Bundesmodellprojekt HaLT (Hart am LimiT)

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 Präsentation transkript:

Bundesmodellprojekt HaLT (Hart am LimiT) 6. Schnittstellenkonferenz Sport(pädagogik) - Jugendhilfe Bundesmodellprojekt HaLT (Hart am LimiT) Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen Dipl. Päd. Iris Wurmbauer, 30.Oktober 2007

Presseartikel mit großer Wirkung Freitag, 26. Juli 2002

Jugendliche mit stationär behandelter Alkoholvergiftung Klinik für Kinder und Jugendmedizin Lörrach 2003 absolut deutliche Zunahme der Klinikeinweisungen zwischen 1999 und 2002 von 16 auf 56 Von den 56 Jugendlichen (2002) sind 30 Mädchen

Bundesweite Erfassung des komatösen Rauschtrinkens Zahlen aus 17 ausgewählten Kliniken in der Bundesrepublik Deutschland; F10.0/1; T 51.9; Alter 10-17 Controlling der Kliniken Quelle: Prognos/BMG

10-20-Jährige mit akuter Alkoholintoxikation in Kliniken Statistisches Bundesamt 2007

Die Entwicklung von HaLT gefördert von BMG und den beteiligten Ländern Lokale Problematik Pilotprojekt Villa Schöpflin Juni 2003 – Dez 2004 Wissenschaftliche Begleitung durch Prognos Bundesmodellprojekt 11 Institutionen in 10 Bundesländern Januar 2005 – 2006/2007 Bundestransfer Januar 2007 – Juni 2008 Seminare (90 Inst.), Bayern und Berlin, Sachsen-Anhalt, regionale Unterstützung, Handbuch

Ziele von HaLT Unterstützung der betroffenen Jugendlichen und deren Eltern (evtl. Einleitung weiterer Hilfemaßnahmen) Verhinderung komatösen Rauschtrinkens im Vorfeld Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit Verschiedene Ansätze werden benötigt

Wissenschaftliche Begleitung durch Prognos  Standards Das Konzept von HaLT Proaktiver Baustein – kommunale Präventionsstrategie mit Festveranstaltern, Kommunen, Vereinen, Schulen und Polizei Verhinderung von riskantem Alkoholkonsum im Vorfeld z.B. Jugendschutzgesetz, keine Abgabe an Betrunkene Verantwortung und Vorbild der Erwachsenen Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit Reaktiver Baustein – sozialpäd. Hilfen für Jugendliche – in Zusammenarbeit mit Kliniken Zäsur – nicht gleich zur Tagesordnung übergehen! frühzeitige Unterstützung für betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Eltern Bei Bedarf Einleitung weitergehender Hilfen Wissenschaftliche Begleitung durch Prognos  Standards beide Bausteine nötig, verstärken sich gegenseitig, Glaubwürdigkeit Hohe Effizienz, Reichweite und Akzeptanz durch Netzwerkansatz Fokussierung auf Alkohol; kein Abstinenzansatz „Für eine schöne Festkultur“

HaLT-reaktiv: Angebote für Kinder und Jugendliche mit gesundheitsschädlichem Alkoholkonsum Brückengespräch mit Jugendlichen (v.a. im Krankenhaus) 1 ½-tägiges Gruppenangebot RISIKO-CHECK Beratungsgespräche mit Eltern Einleitung weitergehender Hilfen bei ca. 1/3 der Jugendlichen

