Von Michelangelo zu Bernini – Petersdom und Petersplatz

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 Präsentation transkript:

Von Michelangelo zu Bernini – Petersdom und Petersplatz

Baugeschichte des Petersdoms Apostel Petrus erlitt 64 oder 67 im Circus der Nero den Märtyrertod. Er wurde mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, da er sich für unwürdig hielt auf die selbe Weise wie Jesus zu sterben Papst Anaklet soll ein kleines Bethäuschen über seinem Grab errichten haben, das von einer großen konstantinischen Basilika um 324 abgelöst wurde.

Baugeschichte des Petersdoms Da sich nach etwa 1200 Jahren ein gewisser Verfall der alten Basilika einstellte und umfassende Renovierungen und Erweiterungen nötig wurden, beschloss 1452 Papst Nikolaus V. den Neubau, der 1506 unter Papst Julius II. begann (daher 500-jähriges Jubiläum in diesem Jahr!) Der erste Entwurf wurde von Bramante entwickelt, der Bauleiter wurde, aber schon 1514 starb. Weitere Bauleiter in den darauffolgenden 31 Jahren waren Raffael, Antonio da Sangallo der Jüngere und Baldassare Peruzzi. Unter ihnen schritt der Bau nur langsam fort. Sogar der Grundform änderte sich mehrfach zwischen griechischem und lateinischem Kreuz. 1547 übernahm Michelangelo die Bauleitung. Er entwarf die Rippenkuppel, die einen Durchmesser von 42 Metern und eine Höhe von 136 Metern hat sowie auf vier je 50 Meter hohen Pfeilern gebaut ist. Michelangelo starb 1564 im Alter von 89 Jahren. Unter den Bauleitern Vignola und Giacomo della Porta setzte sich die Grundform des lateinischen Kreuzes durch. Carlo Maderno vollendete 1607- 1614 das Langhaus mit Vorhalle und die barocke Fassade. Bernini errichtete 1624 einen Bronzebaldachin mit aufgesetztem Kreuz über dem Petersgrab. Die Säulen des Baldachins sind 29 Meter hoch. Baumaterial für den Bronzebaldachin soll angeblich die Bronzedecke des Pantheons gewesen sein. 1623 wurde der neue Petersdom von Papst Urban VIII. Geweiht.

Baupläne der verschiedenen Bauleiter

Michelangelo geboren im Jahre 1475 stammte aus einer adligen, aber nicht reichen Familie besuchte ab 1488 diverse Kunstschulen und fing seine Ausbildung an kommt 1490 am Hofe der Medici in Florenz das erst Mal mit der Renaissancephilosophie und dem Humanismus in Berührung war 1496 - 1501 war das erste Mal in Rom arbeitete nach seiner Rückkehr nach Florenz an der Brügge-Madonna lebte ab 1505 aber wieder in Rom und erhielt dort bis zu seinem Lebensende von den Päpsten zahlreiche Aufträge arbeitete bis zu seinem Tod im Jahre 1564 als Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter in Florenz und Rom

Bernini geboren 1598 in Neapel erlernte sein Handwerk in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters Pietro Bernini wird bekannt durch Skulpturen wie den “David”, die Gruppen Pluto und Proserpina oder Apollo und Daphne. war einer der bedeutendsten italienischen Bildhauer und Architekten des Barock starb 1680 in Rom und liegt in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom begraben

Daten zum Petersdom 213 m lang 137 m breit (im Querschiff) 136 m hoch (Kuppel) Durchmesser der Kuppel beträgt 42m Innenfläche 15.160m² Neben der Hauptkuppel gibt es noch 8 Nebenkuppeln 45 Altäre Über 800 Säulen im Innenraum 390 Riesenstatuen

Sehenswertes – Die Fassade 114 m lang 45 m hoch Links und rechts neben der Fassade Kolossalstatuen von Petrus und Paulus auf der Fassade: 13 Heiligenstatuen von Jesus, Johannes dem Täufer und den Aposteln (außer Petrus) aus der Schule des Bernini Vom Mittelfenster erteilt der Papst seinen berühmten Segen „Urbi et Orbi“

Sehenswertes im Innenraum Betritt man durch eine der 5 Bronzetüren (von links nach rechts: die Tür des Todes(1964), die Türe von Gut und Böse(1975), die Mittlere Türe(1433-45), die Tür der Sakramente (1965) und die Heilige Türe (nur in den Heiligen Jahren geöffnet) Weiter im Mittelschiff erreicht man die weltberühmte Bronzestatue des heiligen Petrus, die wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert stammt. Ihr rechter Fuß ist durch Küsse und Berührungen von Gläubigen stark abgeflacht.

