Ausbildungsmarkt Situation und Möglichkeiten

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 Präsentation transkript:

Ausbildungsmarkt Situation und Möglichkeiten

Ausbildungsplatzsituation www.verdi-jugend.de

Zahlen September 2006 763.000 Bewerber/innen 414.000 betriebliche Ausbildungsplätze Lücke: 349.000 fehlende betriebliche Ausbildungsplätze im 3. Jahr des Ausbildungspaktes über 70 Prozent der Unternehmen bilden nicht aus gemeldete BewerberInnen (wahrscheinlich tatsächliche Zahl – weil Situation mies und sich wahrscheinlich alle, die suchen auch melden) außerbetr. draußen ginge noch höher ... ist nicht zum auswahlfähigen Angebot Pakt geschlossen Juni 2004

Entwicklung der „Lücke“ Bewerber/innen * gegenüber gestellt ist die Anzahl der Bewerber/innen und die der betrieblichen Ausbildungsstellen (Stand: jeweils September)

Entwicklung der „Lücke“

Verbleib der alternativ versorgten Bewerber/innen * Ausbildung 36.100 11 % schul. Ausbildung 16.800 5 % Studium 8.500 3 % Berufsvorbereitung 27.400 8 % allgemeinbild. Schule 29.800 18 % Berufsgrundbildungsjahr 14.800 4 % berufliche Schule 59.800 18 % Praktikum 13.000 4 % soz. Jahr, Zivi,Bund 15.300 5 % Arbeitsstelle 15.900 5 % Jobber 18.900 6 % arbeitslos 61.700 19 % Hausmann/-frau 5.200 2 % Sonstige 7.600 2 % Gesamt: 330.500 100 % * Erhebung 2004 / Quelle: BiBB Lücke 20 Tsd höher – kennen keine neuen Zahlen, vermutlich proport. gleich.

Das duale Ausbildungssystem www.verdi-jugend.de

Das Ausbildungssystem Merkmale: Grundlage ist das Berufsbildungsgesetz zwei Lernorte – Ausbildungsbetrieb und Berufsschule ca. 350 anerkannte Ausbildungsberufe bundeseinheitliche Ausbildungsordnungen regeln die Ausbildung im Betrieb Rahmenlehrpläne der Kultusministerkonferenz der Länder empfehlen die Inhalte der Berufsschulen (Kulturhoheit) Betriebe/Unternehmen/die öffentliche Hand finanzieren die betriebliche Ausbildung, Länder und Kommunen finanzieren die Personal- und Sachkosten der Berufsschulen

Gefahren für das Ausbildungssystem Das Duale Ausbildungssystem nimmt quantitativ ab. Die Qualität in der Dualen Ausbildung nimmt ab. Aussetzung der AEVO Verbreitung von Schmalspurausbildungen Abbau von Schutzrechten und Ausbildungsbedingungen für Auszubildende. Jugendarbeitsschutzgesetz Diskussion um zu hohe Ausbildungsvergütungen Verschulung und öffentliche Finanzierung der Ausbildung in Deutschland. Stigmatisierung einer ganzen Generation durch den Vorwurf der nicht vorhandenen „Ausbildungsfähigkeit“. Qualität: DGB Ausbildungsreport 2006 (kurze Beschreibung)

Der Ausbildungspakt www.verdi-jugend.de

Inhalt des Ausbildungspakts „Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ Am 16. Juni 2004 wurde der „Ausbildungspakt“ zwischen Bundesregierung und Wirtschaft geschlossen. Inhalt: jährlich 30.000 neue Ausbildungsplätze jährlich 25.000 Einstiegsqualifizierungen (EQJ) Kompetenz-Check zur Feststellung der Ausbildungsfähigkeit Erhöhung der Ausbildungsquoten in den Dienstellen der Bundesverwaltung um 20 %

Bewertung des Pakts objektiv: keine 30.000 zusätzlichen, sondern 30.000 neue Ausbildungsplätze etwa 50.000 betriebliche Ausbildungsplätze weniger Ausbildungslücke ist um etwa 50.000 auf 348.000 gestiegen 32,5 Mio. Euro jährlich zusätzliche Mehrbelastung für die öffentlichen Haushalte subjektiv: Verschlechterung der Situation für die Jugendlichen weitere Verstaatlichung der Ausbildung mehr öffentlich finanzierte Programme Unternehmen entziehen sich der Verantwortung der für 2015 vorhergesagte Fachkräftemangel wird ignoriert Verhöhnung der Jugendlichen – „Ausbildungspakt ist ein Erfolg!“

Die Ausbildungsumlage www.verdi-jugend.de

Ausbildungsumlage: Die Idee Unternehmen, die ausbilden bzw. zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen, erhalten dafür eine finanzielle Unterstützung. Die Unterstützungsleistungen werden aus einem Fonds gezahlt. Unternehmen, die nicht oder sehr wenig ausbilden, zahlen in diesen Fonds ein. Durch eine solche „Ausbildungsumlage“ werden alle Unternehmen solidarisch an der Durchführung und Finanzierung der Ausbildung beteiligt. Um das Verfahren klar und fair zu regeln, gibt es ein Gesetz. Stellen die Unternehmen freiwillig genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung, kommt das Gesetz nicht zur Anwendung. Tarifliche Lösungen und Branchenmodelle wären denkbar.

Ausbildungsumlage: Die Historie Die Gewerkschaften fordern seit vielen Jahren ein Gesetz zur Ausbildungsumlage. 2004 wurde durch die rot/grüne Bundesregierung eine Gesetzesinitiative gestartet. Diese wurde im Bundestag bestätigt. Auf Druck und Einfluss der Wirtschaftsverbände kam das Gesetz nicht zur Anwendung. Als Kompromiss wurde der Ausbildungspakt geschlossen. ... und die Situation ist heute so wie sie ist!

Ausbildungsumlage: Unsere Argumente Nur durch verbindliche Regelungen treten Verbesserungen ein. Alle Unternehmen haben eine Ausbildungsverantwortung. Es gibt gute nationale und internationale Erfahrungen mit einer solidarischen Ausbildungsfinanzierung. Eine Ausbildungsumlage stärkt und sichert das bewährte Duale Ausbildungssystem. Kleinstbetriebe und Existenzgründer können von der Einzahlung ausgenommen werden.