5.2 Erweiterungen Einnahmen/Ausgabenmodell um einkommensabhängige Investitionen und Steuern Investitionen nicht mehr rein autonom, sondern einkommensabhängig:

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 Präsentation transkript:

5.2 Erweiterungen Einnahmen/Ausgabenmodell um einkommensabhängige Investitionen und Steuern Investitionen nicht mehr rein autonom, sondern einkommensabhängig: I = Iaut + bY mit b = dI/dY = marginale Investitionsquote Steuereinnahmen ebenfalls nicht rein autonom, sondern einkommensabhängig: T = Taut + qY mit q = marginale Steuerquote (allgemeiner: marginale Abgabenquote) Budgetgleichung des Staates: FSSt = T – TR – G mit T = direkte Steuern, TR = staatl. Transfers, G = autonome Staatsausgaben (d.h. diese hängen nicht von den Steuereinnahmen ab) Demnach gilt für das verfügbare Einkommen der Privaten HH: YV = Y – T + TR = Y – Taut – q Y + TR U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Ableitung des Multiplikators bei einkommens- abhängigen Investitionen und Steuern U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Multiplikatoreffekte staatlichen Handelns U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Multiplikatoreffekte staatlichen Handelns Erhöhung von G wirkt stärker als Erhöhung von TR (bei c < 1) (warum?) Gleichzeitige Erhöhung von TR und Taut hebt sich auf Gleichzeitige Erhöhung von G und Taut erhöht Y (bei c < 1) Multiplikatorwirkung hier kleiner als bei Haavelmo U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Selbstfinanzierung staatlicher Ausgaben durch Wachstum? U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Selbstfinanzierung staatlicher Ausgaben durch Wachstum? bei rein autonomen Investitionen (b=0) ist Selbstfinanzierung nicht möglich für plausible Werte von b und c wären zumindest sehr hohe Steuersätze q nötig (z.B. für c = 0,7; b = 0,1 => q > (1-0,7-0,1)/(1-0,7) = 0,66 U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Erweiterung Einnahmen/Ausgabenmodell um Außenwirtschaft: Investitionen weiterhin einkommensabhängig: I = Iaut + b Y Exporte EX seien autonom einkommensabhängige Importe: IM = IMaut + m Y mit m = dIM/dY = marginale Importquote G = Gaut sei hier ausschließlich kreditfinanziert (T = TR = 0) Y setzt sich jetzt aus Inlandsnachfrage („heimische Absorption“ H) und Außenbeitrag (AB = EX – IM) zusammen: U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Ableitung des Multiplikators in der offenen Volkswirtschaft (ohne Steuern): U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Ableitung des Multiplikators in der offenen Volkswirtschaft (ohne Steuern): Mit Haut = Caut + Iaut + Gaut (autonome Inlandsnachfrage) sowie h = c + b (marginale Absorptionsquote)1) erhält man: Je höher die marginale Importquote ist, desto niedriger ist der Multiplikator 1) Mit Einkommensteuern ist h etwas komplexer definiert, wird hier vernachlässigt U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Ersparnis und Investitionen im erweiterten Einnahmen/Ausgabenmodel: Private Ersparnis finanziert inländische Investition I, Staatsdefizit (-FSSt, hier wegen T = 0 identisch mit G) und den Außenbeitrag AB Im Gleichgewicht gilt immer Y = Hgepl + ABgepl Übersteigt Inlandsnachfrage H die inländische Produktion Y, so kann dies durch Importüberschuß (AB < 0) ausgeglichen werden U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Sequenztabellen im erweiterten Einnahmen/Ausgabenmodell Annahmen: h = c + b = 0,7 Haut = 90 IMaut = 2,5 m = 0,2 Lundberg-lag: Y = Ht-1 + EXt-1 – IMt-1 = (H + AB)t-1 sowie H = Haut + h * Y a) Erhöhung von EXaut um 10 ab t1 t 1 2 ∞ Y 300 310 … 320 H 307 314 EXaut 62,5 72,5 IM =>AB 10 64,5 8 66,5 6 H + AB 315 Iungepl.= H+AB-Y 5 (Lagerabbau) Multiplikator = 2 => Y steigt um doppelten Betrag des autonomen Exportanstiegs U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2

Zusammenfassung Der einfache Keynes´sche Multiplikator wird um so komplexer, je mehr sich das Modell der Realität nähert Exporte sind wichtiger exogener Einfluss auf das Gleichgewichtseinkommen, wirken c.p. positiv auf Y* Einkommensabhängige Importe verringern den Multiplikatoreffekt, d.h. eine offene Volkswirtschaft ist weniger leicht durch Nachfrage- politik zu steuern Einkommensabhängige Investitionen vergrößern den Multiplikator- effekt, einkommensabhängige Abgaben verringern ihn Eine Selbstfinanzierung von zusätzlichen Staatsausgaben durch die induzierten Steuermehreinnahmen ist möglich, aber unwahrscheinlich (und empirisch meist nicht gegeben) U. van Suntum VWL III Foliensatz 5.2