Literaturwissenschaftliche Methoden I

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Latein an der Bettinaschule
Advertisements

Hard Science – Soft Science
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Ringvorlesung Universität zu Köln
Das Erstellen einer Hausarbeit
Subjekt und Moderne Vorlesung
Robert McConnell Serhiy Korostensky
Aristoteles Kategorienlehre
Informationswissenschaft und Sprachtechnologie im Diskurs
Der Düsseldorfer Bachelor-Studiengang „Germanistik“
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Vorlesung Geschichte der Volkswirtschaftslehre
Intersectionality ein neues Forschungsparadigma?
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Grundkurs praktische Philosophie 10
Grundkurs praktische Philosophie 17
Modellbildung in der Geoökologie (G5, 103) SS 2004
Was erwarten Sie vom Gymnasium?
Qualitative Forschung
Bachelor Vermittlungswissenschaften
Die Realität des Simulationsbildes. Raum im Computerspiel
WIRTSCHAFT 2006 FESSEL-GfKCustom ResearchSozialforschung EINSTELLUNGEN DER ÖSTERREICHER\INNEN ZUM WISSENSCHAFTSSTANDORT IM WIRTSCHAFTLICHEN KONTEXT.
Zeichentheorie I.
Literaturwissenschaftliche Methoden II (Poststrukturalismus)
Studentisches Seminar
Latein als 2. Fremdsprache
Philologisch- Kulturwissenschaftliche Fakultät Studien Neu Für die CuKo: W. Stadler / U. Moser.
Semiotik – Was macht das Zeichen zum Zeichen?
«Vorhang auf!» Einstieg in die Kapital-Lektüre mit PolyluxMarx
PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG PARTENARIAT ÉDUCATIF GRUNDTVIG REPERES S OZIALE M ARKTWIRTSCHAFT Projet Grundtvig - REPERES 7 - Wirtschaft.
Artikel von Michael Lambek, 1985 Betrachtung Trance/Besessenheit: menschlich, sozial u. geschichtlich in kulturellen Kontexten, Produkt geschichtlicher,
Eckpunkte konkret: Beispielklausur zum Schwerpunktthema II
2. Sitzung: „Kulturindustrie“
Globalgeschichte Einführung in die VO
Strukturelle Koppelung und die „Autonomie“ des Sozialen Wolfgang Zierhofer Impulsreferat zur Tagung: Umwelt als System – System als Umwelt? Systemtheorien.
Ich heiße Kevin Goellner
Il giovane Thomas Mann XXII Königliche Hoheit (1909) Un romanzo allegorico.
3.1. Die Sprachwissenschaft
Imaginata Philosophie im Ding I.. 1. Kunst? – Werk? Kunst / Werk Ein von Menschen Gestaltetes ohne Werkzeugcharakter Verfremdete Werkdinge: Löschung der.
FAU Erlangen-Nürnberg Department Geschichte Professur für Alte Geschichte Herzlich Willkommen zum ModulEinführung in die Arbeitsweise der Altertumswissenschaft.
Die Wahl der 2. Fremdsprache
Mit Foucault im Kino Diskursanalyse des Films Institut für Germanistik, SS 2010, Patrick Baum, StR.
Buddhismus, Hinduismus Christentum, Islam, Judentum
Malcolm – 1. Teil Malcolm interpretiert Descartes mit Blick auf die Frage nach der Natur des Denkens (dem cogito) folgendermaßen: Jeder mentale oder bewusste.
Geschichte eines Japanischen Gartens 日本庭園.
Fragen und Einwände hinsichtlich der Möglichkeit einer Schöpfungsforschung Thomas Waschke
Mit Foucault im Kino Diskursanalyse des Films
Methodologie politischer Ideengeschichte: Diskurstheorie
Warum Latein? "Humanistische Bildung ist nicht dazu da, unsere Probleme zu lösen, sondern sie sichtbar und verständlich zu machen. Humanistische Bildung.
Die Zeit des Relativismus: Unsicherheit und Krise
Der historische Vergleich Saskia Feiden
Bertolt Brecht - Schlechte Zeit für Lyrik
Grammatikalische Begriffe im Unterricht
Leistungskurs Deutsch
Methoden der Sozialwissenschaften
Examen IB Geschichte.
Tutorium zur Einführung in die Philosophie
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
„Die reizenden Leserinnen werden sich gleicherweise an den unterhaltsamen Dingen ergötzen, wie auch guten Rat daraus schöpfen, sofern sie fähig sind,
Neue Sachlichkeit Isabelle Mickelet.
fragte ich den alternden Professor für griechische Kultur und Geschichte. Das übliche Gelächter folgte und Leute standen auf, um zu gehen. Papaderos.
Tutorium Inhalte heute  Organisatorisches  Einführung in postmoderne Ansätze in den Internationalen Beziehungen.
Emma Manucharian, Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen, fördert die internationalen.
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica.
Vo#1 Stil und Stilistik Stilistik, Zuzana Tuhárska, Matej-Bel- Universität in Banská Bystrica.
Prototyping Berlin · Seite 2 Prototyping: Was und wozu Die Zukunft ausprobieren und erfahren durch „Machen“. Einen Mikrokosmos kreieren.
Technische Universität Nanjing Präsentation der Bachlorarbeit.
Herzlich Willkommen zur 3
Politische Theorie und politische Ordnung
 Präsentation transkript:

Literaturwissenschaftliche Methoden I Einordnung der bisher betrachteten Texte zwischen Philologie und Intertextualität

Literaturwissenschaftliche Methoden I 0. Normativität – 1. Philologie – 2.Formalismus – 3. Strukturalismus – 4. Hermeneutik – 5. Diskursanalyse – 6. Intertextualität

VORSCHAU Literaturwissenschaftliche Methoden II (Poststrukturalismus in/ und Ost[mittel]europa) (späte) Kultursemiotik, Dekonstruktion, gender studies, post-colonial studies

Literaturwissenschaftliche Methoden III NICHT BEHANDELT Literaturwissenschaftliche Methoden III Was vermissen Sie?

Welche Art von Wissen haben Sie in der Bibliothek erhalten? ERZÄHLEN SIE BITTE! Welche Art von Wissen haben Sie in der Bibliothek erhalten?

Welche Art von Wissen haben Sie in der Bibliothek erhalten? ERZÄHLEN SIE BITTE! Welche Art von Wissen haben Sie in der Bibliothek erhalten? Nachvollziehbarkeit

ERZÄHLEN SIE BITTE! Wie erscheint der Name des russischen Nationaldichters im Bibliothekskatalog und warum? Nachvollziehbarkeit

Puškin Warum? Nachvollziehbarkeit DIE ANTWORT Wie erscheint der Name des russischen Nationaldichters im Bibliothekskatalog und warum? Puškin Warum? Nachvollziehbarkeit

ш = š Was ist das für ein Code? Welches Prinzip steckt dahinter? WEITERE FRAGE Puškin ш = š Was ist das für ein Code? Welches Prinzip steckt dahinter?

ш = š Was ist das für ein Code? Welches Prinzip steckt dahinter? DIE ANTWORT ш = š Was ist das für ein Code? Welches Prinzip steckt dahinter? Eindeutige und nachvollziehbare Dokumentation von Schrift bzw. von Zeichen

Sehen Sie eine Alternative dazu? WEITERE FRAGE Eindeutige und nachvollziehbare Dokumentation von Schrift bzw. von Zeichen Sehen Sie eine Alternative dazu?

ERSES FAZIT Eindeutige und nachvollziehbare Dokumentation von Schrift bzw. von Zeichen Auf dieser Technik fußt jede andere Methode zur Lektüre von Literatur. Ohne diese Technik

Zu den sechs Methoden Woher kommen diese Beschreibungen? Darf man diese Quelle zitieren? Wenn nicht, dann warum nicht?

Zu den sechs Methoden Woher kommen diese Beschreibungen? Darf man diese Quelle zitieren? Wenn nicht, dann warum nicht? UNZUREICHENDE NACHVOLLZIEHBARKEIT!!!! UNZUREICHENDE DOKUMENTIERBARKEIT!!!!!

