Anwendungen von Stapeln und Schlangen

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1.6 Die Datenstruktur Stapel Ein Stapel (Stack) ist ein Sonderfall einer Liste. Die Elemente werden nach dem Prinzip LIFO (Last In First Out) angefügt.
2.4 Rekursion Klassifikation und Beispiele
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Mag. Thomas Hilpold, Universität Linz, Institut für Wirtschaftsinformatik – Software Engineering 1 Algorithmen und Datenstrukturen 1 SS 2002 Mag.Thomas.
 Präsentation transkript:

Anwendungen von Stapeln und Schlangen Informatik II, SS 2008 Algorithmen und Datenstrukturen Vorlesung 7 Prof. Dr. Thomas Ottmann Algorithmen & Datenstrukturen, Institut für Informatik Fakultät für Angewandte Wissenschaften Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Lineare Listen (1) Lineare Anordnung von Elementen eines Grundtyps (elementarer Datentyp oder Grundklasse, etwa Object) Grundtyp ist oft weiter strukturiert, etwa class Grundklasse { int key; // eindeutiger Schlüssel Infoklasse info; // weitere Informationen } Bsp: Liste von Zahlen, Zeichenkette, Telefonbuch Operationen (Methoden) – Initialisieren (leere Liste, . . . ) – Länge bestimmen – Suchen (Inhalts-basiert), kann aktuelles Element festlegen – Positionieren (nach laufender Nummer), . . . – Einfügen, an gegebener oder aktueller Position – Entfernen, . . . – Verketten, Ausgeben, Teilliste bilden, Umkehren, . . . Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Implementierungen für Lineare Listen (1) Mit Hilfe von Arrays: Eigenschaften dieser Lösung: - Maximale Anzahl von Elementen vorgegeben (Länge des Arrays) Abhilfe: Dynamisierung - Schlechte Speicherplatzausnutzung für kurze Listen - Teure Verschiebeoperationen beim Einfügen/Entfernen von Elementen + Direkter Zugriff auf feste Positionen Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Implementierungen für Lineare Listen (2) Zyklische Speicherung mit Hilfe von Arrays: Besondere Eigenschaften dieser Lösung: + Einfügen/Entfernen an den Listenenden in konstanter Zeit + Umkehren der Liste in konstanter Zeit Richtung leer leer Ende Anfang Richtung leer Ende Anfang Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Implementierungen für Lineare Listen (3) Mit Hilfe einfach verketteter (verlinkter) Elemente: speichere mit jedem Element einen Verweis auf das nächste oder null, falls das Element nicht existiert: Knoten: class node { Grundklasse content; node next; } Liste L: Verweis auf das erste Element der Kette Besondere Eigenschaften dieser Lösung: + Länge der Liste kann sich beliebig ändern - Kein direkter Zugriff auf Element an der Position p mehr möglich; nur Durchlaufen der Liste in O(p) Schritten erforderlich Inhalt Verweis ... L Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Implementierungen für Lineare Listen (4) Mit Hilfe doppelt verketteter (verlinkter) Elemente: • speichere mit jedem Element zwei Verweise auf das vorherige und nächste Element oder null, falls ein Element nicht existiert. • Liste: ... head tail Besondere Eigenschaften dieser Lösung: + Umkehren der Liste in Θ(1) + Entfernen von Elementen leichter machbar Θ(1) + Einfügen/Entfernen/Zugriff am Anfang/Ende in Θ(1) + Hintereinanderhängen von Listen in Θ(1) Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Stacks (Stapel) und Queues (Schlangen) (1) Operation Wirkung Stack Queue Einfügungen L.pushHead(x) L.pushTail(x) Enfernungen L.popHead() L.popTail() Lesen L.top() L.bottom() Diverses L.init() L.empty() Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Stapel/Stack LIFO Speicher Operationen empty, push, pop , top Implementation: In Java in der Klassenbibliothek vorhanden: java.util.Stack public class Stack extends Vector { // Default Constructor: public Stack() // Public Instance methods public boolean