22 qm Schärenkreuzer Klasse

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Temporäre Spielstraßen in Schwachhausen
Advertisements

Anzahl der ausgefüllten und eingesandten Fragebögen: 211
Gruppenwettbewerb. Gruppenwettbewerb Aufgabe G1 (8 Punkte)
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil3.
Metallbauer/in – FR: Konstruktionstechnik
LS 2 / Informatik Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Vermehrter- und verminderter Grundwert G+ und G-
Telefonnummer.
Zusätzliche Lehrkräfte an der Schule (Schüler in Prozent) 6
1 JIM-Studie 2010 Jugend, Information, (Multi-)Media Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
Statistiken und Tabellen
Rechneraufbau & Rechnerstrukturen, Folie 2.1 © W. Oberschelp, G. Vossen W. Oberschelp G. Vossen Kapitel 2.
Internet facts 2008-II Graphiken zu dem Berichtsband AGOF e.V. September 2008.
Vorlesung: 1 Betriebliche Informationssysteme 2003 Prof. Dr. G. Hellberg Studiengang Informatik FHDW Vorlesung: Betriebliche Informationssysteme Teil2.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr
Studienverlauf im Ausländerstudium
Datenstrukturen, Algorithmen und Programmierung 2 (DAP2)
Univariate Statistik M. Kresken.
Prof. Dr. Bernhard Wasmayr VWL 2. Semester
Heute: Scherenzange zeichnen
AWA 2007 Natur und Umwelt Natürlich Leben
1 Status Index Politikergebnisse Management Index Reformfähigkeit Exekutivkapazität Beteiligungskompetenz Gestaltungsfähigkeit Ressourceneffizienz Internationale.
Kurzformaufgaben Die meisten Unfälle geschehen in der Freizeit und im Haushalt, nämlich 58%. Danach folgen die Unfälle im Beruf mit 29% und die im Verkehr.
Daten auswerten Boxplots
Die Zeit ist reif! Wofür? 1.
20:00.
Rund ums Abitur: Themen
Projektpartner: Felix Popp, Sebastian Will. Wie haben wir gerechnet ?PersonalkostenBetriebskostenAusstattungVerarbeitungsmaterialEndergebnisVergleich.
Zusatzfolien zu B-Bäumen
Die Zeit vor der SKG Gründung eines Sportvereins
Eine Einführung in die CD-ROM
Deutschlands Fußballgeschichte
Dokumentation der Umfrage
Die folgenden Gleichungen wurden über die Grundmenge R gelöst. HAYAL ÖZ.
Where Europe does business Lück, JDZB | Seite © GfW NRW 252 a.
1 7. Mai 2013Mag. a Karin Ortner Arbeiten und Studieren Bericht zur sozialen Lage der Studierenden 2011 (Quelle: IHS, Martin Unger)
Syntaxanalyse Bottom-Up und LR(0)
Kennwerte und Boxplots
Addieren und Subtrahieren von Dezimalzahlen
Ertragsteuern, 5. Auflage Christiana Djanani, Gernot Brähler, Christian Lösel, Andreas Krenzin © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz und München 2012.
L.O.C. Mehrzweckreiniger 1 l Konzentrat 9,00 € ( GP 6,91 €)
Geometrische Aufgaben
Rund ums Abitur Die Besondere Lernleistung
Vorlesung Mai 2000 Konstruktion des Voronoi-Diagramms II
Symmetrische Blockchiffren DES – der Data Encryption Standard
Kopfrechnen Geometrie Gleichungen Prozente Vermischtes
Szenisches Lernen Wie Theaterelemente den Unterricht bereichern
Zahlentheorie und Zahlenspiele Hartmut Menzer, Ingo Althöfer ISBN: © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Abbildungsübersicht / List.
MINDREADER Ein magisch - interaktives Erlebnis mit ENZO PAOLO
– Jahre. Die Zeit vor der SKG Gründung eines Sportvereins Gründung des Musikvereins.
Uhrzeiten Offiziell >> Konversationell
Herzlich willkommen! besser gemeinsam lernen.
Beispiel 1.4 Ein Kreditinstitut bietet folgende Varianten für die vertragliche Gestaltung eines Kontokorrentkredits an: Nettozinssatz 10 % p.a Zinssatz.
Parkplatz-Orga Diese Version ist vom finale Version!
Sachbezugswerte 2007 (SV-Entgeltverordnung) Sachbezugswerte für freie Verpflegung FrühstückMittagessenAbendessen 1,50 2,67 Monatlicher Wert Verpflegung.
Zusammengestellt von OE3DSB
Folie Beispiel für eine Einzelauswertung der Gemeindedaten (fiktive Daten)
Beginn der Traktorproduktion 1947
Umsatz55,353,63,1 Betriebsgewinn5,04,219,2 Prozent vom Umsatz9,17,9 Gewinn vor außerordentlichen Posten 4,94,314,4 Prozent vom Umsatz8,87,9 Gewinn des.
QUIPS 2011 Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie.
Dokumentation der Umfrage BR P2.t Ergebnisse in Prozent n= 502 telefonische CATI-Interviews, repräsentativ für die Linzer Bevölkerung ab 18 Jahre;
Projekt Messendorferstraße Graz TOP 1-33 /EG Wohnhaus 1 Grundstück 2 Schlafen10,28 m² Wohnen /Kochen 15,35 m² Diele 2,50 m² Bad mit WC 4,40m² Terrasse.
Ausschusssitzung 6. Mai 2014 Herzlich Willkommen ELTERNVEREIN der Höheren technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt Mödling Elternverein Verbindet Eltern.
AGOF facts & figures: Branchenpotenziale im Internet Q2 2014: Parfum & Kosmetik Basis: internet facts / mobile facts 2014-I.
Power Point Präsentation
Folie Einzelauswertung der Gemeindedaten
Herzlich willkommen! besser gemeinsam lernen.
Datum:17. Dezember 2014 Thema:IFRS Update zum Jahresende – die Neuerungen im Überblick Referent:Eberhard Grötzner, EMA ® Anlass:12. Arbeitskreis Internationale.
Technische Kommunikation
1 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest KIM-Studie 2014 Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Landeszentrale für Medien und Kommunikation.
 Präsentation transkript:

