Erfassung rollenspezifischer Zielsysteme in der Expertenorganisation Krankenhaus Entwicklung eines Modells zur Planung und Steuerung von Operationszentren.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Developing your Business to Success We are looking for business partners. Enterprise Content Management with OS|ECM Version 6.
Advertisements

Hochschul-PR in Deutschland Ziele, Strategien, Perspektiven
Risiko-Management im Projekt
Regina Mirvis, Senior Consultant
Mitarbeiterkommunikation
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
„Klein, gesund und wettbewerbsfähig -
Klein, Gesund und Wettbewerbsfähig
Leitbild Schule intern Schule & Entwicklung Schule & Partner.
wertschöpfende und zukunftsorientierte
„Erfolgsfaktoren für Bildungsmanagement und Wissensmanagement“
Teamwork Teamarbeit, Gruppenarbeit
EFQM European Foundation for Quality Management Claudius Ullrich
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme LE 3.2- LM 8 - LO 9 Definitionen zu LM 8.
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Controlling von outgesourcten Prozessen anhand der Balanced Scorecard
Grundlagen und Konzepte zur Umsetzung
Einführung von Groupware
Seite 1 Anschub.de: Ziele und deren Evaluation Günther Gediga IwFB / Universität Münster Lüneburg,
Methoden der empirischen Sozialforschung II
Auslastung von Spitzenanforderungen mithilfe eines On-Site Managements
Forschungsprozess Car
Konzept der Fort- und Weiterbildung für die SeelsorgerInnen im Bistum Münster Hauptabteilung 500, Seelsorge - Personal Gruppe 512, Fortbildung Hermann.
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Marketing, Handel und Electronic Business
Eine Fallstudie im e-Business
Qualitätstableau des Landes NRW
Gesund in die New Economy
Zeitarbeit in Frankreich
Methoden der Qualitativen Sozialforschung
Arbeitstitel der Dissertation:
professioneller Akteur
Gemeinsames Verständnis von Qualität
Friederike Küchlin Universität Bern
Ablauf Grundgedanken und Zielsetzungen Förderdiagnostik nach ICF
TEP FIT Computergestütztes Endoprothesen Trainingsprogramm © PhysioNetzwerk 2009 Programm Therapeuten Ärzte Philosophie Das System Das Training Versicherung.
Effizienz und Wirtschaftlichkeit systematischer Betriebsorganisation
A Ich will einen Beruf! Qualifizierung mit IHK – Abschluss zum Maschinen- und Anlagenführer (m/w) Andreas Dauer Zukunft meistern mit älter werdenden.
Prozessoptimierung & Qualitätssicherung durch innovative Technik
AG „Teamorientierte Zusammenarbeit“:
Ausgangslage Mangelhafte Führungs-kompetenz Schlechtes Betriebsklima
© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net© 2005, informations-broker.netinformations-broker.net Folie-Nr Basel II: Rating verbessern.
Medizinische Universität Wien, Abteilung für Rheumatologie
Dr. Günter Flemmich Optionenmodelle aus gesundheitspolitischer Sicht
Diplomarbeit Karina Forsich
Kathrin Grummich1, Katrin Jensen2 Christoph M Seiler1 Markus K Diener1
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Wurden die Ziele des Bologna-Prozesses erreicht
EXTERNE EVALUATION RÜCKMELDEKONFERENZ Grundschule Am Appelbach
Diabetes mit seinen Co-Morbiditäten Satellitensymposium Berlin-Chemie AG 6. Hamburger Symposium zur Integrierten Versorgung Hamburg, 05. November.
Medizinische Fort- und Weiterbildung - Neue Herausforderungen
Referent: Dr. Stefan Wolter
Was ist Gesundheit? Soziologie in den Gesundheitswissenschaften Vorbesprechung, VO SS 2009, Di – 20.00, Hs 50 Institut für Soziologie,
Peter Bleses und Kristin Jahns
Vorschlag zur Abfassung einer PPT-Präsentation des Planungsreferats
Dr. med. Werner Wyrwich, MBA
Workshop: Professionelle Lerngemeinschaften- Initiierung von Unterrichtsentwicklung 1. Einführung: Wirkung und Kennzeichen von PLGs 2. Einzelarbeit: Entwicklungsprofil.
Evaluationen sind nicht nur technische Vorgänge, sondern immer auch soziale Prozesse. Bei der Gestaltung von Evaluationen muss auf beides geachtet werden,
Top 5 Team Hr. Dr. Ehlers 21 Fehlende Transparenz bei Lehr- probenkriterien (Interpretation) 13 Fachliche Defizite der Referendare 13 Mangelnde.
Dr. Otto Seydel, Institut für Schulentwicklung, Überlingen
Qualitative Interviews Sabina Misoch ISBN: © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Mu ̈ nchen/Boston Abbildungsübersicht / List of Figures.
Methoden der Sozialwissenschaften
Gruppen- und Teamarbeit
Dagmar Much Empirische Erhebung Bildungsträger und Bildungsplaner.
Müller Christoph1 Projektmanagement und MS Project Pädagogisches Institut.
Einführung Public Health Vbg1 19. September 2008 Einführung - Ziele und Inhalte Horst Noack Arbeitsgruppe Public Health Institut für Sozialmedizin und.
Investitionscontrolling - ausgewählte Kapitel
Katharina Hafner, Sina Pasutti, Mareike Thiel 1 Beurteilungsverfahren für Beschäftigte.
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
 Präsentation transkript:

Erfassung rollenspezifischer Zielsysteme in der Expertenorganisation Krankenhaus Entwicklung eines Modells zur Planung und Steuerung von Operationszentren Leibniz Universität Hannover ISAKInstitut für Standardisiertes und Angewandtes Krankenhausmanagement

Agenda Ausgangssituation und Problemstellung Vorstellung OP-Zentrum Ablauf und Rollen Expertenorganisation Erfassung rollenspezifischer Zielsysteme Methode Interviewleitfaden Gütekriterien Fazit

Ausgangssituation und Problemstellung Steigender Kosten- und Wettbewerbsdruck (Dombrowski/Wesemann 2007) Erhöhung der Versorgungs- und Leistungsdichte (Lohfert/Kalmár 2006) Führt zu: Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen OP-Bereich ist zentraler Hebel, da durchschnittlich 40 % (HFMA 2005) bis 46 % (Bach et al. 1998) der Behandlungskosten am OP-Tag anfallen

Ausgangssituation und Problemstellung Ziel des beantragten Forschungsvorhabens: Entwicklung eines allgemeingültigen Modells zur effizienteren Planung und Steuerung von Operationszentren (OP-Zentren) in Krankenhäusern Arbeitspaket 1 Prozess- und Rollenmodell Arbeitspaket 2 Zielsystem Arbeitspaket 3 Grundmodell: OP-Planung + -Steuerung Arbeitspaket 4 Methoden- und Verfahrens-entwicklung Arbeitspaket 5 Konfiguration OP-Planung + -Steuerung Unser Ziel heute: Identifizierung der Zielsysteme der beteiligten Akteure

Vorstellung OP-Zentrum Prozessmodell des Patientendurchlaufs Quelle: eigene Darstellung

Rollen im Krankenhaus OP Ärzte Chirurgen Anästhesisten Pflege OP „Schwestern“ Anästhesie „Schwestern“ Operationstechnische / Anästhesietechnische Assistenten Support Reinigungskräfte Sterilisationsmitarbeiter (Lagerungshelfer) „Auffüllschwestern“ OP Manager Krankentransport Medizintechniker

Räumliche Verteilung OP OP Manager Sterilisation Anästhesist OA Chirurg OA Auffüllpflege Transportdienst Operateur OP Pflege Anästhesist Aufwach Pflege OTA Patient OP Springer Anästhesie Pflege Assistenz Reinigung Lagerungshilfe Medizintechniker Farbe: OE

Expertenorganisation Universitäten und Krankenhäuser Kennzeichen: „professionelle Experten“ (hohe fachliche Qualifikation) Hohe Autonomie dieser Experten Dominanz der Disziplin Funktionieren der Einheit vs. Ziele der übergeordneten Organisation Widerspruch zwischen Fachsystem der Profession und dem sozialen System der Organisation Integrationsdefizit Eigene Leitungsstrukturen der Berufsgruppen Neigung zur Spezialisierung (Abgrenzung zum Umfeld) Vgl. Mintzberg 1983, Grossmann et al. 1997, Schrappe 2009, Chantler 1999

Einflüsse auf die OP Planung eines Akutkrankenhauses Notfälle (abhängig von Versorgungsstufe) Ungeplante Patienten (z.B. Transplantationen) Ausfall Patient Begleiterkrankungen Patient Erkrankung Chirurg Tagesform Chirurg Missmanagement Logistik Fehlende vor- und nachgelagerte Kapazitäten (z.B. Stationsbetten)

Methode Experteninterviews sinnvoll, In Anlehnung an Nutzwertanalyse Befragter als Person vs. seine Erfahrungen und Interpretationen Einzel- vs. Gruppeninterviews In Anlehnung an Nutzwertanalyse Entwicklung eines Zielsystems Kartenlegetechnik Interviewleitfaden sinnvoll Ankerfragen Vgl. Borchardt und Göthlich 2007