Methode 0: Normativität bzw. Zweckgebundenheit 100-prozentig Platon Goebbels Ždanov Šestov – Dostoevskij und Nietzsche Teilweise (philosophische Indienstnahmen) Aristoteles Hegels „Antigone“ Bachtins Dostoevskij

Methode 0: Normativität Sonderfall „Sozialistischer Realismus“ Doktrin entwickelt 1934, ab 1936 für alle Künste verbindlich vorgeschrieben Nebulös und operativ eingesetzt, um Parteidiktatur in den Künsten durchzusetzen; Literaturkritik bzw. –wissenschaft schreibt normativ über den Grad der Anpassung an diese Regeln Hauptkriterien narodnost‘ partijnost‘ Positiver Held Kern der „hellen Zukunft“ in der Darstellung der „Realität“

Methode 0: Normativität „Sozialistischer Realismus“ theoriegeschichtlich verdrängt den deskriptiv-analytischen Zugang zur Literatur per Verordnung Relativer Methodenpluralismus ca. ab 1956 Lotman knüpft an Formalismus und an Bachtin wieder an

Zweckgebundenheit hin oder her, Ansätze sind immer orts- und zeitgebunden Beispiel Russland 1910 Beispiel Russland 1918 Beispiel Tschechoslowakei 1918 Beispiel Deutschland 1938 Beispiel Tschechoslowakei 1948 Beispiel UdSSR 1949 Beispiel Paris 1968 Beispiel Erfurt 2013!

Erfurt 2013 Bei der Neugründung wird die Disziplin Literaturwissenschaft zum „Seminar“ an der Philosophischen Fakultät Die „Philologien“ Anglistik, Germanistik, Romanistik, Slawistik werden zu „Studienrichtungen“ Damit wird stillschweigend ausgesagt, dass „Philologie“ kein Forschungs- sondern ein Lehrgebiet ist

Philologie als bloßer NAME (Nietzsche 1869) Nietzsche zur Philologie (im Vortrag „Homer und die klassische Philologie“): „ ... In dem unorganischen Aggregatszustande verschiedenartiger wissenschaftlicher Tätigkeiten, die nur durch den Namen ‚Philologie‘ zusammengebunden sind [...] Geschichte, insofern sie die Kundgebungen bestimmter Volksindividualitäten in immer neuen Bildern, das waltende Gesetz in der Flucht der Erscheinungen begreifen will; Naturwissenschaft, soweit sie den tiefsten Instinkt des Menschen, den Sprachinstinkt, zu ergründen trachtet; Ästhetik endlich, weil sie aus der Reihe von Altertümern heraus das sogenannte „klassische“ Altertum aufstellt, mit dem Anspruche und der Absicht eine verschüttete ideale Welt herauszugraben und der Gegenwart den Spiegel des Klassischen und Ewiggültigen entgegenzuhalten.

WEITERE FRAGE Aus welcher Zeit stammen die meisten von uns bisher angesprochenen Methoden?

ANTWORT Aus welcher Zeit stammen die meisten von uns bisher angesprochenen Methoden? Aus der Zeit nach 1910: Zeit der Gründung der modernen Literaturwissenschaft

Šklovskij Jakobson Saussure Lotman Mukařovský WEITERE FRAGE Šklovskij Jakobson Saussure Lotman Mukařovský Wie ordnen wir diese Ansätze den Ansätzen zu?

MEIN VORSCHLAG Šklovskij - Formalismus (bzw. FI) Jakobson - Formalismus/Strukturalismus Saussure - Strukturalismus Lotman – strukturalistische Semiotik Mukařovský – Formalismus (bzw. FIII) /Prager Strukturalismus Einverstanden?

Sprach- und Literaturbetrachtung in Russland vor 1914 Philologie in Russland 1750-1850 Lomonosov – Rhetorik, „Grammatozentrismus“ Karamzin vs. Šiškov – „nationalkulturelles Gedächtnis“ Venevitinov – Literatur im Dienste von Geschichte und Philosophie Odoevskij – „ästhetisch-philosophischer Textorganismus“ Belinskij – „Projekt des ‚volkstümlichen‘ Schreibens >> Held der Literaturbetrachtung des sozialistischen Realismus Dazu: Jurij Murašov: Jenseits der Mimesis, Realistisch orientierte historische Poetik: Veselovskij Humboldtianer in Russland: Potebnja

