Andrej Lange, Rosemarie Siebert, Tim Barkmann, Peter C. Werner Berlin,

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Barrierefreier Tourismus in Schleswig-Holstein 30. August 2013
Advertisements

JUGEND für Europa Deutsche Agentur JUGEND IN AKTION Expertentreffen Strukturierter Dialog Gustav-Stresemann-Institut Bonn.
Reflexion des Projektverlaufes und Ergebnisbewertung
Das ZALF Datenzentrum im Kontext institutioneller Informationsinfrastrukturen Jörg Pilz Hannover,
INTERREG North Sea Region Workshop der Norddeutschen Länder Das INTERREG Nordseeprogramm ab August 2006, Hamburg.
Knowledge Exchange Ein Netzwerk von vier europäischen Förderorganisationen 8th International Bielefeld Conference, Bielefeld, Dr. Sigrun Eckelmann.
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
- Soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen eines nachhaltigen Energiekonsums in Wohngebäuden Allgemeine Hypothesen zu den Determinanten.
SetUp – KooperationsWerkstatt Berufliche Qualifizierung Jugendlicher mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm) ein Modellprojekt im Auftrag des Bundesministeriums.
Christiane Erdmann Ulrich Heisig Helmut Spitzley Gute Arbeit – aber wie? Fachtagung an der Universität Oldenburg Fachtagung Gute Arbeit – aber.
Schleswig-holsteinische Akteure in der Gemeinschaftsinitiative EQUAL Empfehlungen für die ESF Förderperiode NetzwerkInnovationTransnational.
LEADER Fördergrundlagen für Kooperationsprojekte
International Disability Alliance
__________________________________________________________________________________________________________ Mindeststandards und Safeguards für REDDplus.
Career Circle – der Nachwuchsmarkt Sachsen-Anhalt
G.I.B. - Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH Qualifizierung der Koordinator/innen für Studien- und Berufsorientierung - Konzept zur.
Einführung in das BLK-Programm SINUS – Grundschule
Projekt Lernende Regionen in Salzburg Projektkoordination: Salzburger Erwachsenenbildung Verein zur Förderung der Erwachsenenbildung und des öffentlichen.
"Beschäftigung in der Wachsenden Stadt – Neue Chancen für Benachteiligte" – Projekt ESF Art. 6 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft und.
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen Entwicklung der Arbeitsmarktpolitik in den letzten Jahren Dieter Gnahs.
S chulisches T rainingsprogramm zum A ufbau R ealistischer K onfliktlösungsstrategien.
Offensive Bildung macht Schule
Institutionelle Einbindung Älterer in Hochschulbildung und -forschung
© Fraunhofer ISI AP 1: Projektfortschritt Fallstudien (ISI, ZIRN) Die soziale Dimension des Rebound- Effekts (REBOUND) Projekttreffen, ZEW,
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
KIWA 2010 Koordinationsstelle für innovative Wohn- und Pflegeformen im Alter
GLO-PART. Junge Partizipation in der glo-kalen Politik. Institut für Politikwissenschaft | Universität Wien Projektteam: Prof. Sieglinde Rosenberger |
Stadt Weilburg Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus.
Der Übergang von der Schule in den Beruf – eine lokale Betrachtung
NaSch-Community- Netzwerk für Nachhaltige Schülerfirmen.
WINTEGRATION®.
Geodaten-Infrastruktur Brandenburg
BILDUNGSPROJEKT TIERLEBEN Förderung der Mensch-Tier-Natur-Beziehung.
EINFÜHRUNG RTM Zentrum, Olympos, April 2013.
Zukunftstrends in Service- und Call-Centern
Zielsetzung Schaffung eines gemeinsamen Geschäftsverständnisses und Erstellung einer Basis der übergeordneten Vision und Strategie Visualisierung der Entwicklungen.
Vielfalt tut gut – Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie und kompetent. für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus Von 2007 bis.
