Empirische Philosophie der Mensch-Computer-Vernetzung

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 Präsentation transkript:

Empirische Philosophie der Mensch-Computer-Vernetzung von Ralf Möller Im Rahmen der Lehrveranstaltung „InformatikerInnen – hochbezahlte Gurus oder nützliche Idioten“ SS 2001 Tagesseminar 30.06.2001

Übersicht Wie ist das System in der Arbeitswelt? Warum muss es sich ändern? Was ist „Die Lösung“? Was sind die Voraussetzungen zur Realisierung? Wieso gerade mit Hilfe der Computer? Könnte das in der Praxis funktionieren? Zusammenfassung Quellen Wie ist das System in der Arbeitswelt? Wie funktioniert es? Nach welchen Regeln, Strategien wird normalerweise vorgegangen? Warum muss es sich ändern? Was ist falsch daran? Was ist die „Lösung“? Oder eben die im Buch vorgeschlagene. Was sind die Voraussetzungen zur Realisierung? Wieso gerade mit Hilfe der Computer? Könnte das in der Praxis funktionieren? Zusammenfassung Quellen

Wie ist das System in der Arbeitswelt? Der Mensch arbeitet gut bzw. am besten, wenn er sich eins fühlt mit der Arbeit. Wenn er Sinn und Befriedigung in der Arbeit findet. Wenn er Lust hat. Wenn er sich dabei wachsen fühlt, versunken sein kann, selbstvergessen. Die Gesellschaft muss jeden dazu bringen, in jeweils derjenigen Arbeit, die ihm durch das System vorgegeben wird, einen Sinn zu sehen und dieser Arbeit mit Leidenschaft nachzugehen. Jeder weiß eigentlich das der 1. Punkt so stimmt In der Arbeitswelt wird aber oftmals so danach gehandelt

Wie ist das System in der Arbeitswelt? Es herrschen strenge Regeln Belohnung nach gemessener Leistung Messung ist nicht objektiv Nur gewisses Maß an Belohnung möglich „Looser“ müssen Beschönigen (Topimieren) Nur Kenntnisse/Praktiken zählen Computer überwachen und messen wie misstrauische Menschen Belohnung nach gemessener Leistung Messung ist nicht objektiv Es wir nur gemessen was für die unmittelbare Arbeitslogistik notwendig ist Nicht Sachen wie: Begeisterung, Leidenschaft, Empathie (mehr S.330) Nur gewisses Maß an Belohnung möglich „Looser“ müssen Beschönigen (Topimieren) Und nicht nur die es macht fast jeder Sicherungstechniken zur Ausweglosigkeitsdemonstration die retten, aber nicht weit führen: Sehr lange Arbeiten und darüber klagen Blind gehorchen(JA sagen) und darüber klagen Kranksein und darüber klagen Alles vorher gewusst haben und darüber klagen Usw. Inhalt Nur Kenntnisse/Praktiken zählen Doch langsam halten die sog. Soft skills einzug Computer überwachen und messen wie misstrauische Menschen Natürlich weil wir sie so programmieren müssen Damit sähen Computer misstrauen.

Warum muss es sich ändern? Sinnzusammenhänge gehen verloren Messsysteme sind zu invasiv Es sind kaum noch Steigerungen möglich Menschen interessiert nicht das „Eigentliche“, sondern nur Pflichterfüllung 50% Verstanden = 100% Bestanden Topimierung verbraucht Arbeitszeit Bessere Qualität geht einfach schneller Sinnzusammenhänge gehen verloren Durch den ständigen Umbruch eines ultra-effizient betriebenen Systemwettlauf d.h., es wird noch mehr gemessen und Reglementiert. Messsysteme sind zu invasiv Wenn irgendetwas Erfolg hat wird es bis ins Kleinste aufgesplittet um den Erfolg zu messen und neue Regeln daraus zu bilden. Es sind kaum noch Steigerungen möglich Durch optimieren des Arbeitsablaufes im klassischen Sinn. Durch Regelementierung d.h Einschränkung von Mitarbeitern. 50% Verstanden = 100% Bestanden Funktioniert nur in der Schule nicht mehr im Berufsleben Topimierung verbraucht Arbeitszeit Nur 1/3 erfüllt überhaupt die hohen Anforderungen(warum später), der Rest muss beschönigen, täuschen Bessere Qualität geht einfach schneller Produktivitätsmessungen zeigen Die besten Programmierer sind 10 mal schneller als die schlechtesten Je schneller sie Progr. Desto weniger Fehler machen sie Die besten P sind 2.5 mal schneller als der Median( 50. on 100 auf der Liste) Die bessere Hälfte arbeitet mehr als doppelt so schnell wie die schlechtere und macht dabei nur halb so viele Programmierfehler Quelle Peopleware, Tom DeMarco, Timothy Lister