empty(); public Object top() throws EmptyStackException; public Object pop() throws EmptyStackException; public Object push(Object item); public int search(Object o) } Maxelzahl frei Stapel Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendungen für Stacks (Stapel) (1) Erkennen balancierter Klammerausdrücke (a(b)) Lesen von „(“  push ("("), Lesen von „)“  pop ("("), Ausdruck korrekt, wenn Stack am Ende leer. Evaluierung korrekt geklammerter Ausdrücke ((a + b)*(c + d)) + f Iterierte Auswertung rekursiver Funktionen (Methoden). Jede Instanz der Funktion kann auf dem Stack Übergabeparameter, lokale Variablen und Returnwerte ablegen oder entnehmen. Schema dabei: 1. Initialisiere Stack mit dem Anfangsproblem (der zu lösenden Aufgabe) 2. Solange Stack nicht leer: Nimm das oberste Problem vom Stack und löse es. Fallen bei der Bearbeitung wieder Teilprobleme an, lege sie ebenfalls auf den Stack. 3. Wenn Stack leer: Das Problem ist gelöst. Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendungen für Stacks (Stapel) (2) Algorithmus ParCheck (P) Eingabe: Zeichenkette P aus {,},[,],(,) Ausgabe: „korrekt“ oder „inkorrekt“ D.empty(); //leerer Stapel while noch nicht alle Zeichen von P gelesen do ch = nextCh(P); if (ch == „(„ or ch == „[„ or ch == „{„ ) then D.pushHead(ch); if (ch == „)“ or ch == „]“ or ch == „}“) then if (D.empty() or ch != D.top()) then inkorrekt else D.popHead(); If D.empty() then korrekt else inkorrekt Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendungen für Stacks (Stapel) (3) Auswerten einer rekursiv definierten Funktion: Binomialkoeffizient Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendungen für Stacks (Stapel) (4) Auswerten einer rekursiv definierten Funktion: Ackermann-Funktion A(0,y) = y + 1 A(x+1,0) = A(x,1) A(x+1,y+1) = A(x, A(x+1, y)) Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Die Türme von Hanoi Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Die Türme von Hanoi Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendungen für Stacks (Stapel) (5) Beispiel: Die Türme von Hanoi (TOH) Bewege n unterschiedlich große Scheiben von Pfahl 1 nach Pfahl 2 mit Hilfe von Pfahl 3. Nie darf eine größere Scheibe auf einer kleineren liegen. Zu jedem Zeitpunkt darf nur eine Scheibe bewegt werden. Codierung für die genannte Problemstellung: n, 1, 2, 3 Bewege Scheibe Nr. n direkt (falls frei) von 1 nach 2, Codierung: -n, 1, 2, 0 1. Initialisierung: s.push(n,1,2,3) 2. Wenn s.pop() n, a, b, c liefert, dann falls (n < 0): „Bewege Scheibe Nr. |n| von a nach b.“ falls (n = 0): nichts falls (n > 0): s.push(n-1,c,b,a); (zuletzt) s.push(-n,a,b,0); (dann) s.push(n-1,a,c,b); (zuerst) Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Bsp.: Die Türme von Hanoi (1) class ArrNode { // Knoten fuer TOH-Stack private int [] content; private ArrNode next; ArrNode (int [] a, ArrNode n){ // Konstruktor content = a; next = n; } public int [] getContent (){ return content; } public ArrNode getNext(){ return next; } } // ArrNode Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Bsp.: Die Türme von Hanoi (2) class TohStack { // der Stack fuer TOH ArrNode Head; TohStack (){ // Konstruktor Head = null; } public boolean empty (){ // Test ob leer return Head == null; } public void push (int a, int b, int c, int d){ int [] arr = { a, b, c, d }; Head = new ArrNode (arr, Head); } public int [] pop (){ ArrNode h = Head; Head = Head.getNext(); return h.getContent (); } } // TohStack Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Bsp.: Die Türme von Hanoi (3) public class TohStackTest { public static void main (String args[]){ TohStack s = new TohStack (); s.push (Integer.parseInt (args[0]),1,2,3); // Startproblem while ( !s.empty () ) { // Iteration statt Rekursion int [] a = s.pop (); if (a[0] < 0) System.out.println ( "bewege Scheibe Nr. "+(-a[0])+ " von Pfeiler "+a[1]+" nach "+a[2]); else if (a[0] != 0) { s.push (a[0]-1, a[3], a[2], a[1]); s.push ( -a[0], a[1], a[2], 0 ); s.push (a[0]-1, a[1], a[3], a[2]); } } } } // TohStackTest Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Schlange/Queue FIFO Speicher: empty, enqueue, dequeue class Queue { Object element[]; int lastOp, tail, head, size; static final int deque = 1; static final int enque = 0; Queue(int sz) { size = sz; head = 0; tail = size-1; lastOp = deque; element = new Object[sz]; } public boolean empty(){ return head==(tail+ 1)%size;} public void enqueue(Object elem) throws Exception ... public Object dequeue() throws Exception ... } frei size-1 tail head Schlange Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Operationen public void enqueue(Object elem) throws Exception { if ((head == (tail+1)%size) && lastOp == enque) throw new Exception("Queue full"); lastOp = enque; tail = (tail + 1) % size; element[tail] = elem; } public Object dequeue() throws Exception { if ((head == (tail+1)%size) && (lastOp == deque)) throw new Exception("Queue empty"); Object temp = element[head]; lastOp = deque; head = (head + 1) % size; return temp; } Test: public static void main(String argv[]) { Queue Q = new Queue(10); try { Q.enqueue(new String("Haus")); Q.enqueue(new Integer(10)); Object o = Q.dequeue(); System.out.println(o); } catch (Exception e) { System.out.println(e); } } Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Anwendung: Topologische Sortierung Definition: Die Relation ≤ ist eine vollständige bzw. partielle Ordnung auf M, wenn (1)-(4) bzw. (2)-(4) gelten.  x, y M: x ≤ y oder y ≤ x (Vollständigkeit)  x M: x ≤ x (Reflexivität)  x, y M: Wenn x ≤ y und y ≤ x, so ist x = y. (Antisymmetrie)  x, y, z  M: Wenn x ≤ y und y ≤ z, dann ist x ≤ z (Transitivität) Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Topologische Sortierung: Beispiel Beispiel: Potenzmenge 2M einer Menge M bezüglich Teilmengenrelation partiell aber nicht vollständig geordnet. Topologische Sortierung: Gegeben M und ≤ partiell. Gesucht: Einbettung in vollständige Ordnung, d.h. die Elemente von M sind in eine Reihenfolge m1,...,mn zu bringen, wobei mi ≤ mj impliziert i < j gilt. Lemma: Jede partiell geordnete Menge lässt sich topologisch sortieren. Beweisidee: Es genügt, die Existenz eines minimalen Elements z in M zu zeigen. z muss nicht eindeutig sein. Wähle m1 = z und sortiere M – {z} topologisch. Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Verwendete Datenstrukturen A : Array der Länge n, A[i] natürliche Zahl L[i] : Liste von Zahlenpaaren Q : Queue (Schlange), die ebenfalls Zahlen enthält Algorithmus : Eingabe : p Paare (i,j) mit xi ≤ xj und M = {x1,...,xn} (1) Setze alle A[i] auf 0, alle L[i] und Q seien leer (2) Wird (j,k) gelesen, wird A[k] um 1 erhöht und in L[j] eingetragen. (3) Durchlaufe A: Schreibe alle k mit A[k] = 0 in Q (4) While Q ≠ { } j = Q.dequeue() Gebe xj aus Durchlaufe L[j]: Wird (j,k) gefunden, wird A[k] um 1 verringert. Falls A[k] = 0 ist, Q.enqueue(k) Satz : Der Algorithmus löst das Problem Topologische Sortierung in O(n+p) Zeit. Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Beispiel Eingabe: (1,3), (3,7), (7,4), (4,6), (9,2), (9,5), (2,8), (5,8), (8,6), (9,7), (9,4) Datenstruktur nach der Vorverarbeitung: Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann

Beispiel Eingabe: (1,3), (3,7), (7,4), (4,6), (9,2), (9,5), (2,8), (5,8), (8,6), (9,7), (9,4) Datenstruktur nach der Vorverarbeitung: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A: [0 1 1 2 1 2 2 2 0] L: 1,3 2,8 3,7 4,6 5,8 7,4 8,6 9,2 9,5 9,7 9,4 Ablauf des Algorithmus: Q | -----------+--------------------------- Out | Informatik II: Algorithmen und Datenstrukturen, SS 2008 Prof. Dr. Thomas Ottmann