192 r Y r0r0 P0P0 IS 0 MP PmPm Z + – r' PxPx Y Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau SS 2011 6. Vermögenseinkommensbilanz und die Nettoauslandsposition.

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 Präsentation transkript:

192 r Y r0r0 P0P0 IS 0 MP PmPm Z + – r' PxPx Y Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Universität Passau SS Vermögenseinkommensbilanz und die Nettoauslandsposition

193 Literatur Deutsche Bank Research (2007), US- Leistungsbilanzdefizit: Keine Panik. PROD/PROD PDF PROD/PROD PDF Hausmann und Sturzenegger (2005), U.S. and Global Imbalances: Can Dark Matter Prevent a Big Bang? pdf pdf Buiter, W. (2006) Dark Matter or Cold Fusion? Goldman Sachs Global Economics Paper No

194 Mit der Nettoaus- landsposition (net international investment position) wird die gesamte Nettoverschuldung eines Landes (alle Emittenten) gegenüber dem Ausland bezeichnet. Quelle: Seite 20http://

195 Um systematisch von der Leistungsbilanz auf die Nettoposition eines Landes (net investment position) Rückschlüsse zu ziehen, sind Vermögensübertragungen zu berücksichtigen. Neben den laufenden Übertragungen werden von der Bundesbank auch Vermögensübertragungen in der Zahlungsbilanz ausgewiesen. Dies ist international nicht mehr Praxis und wurde in Kapitel 1 der Vorlesung unterlassen. Vermögensübertragungen umfassen insbesondere die unentgeltliche Überlassung von Eigentum an Sachvermögen und den Erlass von Schulden.

196 Bilanz der Vermögensübertragungen 2006 Geleistete Übertragungen 3,3 Empfangene Übertragungen 3,1 Die Abgrenzung zu den laufenden Übertragungen besteht darin, dass die übertragenen Güter nicht in der gegenwärtigen Periode produziert wurden, also nicht Bestandteil des Inlandsprodukts sind. Dementsprechend gilt für den Erlass von Schulden, dass diese nicht in der laufenden Periode entstanden sind und daher das laufende Einkommen von Inländern durch den Erlass unverändert bleibt. Gemäß untenstehenden Daten ist diese Bilanz relativ bedeutungslos.

197 Wichtiger für die Veränderung der Nettoposition sind dagegen wertbedingte Veränderungen von Auslandsanlagen und -verbindlichkeiten. Hierbei sind zunächst preisbedingte Änderungen zu berücksichtigen. So unterliegen ausländische Aktien preisbedingten Änderungen. Ein Anstieg des Kursniveaus verbessert dabei die Nettoposition des Landes, das im Besitz dieser Aktien ist. Während hierbei Zins- und Dividendenzahlungen in der Vermögenseinkommensbilanz Berücksichtigung fanden, gilt dies für einen Kursanstieg nicht.

198 In den USA ist dieser Posten inzwischen sehr bedeutend geworden. Die gesamten Auslandsaktiva der USA beliefen sich Ende 2009 auf 18,4 Bil. US $ gegenüber Auslandspassiva i.H.v. 21,1 Bil. US $. Während die Kurse der Aktiva zumeist schwanken, gilt dies kaum für die Passiva, bei denen es sich zumeist um festverzinsliche (und daher im Kurs nur geringfügig schwankende) Wertpapiere handelt. Der negativen Kapitalbilanz von -216 Mrd. $ steht 2009 eine preisbedingte Verbesserung der Nettoposition von 523 Mrd. $ gegenüber.

199 Wechselkursschwankungen können ebenfalls zu einer Veränderung der Nettoposition beitragen. Hierfür ist entscheidend, in welcher Währung Aktiva und Passiva denominiert sind. Sofern auf der Aktiv- und Passivseite ein identischer Anteil verschiedener Währungen vorliegt, wären Wechselkursschwankungen ohne Auswirkung. In den USA hingegen sind viele Verbindlichkeiten in Dollar denominiert, da ausländische Anleger festverzinsliche Dollar-Anleihen, insbesondere des Staates, halten. Auch Aktien sind naturgemäß in Dollar denominiert. Demgegenüber sind Aktiva der USA oftmals in Fremdwährung angelegt. Hierbei sind insbesondere ausländische Aktien als Anlage hervorzuheben.

200 Eine Abwertung des Dollar bewirkt nun, dass die Aktiva in den USA höher bewertet werden. Die Aufwertung des Jahres 2008 bewirkte eine Verschlechterung der Nettoposition i.H.v Mrd. US $, während im Jahre 2009 der schwächere Dollar eine Verbesserung um 277 Mrd. US $ bewirkte. Datenquelle:

201 Für Deutschland werden auch Daten zur Auslandsposition veröffentlicht, 97.PDF 97.PDF Allerdings findet sich dort keine Aufschlüsselung in Preis- und Wechselkurseffekte.

202 Es zeigt sich systematisch, dass US-Aktiva eine höhere Verzinsung erbringen als Passiva. Trotz einer negativen Nettoposition der USA bewirkt dies eine weitgehend ausgeglichene, ja sogar positive Vermögenseinkommensbilanz. Datenquelle: International Financial Statistics (International Monetary Fund)

203 Dies hat Hausmann und Sturzenegger (2005) dazu veranlasst, die Aussagekraft von Teilen der Zahlungsbilanz in Zweifel zu ziehen. Gemäß der Vermögenseinkommensbilanz der USA müsste der Barwert der Forderungen weitgehend dem Barwert der Verbindlichkeiten entsprechen. Dies ist inkonsistent zur Behauptung einer negativen Nettoposition. Die Autoren argumentieren, dass dunkle Materie (dark matter) in der Zahlungsbilanz vorliegt: den höheren US-Erträgen stehen drei Arten von nicht-dokumentierten Exporten gegenüber.

204 1.Im Rahmen von FDI wird know-how exportiert, aber nicht (oder unvollständig) bei den exportierten Dienstleistungen verbucht. Der gemessene Buchwert von Auslandsinvestitionen ist dadurch geringer als der Barwert zukünftiger Erträge. Die Nettoposition der USA sollte daher um den Wert des exportierten know-how erhöht werden. Kritiker argumentieren jedoch, dass FDI der USA in andere Länder evtl. nicht groß genug sind und zudem um die einfließenden FDI (und das hieran hängende know how) bereinigt werden sollten.

205 2.Ausländer wünschen US-Noten zu halten. Dies entspricht einem Export von Liquidität, welcher aber nicht als Export gemessen wird. Kritiker halten diesen Effekt für quantitativ eher gering und befürchten, dass der Euro dem Dollar diese Position in Zukunft streitig machen könnte.

206 3.Ausländer wünschen US-Staatstitel zu halten und geben dafür Anteile an höherverzinslichen Aktien und Anleihen her. Dieser Ertragsentgang wird aufgrund des geringeren Risikos hingenommen. Insofern exportieren die USA durch diese Transaktionen eine nicht verbuchte Versicherungsleistung. Die größte Volkswirtschaft der Welt kann dieses Risiko am ehesten tragen.

207 Kritisch anzumerken ist, dass in den USA hierfür auch nicht-verbuchte Währungsrisiken auftreten. Würden diese Kosten an einen Versicherer weiter gegeben (hedging), so wären Prämien fällig. Länder wie China und Japan verzichten weitgehend darauf, mit Diversifizierung der Anlagewährungen ihr Risiko zu senken. Dies widerspricht aber der Idee, diese Anlagen seien durch eine Versicherungsleistung motiviert.