Woran Banken kranken – Finanzplatz Schweiz quo vadis?

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 Präsentation transkript:

Woran Banken kranken – Finanzplatz Schweiz quo vadis? RA Alexander Rabian Vorsitzender der Geschäftsleitung SRO Klosters, 16. Januar 2014

EINFÜHRUNG Eine (banken-)unabhängige Sicht auf Zustand des Finanzplatz Schweiz Strukturen Belastungen Herausforderungen „Krankheitssymptome“ Banken Politik Regulierung Chancen und Risiken für die Zukunft 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Über den VSV Der Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) ist der führende nationale Branchenverband der unabhängigen Vermögensverwalter (uVV) in der Schweiz vertritt Brancheninteressen gegenüber Regulierung, Politik, Wettbewerbern getragen von rund 1‘000 uVV als Aktivmitglieder rund 100 Passivmitgliedern (mehrheitlich aus dem Bankensektor) seit 1990 Selbstregulierer der Branche durch Erlass von Standesregeln für das berufliche Verhalten der uVV seit 1999 anerkannte Selbstregulierungsorganisation im Geldwäschereibereich 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Der Finanzplatz – eine Anamnese Allgemeiner Status Was sind die Aufgaben des Finanzsektors in einer Volkswirtschaft? Die klassischen 3 Transformationen Losgrössen – Pooling Gelder vieler Anleger in Krediten Fristen – kurzfristige Einlagen -> längerfristige Kredite Risiken – Diversifikation von Einzelrisiken auf viele Aufbewahrung und Verwaltung von Vermögen Zahlungs- und Wertschriftenverkehr Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Der Finanzplatz – eine Anamnese Volkswirtschaftliche Bedeutung Anteil an Gesamtwertschöpfung CHF 62 Mia., davon 58% Banken und banknahe Unternehmen Starke Ausrichtung auf Vermögensverwaltung rund 40% der Wertschöpfung davon 25% im „Private Banking“ Abnahme des Anteils „Bankensektor“ um 20% seit 2000 Wachstumsleader seit 1992: Sonstige Finanzdienstleistungen Börse, uVV, Fondsmanagement, Anlageberatung etc. Wachstum: durchschn. 9.3% p.a. 2012: Anteil von 11% an der Gesamtwertschöpfung des Finanzsektors (Quelle: BAKBASEL 2013) Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Der Finanzplatz – eine Anamnese Die «Spieler» im Vermögensverwaltungsgeschäft Grosse Banken, kleine Banken, uVV Sinkende Zahlen im Bankensektor seit 2000 Weniger Banken (-23%) Sinkender Personalbestand (-8%, 2012: - 2.7%, 105‘000 VZÄ) Sinkende Umsätze, sinkende Gewinne, nur Kosten steigen.. 1/6 aller Banken 2012 mit Verlust! Rund 2‘200 – 2‘500 uVV (zwischen 3‘000 und 3‘800 gemäss FINMA) Verdoppelung seit 2000 Stagnation seit 2010 Stark gestiegene Zahl der Beschäftigten (+250% seit 2000, ca. 10‘000 VZÄ) (Quellen: BAKBASEL 2013, SBVg 2013) Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Der Finanzplatz – eine Anamnese Die betreuten Vermögen Ende 2012: Total verwaltete Vermögen CHF 5‘565 Mrd. 51% Ausländer / 49% Inländer Rund CHF 2‘500 Mia. institutionelle Vermögen Rund CHF 1‘500 Mia. Vermögen ausländischer Privatkundschaft „Das Herz des internationalen Private Banking in der Schweiz“ 2 Banken verwahren rund die Hälfte aller in der Schweiz liegenden Bankvermögen 14 grösste Banken verwalten rund ¾ aller Vermögen.. uVV verwalten zwischen 10% - 14% der Vermögenswerte bei CH-Banken Zum Vergleich: CHF 450 Mia. in CH-Anlagefonds (Quellen: BAKBASEL 2013, SBVg 2013, VSV 2011) Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Krankheitssymptome Erster Schritt: Selbstbeurteilung durch den Bankensektor „Herausforderungen“, vor denen sich der Bankensektor sieht Regulierung und ihre Kosten Der regulierungsbedingte Aufwand steigt seit 2000 überproportional Compliance, d.h. die Sicherstellung und Kontrolle der Einhaltung von Regeln aller Art, als primärer Treiber Marktzutritt Die ausländische Regulierung erschwert den Zugang zu den heimischen Märkten Aufarbeitung der sogenannten „Legacy“ Der „steinige Weg“ zur Betreuung von ausschliesslich steuerkonformen Vermögenswerten Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Krankheitssymptome Zweiter Schritt: Objektivierung der Beschwerden Verhältnis von Symptomen und Anamnese Regulierung und ihre Kosten Wem dient Regulierung? Wie müssen wir / Wie sollen wir Finanzdienstleister regulieren? Marktzutritt Wesen und Wert grenzüberschreitender Finanzdienstleistungen Warum ist der Dienstleistungsexport so wichtig? Aufarbeitung der sogenannten „Legacy“ Gibt es eine „Erbsünde“ auf dem schweizerischen Finanzplatz? Gibt es überhaupt einen Weg zur Bewältigung? Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Krankheitssymptome Dritter Schritt: Einordnung der Beschwerden ins Krankheitsbild Regulierung und ihre Kosten Wem dient Regulierung? Wie müssen wir / Wie sollen wir Finanzdienstleister regulieren? Marktzutritt Wesen und Wert grenzüberschreitender Finanzdienstleistungen Wie wichtig ist der Dienstleistungsexport? Aufarbeitung der sogenannten „Legacy“ Wie umgehen mit „den Schatten der Vergangenheit“? Wo geht es weiter hinter dem Horizont? 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Gibt es eine Regulierungsflut? Was sind die Messgrössen für „Regulierungsflut“? Personalbestand der Aufsichtsbehörde? Zahl neuer Gesetze und der Erlasse in Überarbeitung Personalbestand der FINMA 2009: 328 VZÄ / 2012: 442 VZÄ - Zunahme in drei Jahren: +26%! Zum Vergleich: Zentrale Bundesverwaltung 2007 – 2012: +20% => Die menschliche Regulierungsflut existiert! Praktisch alle relevanten Finanzmarktaufsichtserlasse waren in den letzten drei Jahren oder sind in Revision => Die inhaltliche Regulierungsflut auch! 