Proseminar Interne Erfolgsrechnung Thema 9: Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrproduktbetrachtung Referent: Thomas Kerler 08. Januar 2008
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrproduktbetrachtung – Agenda Zwecksetzung Grundmodell der Break-even-Analyse (BEA) 2.1. Bestimmung des Break-even-Punktes (BEP) 2.2. Anwendungsbedingungen 3. Varianten des Grundmodells 4. Erweiterungsmöglichkeiten der BEA 4.1. Einstufige Mehrproduktfertigung 4.2. Mehrstufige Mehrproduktfertigung 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrproduktbetrachtung – Zwecksetzung BEA? Führungsunterstützendes Instrument zur Komplexitätsreduktion bei Entscheidung(svorbereitung) → Einsatz in Planung und Steuerung „Zweck der Break-even-Analysen ist in der ursprünglichen Fragestellung die Bestimmung derjenigen Absatzmenge oder desjenigen Erlöses bzw. Umsatzes, durch den die Gesamtkosten gerade gedeckt sind oder ein Mindestgewinn realisiert wird.“ Schweitzer/Küpper (2003), S. 491 → Break-even-Punkt (Gewinnschwelle, Deckungspunkt, kritische Menge) 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (I) 2.1. Bestimmung des BEPs - formal: 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (II) Graphische Ermittlung des BEPs: Break-even-Chart als Kosten-Umsatz-Vergleich: 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (III) Break-even-Chart als Fixkosten-GesamtDB-Vergleich: Gewinnzone Verlustzone BEP 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (IV) 2.2. Anwendungsbedingungen: Einstufige Einproduktfertigung bei Limitationalität → mehrstufige Einprod.fert. bei Limitationalität: keine Zwischenläger → Grundmodell auf Mehrproduktunternehmungen anwendbar, wenn Produkte in Kosten- und Erlösstruktur voneinander unabhängig (vgl. Folie 13!) Beschäftigung (bzw. Output) als einzige Einflussgröße auf Kosten und Erlös → Kosten eindeutig zerlegbar in fixen (beschäftigungsunabhängigen) und variablen Teil, Erlöse voll variabel 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (V) Lineare Kosten- und Erlösfunktionen → proportionale Abhängigkeit sowohl der variablen Kosten als auch der Erlöse von der Einflussgröße Deterministische Information → einwertige, sichere Erwartungen (zweckmäßig, wenn verwendete Daten entweder sehr sicher oder bei Parallelrechnungen im Sinne einer Sensitivitätsanalyse) Gewinnstreben als Primärziel → wann ist BEP erreicht? (keine Berücksichtigung sonstiger wirtschaftlicher, technischer, sozialer oder ökologischer Ziele) 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Grundmodell der BEA (VI) Annahme statischer Daten und Funktionen → Veränderungen der Preise, Kapazitäten, Kostenzusammensetzung usw. innerhalb der betrachteten Planungsperiode bleiben unberücksichtigt → keine Berücksichtigung von Zinsen bei zeitlich weit auseinander anfallenden negativen und positiven Break-even-Komponenten Fazit Grundmodell: einfach, aber nur sehr begrenzt anwendbar 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Varianten (I) 3. Varianten: nur geringfügige Abweichung vom traditionellen Grundmodell → Einsatz zur Gewinnung weiterer Informationen aus dem gleichen Grundansatz Berücksichtigung besonderer Ausprägungsformen der Zielvorstellung → Vorgabe eines Mindestgewinns → Berechnung weiterer Deckungspunkte → Zeitlich differenzierte Deckungsbudgets → ... Berücksichtigung von Veränderungen der Bestimmungsgrößen → Veränderung des Deckungsblocks → Kompensierung von Kostenänderungen 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehr-produktbetrachtung – Varianten (II) → Veränderungen im Verhältnis von Deckungsblock und Deckungsbeitrag pro Einheit → ... Anwendung auf Rationalisierungsinvestitionen Einbeziehung von Lagerbeständen Berücksichtigung des Absatzrisikos → Sicherheitskoeffizient → auf Wahrscheinlichkeitsverteilungen basierende Risikomaße, z.B. Unsicherheitskosten 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungsmöglichkeiten 4. Erweiterungen: Ausweitung des Anwendungsbereichs der Break-even-Analyse durch isolierte (oder auch gleichzeitige) Aufhebung einschränkender Prämissen Einstufige Mehrproduktfertigung Mehrstufige Mehrproduktfertigung Mehrdimensionale Produktionsfunktionen Dynamische BEA Nicht-lineare BEA Stochastische BEA Gleichzeitige Berücksichtigung mehrerer Ziele 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (I) 4.1. Einstufige Mehrproduktfertigung: Einvariablige Behandlung des Mehrproduktfalls möglich, wenn: - Produktionsprozesse der versch. Produkte klar trennbar → Problem: willkürliche Aufteilung gemeinsamer, nicht nach dem Verursachungsprinzip zurechenbarer Fixkosten (vgl. 4.2.) - Rückführbarkeit der versch. Produkte auf gemeinsame, eindimensionale Maßgröße → Konstruktion besonderer Äquivalenzziffern (Input-/ Outputindizes) → konstante Verhältnisse? 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (II) Mehrdimensionale BEA bei Mehrproduktfertigung: - ohne Kapazitätsbeschränkung: Break-even-Menge M → isolierter BEP (wenn nur Produkt i produziert wird): für i = 1, 2, ..., n 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (III) Konvexe Linearkombinationen der n nicht-negativen Break-even-Eckpunkte ergeben wiederum BEPs: → Break-even-Hyperfläche (im 2-Produktfall eine Gerade): 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (IV) Darstellung der BEA bei zwei Produkten im Deckungsbeitragsdiagramm (aus: Schweitzer/Troßmann [1998], S. 150) 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (V) mit isolierten Kapazitätsbeschränkungen: zusätzlich zu beachten: mit gemeinsamen Kapazitätsbeschränkungen: simultane Berücksichtigung der Engpässe (aus Beschaffungs-, Fertigungs-, Absatz- und Finanzierungssektor) in umfassendem mathematischem Modell notwendig → lineares Planungsmodell meist ausreichend → Simplexmethode Break-even-Bedingung: Restriktionen: 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (VI) 4.2. Mehrstufige Mehrproduktfertigung: Bei Kenntnis von Verrechnungspreisen für Zwischenprodukte: Grundidee: verteile St.deck.beitr. eines Zweiges mit Hilfe der Zwischen- produktpreise auf einzelne Stufen → produktionsstellen- spezifische BEPs berechenbar! (aus Schweitzer/Troßmann [1998], S. 186) 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrprodukt-betrachtung – Erweiterungen (VII) Ohne Kenntnis von Verrechnungspreisen für Zwischenprodukte: Problem: häufig auf Erlösseite nur Marktpreise der Endprodukte bekannt. Vorgehensweise: berechne isolierte BEPs auf letzter Stufe → zusätzliche Kapazität für Deckung von gemeinsamen Fixkosten auf vorderer Stufe verwendbar → von letzter Stufe bis zur ersten Stufe → pro Stufe eine weitere Art von Mindest bedingungen für die Parameter (aus Schweitzer/Troßmann [1998], S. 180) 08.01.2008 Thomas Kerler
Break-even-Analyse bei Ein- und Mehrproduktbetrachtung Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!!! 08.01.2008 Thomas Kerler