18 mai 2014 Slide N° 1 8. April 2009 Slide Nr. 1 Urbact-Sekretariat URBACT II Europäisches Programm zur territorialen Zusammenhalt bei der.
Umsetzung der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland
Neue Kulturen der Wissenschaft: Forschen Frauen anders
ICT-Projektmanagement & OE Magisterstudium Wirtschaftsinformatik
Pressekonferenz des Mediationsforums zum aktuellen Stand des
Projet assurance qualité: Evaluation der Qualitätssicherung in den luxemburgischen Jugendhäusern Universität Luxemburg
Klimaschutz als kommunale Aufgabe Peter Vennemeyer Bürgermeister Stadt Greven Wifo
,Soziale Innovationen in sozialen und gesundheitsbezogenen Dienstleistungen‘ Workshop der Fokusgruppe ,Demografiemanagement und Vernetzung PD Dr. Guido.
SuisseEnergie pour les communes 1 Formation Schulung Vorstellung des Instrumentariums Faktor 21 : Grundlagen Ursula Stocker Brandes Energie Sophie.
SuisseEnergie pour les communes 1 FAKTOR 21 Kurs Faktor 21 : Inhalt und Vorgehen Ursula Stocker Brandes Energie AG.
ZIELSETZUNG der Lokalen Agenda 21 Gemeinsam die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern und für kommende Generationen abzusichern! Die Gemeinde.
Rurale Entwicklung Veranstaltung SS 2009: Zukunftsparlament
EUNOP- Partnermeeting Das Projekt EU-Net Oderpartnership wird vom Land Berlin gefördert und aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale.
Die wichtigsten Spielregeln 1. Betroffene zu Beteiligten machen Renaturierungen werden mit offener Information und im Dialog mit allen Beteiligten entwickelt.
Das Zusammentreffen mit dem CoE Dienstag, 6. März 2001.
ZENTRUM FÜR GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT Vorschlag für ein grenzüberschreitendes Projekt Statistisches Amt Zielona Góra.
SchulE Schulentwicklung
Kita – Lebensort des Glaubens Ein Projekt zur Weiterentwicklung des pastoralen Qualitätsprofils der katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster.
Megatrends und deren Anknüpfungspunkte in der Steiermark
Arbeitsansätze und Visionen des Netzwerkes Finanzkompetenz NRW Dr
Öffentliche Internet-Zugangs- und Lernorte als Bestandteil der sozialen Stadtteilentwicklung Olaf Schroth TU Hamburg-Harburg.
Folgen des globalen Klimawandels in Baden-Württemberg
11. Juli 2014 | Fachbereich 03 | Institut für Sportwissenschaft | Tobias Beringer M. A.| 1.
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Brandenburg Dr. Frank Beck.
KOL-Kulturlandschaft Osnabrücker Land
Einführung Public Health Vbg1 19. September 2008 Einführung - Ziele und Inhalte Horst Noack Arbeitsgruppe Public Health Institut für Sozialmedizin und.
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
Forschungsverbund Agrar- und Ernährungswissenschaften Niedersachsen Georg-August Universität Göttingen Nachhaltige Verwertung von Rest- und Abfallstoffen.
Seecon Wenn Frauen selbst bestimmen könnten… Von Vorzeigeprojekten zu frauenspezifischer Zusammenarbeit Workshop Medicus Mundi Schweiz 2004
Zukunftsprogramm der steirischen Land- und Forstwirtschaft Rolle einer starken Interessensvertretung der steirischen Bäuerinnen und Bauern Präsident Franz.
Bad Radkersburg, Final Meeting ETZ-Projekt “KUTSCHENIZA” Projektdarstellung Anton Schabl.
Expertenworkshop 1 18./19. September 2013 Loccum Dr. Sabine von Wirén-Lehr, European Water Stewardship (EWS)
Das Vorhaben wird bearbeitet von Koordiniert vom Gefördert durch Wissenschaftlich begleitet vom FKZ-Nr.: Kurztitel Laufzeit: XX.XX.2010-XX.XX.2012 Präsentation.
 Präsentation transkript:

Herausforderungen der Stakeholderbeteiligung im Nachhaltigen Landmanagement Andrej Lange, Rosemarie Siebert, Tim Barkmann, Peter C. Werner Berlin, 18.04.2013 1