Interviewleitfaden Leitmotiv: Welche individuellen Ziele verfolgen Sie / Ihre Berufsgruppe im OP-Betrieb? Was ist das Ziel des OP-Betriebes? Was ist ihre Aufgabe im OP-Betrieb? Welche Ziele verfolgen Sie in ihrer täglichen Arbeit im OP-Betrieb? Welche individuellen Ziele verfolgen Sie / Ihre Berufsgruppe im OP-Betrieb? Was trägt aus ihrer Perspektive zum Funktionieren eines OP-Bereiches bei? Welche Ziele ergeben sich ergänzend hieraus? Welche (erfassbaren) Aspekte müssen gegeben sein, damit diese Ziele erreicht sind? Es gibt weitere Berufsgruppen im OP – verfolgen alle die gleichen Ziele? Was zeichnet ihre Ziele aus? Was unterscheidet ihre Ziele von denen der anderen? Denken Sie vor allem auch an organisatorische Abläufe! Was motiviert Sie an ihrer Arbeit?

Kennzeichen eines erfolgreichen OP-Betriebes 50 % 35 % 15 % Technische Fakten (OP-Koordination) Nicht-Techn. Fakten (OP-Management) Mitarbeiter-zufriedenheit effiziente Eingriffe, d. h. niedriger Ressourcenverbrauch (Zeit, Personal, Material) effektive Eingriffe (-> die richtigen Dinge tun, keine Komplikationen, richtige Indikation) Begeisterung von qualifizierten Personal für die Arbeit im OP 70 % 40 % 40 % Pausenregelung inkl. Möglichkeit, diese zu gestalten, z. B. OP-Kantine Höchstmögl. Planungssicherheit, insb. w/ spezieller Voraussetz-ungen (Geräte, Implantate, Siebe) und MA-Qualifikationen Klarheit innerhalb der Berufsgruppen über Abläufe, Kommunikation 30 % 20 % 40 % hohe Termintreue (=> keine Verschiebung von Patienten) Direkte Ergebnisse sehen -> UCH 6 % die "richtigen" Fachleute zum richtigen Zeitpunkt "vorhalten" 10 % 5 % geringer Ressourcenverbrauch (z. B. Kleidung, Zeit bei Pausen) funktionierende Instrumente (=> Ressourcenverbrauch, nicht mehrere "ausprobieren") 6 % 5 % … je 6 % … je 5 % Quelle: Interview mit JL, Unfallchirurg

Kennzeichen eines erfolgreichen OP-Betriebes 15 % 40 % 15 % 15 % 15 % Kommunikation/ Informationsaustausch OP Planung (OP-Management) OP Organisation OP Personal Ökonomie 15% 60 % 33 % Während 1 OP – die gleichen Mitarbeiter 30% Informationsfluss zw. Berufsgruppen Chirurgie ↔ Anästhesie Planung der Reihefolge in einer Hand 33% Patientenvorbereitung, -akte: Aufklärung, Labor, OP Befunde Ausstattung OP 30 % 33 % 40 % Hohe Qualifikation aller Mitarbeiter 40 % Realistisch Einschätzung OP Dauer Informationsfluss in. Berufsgruppe (Arzt ↔ Arzt) (Arzt ↔ Pflege) 33 % Komplikations-rate Materialien müssen vor Ort sein 33 % 35% 30% Zeitgerechte Planung (Tages-, Wochenplanung) 33 % Motivation Qualität Personaldichte Patientenvorbereitung ,- pflege: Schmuck, Rasur, Gebiß 20% Motivation Geschwindigkeit Quelle: Interview mit KN, Anästhesistin

Gütekriterien Triangulation Kommunikative Validierung Intersubjektive Nachvollziehbarkeit Dokumentation des Forschungsprozesses Interpretation in Gruppen Systematische Verfahren Quelle: Mayring 2007, Steinke 2007a, Steinke 2007b

Erkenntnisgewinn Insgesamt: Hier konkret: Bessere OP-Planung und Steuerung Möglichkeiten, innerhalb der Expertenorganisation gemeinsame Ziele zu implementieren Hier konkret: Identifikation der Ziele der unterschiedlichen Rollen Basis für die Entwicklung einer Übersicht zu qualitativen Wirkzusammenhängen Verständnis für Abläufe

Fazit Methode ist geeignet Erfassung der Stützprozesse (Reinigung, Transport …) Expertenorganisation als Theorie hilft, besser zu verstehen Weitere theoretische Fundierung?

