Übergang Schule Beruf Hermann Rademacker Forum 4 Fachtagung

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Übergang Schule Beruf Hermann Rademacker Forum 4 Fachtagung „Jugendsozialarbeit an Berliner Hauptschulen“ 2./3. November Rathaus Schöneberg

Gliederung 1 Wo liegt die Herausforderung? Arbeit als Bildungsgegenstand Berufliche Orientiertheit als Bildungsziel 3 Abschluss und Anschluss 4 Dualisierung der Lernorte braucht ein Konzept

Angebot und Nachfrage – Ausbildungsmarkt 1996-2007 Quelle: Statistik der BA, BIBB, eig. Berechnungen Merkmal 1996 (100%) Maximum (in % von 96) Minimum 2006 Neu abg. Vertr. 574 327 109,9 (1999) 97,1 (2003) 100,0 Handel Industrie 268 039 125,8 (2001) 100 (1996) 125,5 Handwerk 215 148 100 (1996) 73,0 (2005) 75,6 Freie Berufe 56 143 75,0 (2006) 75,0 Unbesetzte St. 34 947 36,2 (2005) 44,1 Angebot/ Nachfrage Rel. 99,4 % 100,6 (2001) 94,6 (2006) 94,6

Regionale Disparitäten der AN-Relation (Auswahl) Arbeitsagentur Quelle: Statistik der BA, BIBB 2006 Arbeitsagentur AN-Rel. Bautzen 77,8 Frankfurt 97,6 Hanau 89,6 Wiesbaden 97,8 Darmstadt 89,9 Zwickau 101,6 Kassel 91,4 Marburg 102,1 Wetzlar 92,5 Freising 103,7 Fulda 96,2 Hildesheim 109,9

allg.bild. Schulen 45 43 41 39 37 36 Schulentlassjahr 98 00 02 03 04 Anteil der Bewerber aus akt. Entlassjahr an allen Bewerbern nach Schultyp jeweils September – in % (Quelle: IAB Kurzbericht 2/2007) Schulentlassjahr 98 00 02 03 04 05 berufl. Schulen 17 16 allg.bild. Schulen 45 43 41 39 37 36 Altbewerberanteil 38 40 46

2.1 Der Ausbildungsmarkt: Angebot UND Nachfrage Die Überwindung der Schwierigkeiten bei der Eingliederung junger Menschen in das Beschäftigungssystem erfordert Handeln auf beiden Seiten des Marktes Angebotseite Nachfrageseite auswahlfähiges Angebot an Ausbildungsplätzen Zuständig: Wirtschaft, berufl. Schulen, Hochschulen Berufl. Orientierung, Bildung, Qualifikation Zuständig: Schule, Jugendhilfe, Familie

2.2 Berufsorientierung durch Schule – eine Aufgabe mit Zukunft These 1: Die demografische Entwicklung allein löst die Ausbildungskrise nicht: These 2: Jungen Menschen, die den Anforderungen der Betriebe nicht entsprechen, wird auch künftig der Zugang zu Ausbildung und Arbeit weitgehend verwehrt bleiben. These 3:Nicht allein Qualifikation und Kompetenzen, auch berufl. Orientiertheit gehört zur Ausbildungseignung.

2.3 Berufsorientierung und Familie These 1: „Soziale Vererbung“ ist nicht mehr tragfähig für berufliche Orientierungen und Lebensentwürfe (Verlust kollektiver Lebensformen). These 2: Die Herausforderung zur Individualisierung ist eine allgemeine geworden. These 3: Nicht Gleichgültigkeit und Verantwortungslosigkeit, sondern Unerfahrenheit und Überforderung erklären den geringen Beitrag vieler Familien zur Berufsorientierung ihrer Kinder.

2. 4. Wandel der Arbeit und seine Folgen: 2.4 Wandel der Arbeit und seine Folgen: Neue Anforderungen an allgemeine Bildung Neue Bildungsziele(arbeitsorientierte Bildung): Berufliche Orientiertheit und Arbeitsweltkenntnis Übergangsplanung und -strategien entwerfen Anforderungen des Übergangs bewältigen Nicht nur für Benachteiligte, sondern für alle! Es geht nicht um die Überwindung einer aktuellen Krise, sondern um die nachhaltige Weiterentwicklung öffentlicher Bildung und Erziehung in Schule und Jugendhilfe.

2.4.1 Berufliche Orientierung ist die Entwicklung von Bezügen zwischen Individuellen Voraussetzungen des jungen Menschen ___________________________ Interessen, Wünsche und Neigungen Kompetenzen und Qualifikationen Individuelle Chancenausstattung - schulische Zertifikate - Berechtigungen und objektiven Chancenstrukturen des Beschäftigungssystems ___________________________ Angebote für Ausbildung und Beschäftigung Qualifikationsbezogene Relationen zwischen Angebot und Nachfrage Unternehmensspezifische „Kulturen“

2.4.2 Ein beruflich orientierter junger Mensch kennt für ihn in Frage kommende berufliche Möglichkeiten und die wichtigen Bedingungen ihrer Realisierung. Das bedeutet: er kennt Chancen und Anforderungen der entsprechenden Berufe, kann diese auf seine persönlichen Wünsche und Interessen beziehen, kennt die für den Zugang möglichen (Bildungs-)wege und kann die dafür nötigen Handlungsanforderungen auf seine persönlichen Handlungsmöglichkeiten beziehen.