22 qm Schärenkreuzer Klasse Rumpf und Segelplan Text und Zeichnungen: Zora Sorman, sk22solong@gmail.com Photo : Johan Granath und Allan Förberg Quelle: SSKF: Bo Bethge SSF/SSKF alte/neue original Klassenvorschriften Alla våra skärgårdskryssare, Per Thelander Maßgebend sind im Zweifelsfalle immer die Angaben in den original Klassenvorschriften von SSKF und des Klassifizierungsausschusses Mai 2013

Damals und Heute 2012 1920 Photo: Johan Granath, SM Nynäshamn 2012 Photo: Seehistorisches Museum Stockholm

Die Schärenkreuzerklassen Die Klassen Die Konstruktionsklasse der Schärenkreuzer gib es in neun Klassen; 15, 22, 30, 40, 55, 75, 95, 120 und 150 qm. Jede Klasse ist in erster Linie durch ihre maximale berechnete Segelfläche in m2 definiert. Die Zahl der Segelfläche ist zugleich deren Rennwert. Somit sind die Segelflächen begrenzt, aber der Rumpf darf innerhalb gewisser Begrenzugsregeln frei sein. Bei der Berechnung der maximalen projizierten Segelfläche am Wind, werden 85 Prozent des Vorsegeldreiecks zusammen mit dem Großsegeldreieck, addiert. Die 22 qm Schärenkreuzer Klasse Seit 1908 wurden in Schweden insgesamt über 400 von den 22 qm Schärenkreuzern gebaut. Innerhalb der neun Schärenkreuzerklassen, ist sie noch heute, die in der Anzahl größte und aktivste Klasse in Schweden. Der SSF Seglertag genehmigte 1929, nach einem Antrag vom Segelclub SS Aeolos, eine Variante des 22 qm Schärenkreuzers, die günstiger zu bauen sein sollte. Diese wurde B22 benannt und hat Begrenzungen im Baumaterial und Länge. In der Folge bekamen die ursprünglichen 22 qm Schärenkreuzer, gebaut nach der 1925er Regel, den Namen A22. Der A22 ist eine Schwedische nationale Klasse mit SM-Status. Jährlich segeln die A22 schwedische Meisterschaften und zugleich den Schärenkreuzerpokal. Die einheitliche Bezeichnung der 22 qm Klasse und deren Varianten innerhalb der Schärenkreuzerregel, lautet ”22 kvm Skärgårdskryssare” (22 qm Schärenkreuzer).

