Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – 10.00 Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Versuch 1. Was wollen wir tun - das Pflichtenheft
Advertisements

Eine dynamische Menge, die diese Operationen unterstützt,
Simulation komplexer technischer Anlagen
Eingebettete Systeme Qualität und Produktivität
Prof. Dr. Holger Schlingloff
Verifizieren versus Berechnen
Prof. Dr. Holger Schlingloff
Numerik partieller Differentialgleichungen
Simulation komplexer technischer Anlagen
FH-Hof Optimierungsverfahren für kombinatorische Probleme Richard Göbel.
Algorithmentheorie 04 –Hashing
WS Algorithmentheorie 02 - Polynomprodukt und Fast Fourier Transformation Prof. Dr. Th. Ottmann.
1 Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (02 – Funktionenklassen) Prof. Dr. Th. Ottmann.
Vorlesung Informatik 2 Algorithmen und Datenstrukturen (02 – Funktionenklassen) Tobias Lauer.
Vorlesung Informatik 3 Einführung in die Theoretische Informatik (17 –Turingmaschinen) Prof. Dr. Th. Ottmann.
Kapitel 5 Stetigkeit.
Computerkurs: Quantitative Auswertung biochemischer Experimente Tag 8 Einführung in die numerische Integration Aufgabe 18: Simulation einer Assoziationskinetik.
Portfoliomodelle Faktormodelle
Universität Stuttgart Wissensverarbeitung und Numerik I nstitut für K ernenergetik und E nergiesysteme Numerische Methoden, SS Numerische Methoden.
Vorlesung Regelungstechnik 2
PG 520 Intelligence Service – gezielte Informationen aus dem Internet
Christian Schindelhauer
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
Was ist ein Modell ? Repräsentiert Zugang: Mathematik Zugang: Empirie
Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:
Entwicklung von Simulationsmodellen
Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen:
Die Kräfte sind bekannt
Einführung in die Systemtheorie
Die Simulation von Planetenbewegungen
§14 Basis und Dimension  (14.1) Definition: V sei wieder ein K-Vektorraum. Eine Menge B von Vektoren aus V heißt Basis von V, wenn B ist Erzeugendensystem.
Objekte in Raum und Zeit
(Un-)sicherheiten in der Ökosystemmodellierung
Objektorientierte Modellierung und Simulation technischer Systeme Vertiefungsveranstaltung im Studiengebiet SSG WS2006/2007 André Nordwig, Christoph Nytsch-Geusen.
Simulation komplexer technischer Anlagen
Variationsformalismus für das freie Teilchen
Computergrafik – Inhalt Achtung! Kapitel ist relevant für CG-2!
Stochastische Prozesse I
1 Hausarbeitsseminar WS 2004/05 Analyse und Optimierung des Café Central mittels Warteschlangentheorie und Simulation (inkl. Umsetzung mit der Simulationssoftware.
Quantum Computing Hartmut Klauck Universität Frankfurt WS 04/
Beweissysteme Hartmut Klauck Universität Frankfurt WS 06/
Fundamente der Computational Intelligence
Praktische Optimierung
Modellieren dynamischer Prozesse
Kapitel 18 Dynamische Modelle: Schätzen der Parameter
Kapitel 16 Ökonometrische Modelle
Schülerstudienwoche vom bis
Strategie der Modellbildung
Modellbildung und Simulation
Was steckt hinter einer Wettervorhersage ?
Seminar Wien Einführung.
Gruppeneinteilung Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3Gruppe 4.
Modellbasierte Software-Entwicklung eingebetteter Systeme
Stetige Kleinste-Quadrate-Approximation
Gravitation regiert die Welt
Info2 Prof. J. WALTER info2 Stand: März 2002 Seite 1 Einführung in die Systemtheorie Definition System: Ein in sich geschlossenes, geordnetes und gegliedertes.
Modellbasierte Software- Entwicklung eingebetteter Systeme Prof. Dr. Holger Schlingloff Institut für Informatik der Humboldt Universität und Fraunhofer.
Modellbildung und Simulation
Klausurtermine: , Uhr , Uhr.
 Präsentation transkript:

Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/08 Dr. Falk-Juri Knauft Mittwoch 9.15 Uhr – Uhr S25 Praktikum zur Entwicklung von Simulationsmodellen: Mittwoch Uhr – Uhr GEO CIP-Pool Modul: 22a

Entwicklung von Simulationsmodellen WS 2007/2008 – Überblick I Einführung, Ziele, Definition System, Model Systemanalyse vs. –simulation, Zustandsbeschreibung

Was ist ein System? (Def.:) Ein System ist durch Angabe seiner (unterscheidbaren) Objekte der Kopplungen zwischen diesen Objekten seiner Eingangsgrößen seiner Ausgangsgrößen vollständig beschrieben. (Gipser 1999) 1. Bemerkung: Ein Systemrand ist nicht in der Definition enthalten. 2. Bemerkung: Objekte, Eingangsgrößen usw. müssen ausgewählt werden (Subjektivität des Systembegriffs) Wiederholung:

Zum Systembegriff Objekt 1 Parameter Zustände Objekt 2 Parameter Zustände Objekt 3 Parameter Zustände Eingangs- größen Ausgangs- größen Kopplungen Wiederholung:

(Def.:) Die Ersetzung eines Systems durch ein anderes ist eine Modellierung. Beispiele: Spielzeugautos HiP (Hardware-in-the-Loop) Systeme Computermodelle Was ist ein Modell ? Wiederholung:

Systemanalyse Ermittlung des Eingangs-Ausgangsverhaltens des Systems durch wiederholtes ("längeres") Beobachten Präparation: Versetzen in einen definierten Anfangszustand Stimulation: Vorgabe von Eingangsgrößen für Zeitintervalle oft synonym: Systemidentifikation (auch: Parametrisierung) Systemsimulation Durchführung von Experimenten mit Modellen dynamischer Systeme (synonym: Zustandssysteme) Systemoptimierung Algorithmische Parameteroptimierung nach Vorgabe einer Zielfunktion

Wieso Systemsimulation statt (und) – analyse? ggf. Zeit- und Kostenersparnis das Zielsystem existiert noch nicht (z.B. CAD/CAM) das Zielsystem existiert nicht mehr (z.B. Unfallrekonstruktion) Präparation und Stimulation sind unmöglich (Sonnensystem) Präparation und Stimulation sind gefährlich/unethisch /verboten (Ökosysteme, Biotechnologie) Simulationen sind reproduzierbar Simulationen können das Systemverständnis vertiefen oder die Analyse vorbereiten oder unterstützen

Systemmodellierung und -simulation Darzustellendes System (Mathematisches) physikalisches Modell (numerisches) diskretisiertes Modell Approximative Lösungen Bewertung Abstraktion/Modellierung Diskretisierung Simulationen Messungen am Zielsystem Auswertung, "Postprocessing" Validierung (Konsistenz?)

Zustände eines dynamischen Systems Was ist ein Zustand (eines dynamischen Systems)? Der Zustand eines dynamischen Systems zu einem Zeitpunkt wird durch Angabe einer Menge von Zustandsgrößen als Vektor beschrieben: Die Menge der Zustandsgrößen sind genau die, deren Werte man alle kennen muss, um das Verhalten des Systems in der nahen Zukunft vorhersagen zu können. (?) Zustandsvektoren sind nicht eindeutig. Die Zustandsvektoren spannen den Zustandsraum auf; die Dimension n des Zustandsraums zu finden ist i.a. sehr schwierig. (Ist n z.B. unendlich?)

Zustandsbeschreibung von Systemen Folgende Elemente werden benötigt: Zustandsvektor Eingangsvektor Parametervektor Ausgabevektor Systemfunktion Ausgangsfunktion

Äquivalenz von Systemen Def.: Zwei Systeme heißen äquivalent, wenn bei gleichen Zustandsgrößen zur Anfangszeit und gleichen (aber beliebigen) Eingangsgrößen über ein Zeitintervall die Zustandsgrößen auch am Ende des Intervalls gleich sind. Kommentare: reine Funktionsäquivalenz, keine Strukturäquivalenz Simulationen können höchstens Äquivalenz (nicht Identität) von Systemen zeigen Länge des Zeitintervalls evtl. entscheidend Großer Unterschied in der Leistungsfähigkeit, wenn Interaktion erlaubt sind (z.B. Turing-Test auf Intelligenz)

Historisches Beispiel: Ansätze für Bewegungsmodelle Newton –Kraft zur Veränderung von Bewegung –Bewegung als Zustand –Anfangsbedingungen legen Entwicklung fest –abstraktes Modell –idealisierte Experimente Aristoteles –Kraft zur Aufrechterhaltung von Bewegung –Bewegung als Prozess –Ende der Bewegung bekannt –realistisches Modell –anschauliche Demonstration Demo

Zeitkontinuierliche Systeme Beispiel: Fallende Masse ohne Luftreibung beschrieben durch DGL 1. Ordnung Zustandsgleichung Ausgangsgleichung Theorie: Lösungen sind stetig und differenzierbar, jeder Zeitpunkt kommt vor Praxis: Diskretisierung erforderlich, nur diskrete Zeitpunkte, Diskretisierungsfehler

Zeitdiskrete Systeme beschrieben durch Differenzengleichung Zustandsgleichung Zeit kommt nur in diskreten Schritten vor (Sprungzeitpunkte) Die Zustandsgrößen können Sprünge machen Kommen in einem Intervall nur endlich viele Sprünge vor, lässt sich das System exakt im Rechner darstellen Beispiel: Mit: 0 s<1

Das Beispiel als Matlab-Code g=9.81;s=0.8;h=0.001;n=10000; t=zeros(n,1);x=t;v=t;x(1)=5;h2=0.5*h;hg=h*g; for k=1:n-1 if x(k)<0 x(k)=0;v(k)=-s*v(k); end t(k+1)=t(k)+h;v(k+1)=v(k)-hg;x(k+1)=x(k)+h2*(v(k)+v(k+1)); end plot(t,x);

Der hüpfende Ball: Matlab-Ausgabe Zeit Höhe m s

Der hüpfende Ball zu späten Zeiten

Analyse der Stoßzeitpunkte Unendlich viele Kollisionen in endlicher Zeit Jedes diskrete Zeitschema versagt! (für s = 0.8)

Ein Problem bei t=9.087 sek ?

Simulationen Weitere Beispiele für Simulationen einfacher dynamischer Systeme: Pendel,Pendel Sonnensystem,Sonnensystem Uhr