Gliederung Kontext: Das Verbundprojekt NaLaMa-nT Ziel und Verlauf des Beteiligungsprozesses Herausforderungen für den Beteiligungsprozess und ihre Bearbeitung Fazit: positive Erfahrungen, bestehende Herausforderungen Ausblick und offene Fragen 2

NaLaMa-nT – Nachhaltiges Landmanagement im Norddeutschen Tiefland Ziel: Vor dem Hintergrund sich ändernder ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen Wissens- und Entscheidungsgrundlagen für ein innovatives nachhaltiges Landmanagement erarbeiten und Handlungsstrategien aufzeigen Besonderheiten (in Bezug auf Stakeholderaktivitäten): betrachtete Handlungsbereiche: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft regionaler Ansatz: vier Modellregionen, die exemplarisch für das Norddeutsche Tiefland stehen intensiver Beteiligungsprozess mit regionalen Experten und Landnutzern während der gesamten Projektlaufzeit 3

NaLaMa-nT – Nachhaltiges Landmanagement im Norddeutschen Tiefland Fördermaßnahme Nachhaltiges Landmanagement – Modul B Laufzeit: 2010-2015 21 wissenschaftliche Teilvorhaben 4 Modellregionen 4

Ziele Beteiligungsprozess Erarbeitung regionaler Leitbilder einer nachhaltigen Landnutzung unter sich ändernden klimatischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen Organisation eines wechselseitigen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis Etablierung von Diskurs- und Verhandlungsverfahren auf regionaler und lokaler Ebene Interessenausgleich unter Nutzung der im Projekt erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnisse Einsatz von Verfahren zur gemeinsamen Entwicklung von nachhaltigen Landmanagementstrategien in den Modellregionen 5

Verlauf Beteiligungsprozess

Herausforderungen für Stakeholderprozess in NaLaMa-nT Heterogenität der Regionen und Akteurskonstellationen Zugang zu Akteuren - Motivation Teilnahme - Akzeptanz von Projekt und Maßnahmen Umgang mit Nutzungskonkurrenzen, gegenläufigen Zielvorstellungen im Leitbildprozess Beteiligungsprozess bei komplexen Themen mit hohe Unschärfe 7

Diepholz Uelzen Fläming Oder-Spree 1. Heterogenität der Regionen und Akteurskonstellationen Diepholz Uelzen Fläming Oder-Spree 8

1. Heterogenität der Regionen und Akteurskonstellationen - Strategie Erstellung ausführlicher regionaler Profile Kooperation mit Regionalpartnern Einbindung von „Querschnittsakteuren“ Ausführliche Erhebung von Akteurslandschaft und -beziehungen Individuelle Leitbildprozesse für jede Region unter Berücksichtigung von spezifischen Bedingungen (Zusammensetzung,…) 9

1. Heterogenität der Regionen und Akteurskonstellationen - Strategie

2. Akteure: Motivation, Teilnahme, Akzeptanz Regionalpartner – Einbindung in regionale institutionelle Strukturen ausführliche Akteursanalyse: Literaturrecherche, Experteninterviews, Expertenworkshops Rückspiegelung und Feedbackrunden bei allen Prozessschritten

2. Akteure: Motivation, Teilnahme, Akzeptanz Präferenzen der Landnutzung in Diepholz Wasserwirtschaft Forstwirtschaft Querschnittsakteure Landwirtschaft Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzfläche Erhalt der hydraulischen Leistungsfähigkeit der Gewässer Uneingeschränkte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen Erhalt und Mehrung der Waldflächen / Aufforstung von Wäldern Markt- und nachfrageorientierte Bewirtschaftung der Wälder Bewusstsein für den Wald stärken Grundwasserschutz Reduzierung des Nitratgehaltes im Grundwasser Qualitätssicherung des Trinkwassers Gewässerunterhaltung und Maßnahmenumsetzung WRRL Touristische Nutzung der Moorniederung und des Dümmers Schutzstatus von Moor- und Heideflächen einrichten bzw. erhalten Wiedervernässung und Renaturierung von Moorstandorten Flächennachfrage landkreisexterner Akteure Durchsetzung unterschiedlicher Natur- und Artenschutzziele Wassernutzung bei Trockenheit Moornutzung