S-20 Royne (9.50 x 1.80, 1925, G. ESTLANDER), Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 S-20 Royne (9.50 x 1.80, 1925, G. ESTLANDER), erster klassifizierter A22

Klassifizierung / Vermessung Klassifizierung von Booten: Neubauten müssen immer klassifiziert werden. Für die 22 qm Klasse ist der SSKF Klassifizierungsausschuss (Technisches Komitee) für die Prüfung, Genehmigung oder Ablehnung der Zeichnungen zuständig. Genehmigte Zeichnungen belegen, dass Diese einem Schärenkreuzer, nach den gegenwärtigen Bauvorschriften, entsprechen und folgende Nummern werden danach zugeteilt: Klassifizierungsnummer (fortlaufende Nummer nach 1925er Regel) Permanente Nummer (fortlaufende Segelnummer) Erst nach Genehmigung der Zeichnung darf mit dem Bau, gemäß Bauvorschriften, begonnen werden. Vermessung laut Bauvorschriften: Nach Neubau Nach Veränderungen an Rumpf / Segelplan Nach Ablauf der Gültigkeit des Messbriefes (5 Jahre gültig)

S-61 Eos (11.57 x 1.95, 1934, E. NILSSON) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 S-61 Eos (11.57 x 1.95, 1934, E. NILSSON)

S-241 Cassandra (13.27 x 2.19, 1939, H. BECKER) Photo: Johan Granath, SM Broken 2006 S-241 Cassandra (13.27 x 2.19, 1939, H. BECKER)

Aufbau des Rumpfes Die Länge der Wasserlinie ist bestimmend für die theoretische Höchstgeschwindigkeit des Bootes in Verdrängerfahrt

Die geschwindigkeitsgebende Variable Ideelle Länge (Li) repräsentiert die maximale Geschwindigkeit des Bootes, die in Relation zu vier geschwindigkeitsbeschränkenden Maßen steht

Ideelle Länge Ideelle Länge (Li) berücksichtigt: die Bugwelle die Heckwelle

Geschwindigkeitsbeschränkende Variablen Freibordhöhe (Fi) Kiellänge (Ki) Verdrängung (Wi) Mittlere Breite (bmi)

Photo: Johan Granath, SM Nynäshamn 2012 SWE 257 Gazell (12.28 x 2.10, 1945, H. BECKER), mit Steuermann Rolf Erixon, 3-facher X-Pokal Sieger und A22 schwedischer Meister

SWE 265 So Long (11.52 x 1.96, 1945, A. LAURIN) Photo: Johan Granath, SM Nynäshamn 2012 SWE 265 So Long (11.52 x 1.96, 1945, A. LAURIN)

S-272 Tricksonita (10.86 x 1.94, 1946, A. LAURIN) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 S-272 Tricksonita (10.86 x 1.94, 1946, A. LAURIN)

SWE 288 Paloma (12.47 x 2.02, 1948, K.- H. REIMERS), Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 SWE 288 Paloma (12.47 x 2.02, 1948, K.- H. REIMERS), hat seit dem Bau 1948 jedes Jahr den Schärenkreuzerpokal gesegelt

Balance Kiellänge (Ki) Freibordhöhe (Fi) Mittlere Breite (bmi) Verdrängung (Wi) Ideelle Länge (Li) 1925er Regel basiert auf einer Minimum-Yacht (für A22 gelten die unten angegebenen Werte aus der Tabelle I. in den Klassenvorschriften) Wird die ideelle Länge (Li) vergrößert, müssen auch die übrigen Maße in Proportion zu dieser verlängerten Länge gleichzeitig vergrößert werden Dies bewirkt eine Balance zwischen: der geschwindigkeitsgebenden Länge Ideelle Länge (Li) max. 7,80 m und den geschwindigkeitsbeschränkenden Maßen Verdrängung (Wi) min. 1320 kg Mittlere Breite (bmi) min. 1,66 m Freibordhöhe (Fi) min. 0,45 m Kiellänge (Ki) min. 2,00 m

Beispiel von A22 Rumpfwerten LÜA * Breite Ideelle Länge, Max. Lx Verdrängung, Min. Wx Freibordhöhe, Min. Fx Mittlere Breite, Min. Bmx Kiellänge, Min. Kx Minimum- Yacht 9,50 * 1,80 7,80 m 1320 kg 0,45 m 1,66 m 2,000 m Durchschnitts- Yacht 12,40 * 2,04 9,80 m 2084 kg 0,53 m 1,86 m 2,513 m Große 13,25 * 2,15 10,40 m 2347 kg 0,55 m 1,92 m 2,667 m Durchschnittliches Lx liegt beim A22 knapp über 9,80 m, 26% größer als der Wert von 7,80 m, aus der Tabelle I. in den Klassenvorschriften. Beim 30 qm Schärenkreuzer bewegt sich das Lx Maß bei rund 10,30 m, 13 % über dem Wert von 9,10 m, aus der Tabelle I. in den Klassenvorschriften. Die A22 Rümpfe sind eher überdimensioniert, was zur Folge hat, dass die benetzte Fläche im Verhältnis zur Segelfläche relativ groß ist. Xi bezeichnet Tabellenwert Xx bezeichnet Max- oder Minwerte