Tendenzen in der Literatur, Tendenzen in der Literaturbetrachtung Sprach- und Literaturbetrachtung in Russland - Kontexte um 1914 Mimesis und A-Mimesis Tendenzen in der Literatur, Tendenzen in der Literaturbetrachtung Realismus/Mimesis – Symbolismus – Avantgarde Realismus Identifikation, Nationalliteratur und ‚literarische Landeskunde‘ Kompensatorische Funktion der Literatur, z.B. in Russland aufgrund der scharfen politischen Kontrollen

Jenseits der Mimesis Mimesis ist „Nachahmung“ hier nach dem Muster der nachahmenden Identifikation mit einer handelnden Gestalt (bei Aristoteles zum Zweck der reinigenden Katharsis) Mimesis ist damit automatisch psychologistisch, interessiert sich für MOTIVATION (im Gegensatz zur formalistischen MOTIVIERUNG) motivacija vs. motivirovka

Jenseits der Mimesis Bruch mit der Mimesis: historische Moderne um 1900 Das philosophische Pendant dazu: Phänomemologie (Husserl), die unter anderem ANTI-PSYCHOLOGISTISCH ist Roman Ingarden: Das literarische Kunstwerk (1959) – polnischer Schüler Husserls

Jenseits der Mimesis Symbolismus in Russland und seine ‚philologischen Pendants‘ Der Dichter-Philologe Vjačeslav Ivanov Potebnja – innere Form << eine Idee der Romantik, die er von Humboldt übernimmt Symbolismus/Moderne als Neoromantik

Jenseits der Mimesis II Avantgarde als Verschärfung des Amimetischen Chelbnikov – zaum‘ (an der Grenze zwischen symbolistischer Omnipräsenz der Bedeutung und avantgardistischer Kontingenz) Majakovskijs Verschärfung und Politisierung der Tolstojschen ostranenie Avantgarde – Bolschewismus – Marxismus

Formalismus in Russland (ab 1914) Startschuss der modernen Literaturwissenschaft Warum?

Formalismus in Russland (ab 1914) Startschuss der modernen Literaturwissenschaft Warum? Weil hier erstmalig das Prinzip gesucht wird, die der Literatur zugrundeliegt Literarizität, Poetizität Ästhetizität, allerdings NICHT mit dem Ziel, „eine verschüttete ideale Welt herauszugraben und der Gegenwart den Spiegel des Klassischen und Ewiggültigen entgegenzuhalten “ (Nietzsche) Jakobson in der Chlebnikov-Arbeit (1921): „Ästhetische Funktion“

Formalismus in Russland (ab 1914) Grundlegende Werke: Viktor Erlich (historischer Verlauf) Aage A. Hansen-Löve (3 Phasen des Formalismus)

Formalismus in Russland (ab 1914) 3 Phasen des Formalismus 1. Phase: Verfremdung (ostranenie) und Sujetbildung 2. Phase: System – Dominante – Reihe – Deformation; Ansätze zur Diachronie 3. Phase: pragmatisches Modell, Annäherung an die Literatursoziologie

Formalismus in Russland (ab 1914) Phase: Verfremdung (ostranenie) Wenn die von uns gelesenen Texte Šklovskijs als Frühformalismus dient, worin besteht die Verfremdung? stranno/seltsam-machen, d.h. Entautomatisierung gemacht-sein Stichwort „sjužet“ (auch Šklovskij) – Umstellung des narrativen Materials zu einem Narrativen Text >> fabula/sjužet Boris Ėjchenbaum - „Wie Gogol‘s Mantel gemacht ist“ – Verfremdung der literarischen Hochsprache durch skaz

Formalismus in Russland (ab 1914) 2. Phase: System Paradebeispiel ist Tynjanovs „Problem der Verssprache“ (1924) Verszeile als dominierender Faktor Dominanz und Deformation Einheit, Dichte, Dynamisierung, Sequenzialität

Systemdenken von FII > Strukturalismus Spannungsfelder entstehen durch die Dynamik der Struktur Paradebeispiele dafür sind Saussures und Jakobsons Arbeit mit Paradigmatik und Syntagmatik

