DNA-Genealogie DNA-Analyse in der Familienforschung Vortrag von

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 Präsentation transkript:

DNA-Genealogie DNA-Analyse in der Familienforschung Vortrag von Marco Born www.ziegenfuss-genealogy.de 01.10.2011 18. Jahrestreffen des Arbeitskreises Eichsfeld der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (AMF) in Heiligenstadt

Inhalt des Vortrages Vorstellung Ziegenfuß-Linien 2. Einführung - Grundlagen der Vererbung 3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA 4. Test des Mutterstammes mit Hilfe der mtDNA 5. Konkrete Ergebnisse der Tests 6. Ausblick - Zukunft der DNA-Genealogie

Vorstellung Ziegenfuß-Linien

Vorstellung Ziegenfuß-Linien

2. Grundlagen der Vererbung Zelle = kleinste strukturell sichtbare und lebende Einheit eines Organismus Zellkern enthält die Chromosomen und damit den größten Teil der DNA Mitochondrien = Organell mit Aufgaben im Stoffwechsel enthalten ihre eigene, ringförmige DNA, die mitochondriale DNA, kurz mtDNA

2. Grundlagen der Vererbung DNA = Desoxyribonukleinsäure (DNS, engl. DNA) Biomolekül, welches alle Erbinformationen enthält = Gesamtheit aller Erbinformationen Chromosom = DNA-Faden und Proteine, Organisationsform der DNA Gen = Abschnitt auf einem Chromosom, dem eine bestimmte Funktion zukommt Chromosom DNA

2. Grundlagen der Vererbung Chromosomen bestehen aus DNA Chromosomen 1-22 enthalten den wesentlichen Teil der Erbinformationen Chromosomen X und Y bestimmen das Geschlecht: XX = Frau XY = Mann

2. Grundlagen der Vererbung Quelle: The Genographic Project

2. Grundlagen der Vererbung Quelle: The Genographic Project

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Worauf basiert ein Y-DNA Test? Alle Männer derselben väterlichen Linie teilen das gleiche Y-Chromosom. Kleine Veränderungen (Mutationen) vergrößern den genetischen Unterschied zwischen zwei Linien im Laufe der Generationen. Je ähnlicher die Y-Chromosomen zweier Männer, desto enger sind sie miteinander verwandt.

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA ? Beispiel 1: Zwei oder mehr Stammlinien tragen den gleichen Nachnamen. Beide Linien „enden“ in den Kirchen- büchern ohne gemeinsamen Vorfahren. P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA ? Beispiel 1: Zwei oder mehr Stammlinien tragen den gleichen Nachnamen. Beide Linien „enden“ in den Kirchen- büchern ohne gemeinsamen Vorfahren. Stimmen die Probanden in der Y-DNA überein, so ist erwiesen, dass sie einen gemeinsamen Vorfahren in der rein männlichen Linie haben. P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 2: Bestätigung bisheriger Forschungsergebnisse, insbesondere wenn Zweifel bestehen. ? ? P P P P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 2: Bestätigung bisheriger Forschungsergebnisse, insbesondere wenn Zweifel Bestehen. 4 Probanden stimmen überein, einer nicht. Bei einem der Vorfahren dieser Person liegt eine falsche Vaterschaft vor. ? ? P P P P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 3: Überwindung eines toten Punkts durch genetische Anknüpfung an eine andere Linie gleichen Nachnamens aus der regionalen Umgebung. ? P P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 3: Überwindung eines toten Punkts durch genetische Anknüpfung an eine andere Linie gleichen Nachnamens aus der regionalen Umgebung. Die richtige Linie ist gefunden, nun kann mit Hilfe der schriftlichen Aufzeichnungen nach dem Anknüpfungspunkt gesucht werden. ? ? ? P P P P P P

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 4: Durchführung eines Tests ohne Vergleichspersonen - Suche nach genetischen Verwandten in der weltweit größten Datenbank mit über 330.000 DNA-Profilen

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Beispiel 4: - Durchführung eines Tests ohne Vergleichspersonen: Erforschung der regionalen Herkunft einer Linie für die Zeit, aus der keine schriftlichen Aufzeichnungen überliefert sind (Mittelalter, Antike und prähisto-rische Zeit) Teilnahme an einem Nach-namensprojekt

3. Test der Stammlinie mit Hilfe der Y-DNA Zusammenfassung: Das Y-Chromosom vererbt sich in rein männlicher Linie. Mit einem Y-DNA Test kann daher die Verwandtschaft rein männlicher Linien (Stammlinien) nachgewiesen werden. Das Y-Chromosom folgt meistens dem Nachnamen. Der Nachweis einer Verwandtschaft in der rein männlichen Linie ist zeitlich unbegrenzt möglich.

4. Test des Mutterstammes durch mtDNA Mit der mtDNA kann die rein weibliche Linie ebenso gut zurück verfolgt werden wie die männliche Stammlinie. Diesen Test kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen durchgeführt werden. Da der Nachname in dieser Linie in der Regel in jeder Generation wechselt, gibt es jedoch keine namensbezogenen Anwendungsmöglichkeiten. ? P P

5. Konkrete Ergebnisse der Tests Alle 3 Linien sind biologisch miteinander verwandt. Der gemeinsame Vorfahr lebte mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 % vor 12 Generationen; innerhalb von 20 Generationen beträgt die Wahrscheinlichkeit sogar 100 %.

6. Ausblick - Zukunft der DNA-Genealogie Grenzen der DNA-Genealogie aufgrund der Vererbung Wachstum der Vergleichsdatenbanken Neue Erkenntnisse aufgrund wissenschaftlicher Studien Neue Testmethoden (Autosomale Tests) Ausführliche Information und Beratung als wichtige Voraussetzung für die Durchführung einer persönlichen Analyse, z.B. durch www.igenea.com

Benutzte Quellen Informationen von Roman C. Scholz, Geschäftsführer von Igenea Informationen der ISOGG (International Society of Genetic Genealogists, www.isogg.org) Präsentation von David Pike www.familytreedna.com www.igenea.com www.wikipedia.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit DNA Genealogie Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Haben Sie noch Fragen?