Bund Naturschutz Dachau

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 Präsentation transkript:

Bund Naturschutz Dachau Palsweiser-Fußberg Moos Der schleichende Tod des letzten Dachauer Mooses

Entwicklung des Gebietes (1) # Das Palsweiser Moos (ca. 1km²) im Landkreis Dachau bildet zusammen mit den Fußbergmoos (ca. 1,25km²) im Landkreis Fürstenfeldbruck das letzte große zusammenhängende echte Moosgebiet mit Torfkörper in den beiden Landkreisen. # In den Jahrzehnten nach der Einstellung des Torfabbaues in den 60er Jahren, fand das Gebiet wenig Beachtung. Die landwirtschaftliche Nutzung beschränkte sich auf einige Wiesenflächen die meist extensiv bewirtschaftet wurden. Der Rest der Flächen blieb sich selbst überlassen. # Die Ansätze zur Parzellierung und Freizeitnutzung im Palsweiser Moos wurden durch das LAD Dachau unterbunden und fest Bauten mussten rückgebaut werden.

Entwicklung des Gebietes (2) # In den letzten 4 Jahren rückte die Fläche aber wieder in den Fokus der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Ausweisung des Gewerbegebietes GADA an der A8 erhöhte den Druck auf die landwirtschaftlichen Flächen im Umfeld. Die Wiesen rund um den Kernbereich des „Moos“ wurden umgebrochen und mit Mais bepflanzt. # Die Nutzung der Wiesenflächen im „Moos“ wurden intensiviert und die bisher flachen Gräben aus Zeiten des Torfabbaues wurden massiv bis in die Kiesschicht ausgebaggert. Damit liegt die Sole der Gräben heute tiefer als zu Zeiten des Torfabbaues. Besonders diese Maßnahme stellt eine massive Gefährdung des noch vorhandenen Torfkörpers dar.

Entwicklung des Gebietes (3) Der Biber ist da ! # Der Biber hat sich trotz heftigen Widerstandes der Landwirte ( mehrmalige Zerstörung der Dämme) im Kernbereich des Mooses festgesetzt und mit seinen Dämmen die negativen Folgen der Grabenräumung in Teilbereichen wieder aufgehoben. # Es gibt inzwischen eine amtliche Duldung durch das LAD Dachau mit einer definierten Aufstauhöhe und auch die Gemeinde Bergkirchen klärt durch amtliche Tafeln auf. # Dieser Bereich könnte die Keimzelle eines Wiedervernässungsprojektes werden.

Lage des Gebiets mit BN Flächen

Aktivitäten des BN OG DAH Flächen des BN im Palsweiser Moos # jährliche Pflege BN von: 7.400m² # jährliche Pflege Landwirt von: 7.000m² Pfeifengraswiese mit Strauchbirke # Selektive Herbstmahd mit Balkenmäher und Motorsense # Auslichten des Birkenbestandes dadurch Verhinderung der „Entwässerung von oben“ # Neophytenbekämpfung während des Jahres hoher Wasserstand im Jahr 2008

Augraben 2008 Grabenräumung 2008 Der Augraben der bisher das Oberflächenwasser abführte, wurde auf einer Länge von ca. 2km um ca.0,5m eingetieft bis in die Kiesschicht. Damit wird nun der noch vorhandene Torfkörper zu beiden Seiten komplett entwässert. Die Folgen davon zeigen sich im gesunkenen Wasserspiegel auf einer de BN Flächen Flurnr. 1551/7

Grenzgraben 2009 Grabenräumung 2009 Der Augraben war nur der Auftakt. Im darauffolgenden Jahr wurde auch der Grenzgraben massiv ausgebaggert. Der von Büschen und Bäumen gesäumte fläche Graben wurde massiv ausgeholzt und ebenfalls bis in die Kiesschicht eingetieft. Das nun abgeführte Wasser ist braun da es mit Huminstoffe angereicht ist. Es zeigt damit die wahre Funktion des Grabens, die Trockenlegung des Mooses. Da nur ganz wenige Wiesen unmittelbar an diesen Graben angrenzen gab es keine Notwendigkeit für diesen massiven Eingriff.

Biberaktivitäten 2010 Wasserbauer Biber Hier im Herzen des Mooses ist er aktiv geworden am Grenzgraben.

Biberaktivitäten 2010 Wasserbauer Biber Durch seine Dämme erreicht der Biber dass was die Mitglieder des LBV FFB nicht erreicht haben; einen Anstau in den Entwässerungsgräben des Fußbergmooses. Die Duldung des Bibers ist aber offensichtlich einigen ein Dorn im Auge. So wurden die Biberdämme in den letzten Jahren mehrfach zerstört. Da nun die Dämme amtlich geschützt sind schreckt man offensichtlich auch von drastischeren Maßnahmen nicht mehr zurück. Ende Oktober wurde der erste tote Biber im Grenzgraben entdeckt. Todesursache ???

Heckrinder im Fußbergmoos Rasenmäher auf 4 Beinen Im Fußbergmoos übernimmt auf einem Teil der Flächen eine Herde Heckrinder des LBV aus FFB die Mäharbeiten auf den Flächen. Die Tiere sind ganzjährig auf den Flächen und werden nur im Winter gefüttert. Durch die Beweidung und den Verbiss der Gehölze entstehen große freie Moosflächen. Sie vermitteln einen guten Eindruck wie das Palsweiser-Fußberg Moos einmal aussehen könnten.

Moorschutz = Klimaschutz * # Die Entwässerung von Mooren ist für ca. 8% aller klimarelevanten Emissionen in Bayern verantwortlich und trägt entscheidend zum Treibhauseffekt bei. # Werden die Moore entwässert, gelangt Sauerstoff an den zuvor wasserdurchtränkten Torf, welcher sich daraufhin zersetzt. Dabei werden nach und nach große Mengen an Kohlendioxid und Lachgas freigesetzt. # So kann durch Renaturierung von einem Hektar Hochmoor ca. 15t. CO2/Jahr kompensiert werden * Aus „Moore Vielfalt Oberbayern“ Reg. von Oberbayern

Ausblick # Aufkauf von Flächen im Kernbereich und damit Kontrolle über die Nutzung (Gemeinde Bergkirchen und Maisach, LA DAH und FFB und BN) # Einbinden von Eigentümern deren Flächen ungenutzt sind. # Stopp der Entwässerung von unten. (Definierte Wasserstände in den Gräben z.B. durch Biberdämme) # Entwickeln eines landkreisübergreifenden Moorkonzepts. ( Definition eines Schalenmodells mit unterschiedlichen Nutzungen) # Nutzungskonzepte mit Beweidung einschließlich der Vermarktung. ( Heckrinder, Schafbeweidung etc.) # Nützung von staatlichen Förderprogrammen wie „Klip 2020“

neugierig geworden ? # Sie halten das Projekt für sinnvoll und wollen sich engagieren? # Sie bewegen sich gerne in der freien Natur ? # Sie haben Lust an Biotop Pflegearbeiten mitzuarbeiten ? (Vorkenntnisse sind nicht erforderlich) # Sie arbeiten gern in einer Gruppe ? Dann nehmen Sie doch Kontakt auf: Weiterführende Infos bei bn.kreis.dachau@t-online.de Heinz Gibowsky: heinz-klaudia@t-online.de