Sehenswertes – Berninis Bronzebaldachin 29 m hoher Aufbau über dem Papstaltar und dem Petrusgrab (Confessio) Angeblich wurde Bronze aus dem Pantheon dazu verwendet. Er verdeutlicht, dass das Petrusgrab der absolute Mittelpunkt der Basilika darstellt

Sehenswertes – Die Kuppel Die von Michelangelo entworfene Kuppel ist das größte freitragende Ziegelgebäude der Welt. Sie ist über 537 Stufen oder mit dem Lift zu erreichen und bietet einen hervorragenden Panoramablick über Rom. Im inneren Kuppelfries steht in 2 m großen Buchstaben: „Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et tibi dabo claves regni caelorum.“ („ Du bist Petrus (griechisch: Fels), und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und Dir gebe ich die Schlüssel zum Himmelreich.“)

Sehenswertes - Cathedra Petri Von Bernini im Stil des Barock entworfener Aufbewahrungsort für den angeblichen Lehrstuhl von Pertus Der mit Bronze überzogene Holzstuhl könnte allerdings auch der Stuhl sein, der zur Krönung Karls des Kahlen 875 gefertigt wurde und danach dem Papst geschenkt wurde Thron wird von den 4 Kirchenvätern bewacht(Johannes Chrysostomus, Athanasius, Augustinus und Ambrosius) Aus der Lehne entspringt ein goldener Himmel mit Engelschören, die einen Kreis um das ovale orange-gelbe Fenster bilden

Sehenswertes - Michelangelos Pietà Befindet sich in der ersten Seitenkappelle des rechten Seitenschiffs (in der nähe der Hl. Pforte) Michelangelo vollendete die Pietà als er 25 Jahre alt war Dargestellt ist Maria mit dem Leichnam von Jesus im Arm Das Original wurde 1972 mit einem Hammer von einem Verrückten beschädigt und kann nur noch hinter Panzerglas betrachtet werden, wo ein Teil der Wirkung verloren geht Eine Nachbildung kann jedoch in der Sakristei (links vom Altar) auch aus nächste Nähe betrachtet werden. Die Skulptur wurde aus einem einzigen Marmorblock hergestellt.

Sehenswertes - Vatikanische Grotten Eine enge Treppe im vorderen rechten Pfeiler der Vierung unter der Kuppel des Petersdoms führt in die Grotten hinab. Hier liegen 23 von 160 Päpsten in räumlicher Nähe zum Grab von Petrus begraben. auch der letzte deutsche Kaiser Otto II. liegt hier begraben. Fünf Nationalkapellen umschließen das Grab der ersten Papstes Petrus

Die Baugeschichte und Architektur des Petersplatzes Der Petersplatz wurde von Gian Lorenzo Bernini zwischen 1656 und 1667 unter Papst Alexander VII. (1655-1667) vor dem Petersdom in Rom angelegt. Finanziert wurde er durch den Ablasshandel Er wurde ohne jegliches Vorbild von Bernini entworfen. Er besteht aus einem großen oval förmigen Platz und einem Platz der einem Trapez ähnelt. Der oval förmige Platz ist 198m x 148m gross und ist von zwei Seiten mit einer Kolonnade umgeben, welche von 284 Travertinsäulen gestützt wird In der Mitte des Platzes steht der 4000 Jahre alte Obelisk Vaticano Des weiteren stehen noch 2 Brunnen auf der Nord- und Südseite des Platzes, welche von Maderno (1613 nördlicher Brunnen) und Bernini (1675 südlicher Brunnen) erbaut wurden. (Sie sehen vollkommen identisch aus bis auf die Wappen) Auf der Kolonnade stehen 140 heiligen Statuen, die alle 3,20m gross sind Von zwei bestimmten Punkten (Brennpunkten) auf dem Petersplatz kommt es dem Betrachter so vor, als ob die Kolonnaden nur aus einer Säulenreihe bestehen anstatt vierer

Die Geschichte der Obelisken Vaticano Der Obelisk wurde 1935 v. Chr. von Pharao Nencores in Heliopolis errichtet 30 v. Chr. wurde er im Forum von Alexandrien von Präfekt C. Gallus aufgestellt Kaiser Caligula ließ den Obelisken schließlich 37 n. Chr. nach Rom bringen wofür extra ein Schiff gebaut wurde, dass den 25 Meter langen und 330 Tonnen schweren Obelisk tragen konnte. In Rom wurde der Obelisk in die Mitte des neu erbauten Circus Gai et Neronis gestellt. Somit wurde der Obelisk „Zeuge“ der ersten Massenhinrichtungen an Christen und ist somit ein Erinnerungsstück an die blutigen Anfänge des Christentums. 1586 erreichte er durch die Arbeit von 900 Männern, 140 Pferden und 44 Winden seinen heute angestammten Platz auf dem Petersplatz.

Die Brunnen 1613 wurde der erste Brunnen auf der Nordseite errichtet. Er war zur Belebung des Platzes gedacht. Der 14 Meter große Brunnen wirft sein Wasser aus 14 Metern Höhe auf seine drei Schalen hinab 1675 konstruiert Bernini einen identischen Brunnen der sich nur durch die Aufschrift des Wappens von Klemens X. von dem anderen unterscheiden lässt.

Achtung