Literatur Bach, A.; Schmidt, H.; Böttiger, B.; Motsch, J. (1998): Ökonomische Aspekte in der Anästhesie Teil II: Kostenkontrolle in der klinischen Anästhesie. In: Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 33 (04), S. 210–231. Borchardt, Andreas; Göthlich, Stephan E. (2007): Erkenntnisgewinnung durch Fallstudien. In: Sönke Albers, Daniel Klapper, Udo Konradt, Achim Walter und Joachim Wolf (Hg.): Methodik der empirischen Forschung. Wiesbaden: Gabler, S. 33–48. Chantler, Cyril (1999): The role and education of doctors in the delivery of health care. In: The Lancet (353), S. 1178–1181. Dombrowski, Uwe; Wesemann, Sören (2007): Übertragung der Prinzipien von Ganzheitlichen Produktionssystemen auf das Krankenhaus. In: das Krankenhaus (4), S. 693–697. Grossmann, Ralph; Pellert, Ada; Gotwald, Victor (1997): Krankenhaus, Schule, Universität:Charakteristika und Optimierungspotentiale. In: Ralph Grossmann (Hg.): Besser, billiger, mehr. Zur Reform der Expertenorganisationen Krankenhaus, Schule, Universität. Wien ; New York : Springer, S. 24–35. HFMA (Hg) (2005): Health Care Financial Management Association Report. Achieving Operating Room Efficiency through Process Integration. Technical Report. Chicago. Lohfert, Christoph; Kalmár, Peter (2006): Behandlungspfade: Erfahrungen, Erwartungen,Perspektiven. In: Internist 47 (7), S. 676–683.

Literatur Kriependorf, Maike (2010): Ausbildung als personalwirtschaftliche Strategie. Eine empirische Studie zum Ausbildungserfolg im Banksektor. München/Mering: Rainer Hampp Verlag. Mayring, Philipp (2007): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 9. Aufl. Weinheim [u.a.]: Beltz. Michalk, Silke (2005): Angewandte Organisationsentwicklung in mittelständischen Unternehmen. Erfolgreiche Veränderungen durch externe Berater. Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. Mintzberg, Henry (1983): Power in and around organizations. Englewood Cliffs, N.J: Prentice-Hall. Schrappe, Matthias (2009): Führung im Krankenhaus. In: Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 103 (4), S. 198–204. Steinke, Ines (2007a): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Uwe Flick, Ernst von Kardorff und Ines Steinke (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. 5. Aufl. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verl, S. 319–331. Steinke, Ines (2007b): Qualitätssicherung in der qualitativen Forschung. In: Udo Kuckartz, Heiko Grunenberg und Thorsten Dresing (Hg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt. Methodische Hintergründe und Beispiele aus der Forschungspraxis. 2. Aufl. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften, S. 176–187.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Vorgehensweise Nutzwertanalyse 1. das Zielsystem wird festgelegt 2. die Bewertungskriterien werden formuliert 3. die Kriterien werden überprüft 4. die Faktoren werden gewichtet 5. die Faktoren werden bewertet 6. die Teilnutzenwerte werden ermittelt 7. der Gesamtnutzen wird ermittelt Vgl. Kriependorf 2010, Michalk 2005

Gütekriterien Triangulation Kommunikative Validierung Reduzierung von Einseitigkeiten oder Verzerrungen methodische Technik, die zu einer tieferen und breiteren Einsicht bezüglich des Untersuchungsgegenstandes führt Kommunikative Validierung Abstimmung zwischen dem Interviewer und dem Interviewten über die Gültigkeit der Daten und Ergebnisse Intersubjektive Nachvollziehbarkeit vorrangiges Gütekriterium Dokumentation des Forschungsprozesses Interpretation in Gruppen Systematische Verfahren Quelle: Mayring 2007, Steinke 2007a, Steinke 2007b

Erfassung rollenspezifischer Zielsysteme Methode Interviewleitfaden Gütekriterien

Ausgangssituation und Problemstellung Bis zu 30 % Notfallpatienten (z. B. Unfälle, Transplantationen) Art und Schwere der Erkrankung bei Notfällen meist unbekannt Unterschiedliche Rollen mit teils konträren Zielen und Motivationen Begrenzte Ressourcen z. B. Spezialgeräte o. Chirurgen Unterschiedliche Ressourcen - verfügbarkeit (z. B. durch Dienstpläne o. Tarifverträge) Kapazität von Chirurgen teils von „Tagesform“ abhängig Gesundheit als Zielgröße nicht messbar aber oberstes Ziel Effizienz von OP Teams von zwischenmenschlichen Beziehungen abhängig hohe Variantenvielfalt in Krankheitsbildern bei geringer Austauschbarkeit der z. B. Chirurgen Quelle: eigene Darstellung

Methode Experteninterviews sinnvoll, In Anlehnung an Nutzwertanalyse Befragter als Person vs. seine Erfahrungen und Interpretationen Einzel- vs. Gruppeninterviews In Anlehnung an Nutzwertanalyse Kartenlegetechnik Interviewleitfaden sinnvoll, Ansprache aller als relevant erachteter Aspekte Inhaltliche Orientierung Möglichkeit der Vergleichbarkeit der Fälle Erhalt von Offenheit und Flexibilität für offene Gesprächsführung Vgl. Borchardt und Göthlich 2007