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Gründe für die Regulierungsflut Die drei besten Ausreden: Die Finanzkrise hat Regulierungslücken aufgezeigt Internationale Standards schreiben das vor Der Anleger muss geschützt werden 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Internationale Standards Mehr als 20 internationale und supranationale Organisationen, die Regeln schaffen Dominanz der grossen Blöcke USA und EU Mehrheitlich gebildet aus Regulierungsbehörden und Nahestehenden Regulierer schaffen Grundlagen für die nächste Regulierungswelle Das Perpetuum Mobile der Regulierung Die Regulierungsflut erhält sich selbst Keine demokratische Legitimation, Aushebelung von Rechtsstaatlichkeit 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Finanzkrise als Regulierungstreiber Finanzkrise war Schulden- und Vertrauenskrise der grossen Banken konnte nur durch massive Staatsintervention geflickt werden Regulierungslücken Anfälligkeit des internationalen Bankensystems für Systemkrisen Grosse Institute können ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reissen Reaktion: Neue Kapitalvorschriften für Banken Too big to fail Regeln werden bereits wieder laufend wieder zurückgebaut 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Den Anleger schützen Kosten des zusätzlichen Anlegerschutzes übersteigen Sicherung der Erträge Kosten fressen die Erträge auf Den Spiess umdrehen.. Der gutgemeinte Schutz des Anlegers dient dem Schutz der Anbieter vor Haftungsklagen Das traurige Beispiel Deutschland Das Beratungsprotokoll zum Schutz der Bank.. 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Regulierung und Regulierungskosten Auf der Insel der Glückseligen.. uVV in der Schweiz nicht FINMA-beaufsichtigt Geldwäschereiregulierung durch anerkannte Selbstregulierungsträger Berufliche Verhaltensregeln erlassen durch Branchenorganisationen nach dem Vorbild des VSV Erlaubt Klein- und Kleinstbetrieben das Überleben Individualisierte Dienstleistung -> Der Kunde ist und bleibt im Zentrum Und nicht der Compliance-Officer Das gefällt nicht allen: Forderung nach gleich langen Spiessen Dir soll es so schlecht gehen wie mir... 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Marktzutritt Gibt es den globalen Markt für Dienstleistungen? Die kurze Geschichte einer gescheiterten Globalisierung Regulierter Kapitalverkehr prägend Kurze Episode des Versuchs der Globalisierung Die glücklichen 1990-er Jahre: Das grosse Laisser-faire General Agreement on Trade in Services GATS Erneute Abschottung der Finanzmärkte im Gefolge der Finanzkrise Verbesserung der Geschäftsgrundlage der heimischen Banken Zugriff auf das Geld des Bürgers: das Bail-in in der EU Steuerliche Schikanen als Strafe für Auslandvermögen => Wachsende Volkswirtschaften sind liberaler als krisengerüttelte! 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Marktzutritt Die grosse Illusion Marktzutritt bei gleicher oder gleichwertiger Regulierung Keine Grundlage im internationalen Recht Findet keine Akzeptanz – auch nicht in der EU dabei oder draussen Wer braucht Marktzutritt, um neue Kunden zu gewinnen Institutionalisierter Auftritt grosser Anbieter Z.B. Sponsoring, Werbung Für die Kleinen bleibt: Kampf um die Errungenschaften der Kapitalverkehrsfreiheit Kampf um die persönliche Handlungsfreiheit des einzelnen Bürgers Freie Wahl des Dienstleisters im Ausland Sog. „passive Dienstleistungsfreiheit“ 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Das „Legacy“-Problem Die Sünden der Väter Die Sache mit der Steuerehrlichkeit – wie es mal war: Du fragst nicht, ich sage es nicht! Der nächste Schritt – von falschen Lehrern gelernt: Die schöne neue Welt der alter ego-Strukturen Off shore-Gesellschaften, Stiftungen und fragwürdige Trusts Aktive Vermarktung Der grösste Vermögensverwalter im zu kleinen Land „Nicht mein Problem“, gilt nicht mehr Graue und schwarze Listen Das Einknicken Ein Tag im Frühjahr 2009 „Es ist nicht im Interesse der Schweiz, unversteuerte Gelder aus dem Ausland anzuziehen.“ 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Das „Legacy“-Problem Vier Jahre Ringen um eine Lösung... Von der Amtshilfe in Steuersachen.. Bis heute rund 45 DBA mit Amtshilfevereinbarungen abgeschlossen .. über Abgeltungssteuerabkommen.. 2 Abkommen in Kraft, eines gescheitert .. zum automatischen Informationsaustausch von Steuerinformationen.. Das U.S. Modell „FATCA“ Warten auf den OECD-Standard .. bis hin zum steuerlichen Geldwäschereitatbestand und zum Annahmeverbot unversteuerter Gelder Gesetzesvorlage zum Gw-Tatbestand im Parlament Steuerliche Sorgfaltspflichten „sistiert“ Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Das „Legacy“-Problem .. und kein Ende in Sicht U.S. Problem wird noch ca. drei Jahre in Anspruch nehmen und möglicherweise Unschuldige und Vertrauensselige sehr viel Geld kosten Verhandlungen über Anpassung Zinsbesteuerungsabkommen mit EU haben noch nicht begonnen Aber wird es da überhaupt viel Sinnvolles zu verhandeln geben Der AIA-Standard wird noch viel zu diskutieren geben Mit welchen Staaten wird eine AIA überhaupt möglich sein? Will die Schweiz mit Diktaturen und Diktatoren steuerliche Informationen austauschen? Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Das „Legacy“-Problem Wo soll das Alles enden? Die Konkurrenz schläft nicht U.K., Singapore, Hongkong foutieren sich um Steuerhinterziehung zum Nachteil anderer Staaten AIA nur gegenüber ausgewählten Staaten In den USA klagen Bankenverbände gegen die Gewährung von steuerlicher Amtshilfe an Mexiko und Chile Der schweizerische Alleingang sorgt für Verunsicherung Grossbanken wenden eigene Weissgeldstrategie an Deutschland, Frankreich Neukunden gewinnen in einem solchen Umfeld? Kaum möglich, jedenfalls für kleine Vermögensverwalter 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Therapiekonzepte Neue Märkte braucht der Finanzplatz Banken sehen die Zukunft des Finanzplatzes im asiatisch- pazifischen Raum Reiche und Superreiche aus Asien sind die neue Lieblings- Zielgruppe der Banken Traumziele, nur für grosse Institute erreichbar Wie sieht es da mit der Steuerehrlichkeit aus? Das Prinzip Hoffnung: Unterentwickelte Steuergesetzgebung in den Herkunftsstaaten Kundenvermögen sind für Steuerzwecke optimal strukturiert Da wird es keinen AIA geben Wird diese Rechnung aufgehen? Informationsanlass Zürich 23.10.2013