Strukturalismus Was tut sie. Einer meint dass sie „Strukturen und Beziehungsgefüge in den weitgehend unbewusst funktionierenden Mechanismen kultureller Symbolsysteme“ untersuche „Systemcharakter der Struktur“ „Funktionalität der Teile im Verbund einer Einheit“ „Das Verständnis eines Objekts ergibt sich erst durch den Vergleich mit anderen Objekten und durch die Betrachtung ihrer Stellung“

Philologische Tendenzen bei Jakobson „Russkij filolog“ Linguistische Momente in den Definitionen der poetischen Funktion der Sprache In der ersten Definition: Funktion der SPRACHE In der zweiten Definition: Paradigmatik Beispiel „Wir sind sie“ (Brecht) Metonymie und Metapher (Syntagmatik und Paradigmatik)

Strukturalismen slawisch Vladimir Propp – Morphologie des Märchens Märchen auf ein invarantes Ensemble von „Funktionen“ reduziert Einzelmärchen nach dem Muster des „Sujets“ als Auswahl und Reihung dieser Funktion

Strukturalismen allgemein Férdinand de Saussure Claude Lévi-Strauss – anthropologisches Auffinden von Mustern im Verhalten und Zeichensetzung südamerikanischer Stämme, mit binären Aufteilungen wie „roh“ vs „gekocht“, „rund“ vs. „länglich“ usw. Algierdas Greimas – Weiterführung Propps Jacques Lacan – Einpassung der Theorien Freuds in strukturelles Denken

Lotman und strukturalistische Semiotik 1 Zeichentheorie gab es bei Saussure – Beginn des Strukturdenkens in der Sprache Was meint Lotman mit „Kunst als Sprache“? „eine jede Sprache verwendet Zeichen, die ihr ‚Lexikon‘ bilden [...]; eine jede Sprache besitzt bestimmte Regeln der Verknüpfung dieser Zeichen; eine jede Sprache stellt eine bestimmte Struktur dar, und diese Struktur ist ihrem Wesen nach hierarchisch.“ (20)

Lotman und strukturalistische Semiotik 2 Unter „Sprache“ wollen wir jedes Kommunikationssystem verstehen, das sich in besonderer Weise geordneter Zeichen bedient. (21) natürliche Sprachen, künstliche Sprachen, sekundäre Sprachen

Lotman und strukturalistische Semiotik 3 Sekundär modellbildende Systeme natürliche Sprache als Material UND Nach dem Typ der Sprache gebaut „Die Auffindung syntagmatischer und paradigmatischer Zusammenhänge in der Malerei und im Film (Ėjzenštejn, Tynjanov, Ėjchenbaum...) gestattet es, auch diese Künste als Objekte der Semiotik anzusehen, d.h. als Systeme, die nach dem Typ der Sprachen gebaut sind.“ (23)

Lotman und strukturalistische Semiotik 4 „.. um die mit den Mitteln der Kunst übermittelte Information empfangen zu können, muß man ihre Sprache beherrschen.“ (29)

Marxismus – Strukturalismus - Foucault Diskurs-Kampf statt Klassenkampf Diskursive Formationen statt Herrschaft einer bestimmten sozialen Klasse (Feudalismus, Kapitalismus, Merkantilismus usw.) Les mots et les choses (Ordnung der Dinge)

Foucault und Diskursanalyse Gefängnis, Heilanstalt, Sexualität und die diskursive Macht des Ausklammerns „Was ist ein Autor“ ist im Kontext des Nachvollzugs der Bedingung und Geschichte der „Sagbarkeit“ zu sehen „Sagbarkeit“ ist abhängig von dem „Episteme“ einer Epoche und auch von den dazu gehörenden Zwangsmaßnahmen

Frage 1 zum Anfang der nächsten Sitzung Warum haben wir Hermeneutik hier nicht behandelt?

Frage 2 zum Anfang der nächsten Sitzung Wie ordnen Sie Wolf Schmid ein?

Frage 3 zum Anfang der nächsten Sitzung Wo ist die Theorie der Intertextualität verortet? Und Bachtin?

Frage 4 zum Anfang der nächsten Sitzung Wo kommt die Rhetorik hin?