3. Umgang mit Nutzungskonkurrenzen, gegenläufigen Zielvorstellungen Leitbildprozess: auf Basis regionaler Profile und Akteursanalyse Fokusgruppenansatz - Erarbeitung sektoraler Leitbildvorstellungen getrennt nach Nutzungsbereichen in jeder Region Input (1): Vorstellung und Diskussion Stärken-Schwächenanalyse (SWOT-Methodik) Input (2): Vorstellung Prognosen regionaler Klimaentwicklung Wie soll die Landnutzung in der Modellregion im Jahr 2030/2070 aussehen? Für welche Vorstellungen einer zukünftigen Landnutzung gibt es Gemeinsamkeiten mit anderen Landnutzungssektoren? Aufbereitung der Ergebnisse für regionale Leitbildworkshops – 1 pro Region – Gemeinsame Schnittmengen in Zielvorstellungen; Erarbeitung eines konsistenten Leitbildes (Schritt steht noch aus)

3. Umgang mit Nutzungskonkurrenzen, gegenläufigen Zielvorstellungen

4. Beteiligungsprozess bei komplexen Themen mit hohe Unschärfe Regionale Auswirkungen von Klimawandelprognosen Zeitbezüge für Akteure Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse aus dem Projekt in die Beteiligung Zusammenarbeit mit PIK für Gestaltung der Fokusgruppen Zusätzlich: SWOT-Analyse und –diskussion (basierend auf Regionalprofilen und Akteursanalyse)

4. - Beteiligungsprozess bei komplexen Themen mit hohe Unschärfe

Differenz der Jahressumme des Niederschlags 2041/2070 - 1981/2010 4. - Beteiligungsprozess bei komplexen Themen mit hohe Unschärfe Klimatrends Diepholz bis 2070 Differenz der Jahressumme des Niederschlags 2041/2070 - 1981/2010 Verringerung Niederschlag - 26,3 mm Jahresmittel (auf 672,9) Differenz der Sommersumme (JJA) des Niederschlags 2041/2070 - 1981/2010 Verringerung Niederschlag - 37,1 mm Sommermittel (auf 167,3) Die Untersuchungsregion Diepholz gehört zu den Gebieten, die eher vom Klimawandel profitieren und in denen die Nachteile, obgleich auch vorhanden, nicht überwiegen. Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Fazit (1): positive Erfahrungen Zusammenarbeit Regionalpartner: - Zugang zu Akteuren und Informationen, - Bündelung von Aktivitäten, - Legitimitäts- und Akzeptanzerhöhung Rückkopplungsschleifen bei allen Schritten des Prozesses Methodenmix Kriterienbasierte Akteursauswahl / Snowball Sampling Einzelinterviews / Gruppenbefragungen Transferarbeit – Aufbereitung wissenschaftlicher Erkenntnisse für Akteursprozesse 18

Fazit (2): bestehende Herausforderungen Umgang mit Erwartungen? - „The ethics of wasting people's time“ Zielvorstellungen der Landnutzer: Schnittmengen vs. Konkurrenzsituation? Konfliktbearbeitung / Mediation im Zuge des Leitbildprozesses Transferleistungen innerhalb des Verbundprojektes / zwischen Projekt und Akteuren - Herausforderung „Übersetzungsleistungen“?   Sicherung und Kommunikation des Mehrwertes von NaLaMa-nT aus Sicht der Akteure in den Regionen 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.nalama-nt.de www.zalf.de Andrej Lange, Rosemarie Siebert, Tim Barkmann Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) Institut für Sozioökonomie Eberswalder Straße 84 15374 Müncheberg Email: andrej.lange@zalf.de Tel.: 033432-82447 Peter C. Werner Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Postfach 60 12 03 14412 Potsdam Tel.: 0331-2882587 Email: PeterC.Werner@pik-potsdam.de 20