Therapiekonzepte Schluss mit der Regulierungsflut Regulierung ist kein Selbstzweck Konservativ anlegende einheimische und europäische Kunden sind nicht mehr bereit, die hohen Kosten über Gebühren zu finanzieren Regulierungskosten schaden dem Wirtschaftsstandort Schweiz mittlerweile substantiell Regulierung ist auch Strukturpolitik Grundsätzliches Umdenken ist gefragt Regulierungsfolgen sind seriös abzuklären Die Spitzenverbände und Parlamentarier sind hier gefordert 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Therapiekonzepte Abbau system-relevanter Risiken Der Finanzplatz Schweiz braucht eine gesunde Durchmischung von Anbietern unterschiedlicher Grössen und Ausrichtungen Der Finanzplatz Schweiz kann mit wenigen übergrossen Instituten nicht bestehen Die Innovationskraft kommt zu einem erheblichen Teil von kleinen Marktteilnehmern Regulierung schafft Wettbewerbsvorteile für grössere Anbieter Regulatorische Einheitskleider schaden einer gesunden Branchenstruktur 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Therapiekonzepte Wer Erfolg hat, hat auch Neider Nicht jeder „internationale Standard“ verdient es, auch beachtet zu werden Blinde und vorauseilende Übernahme von angeblichen internationalen Standards ist weder sinnvoll noch notwendig Kein Grund ersichtlich, immer der Erste zu sein, der umsetzt 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014

Und zu guter Letzt Unregulierte Bereiche leben lassen Es braucht Inseln der Glückseligkeit Auf der grossen, industriellen Stufe findet wenig Innovation statt Die Entwicklung von Ideen für die Zukunft findet auch im Finanzsektor in un- oder kaum regulierten Bereichen statt Die uVV in der Schweiz haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass Missbräuche durch Selbstregulierung weitgehend bekämpft werden können 65. Gewerbliche Winterkonferenz Klosters 15.1.2014