2.5 Schulabschlüsse Gute Schulabschlüsse verbessern die Erfolgschancen im Übergang deutlich, sind aber nicht hinreichend für den Erfolg. Schulabschlüsse unterhalb des Realschulabschlusses beeinträchtigen insbesondere die Erfolgschancen einer schriftlichen Bewerbung. Das exzessive Trainieren von Bewerbungsschreiben ist nicht geeignet, schwache Zeugnisse und Abschlüsse zu kompensieren.

2.6 Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit Jugendliche mit geringwertigen oder fehlenden Abschlüssen brauchen die Gelegenheit zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit und zur Demonstration von Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Betriebspraktika sind für sie nicht nur Gelegenheit zur Selbsterprobung an Arbeitsweltanforderungen sondern auch wesentliches Element einer Bewerbungsstrategie.

Erwartete Schulabschlüsse von Hauptschülern und Abschlusswünsche ihrer Eltern am Ende 10. des Schuljahres Ergebnisse einer Befragung von Berliner Hauptschülern unmittelbar vor Verlassen der Schule (10. Schuljahr) im Rahmen des SWA-Programms Erwarteter Abschluss Elternwunsch Hauptschulabschluss (HSA) 5 Erweitwerter HSA 71,1 18,3 Realschulabschluss 23,0 66,7 Versetzung Kl. 11 gymnasiale Oberstufe 5,0 Unsicher 10,0 kein Abschluss

2.7 Betriebliches Interesse Rekrutierung geeigneten Nachwuchses aktuell und langfristig Berufsorientierung ist auch im Interesse der Wirtschaft Dazu bedarf es der Kooperation mit Schule. Themen: Ermöglichen von Arbeitswelterfahrung Dialog mit Schule(n) über päd. Konzepte für - Berufsorientierung, Übergangsstrategien, Betriebspraktika - Kriterien der Bewerberauswahl

2.8 Arbeitsweltbezüge und Schularten Haupt- und Sonderschule: Pionier für Arbeitsweltbezüge schulischer Bildung Realschule: Mittlerer Bildungsabschluss = Standardvoraussetzung für Zugang zu betrieblicher Ausbildung Gymnasium akademische Bildung kaum infrage gestellt Wenn sich daran nichts ändert: Arbeitsweltbezüge schulischer Bildung werden als Merkmal „niederer“ Bildung diskreditiert

2.9 Berufsorientierung durch Kooperation, nicht Delegation Berufsorientierung erfordert Kooperation mit außerschulischen Partnern – nicht Delegation von Teilaufgaben!! Die Integration der Beiträge der Partner in ein pädagogisches Gesamtkonzept arbeitsweltbezogener Bildung ist Aufgabe von Schule. Kooperation braucht Verständigung mit Partnern über ihren Beitrag und dessen Funktion im schulisch zu verantwortenden Gesamtkonzept arbeitsweltbezogener Bildung

2. 10. Berufsorientierung und Arbeitswelterfahrung 2.10 Berufsorientierung und Arbeitswelterfahrung Vorbereitung und Auswertung Erfahrungen (SWA Programm, SchuB-Klassen (Hessen) , Praxisklassen (Bayern), Kompass-Projekt Hamburg) zeigen: Arbeit und praktisches Lernen fördern Berufsorientierung und schulische Motivation – bei vielen. Für die Wirkung ist die Einbettung in ein schulisch verantwortetes, mit Partnern abgestimmtes und kooperativ umgesetztes Gesamtkonzept der Berufsvorbereitung entscheidend

2.11 Berufswahlpass (Nordverbund) Der Berufswahlpass und Lernpass (Kompass Hamburg) sind individualisierende didaktische Instrumente der Reflektion und Dokumentation von Arbeitswelterfahrungen, beruflichen Interessen und Wünschen und ihrer Veränderung Strukturierung des Prozesses der Berufsorientierung und –vorbereitung sowie der Übergangsplanung Der Kooperation mit Partnern: bes. Betriebe, Eltern Berufsberatung

2.12 Berufsorientierung und Arbeitswelterfahrung: Zugänge erschließen Der Zugang zu betrieblichen Lernorten (Praktikumsplatzsuche) bedarf der schulischen Unterstützung. Denn das ungleich verteilte soziale Kapital der Familien zu führt auch hier zu ungleichen Chancen. Fragen an das Praktikum sind wesentliche Voraussetzung für Praktikumsauswertung.

