Quarksterne Entstehung Unterschiede zu Neutronensternen Kandidaten für Quarksterne Quarknovae Zukünftige Experimente
Entstehung Kompakter Überrest einer Supernova, so dicht, dass Quarks „befreit“ werden (Deconfinement)
Entstehung „Infizierung“ eines Neutronensterns mit Quarkmaterie: Der Stern wird zu einem Quarkstern transformiert. Zeitskala: Einige Minuten
Bodmer-Witten-Hypothese Quarkmaterie, bestehend aus u-,d- und s- Quarks, könnte der stabile Grundzustand der Materie sein
Tolman-Oppenheimer-Volkoff Gleichung: Zustandsgleichung Tolman-Oppenheimer-Volkoff Gleichung: Beschreibt das Gleichgewicht zwischen Gravitationskraft und Druckgradient
Masse-Radius Beziehung Aus p=0 erhält man den Sternradius Für nicht zu große Massen ergibt sich eine konstante Dichte Das bedeutet: M~R³ Für Quarksterne gibt es keine minimale Masse
Quarkstern vs. Riedberg Eine Sonnenmasse konzentriert auf 10km
Unterschiede zu Neutronensternen „Crusted Quark Star“: Ein starkes elektrisches Feld (~1017 V/cm) an der Sternoberfläche kann eine Kruste aus gewöhnlicher Materie tragen (Masse ~10-5MSonne) Sehr ähnlich den Neutronensternen „Bare Quark Star“: Quarkstern, der keine Kruste akkretiert hat Zeigen keine Absorptions- oder Emissionslinien
Unterschiede bei Masse/Radius Bei Neutronensternen lautet die Masse-Radius Beziehung: M~R-3 Aber: Die Natur bevorzugt Sterne mit ~1,4MSonne In diesem Bereich gibt es keinen großen Radien- Unterschied
Unterschiede bei der Rotationsfrequenz Kepler-Grenze: Die maximale Rotationsgeschwindigkeit ist bei Massenablösung am Äquator gegeben Da Quarksterne stabiler als Neutronensterne sind, können sie wesentlich schneller rotieren Kandidat: XTE J1739-285, 1122 Umdrehungen pro Sekunde
Unterschiede bei der Kühlung Quarksterne kühlen durch Neutrinoemission schneller ab Kennt man das Sternalter, kann man über die Temperatur Quarkstern- Kandidaten identifizieren
Der Fall RX J185635-3754 Entdeckung 1992 mit ROSAT Aus einer Entfernung von 200 Lj und einer Effektivtemperatur von 700000 Grad schließt man auf einen Radius von nur 4-8 km Ein heißer Quarkstern-Kandidat!
Der Fall RX J185635-3754 Genauere Messungen korrigierten die Entfernung auf 450 Lj Außerdem wurde vermutlich ein besonders Strahlungsintensiver Hot Spot beobachtet Das führt zu einem korrigierten Radius von 18 km
Quarknovae Die Supernovae SN2006gy, SN2005gj und SN2005ap sind hundertmal leuchtkräftiger als typische Supernovae Quarknovae bieten dafür eine elegante und natürliche Erklärung, mittels eines Zwei-Explosionen Szenarios
Quarknovae Zuerst kommt es zur bekannten Supernova-Explosion: Ein Stern kollabiert und wirft seine Hülle ab Der Übrigbleibende Neutronenstern erreicht eine so hohe dichte, dass es zum Quark-Deconfinement kommt Dieser Prozess läuft explosiv ab: Durch Baryon-Quark Umwandlung und den Verlust gravitativer Energie durch Kontraktion werden ~1053 erg abgestrahlt
Quarknovae Die Energieabstrahlung erfolgt hauptsächlich in der Form von Photonen Hierdurch wird die zuvor abgeworfene Sternhülle zum strahlen gebracht und es kommt zu den beobachteten Leuchtkurven mit hoher, lange andauernder Leuchtkraft
Zukünftige Experimente Das Alpha-Magnet- Spektrometer soll 2009 auf der ISS installiert werden und ist u.a. für die Suche nach Quarkmaterie-Nuggets optimiert
Zukünftige Experimente „Lunar Soil Stranglet Search“: Untersucht Mondgestein auf Quarkmaterie Da der Mond weniger geologischen Verformungen ausgesetzt ist, sollte es leichter sein dort Quarkmaterie nachzuweisen
Literatur A.R. Bodmer, Phys. Rev. D 4 (1971) 1601 E. Witten, Phys. Rev. D 30 (1984) 272. Markus Thoma, Gibt es Quarksterne?, Astronomie heute, 2006 Jes Madsen, Physics and Astrophysics of Strange Quark Matter, 2008 Renxin Xu, Strange quark stars — A review, 2002 Denis Leahy and Rachid Ouyed, Supernova SN2006gy as a first ever Quark Nova?, 2008 http://www.wissenschaft-online.de/astrowissen/lexdt_q04.html#qs