Kultur und Ökonomie – Kulturalisierung der Ökonomie

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Kultur und Ökonomie – Kulturalisierung der Ökonomie

Agenda Kultur und Industrie im Wandel der Zeit Ästhetisierung / Kulturalisierung der Ökonomie Beispiele Fazit 25.05.2007 Andrej Goll

1) Kultur und Industrie im Wandeln der Zeit Veränderung des Verhältnisses von Kultur und Industrie bzw. Ökonomie von der Frühindustrialisierung bis Heute Parallel zu Veränderung der Gesellschaft, gibt es immer eine Veränderung der Kultur und ihrer philosophischen und soziologischen Bedeutung Seit der Aufklärung herrscht eine Paradoxie in kulturtheoretischen Diskursen Ambivalenz der Kultur 25.05.2007 Andrej Goll

1.1) Frühindustrialisierung Ca. 1815 - 1850 Epoche durch Karl Marx geprägt Theoretischer Zugang zur Kultur entspricht der Bedeutung der Kultur im Frühkapitalismus Kennzeichen der Industrie dieser Zeit: Entstehung großer Manufakturen Unterscheidung in Überbau (Bewusstsein) und Basis (Sein) Kunst war ein Teil des Überbaus wurde mit Bewusstsein assoziiert Sie stand für Innerlichkeit, Tiefe, Zweckfreiheit, das Gute, Wahre und Schöne Ökonomie hingegen gehörte zur Basis und wurde mit dem Sein in Verbindung gebracht 25.05.2007 Andrej Goll

Das Sein prägt das Bewusstsein  d.h. Ökonomie determiniert Kultur Kultur hat in dieser Epoche nichts mit Arbeit zu tun Kultur und Arbeit existieren als zwei Welten Marx sieht nicht in der Kultur eine Ware, sondern in proletarischer Arbeitskraft Arbeitskraft hat für ihn nichts mit Kultur zu tun und umgekehrt Unterscheidung in Überbau (Bewusstsein) und Basis (Sein) Interpretation = Philosophie = Kultur Veränderung = Wirtschaft bzw. Politik 25.05.2007 Andrej Goll

1.2) Hochindustrialisierung ca. von 1850 – 1914 Leitbranchen der Epoche: Eisenbahnbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Eisen- und Stahlproduktion Verstärkte Urbanisierung, Bildung von Volksparteien und Interessensverbänden Wichtige Philosophen und Soziologen dieser Zeit: Theodor W. Adorno Max Horkheimer „Dialektik der Aufklärung“ Kritik an Kulturindustrie Kultur gehört nicht mehr zum Überbau Kultur erhält Warencharakter und wird industriell Produziert  Massenproduktion Vgl. Ökonomisierung der Kultur 25.05.2007 Andrej Goll

1.3) Postindustrielle Ökonomie Aus aktueller Sicht auch als Dienstleistungsgesellschaft, Informationsgesellschaft und New Economy bezeichnet Arbeitskraft ist nicht mehr nur eine Ware, sondern eine Produktivkraft (immaterieller Vermögenswert) Prozess der Verwahrung und Verwertung der Kultur betritt eine neue Dimension Kulturalisierung der Industrie Kultur = Produktivkraft  Einsatz zur Produktivitätssteigerung 25.05.2007 Andrej Goll

Agenda Kultur und Industrie im Wandel der Zeit Ästhetisierung / Kulturalisierung der Ökonomie Beispiele Fazit 25.05.2007 Andrej Goll

2.1) Systemwerbung Kunst ist immer eng an gesellschaftlichen Kontext gebunden Kunst wirkt bewusstseinsbildend durch Transport von Werten und Normen verschiedener Klassen Unbewusste Verbreitung von Ideologie Kunst warb schon immer für die Ideologie einer gesellschaftlichen Gruppierung  z.B. sakrale Kunst, sozialistische Kunst, etc.  Kunstschaffen kann als Systemwerbung verstanden werden 25.05.2007 Andrej Goll

2.2) Kulturalisierung der Ökonomie Bürgerliche Ideologie wurde zunehmend von einer Ideologie unterwandert die industriellem Kulturschaffen entsprach Entstehung neuer Entwicklungschancen durch Veränderung von Zielen, Werten etc. Statt Gütern zirkuliert zunehmend deren äußeres Erscheinungsbild / Gebrauchswertversprechen Selbstdarstellung der Produzenten (Corporate Identity, Image) durch Logos und Werbung Ästhetisierungsstrategie findet bei gesamter kapitalistisch orientierten Ökonomie gebrauch Kunst wird autonom  Liquidierung ihres kritischen Potentials Soziale Konflikte nehmen visuelle Konkretheit an 25.05.2007 Andrej Goll

2.3) Produktivkraft der Kultur Produktivitätssteigerung durch Integration soziokulturellen Wissens in den Arbeitsprozess Abbau hierarchischer Strukturen in Organisationen Kultur und Ökonomie verflechten zunehmend miteinander Bsp. für Produktivkraft ist „Branding“ Unternehmen verkaufen nicht nur Produkte, sondern auch Botschaften 25.05.2007 Andrej Goll

2.4) Integration der Kultur Beschleunigung des Integrationsprozesses der Kultur in die Ökonomie durch Globalisierung, Netzwerke, Flexibilisierung, Dynamisierung etc. New Economy = fundamentale Veränderung von Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft = kulturalisierte Form der Wirtschaft Informell, global, vernetzt Kulturalisierung von Transferprozessen Expansion der Kulturindustrie PR – Strategien, Werbetechniken Untenehmen der NE erschaffen infolge der Kulturalisierung neue Kulturformen Schaffung von Bedeutungswelten Marketing und Werbung lassen sich vom Produkt nicht mehr trennen 25.05.2007 Andrej Goll

Wachsende Anforderungen an kulturelle und ästhetische Kompetenz Künstlerische Produktion: Keine Unterscheidung zwischen Konsum und Produktion Kulturschaffender = Cultural Worker Kulturschaffender Dienstleister als Experte Charakterisiert durch: Jung Dynamisch Flexibel kann innerhalb einer 80 Stunden Woche mehr oder weniger kreative Jobs bewältigen und fühlt sich dabei wohl 25.05.2007 Andrej Goll

Lifestyle Mainstream und Gegenkultur Happening 25.05.2007 Andrej Goll

Agenda Kultur und Industrie im Wandel der Zeit Ästhetisierung / Kulturalisierung der Ökonomie Beispiele Fazit 25.05.2007 Andrej Goll

3) Beispiele Coca Cola vs. Pepsi 25.05.2007 Andrej Goll

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Agenda Kultur und Industrie im Wandel der Zeit Ästhetisierung / Kulturalisierung der Ökonomie Beispiele Fazit 25.05.2007 Andrej Goll

Tendenz zur Förderung von: Unternehmen in der heutigen Wirtschaft erkennen zunehmend die zukunftsweisende Bedeutung von immateriellen Vermögenswerten Nachhaltiger Umgang Tendenz zur Förderung von: Kreativität Lernfähigkeit Flexibilität Teamfähigkeit 25.05.2007 Andrej Goll

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!! 25.05.2007 Andrej Goll