Kooperationspartner im reaktiven Bereich Ziel: Überleitung von Jugendlichen in das HaLT-Angebot Jugend- gerichte Lehrer / Schulen ASD / Jugendamt Kliniken Polizei / Führerschein- stelle Staats- anwaltschaft offene Jugendarbeit Sanitäter DRK / Malteser Ausbildungs- betriebe Schulsozial- arbeit Zentral in vielen HaLT-Projekten: Schnittstelle Kinderklinik – Jugendliche mit Alkoholintoxikation Villa Schöpflin Klinik-Zielgruppe: Jugendliche, die aufgrund einer Alkoholintoxikation behandelt werden. die mit der Nebendiagnose Alkoholintoxikation in einer anderen Abteilung der Klinik (bspw. Chirurgie) behandelt werden. bei denen im Rahmen der Anamnese Alkoholkonsum als ein Risikofaktor identifiziert wird. Sanitäter-Zielgruppe: Jugendliche, die bei Veranstaltungen alkoholisiert behandelt werden. Polizei-Zielgruppe Jugendliche, die wegen Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, welche unter Alkoholeinfluss begangen wurden, polizeilich auffallen. Mglw. auch Fahrerlaubnisbezogen ASD / Jugendamt-Zielgruppe: Jugendliche, die im Rahmen der Familienhilfe auffällig sind oder gemeldet werden aus betreuten Familien, deren Eltern eine Alkoholintoxikation ihrer Kinder dem ASD melden. Mglw. aus Sozialpädagogischen Förderungsgruppen ausgeweitet werden. Schulsozialarbeit / Lehrer-Zielgruppe: Jugendliche deren Alkoholverhalten im Rahmen von Schulveranstaltungen bzw. Landschulheimaufenthalten auffällig ist. Jugendliche deren gefährlicher Alkoholkonsum der Schule / Schulsozialarbeit bekannt ist. Staatsanwaltschaft/Jugendgericht/Jugendgerichtshilfe-Zielgruppe: Jugendliche, gegen die wegen Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten, welche unter Alkoholeinfluss begangen wurden, ein Verfahren anhängig ist. (verpflichtende Teilnahme im Rahmen eines Diversionsverfahrens bzw. als Auflage „Sozialer Trainingskurs Sucht“.

Schnittstelle Klinik Ablauf bei einer Klinikeinweisung/Kontaktaufnahme Kind mit Alkoholintoxikation wird in die Klinik eingeliefert Ärzte informieren Eltern über HaLT (Broschüre für Eltern, Flyer für Jugendliche) Eltern unterschreiben Schweigepflichtentbindung Wichtig bei der Schnittstellenpflege: Schulung/Infoveranstaltung für Ärzte/innen Rückmeldung bei Pflegepersonal und Ärzte Rufbereitschaft bzw. flexibler und verlässlicher Kontakt Station informiert HaLT-Mitarbeiterin über Telefon HaLT-Mitarbeiterin kommt in die Klinik und führt Gespräch/e

HaLT-proaktiv: Netzwerke schaffen für eine Kultur des Hinsehens Gast- gewerbe Fest- veranstalter Vereine Einzelhandel Familie / Eltern ASD / Jugendamt Kliniken/ Ärzte Polizei Gemeinde/ Ordnungsamt Lehrer / Schulsozial- arbeit Villa Schöpflin

Aktivitäten zur Verhinderung des riskanten Rauschtrinkens im Vorfeld Planung von Festen durch Veranstalter, Polizei - Einsatz von Materialien Hinweis auf HaLT durch die Ordnungsämter und die Polizei Gemeinden initiieren „Runde Tische“ mit dem Ziel der kommunal vernetzten Prävention Einzelhandel achtet systematisch auf das Jugendschutzgesetz (z.B. Infokampagnen) Im Ausbildungsgang integrierte Fortbildungen für Azubis im Einzelhandel Schulen planen Klassenfahrten und Schulfeste Eltern informieren sich (Elternabende) Elternaktion an Festveranstaltungen (Fragebogen) Sportvereine engagieren sich

Standards von HaLT Effizienz, Effektivität und Wirksamkeit (Prognos 2007) HaLT ist ein Netzwerkansatz, Kooperation über Suchthilfe und Pädagogik hinaus. HaLT ist eine Kombination aus individueller Unterstützung für Jugendliche (reaktiv) und kommunaler Alkoholprävention (proaktiv). HaLT ist auf individueller und kommunaler Ebene ein substanzspezifischer, auf Alkohol ausgerichteter Präventionsansatz. HaLT ist eine zeitlich befristete Intervention (reaktiver Baustein), was jedoch nicht ausschließt, dass bei Bedarf weitergehende Hilfen eingeleitet werden. HaLT-Standorte verstehen sich als Impulsgeber, Kompetenzzentren und Dienstleister in der kommunalen Alkoholprävention.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!!!