S-319 Flamingo (12.47 x 2.06, 1955, H. BECKER) Photo: Johan Granath, SM Nynäshamn 2012 S-319 Flamingo (12.47 x 2.06, 1955, H. BECKER)

SWE 324 Mona II (12.27 x 2.05, 1958, K.-H. REIMERS) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 SWE 324 Mona II (12.27 x 2.05, 1958, K.-H. REIMERS)

SWE 326 Juana (12.10 x 2.08, 1959, E. LIEDSTRAND) Photo: Johan Granath, SM Nynäshamn 2012 SWE 326 Juana (12.10 x 2.08, 1959, E. LIEDSTRAND)

Segelplan Maximalwerte Vorsegelhöhe max. 7,60 m wird an der Vorderkante am Mast vom höchsten Befestigungspunkt vom Vorsegelfall einschl. Spinnaker bis zu einem Punkt, 1/25 von Decksbreite ab der Höhe des Schandecks gemessen Großsegelhöhe max. 11,15 m Baumhöhe max. 1,03 m wird an der Achterkante am Mast ab der Höhe des Schandecks gemessen

Segelplan variable Werte J: Vorsegelbasis B: Länge am Baum Großsegelweiten: Die Länge am Baum (B), bestimmt die Form des Großsegels. Die Großsegelweiten B1 auf ¼ Höhe, B2 auf ½ Höhe und B4 auf ¾ Höhe werden gemäß ISAF-Vermessungsanweisungen (ISAF Equipment Rules of Sailing) gemessen. Folgende Werte in Abhängigkeit von der Länge am Baum (B), dürfen nicht überschritten werden: B1 = Mittelweite ¼ Höhe, max. 88% von B B2 = Mittelweite ½ Höhe, max. 68% von B B4 = Mittelweite ¾ Höhe, max. 43% von B Kopfbrett, max. Breite 0,11 m

Vermessung der Segelfläche 22m2 Segelmaterial ist freigestellt  Internationale Segelvermessung: Für die Vermessung der Segelfläche, wird das Großsegeldreieck plus 85 Prozent des Vorsegeldreiecks gerechnet. Großsegeldreieck m2 = M x B x 0,5 Vorsegeldreieck m2 = I x J x 0,5 x 0,85 Die Summe beide Flächen darf 22m2 nicht überschreiten. Wenn die Länge des Spinnakerbaums größer ist als das J-Maß des Vorsegeldreiecks, so wird die Länge des Spinnakerbaums als J-maß für die Berechnung des Vorsegeldreiecks zugrunde gelegt.

Das Verhältnis B- / J-Maß bei Maximalwerten am Mast

SWE 334 Ramona II (12.27 x 2.06, 1963, K.-H. REIMERS) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 SWE 334 Ramona II (12.27 x 2.06, 1963, K.-H. REIMERS)

SWE 335 Marina (12.62 x 2.06, 1964, H. BECKER) Photo: Allan Förberg, SM Broken 2006 SWE 335 Marina (12.62 x 2.06, 1964, H. BECKER)

Klassenvorschriften in Eng/Swe Kapitel 1-6 in englischer und schwedischer Sprache Kapitel 7-9 nur in schwedischer Sprache Kapitel 7: Mätbrev för äldre skärgårdskryssare (Messbrief für ältere Schärenkreuzer) Kapitel 8: Bestämmelser för 22 kvm B-kryssare (Bestimmungen für 22 qm B-Kreuzer) Kapitel 9: Bestämmelser för ”15 kvm båten“ (Bestimmungen für „15 qm Boot“)

SWE 356 Cirdan (12.32 x 2.15, 1980, P. NORLIN) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 SWE 356 Cirdan (12.32 x 2.15, 1980, P. NORLIN)

SWE 367 Hummingbird (12.32 x 2.15, 1986, P. NORLIN) Photo: Allan Förberg SWE 367 Hummingbird (12.32 x 2.15, 1986, P. NORLIN)

