Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance nach §23, IfSG

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 Präsentation transkript:

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance nach §23, IfSG Wege der Umsetzung Birgitta Schweickert, Muna Abu Sin, Tim Eckmanns, Robert Koch-Institut

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG ● Im Juli 2011 wurde das „Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze“ verabschiedet ● Übergeordnetes Ziel: Die Verhütung und Bekämpfung von Krankenhaus- infektionen und resistenten Krankheitserregern zu verbessern.

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Im Paragraph 23 Abs. 4 Satz 2 IfSG werden Leiter von Krankenhäusern und von Einrichtungen für ambulantes Operieren dazu verpflichtet: Daten zum Antibiotika-Verbrauch ● „ fortlaufend in zusammengefasster Form aufzuzeichnen, ● diese Daten unter Berücksichtigung der lokalen Resistenzsituation zu bewerten, ● daraus sachgerechte Schlussfolgerungen hinsichtlich des Einsatzes von Antibiotika zu ziehen ● und das Personal über erforderliche Anpassungen zu informieren und diese umzusetzen“.

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Art der zu erfassenden Daten ● die Daten werden NICHT auf Patientenebene erfasst ● gefordert sind ZUSAMMENGEFASSTE (aggregierte) Verbrauchsdaten Auf Station muss NICHT für jeden EINZELNEN Patienten erfasst werden, welches Antibiotikum , wann, für wie lange und in welcher Dosierung verabreicht wurde Erfasst werden soll der Verbrauch eines Antibiotikums über einen bestimmten Zeitraum für eine GESAMTE Station, Stationstyp oder Fachbereich Die Erfassung des Antibiotika-Verbrauches kann auch an zentraler Stelle erfolgen

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Welche Daten sollen erfasst werden? Zielgröße Antibiotika-Verbrauchsdichte ● Menge des verbrauchten Antibiotikums auf Wirkstoffebene (WHO-ATC/DDD, g) bezogen auf: ● 100(0) Patiententage (PT) bzw. Fälle ● Zeitraum z.B. 1 Jahr, Quartal ● Station bzw. Fachbereich/Stationstyp Beispiel: Für das Jahr 2011 wurden auf der interdisziplinären Intensivstation 17 DDD/1oo PT des Antibiotikums Ciprofloxacin verordnet Die entsprechenden Vorgaben werden vom RKI im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht.

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Wer erhebt die Daten bzw. wo liegen die Daten vor? ● Es müssen KEINE NEUEN DATEN erhoben werden! ● Die erforderlichen Daten liegen im Krankenhaus bereits vor: Apotheke Krankenhausverwaltung/Controlling Antibiotika-Verbrauchsmengen Patiententage bzw. Fälle / Zeitraum / Station bzw. Fachbereich /Kostenstellen Kostenanalysen

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Wer erhebt die Daten bzw. wo liegen die Daten vor? ● Es müssen KEINE NEUEN DATEN erhoben werden! ● Die erforderlichen Daten liegen im Krankenhaus bereits vor: Apotheke Krankenhausverwaltung/Controlling Patiententage bzw. Fälle / Zeitraum / Station bzw. Fachbereich Antibiotika-Verbrauchsmengen Zusammenführung der Daten und Berechnung der Antibiotika-Verbrauchsdichten Information des Klinikpersonals z.B. durch Erstellung eines Antibiotika-Verbrauchs-Berichtes

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Antibiotika-Verbrauchsberichte ● Krankenhauseigene Daten z.B. in Form einer Tabelle und/oder als Graphik Antibiotika-Verbrauchsdichte 2009-2011, Krankenhaus x, interdisziplinäre Intensivstationen ● Gegenüberstellung krankenhauseigener Daten und von Referenzdaten anderer Krankenhäuser 3. Gen. Cephalosporine 2001-2008 Carbapeneme 2001-2008 Meyer E, Schwab F, Schroeren-Boersch B, Gastmeier P. Crit Care. 2010

Antibiotika-Verbrauch-Surveillance, §23, IfSG Wie könnte die praktische Umsetzung einer Antibiotika-Verbrauchs- Surveillance nach §23, IfSG aussehen? Krankenhaus bzw. Krankenhausapotheke Eigenständige Durchführung Teilnahme an einer bundesweiten Surveillance ADKA-IF-RKI-Projekt SARI Tool zur Berechnung der Verbrauchsdichte RKI/KISS geplant

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Eigenständige Durchführung durch das Krankenhaus Apotheke Krankenhausverwaltung/Controlling Antibiotika-Verbrauchsmengen Patiententage bzw. Fälle / Zeitraum / Station bzw. Fachbereich Zusammenführung der Daten und Berechnung der Antibiotika-Verbrauchsdichten Tool zur Berechnung der Verbrauchsdichte Information des Klinikpersonals z.B. in Form von Antibiotika-Verbrauchs-Berichten Keine Referenzdaten!

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Teilnahme an einer bundesweiten Surveillance Krankenhaus bzw. Krankenhaus-apotheke Apotheke Krankenhausverwaltung/Controlling Patiententage bzw. Fälle / Zeitraum / Station bzw. Fachbereich Antibiotika-Verbrauchsmengen Bundesweites Surveillance-System Referenzdaten können generiert werden! Zusammenführung der Daten und Berechnung der Antibiotika-Verbrauchsdichten Erstellung der Antibiotika-Verbrauchs-Berichte

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG In Planung: Gemeinsames Projekt von RKI und NRZ für nosokomiale Infektionen Angliederung einer Einheit „Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance“ an das KISS-System Gründe für eine Einbindung : ● langjährige Erfahrung des NRZ in der Methodik und Durchführung der Surveillance nosokomialer Infektionen ● bereits etabliertes System zur elektronischen Daten-Übermittlung (WebKess) ● bereits etablierte Feedback-Routinen ● ein Teil der für die Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance benötigten Daten wird im KISS-System bereits erfasst ● Inhaltlich sinnvolle Ergänzung zu den Daten, die im KISS-System erhoben werden ● perspektivisch kann durch Zusammenführung der Daten ein Mehrwert generiert werden

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG Geplantes Vorgehen: ● Entwicklung der technischen Voraussetzungen wie z.B. - spezifische Eingabemasken, - Tool zur Berechnung der Verbrauchsdichten, - Feedback-Routinen wie z.B. Referenzdaten, krankenhausspezifische Auswertungen usw. ● Pilotphase Freiwillige Teilnahme einer kleinen Anzahl von Krankenhäusern Auswertung des Feedbacks der Krankenhäuser und Durchführung von erforderlichen Anpassungen ● Start des Routinebetriebes

Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance, §23, IfSG ● Welche Krankenhäuser haben grundsätzlich daran Interesse an einer Einheit „Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance“ teilzunehmen? ● Welche Krankenhäuser können sich vorstellen an einer Pilotphase mitzuwirken? Kontakt: Dr. Michael Behnke, NRZ für nosokomiale Infektionen (IT), Charité michael.behnke@charite.de Dr. B. Schweickert, Robert Koch-Institut, Berlin schweickertb@rki.de