Prof. Dr. Fritz Böhle WS 2007/2008 Referentin: Beata Lutz

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 Präsentation transkript:

Prof. Dr. Fritz Böhle WS 2007/2008 Referentin: Beata Lutz 11.01.2008 Sexualität und Gesellschaft Die Kultivierung der Sexualität – Sexualität und Liebe Prof. Dr. Fritz Böhle WS 2007/2008 Referentin: Beata Lutz 11.01.2008

Die Kultivierung der Sexualität – Sexualität und Liebe Leidenschaftliche Liebe (ab der Mitte des 18. Jahrhundert) Romantische Liebe (seit dem späten 18. Jahrhundert) Krise der romantische Liebe Partnerschaftliche Liebe

Leidenschaftliche Liebe `amour passion` emotionale Beziehung Verzauberung Dringlichkeit Bereitschaft für große Opfer keine Basis für eine Ehe (in den meisten Kulturen sind beide überhaupt nicht vereinbar) keine körperliche Zuneigung Sexuelle Freiheit folgt Machtgesetze (in aristokratischen Kreisen war es den Frauen erlaubt, ihre sexuellen Wünschen offen nachzugeben)

Romantische Liebe `Romanze` ist das erzählen einer Geschichte, diese wurde nun individualisiert Verknüpfung Liebe und Freiheit Die Zuneigung Vorrang vor dem sexuellen Begehren Ist viel stärker kulturell bestimmt als leidenschaftliche Liebe Die Ehe wird benutzt um einen bestimmten Grad an Autonomie zu erzielen

Einflüssen auf die Frauen Erfindung des `Heims` Beziehungen zwischen Eltern und Kindern haben sich verändert `Erfindung der Mutterschaft`

Die Folgen Arbeitsplatz und Haus wurden zu getrennten Sphären Dominanz der Männer im häuslichen Bereich nahm ab Die Rolle der Frauen in der Kindererziehung wurde wichtiger Familien wurden kleiner Kinder wurden als verwundbare Wesen anerkannt

Die Folgen Koppelung von Mutterschaft und Weiblichkeit Unterordnung der Frauen im Haushalt, ihrer Absonderung von der Außenwelt Die Männer - eine Trennung zwischen häuslichen Umgebung und Sexualität mit einer geliebten Individuum suchte in der Phantasie, was ihr in der alltäglichen Welt verweigert wurde

Zusammengefasst Die leidenschaftliche Liebe hat nie solch eine breite soziale Wirkung, wie die romantische Liebe Romantische Liebe setzt einen Bestimmten Grad an Selbstbefragung voraus (Was empfinde ich für den anderen?) die romantische Liebe stellt die Frage nach der Intimität Sie erzeugt eine langfristige Lebensperspektive, die sich auf nicht näher bestimmbare Zukunft richtet

Krise der romantische Liebe Das Bedürfnis nach Liebe ist gestiegen Individuum such eine Bestätigung durch den anderen. Dazu fehlen aber alle Voraussetzungen, seit eine bedeutsame, sinnvermittelnde Welt nicht mehr gibt Liebe soll Welt schaffen wie Identität in ihr bewirken!

Partnerschaftliche Liebe Die `ars erotica` ist zum ersten Mal Kern der ehelichen Beziehung Wird eine Beziehung aufrechterhalten oder aufgelöst? Es hängt zum ersten Mal davon ab, ob beide sexuelle Lust empfinden können Kultivierung sexueller Geschicklichkeit (die Fähigkeit, Befriedigung sowohl zu schenken als auch selbst zu erfahren)

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!