Warum muss es sich ändern? Aus Fehlern werden persönliche Niederlagen Erfolge hängen Einzelpersonen Bei Menschen steht Geld erst an 5. Stelle  Es herrscht ein weltumspannendes Missverständnis aus gegenseitigem Unverständnis Aus Fehlern werden persönliche Niederlagen Besonders in der Presse. Es muss immer EINEN schuldigen geben Erfolge hängen Einzelpersonen Um diese zu Helden und guten Vorbildern zu machen Bei Menschen steht Geld erst an 5. Stelle In allen Umfragen (Ausnahmen gibt’s natürlich immer) Gefordert werden sinnvolle, fordernde Tätigkeiten, im Team mit netten, freien Menschen und fördernden Führungskräften Zusammenfassend kann man sagen: Es herrscht ein weltumspannendes Missverständnis aus gegenseitigem Unverständnis

Was ist „Die Lösung“? Arbeiten mit Freude, Einsatz und Leidenschaft (Gewinnoptimal) Menschen sind eben nicht gleich Menschen individuell (ungleich) behandeln Typisierung der Menschen durch Data Mining Arbeiten mit Freude, Einsatz und Leidenschaft (Gewinnoptimal) Der Focus muss zurück auf das Eigentliche Menschen sind eben nicht gleich Es gibt unterschiedliche Typen. Für jeden ist Glück etwas anderes. Menschen individuell (ungleich) behandeln So dass sie ihr Glück in einer Form finden, wie sie sie selbst als Glück empfinden. Nicht so wie nach dem Empfinden eines anderen Typs Typisierung der Menschen durch Data Mining

Voraussetzungen zur Realisierung (S) Sensorische Denkweise oder (N) Intuitive Denkweise (F) Fühlen oder (T) = Denken (J) Planend, Pflichtbewusst oder (P) Entscheidungen offenhaltend (E) Extrovertiert oder (I) Introvertiert Einteilung von Menschen in verschiedene Typen. Dies nur eins von vielen, aber lt. Autor kein schlechtes. Sensorisch: nach vielen Fakten entscheiden, glauben an Zahlen, Fakten Intuitiv: Sinn für das Ganzheitliche. Denke in Konzepten, Plänen, Träumen

Voraussetzungen zur Realisierung SJ: Hüter der Ordnung Brauchen Regeln Lieben Gemeinschaft „Was wird von mir erwartet?“ SP: Der Praktiker Glauben an Gleichheit und Freiheit Sind „lustorientiert „Wir biegen es jetzt hin!“ Daraus ergeben sich 16 unterschiedliche Typen Man unterscheidet aber hauptsächlich 4 Haupttypen (Gegensatzpaaren) Hauptunterscheidung: S = Sensorische Denkweise N = Intuitive Denkweise F = Fühlen T = Denken J = Planend, Pflichtbewusst P = Entscheidungen offenhalten

Voraussetzungen zur Realisierung NT: Der Rationale Lieben Fähigkeiten und Wissen Nehmen alles genau und ernst „Alle anderen haben es nicht wirklich verstanden“ NF: Der Idealist Sehen in das Herz der anderen Menschen Möchten unverwechselbare, besondere Identität Hassen Regeln

