G l e t s c h e r k u n d e walter.wuertl@alpenverein.at.

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 Präsentation transkript:

G l e t s c h e r k u n d e walter.wuertl@alpenverein.at

G l e t s c h e r ?

– aus Eis bestehen und eine Fließbewegung aufweisen“ G l e t s c h e r - F a k t e n Definition: „Gletscher sind Massen, die aus festem Niederschlag hervorgehen – aus Eis bestehen und eine Fließbewegung aufweisen“ Gletschereis entsteht aus Firn nach 10 –20 Jahren Dichte: 0.85 – 0.91 g/cm³ (~ 10% leichter als Wasser = LEBEN!) Härte: 2 – 4 (bei –50°C) Schmelztemp.: 0°C (erniedrigt sich unter Druck) Namen: Gletscher, Firn, Ferner, Kees, Vadretta

G l e t s c h e r - F a k t e n Gletscherverteilung: 16 –18 mio. km² (11% des Festlandes) 33 mio. km³ (78% des Gesamtsüßwassers) Wichtigster fester NS = Schnee (über konstruktive, destruktive und Schmelzmetamorphose verändert) Gletscher in Österreich: Gesamt: 925 (114 > 1 km², 811 < 1 km²) Fläche: 541.698 km² Volumen: 21 km³ Gr. Gletscher: Pasterze, Gepatsch Ferner, Obersulzbach Kees Alpengletscher Schweiz 1340 km², Frankreich 400 km², Italien 629 km²

G l e t s c h e r b e w e g u n g Der Gletscher fließt an der Oberfläche und in der Mitte schneller – Spaltenbildung! Durch die Fließbewegung entstehen im Gletscher komplexe Spannungen! (Spalten) Die Bewegung ist abhängig von der „Ernährung“ und dem Relief!

G l e t s c h e r b e w e g u n g Bewegung: Alpen 10er Meter Himalaja 100e Meter Plateaugletscher 1000e Meter Im Akkumulationsgebiet ist die Bewegung „gletschereinwärts“ gerichtet. Im Ablationsgebiet ist die Bewegung „gletscherauswärts“ gerichtet. (Moränenbildung)

SCHNEEGRENZE in Abhängigkeit von EXPOSITION und GEBIRGE Die Schneegrenze teilt das Akkumulationsgebiet vom Ablationsgebiet und wird bestimmt von: Temperatur, Niederschlag, Wind Geländeform, Höhenlage, Exposition SCHNEEGRENZE in Abhängigkeit von EXPOSITION und GEBIRGE Nordwest – Ost Südost - West Nr. Mittelwert SILVRETTA 38 2750 m 4 2890 m ÖTZTALER 48 2970 m 23 3130 m STUBAIER 39 2828 m 9 2973 m ZILLERTALER 25 2760 m 12 2933 m TAUERN 2800 m 54 2980 m 2820 m Differenz (NW – E) / (SE – W) = - 160 Meter Differenz zwischen Staulagen und Inneralpin = - 220 Meter bzw. 240 Meter

S c h n e e g r e n z e Der steile Abfall im Süden ist topographisch bzw. durch die ungestörte Westwindzirkulation bestimmt. Um den Äquator herum ist die Schneegrenze aufgrund des Niederschlag – Reichtums erniedrigt!

M a s s e n b i l a n z b = c - a c = Akkumulation: NS (Schnee, Hagel, Graupel, Reif), Drift, Lawinen a = Ablation: Schmelzen, Verdunstung, Drift, Lawinen, Kalben Das glaziologische Jahr geht von 1.10. – 30.9. Ablationsperiode: 1.5. – 30.9. Akkumulationsperiode: 1.10 – 30.4. Die Massenbilanzen werden durch verschiedene Methoden ermittelt: direkte glaziolog. Methode (Schneeschächte) Volumensmessungen (Echolot, Radar) hydrologische Methode (Abflussmessung) geodätische Methode (Geoscanning, Vermessung)

G l e t s c h e r t y p e n Deckgletscher (Inlandsvereisungen: Antarktis, Grönland) Topographie der Gebirge nicht mehr ersichtlich – Eiszeit in Alpen ... Eisschelfe- und Meereisgletscher

G l e t s c h e r t y p e n Gebirgsgletscher Eisstromnetze (Patagonien, Alaska), Plateauglescher, Talgletscher, Kargletscher, Wand- u. Hanggletsche, Generierte Gletscher (über Felsstufe ernährt), Gletscherflecken

G l e t s c h e r t y p ?

G l e t s c h e r t y p ?

G l e t s c h e r t y p ?

S p a l t e n

S p a l t e n

F o r m e n s c h a t z Kryokonitlöcher: Ablationskleinformen auf Firnfeldern und Gletschern Trogtäler Moränen: Grundmoränen, Seitenmoränen, Endmoränen, Mittelmoränen Gletschertische: Steinplatten auf einem Eissockel

M o r ä n e

G l e t s c h e r s c h l i f f

R u n d h ö c k e r

G l e t s c h e r v o r f e l d Toteislöcher Sanderflächen Oser: schmale, gewundene Kiesrücken 5 – 30 Meter Füllungen von Gletscherspalten Kames: 10 – 20 Meter hohe Wälle, geschichtet, an Eisrändern entstanden Drumlins: elliptische Hügel aus Lockermaterial umgekehrt den Rundhöckern Gletschertöpfe: Fortsetzung von Gletschermühlen im Gestein

G l e t s c h e r m ü h l e

K a r

B e r g s c h r u n d R a n d k l u f t

G l e t s c h e r v e r ä n d e r u n g Seit dem Ende der letzten Eiszeit machen die Gletscher eine Vielzahl von Schwankungen mit. Der jetzige Zustand ist nichts Außergewöhnliches! 1850 als historischen Höchststand, 1600 –1850 kleine Eiszeit. Karlinger Kees 1990 und 1997

N a t u r g e f a h r e n Eisstauseen: Gletscherzungen (Vorstoß) verschließen Tal (Vernagtferner) Moränenstauseen: Im Rückzugsbecken von Gletschern (Peru) Jokullauf / Search: Auslaufen von Gletschern (unterird. Vulkanausbruch) Eisstürze: Allalin 1965 (88 Tote), Huascaran 1972 (18000 Tote) Wasserstubenausbruch: Bionay 1892

G l e t s c h e r n u t z u n g Bewässerung in Trockengebieten (Vinschgau, Tibet ...) Energie – Gletscher als hydrolog. Potential Tourismus: + Gletscherskigebiete + Alpinismus + Kraftwerk – Museen + Seilbahnen + Straßen