Stolpersteine Gegen das Vergessen.

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 Präsentation transkript:

Stolpersteine Gegen das Vergessen

Was sind Stolpersteine? Projekt des Künstlers Gunter Demnig Gedenktafeln kubische Betonsteine Kantenlänge von zehn Zentimetern Oberseite: individuell beschriftete Messingplatte Herstellung in Handarbeit, da dies als Gegensatz zur maschinellen Menschenvernichtung gesehen wird vor den letzten frei gewählten Wohnorten der NS-Opfer in das Pflaster des Gehweges eingelassen. rund 17.000 Steine in 430 Städten in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn

Wer ist Gunter Demnig? 1947 in Berlin geboren 1967 Abitur ab 1967-1971 Kunststudium an versch. Universitäten 1974 1.Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien; Bildende Kunst und Werken 1980 - 1985 künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im FB Kunst, Universität Kassel seit 1987 Mitglied im INTERTANIONALEN KÜNSTLERGREMIUM 1990 Erste Aktion zur Erinnerung an die Deportation von Sinti und Roma aus Köln 1940 1993 Entwurf zum Projekt STOLPERSTEINE 1997 Erste Verlegung in Berlin-Kreuzberg (nicht genehmigt; später legalisiert) ab 2000 STOLPERSTEINE in Deutschland 2004 Max-Brauer-Preis der Alfred Toepfer Stiftung FVS, Hamburg 2004 Herbert-Wehner-Medaille der Gewerkschaft ver.di 2005 German Jewish History Award der Obermayer Foundation

Der Anfang der Stolpersteine 1990: Auseinandersetzung mit den Deportationen von 1000 Zigeunern aus Köln (Generalprobe für umfangreicheren Judendeportationen) Mit einer Art rollbaren Druckmaschine zog Demnig Spuren durch die Stadt, die den Deportationswegen gleichten.

Der Anfang der Stolpersteine 1990: Auseinandersetzung mit den Deportationen von 1000 Zigeunern aus Köln (Generalprobe für umfangreichere Judendeportationen) Mit einer rollbaren Druckmaschine zog Deminig Spuren durch die Stadt, die den Deportationswegen gleichten. Erster „Stolperstein“ am 16.12.1992 (50. Jahrestag des Befehls Himmlers zur Deportation der „Zigeuner“) vor dem Historischen Kölner Rathaus gelegt  Auf dem Stein zu lesen sind die ersten Zeilen dieses Erlasses

Von der Idee bis zur Legung Folgejahre: Ausdehnung auf alle verfolgten Gruppen das Projekt „Stolpersteine“ eher theoretisches Konzept für die Veröffentlichung „Größenwahn – Kunstprojekte für Europa“ Pfarrer der Antonier-Gemeinde in Köln animierte Demnig, wenigstens einige Steine zu verlegen, um ein Zeichen zu setzen 1994 erste Ausstellung von 250 Stolpersteinen in Antoniterkirche in Köln 4. Januar 1995 probeweise, ohne Genehmigung Verlegung der ersten Steine in Köln beteiligte sich an der Ausstellung „Künstler forschen nach Auschwitz“ und verlegte noch immer ohne Genehmigung 51 Steine Bis 2000 langwieriger Weg durch Bürokratie, um weitere Stolpersteine legal verlegen zu dürfeb Projekt wurde mehr und mehr zum Selbstläufer und hat sich zum weltweit größten dezentralen Mahnmal entwickelt.

Raesfeld - Der Initiator im Interview Seit 1958 Bewohner des Hauses, war damals 14 Jahre alt Kam 2008 auf die Idee, Steine legen zu lassen, während er sich mit der Geschichte seines Hauses beschäftigte (Dauer bis zur Legung: 1 ½ Jahre) Publizierte die geplante Legung in verschiedenen Tageszeitungen, Regionalradio usw. Bekam Unterstützung vom Schriftsteller Adalbert Friedrich, von Hobbyfotografen und Nachbarn Stolpersteine erinnern Menschen täglich an die Opfer der NS-Zeit ohne große Aktionen Wurde von vielen angesprochen und bekam positive Rückmeldung , z.B. von Pastoren und Bürgermeister, direkte Ablehnung gab es nicht Familie Rosenbaum, die 23 Jahre in dem Haus wohnte, und andere ihm bekannte Juden betonen den Wert solcher Aktionen, denn sie erinnern an das schreckliche Geschehen

Die Legung Die Legung

Stolpersteine ja oder nein !? Die Präsidentin des Zentralrats der Juden hält die Stolpersteine für unwürdig, möchte, dass die Opfer nicht ein weiteres Mal mit Füßen getreten werden. Stolpern soll man über seine Steine. Zumindest im Kopf. Stolpern über die Schicksale der Holocaust-Opfer. Man muss sich außerdem vor ihnen verbeugen. „Ja, klar können Glatzen mit Stiefeln drauf rumtrampeln. Die können trampeln soviel sie wollen, desto blanker werden die Steine.“