Lang und schmal = Schärenkreuzer? Während der 60er Jahre hatte der GFK-Bau von Segelbooten seinen großen Durchbruch. Eine Menge neuer Segelbootstypen wurde hergestellt und durch „clevere“ Verkaufsorganisation auf den Markt gebracht. Viele neue schlanke GFK-Bootstypen wurden in den 70er Jahren von diesen Verkaufsorganisationen als Schärenkreuzer vermarktet. Eigner dieser Bootstypen meldeten sich sogar an Schärenkreuzer-Klassenregatten an. Der schwedische Seglerverband deklarierte dann Mitte der 80er Jahre, durch einen Beschluss an mehreren Seglertagen, was ein Schärenkreuzer ist: “Nur die Yachten, die nach den Bestimmungen der Schärenkreuzerregel klassifiziert, gebaut und genehmigt sind, haben das Recht sich Schärenkreuzer zu nennen.” In der Folge wurde der Name Schärenkreuzer für die Bootsklasse Schärenkreuzer in Schweden amtlich geschützt.

S-372 Minnandra (11.28 x 2.15, 2002, H. LEANDER) Photo: Johan Granath, SM Broken 2006 S-372 Minnandra (11.28 x 2.15, 2002, H. LEANDER)

SWE 373 Ida (12.60 x 2.38, 2002, K-H REIMERS) Photo: Johan Granath, SM Broken 2006 SWE 373 Ida (12.60 x 2.38, 2002, K-H REIMERS)

SWE 376 Ejfii II (12.60 x 2.38, 2009, K.-H. REIMERS) Photo: Allan Förberg, SM Nynäshamn 2012 SWE 376 Ejfii II (12.60 x 2.38, 2009, K.-H. REIMERS)

Skärgårdskryssarepokalen - Der Schärenkreuzerpokal Der Schärenkreuzerpokal wurde 1910 für die 30 qm Klasse als Herausforderungspreis gestiftet und 1911 erstmals ausgesegelt. Der offizieller Name des Pokals war „SSF:s vandringspokal för 30 kvm skärgårdskryssare“ und war damals viele Jahre der einzige Pokal der SSF. Initiator war der Yacht Konstrukteur Knut Holm und schnell wurde der Pokal „Skärgårdskryssarepokalen“ benannt. Die ursprüngliche Statuten besagte, dass die Segelvereine Herausforderer waren. Sie durften mit nur einer Yacht teilnehmen. Der gewinnende Segelverein war im kommenden Jahr der Verteidiger und zugleich Veranstalter. Der Segelverein mit drei Siegen durfte den Pokal für immer behalten und SSF musste einen neuen Pokal zur Verfügung stellen. Die Regatten wurden schnell sehr populär und die Segelvereine wurden erfinderisch um mit mehr als einer Yacht teilzunehmen. Es wurden Schwestervereine innerhalb der Vereine gegründet. Manchmal genügte dies nicht und die Segler wurden Mitglieder in mehreren Segelvereinen. Zwischen 1911 und 1931 segelte die 30 qm Klasse um den Pokal, außer 1921 wurde die Regatta, wegen der Teuerung, nicht gesegelt. Der Schärenkreuzerpokal

Der Schärenkreuzerpokal Weil die 30 qm Klasse immer teurer im Bau wurde, diskutierten die Segelvereine auf dem Seglertag 1931 den Pokal an eine andere Klasse zu übertragen. 1933 wurde der Schärenkreuzerpokal an die A22 übertragen. Damit begann ein Aufschwung der A22 mit Neubauten und Regatten auf hohem Niveau. Am Seglertag 1948 wurden die Pokalstatuten geändert, so dass nicht mehr der gewinnende Segelverein der nächste Veranstalter war, sondern er wurde von SSF ausgewählt. Am Seglertag 1958 wurde entschieden, dass die Segelvereine mit einer unbegrenzten Anzahl Yachten teilnehmen durften. Erst 1971 waren die einzelnen Yachten Herausforderer und Gewinner. Wie vorher darf der Gewinner nach 3 Siegen den Nebenpokal, der 1949 eingeführt wurde, für immer behalten und muss eine neue Auflage des Nebenpokals zur Verfügung stellen. Änderungen 1958 und 1971 förderte die Anzahl der startenden Yachten. Seit den 70er Jahren hat die Klasse den SM-Status behalten. Somit segeln die A22 seit 1933 jährlich um den aktuell ältesten Pokal, einer der begehrenswertesten Segeltrophäen Schwedens. 17. Auflage des Nebenpokals

Photo: Allan Förberg SM Nynäshamn 2012

Photo: Johan Granath SM Broken 2006