Voraussetzungen zur Realisierung Jeder Mensch soll nach seiner inneren Zielfunktion glücklich sein(können). Andere Menschen müssen das auch so anerkennen (können). Dazu müssen sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen (Erziehung) Jeder kann nicht „Alles“ können 1. Jeder Mensch soll nach seiner inneren Zielfunktion glücklich sein(können). Ich möchte meinen Arbeitsplatz individualisiert haben. Er soll für mich(meinen Typ) perfekt passen. 2. Andere Menschen müssen das auch so anerkennen (können). 3. Dazu müssen sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen (Erziehung)

Voraussetzungen zur Realisierung Wenn schon Messen, dann auch sinnvoll Computer müssen „Alles“ über uns erfahren Kritik muss herausfordernd werden Wenn schon Messen, dann auch sinnvoll Das Werk als Gesamtes, nicht als eine Zahl. Wie z.B. Schulnoten(noch schlechter Schnitt) Jahresumsatz, Anzahl der Neukunden Computer müssen „Alles“ über uns erfahren Kritik muss herausfordernd werden Und damit der Sache förderlich werden Wir sie erst, wenn dem Typ entsprechend gemessen wird.

Wieso gerade mit Hilfe der Computer? Abgehen von penetranten, allgemeinen Regelwerken Sprechen uns einzeln, anhand unseres Naturells an Computer können die Verschiedenartigkeit von Menschen leichter akzeptieren Abgehen von penetranten, allgemeinen Regelwerken Sprechen uns einzeln, anhand unseres Naturells an Da sie alles über uns wissen

Wieso gerade mit Hilfe der Computer? „Computer werden errechnen: Ein allgemeiner Zustand von Glück und Zufriedenheit ist mathematisch optimal für die Ökonomie.“ Data Mining ermöglicht vernünftige Segmentierung der Menschen Menschen sind unsachlich Computer „lernen“ zwischen Menschen zu Differenzieren

Könnte das in der Praxis funktionieren? Gesetze schützen bestehendes System Computer verfügen (noch) nicht über die benötigten Daten Computer müssten noch besser werden Es wird in der Umbruchsphase erst schlechter bevor es wieder besser wird Tut es in manchen Firmen (Teams) schon Computer verfügen (noch) nicht über die benötigten Daten Die Menschen sind wahrscheinlich auch nicht bereit oder fähig diese zu liefern. Computer müssen „Alles“ über uns erfahren Dazu sind sicherlich nicht alle bereit. Daten könnten und würden wohl auch Missbraucht werden Computer müssten noch besser werden Werden sie sowieso. Wir müssen sie nur entsprechend programmieren.Das ist wohl das eigentliche Problem dabei. Darauf geht er nicht ein.Realisierungen interessieren den Autor nicht. Er ist ein NT. Es wird in der Umbruchsphase erst schlechter bevor es wieder besser wird Dauer lt. Schätzungen ca. 20 Jahre Tut es in manchen Firmen (Teams) schon Wenn auch dort ohne spezielle (Computer)-Hilfe Stichwörter: „Alle Arbeiten zusammen“ „Der Funke ist übergepsrungen“ „Es gelingt mir (uns) einfach alles was wir anfangen“ Und deswegen wird es auch unbedingt passieren

Zusammenfassung Altes System ist gezwungen sich zu ändern Der Blick muss wieder auf „das Eigentliche“ Wir sind alle unterschiedlich Arbeit muss nicht Pflichterfüllung sondern Spaß sein Computer können helfen dieses zu realisieren Altes System ist gezwungen sich zu ändern Der Blick muss wieder auf das Eigentliche Wir sind alle unterschiedlich Und wollen und müssen auch gemäß unseres Naturells behandelt werden Arbeit muss nicht Pflichterfüllung sondern Spaß sein Computer können helfen dieses zu realisieren

Quellen Gunter Dueck: Wild Duck,Empirische Philosophie der Mensch-Computer-Vernetzung,Springer-Verlag,2000 Bill Lessard, Steve Baldwin: Computersklaven, DVA, 2000 WWW.Keirsey.com