschaft "Paramount Pictures" einen siebenjährigen Vertrag. In ihrem ersten Film in den USA ("Morocco") tritt sie als Sängerin in Männerkleidung auf. Ihr Hosenanzug löst einen Eklat aus und wird von zahlreichen Frauen übernommen. bis 1935 Sie dreht mit Sternberg insgesamt sieben Filme, darunter "Shanghai Express" und "The devil is a woman".

1936 Joseph Goebels bietet Dietrich für jeden Film, den sie in Deutschland dreht, 200.000 Reichsmark bei freier Wahl des Stoffes, des Produzenten und des Regisseurs. Sie lehnt ab. 1936-1939 Dietrich filmt in den USA unter der Regie von Ernst Lubitsch, Billy Wilder, Alfred Hitchcock (1899-1980) und Orson Welles (1915-1985). 1937 Bei ihrem letzten Besuch in Deutschland bis 1945 lehnt sie weitere Filmangebote der Nationalsozialisten ab.

Kurz nach ihrer Ankunft in New York fotografiert Irvin Chidnoff eine Porträtserie des neuen, in den USA noch unbekannten Stars.

Als Josef von Sternberg dies erfährt, macht er sofort zur Bedingung, daß fortan alle Fotos seiner künstlerischen Leitung unterliegen. Fünf Jahre kontrolliert Sternberg so das Image von Marlene Dietrich, formt den Mythos und kreiert den neuen "Glamour Star".

"Was ist Glamour?", fragt Marlene Dietrich sich später und antwortet darauf: "Niemand hat dieses Wort erklärt. Es ist ein Begriff von Persönlichkeit, oft Schönheit, auf alle Fälle von Autorität. 1939 9. Juni: Annahme der amerikanischen Staatsbürgerschaft. 1943/44 Dietrich unterbricht ihre schauspielerische Tätigkeit. Sie tritt vor amerikanischen Truppen in Nordafrika, in Italien und in Frankreich auf.

1945 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs forscht Dietrich nach ihrer älteren Schwester Elisabeth, die im Konzentrationslager (KZ) Bergen-Belsen die Kantine für die Wachmannschaften geleitet hat. 1947-1950 Dietrich wird mit der Medal of Freedom, dem höchsten Orden des amerikanischen Kriegsministeriums für Zivilisten, geehrt. Sie erhält von der französischen Regierung die Auszeichnungen Chevalier de la Légion d'Honneur und Officier de la Légion d'Honneur.

1950-1975 Dietrich wird weltweit als Showstar gefeiert. 1961 Dietrich spielt in ihrer letzten großen Rolle die Witwe eines hingerichteten deutschen Generals in "Judgement at Nuremberg". ab 1976 Sie lebt zurückgezogen in Paris. 1978 Letzter Filmauftritt in "Schöner Gigolo, armer Gigolo". 1987 Veröffentlichung ihrer Memoiren: "Ich bin, Gott sei Dank, Berlinerin". 1992 6. Mai: Marlene Dietrich stirbt in Paris. Sie wird in Berlin-Friedenau beigesetzt. (se)

Bekannt ist sie auch für zahllose Affären mit Männern wie mit Frauen Bekannt ist sie auch für zahllose Affären mit Männern wie mit Frauen. Mit ihrer Garderobe gibt sie sich je nach Laune ein männliches oder weibliches Aussehen; sie provoziert modische Skandale und wird für Generationen zur Leitfigur einer unabhängigen, selbstbewußten Frau.

Für die Amerikaner repräsentiert sie moderne europäische Weiblichkeit, die Europäer sehen in ihr den amerikanischen Glamour-Star. Aber Marlene Dietrich läßt sich auf keinen dieser Begriffe und auf keinen Kontinent festlegen.

Seit ihrem Abschied aus Berlin 1930 bis zu ihrem letzten Konzert in Australien reist sie immer wieder nach Frankreich, Österreich, in die Schweiz und später, auf den großen Tourneen, um die ganze Welt. "Wir haben immer nur aus Koffern gelebt" resümiert fast resignierend ihr Geliebter Erich Maria Remarque.

International wird Marlene Dietrich verehrt, ihre zweite Karriere als Showstar ist beinahe noch erfolgreicher als ihre Hollywood-Karriere. Sie, die eigentlich nicht singen konnte, kreiert einen neuen Stil: den Sprechgesang, mit dem sie ihre ganze Show bestreitet.

Und sie entwirft mit dem amerikanischen Kostümdesigner Jean Louis jenes Auftrittsensemble, das auf der ganzen Welt Aufsehen erregte: Ein fleischfarbenes, mit Perlentasseln besticktes Kleid, das dem Zuschauer den Eindruck vermittelt, als trüge sie nur Perlen auf nackter Haut; dazu gehört ein Mantel aus Schwanenfedern, der ihr die Aura einer königlichen Erscheinung verleiht.

Über 30 Jahre tritt Marlene Dietrich auf den Bühnen vieler Weltstädte auf, singt über 30 Jahre lang dieselben Lieder und veröffentlicht Platten mit vielen Standards und wenig neuen Songs. Nur ein Lied, auf deutsch und auf englisch veröffentlicht, kommt in die Hitparaden und bewegt heute noch die Gemüter wie damals: "Where have all the flowers gone" / "Sag mir, wo die Blumen sind".