2.13 Eltern als Partner Nützliche Annahmen: Eltern sind am Gelingen des Aufwachsens ihrer Kinder interessiert. Wenn ihr Beitrag zu Bildung und Erziehung gering erscheint, ist die Ursache eher Hilflosigkeit als Desinteresse. Berufswahlpass (Lernpass) sind geeignete Mittel, um Eltern als Ressource für Bildung und Erziehung zu erschließen z. B. durch regelmäßige Entwicklungsgespräche.

Wie bist du auf diesen Beruf gekommen? UG gesamt KG gesamt UG GS UG RS UG HS n % allein 66 38,4 37 46,8 13 44,8 37,4 16 36,4 Lehrer/in 3 1,7 3,8 1 3,4 1,0 2,3 Eltern und Verwandte 35 20,3 20 25,3 5 17,2 22 22,2 8 18,2 Freunde und Bekannte 15 8,7 9 11,4 10,3 7 7,1 Berufsberatung 2 2,5 0,0 2,0 BIZ 4,7 1,3 6 6,1 4,5 Erfahrung im Betrieb 42 24,4 8,9 24,1 24 24,2 11 25,0 Summe 172 100,0 79 29 99 44 Befragt wurden Jugendliche unmittelbar vor Verlassen der Schule (Haupt, Real- und Gesamtschulen), die eine Berufswahl getroffen hatten und anschließend eine entsprechende Ausbildung beginnen werden Die Betfragung wurde durchgeführt im Rahmen des Berliner Teilprojekts zum SWA-Programm. UG= Untersuchungsgruppe, UG GS Unterschungsgruppe Gesamtschulen, UG RS und UG HS entsprechend. KG= Kontrollgruppe (Jugendliche aus Klassen der beteiligten Gesamtschulen, die nicht am Programm beteiligt waren.

3.1 Abschluss und Anschluss Wo gelingende Anschlüsse zum Erfolgskriterium schulischer Arbeit werden, ändert sich die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer: Ein gelingender Anschluss ist von der Entscheidung der Ausbildungsbetriebe, abhängig. Schule und Lehrer werten hier nicht nach schulischen Normen, sondern auch die schulische Leistung wird an außerschulischen Maßstäben gemessen.

3.2 Abschluss oder Anschluss – sowohl als auch! These : Für die Schulprogrammentwicklung besteht gegenwärtig eine Konkurrenz zwischen den Zielen Schulerfolg durch Abschluss (z. B. Bildungsstandards) und Schulerfolg durch Anschluss (Übergang in Ausbildung) Herausforderung für aktuelle Schulentwicklung: Beide Ziele miteinander vereinbar machen!

3.3 Die Öffnung von Schule zur Arbeitswelt kann auf mindestens vier Ebenen erfolgen Kooperation mit außerschulischen Partnern und die Integration von deren Beiträgen in ein schulisch verantwortetes Schulprogramm. Einbeziehung außerschulischer Professionalität in die Arbeit in der Schule und die Messung von Arbeitsergebnissen an professionellen Maßstäben. Gelingende Anschlüsse als ein Erfolgskriterium schulischer Arbeit. Die Entwicklung von Arbeitsweltbezügen in allen schulischen Unterrichtsfächern

3.4 weiterhin durch ... ... die pädagogisch reflektierte Implementation arbeitsweltrelevanter Normen in der Schule Beispiele sind: Schülerfirmen und andere Arbeitsformen mit professionellen Ansprüchen an Ergebnisse und Produkte Übernahme von Aufträgen für Partnerbetriebe Ernst nehmen des regelmäßigen Schulbesuchs Die pädagogisch reflektierte Bewertung schulischer Leistung an Maßstäben, die auch außerhalb der Schule gelten.

3.5 ... … und was Schulen überhaupt nicht brauchen: Eine pädagogische Kultur der fürsorglichen Anspruchsreduzierung Rhythm is it!

5.1 Fazit 1 Die Einbeziehung praktischen Lernens, die Öffnung der Schule zur Arbeitswelt und eine pädagogisch reflektierte Anspruchskultur sollten zur Grundlage eines zeitgemäßen Konzepts allgemeiner Bildung werden.

5.2 Fazit 2 Die Einbeziehung von Arbeit in das schulische Lernen darf nicht das Kennzeichen von Bildungsangeboten für Schwache und Benachteiligte bleiben, sondern muss zum selbstverständlichen Merkmal einer Bildung für ALLE werden.

5.3 Fazit 3 Individuell beeinträchtigte und sozial benachteiligte junge Menschen (Zielgruppe § 13 KJHG) bedürfen sozialpädagogischer Unterstützung, wenn sie in Schule und Übergang erfolgreich sein sollen. Jugendsozialarbeit ist an Berliner Hauptschulen dringend wünschenswert. Wo Jugendsozialarbeit drauf steht, sollte auch Jugendsozialarbeit drin sein!