Armut - was ist das eigentlich?

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 Präsentation transkript:

Armut - was ist das eigentlich? Absolute und Relative Armut

Absolute und Relative Armut Absolute Armut bezeichnet das Leben am äußersten Rand der Existenz. Sie ist durch schlimme Entbehrungen in jedem Lebensbereich und durch einen entwürdigenden Überlebenskampf gekennzeichnet. Relative Armut Ist gegeben, wenn Menschen im direkten Vergleich zu Nachbarn oder Mitbewohnern ihres Landes arm sind. Sie definiert sich über die Anspruchshaltungen jedes einzelnen.

Internationalisierung der Wirtschaft und globale Armut Stationen und Folgen der Globalisierung

Ereignisse und Stationen der Internationalisierung Kolonisierung Amerikas, Afrikas, Asiens - Handel mit Fertigwaren/Rohstoffen - Kapitalexporte - billige Arbeitskräfte (Sklaven) 19. Jahrhundert - erste transnationale Unternehmen Beginn 20. Jahrhundert - sprunghafte Zunahme des Warenaustauschs zwischen Europa, USA, Russland und Kolonien - durch Fließbandarbeit steigt die Produktivität; dadurch wächst der Handel - Verflechtung der internationalen Kapitalmärkte zwischen Europa und den USA wächst ...

Weltwirtschaftskrise - die Verflechtungen der Weltwirtschaft wird deutlich, als beim New Yorker Börsencrash 1929 auch die europäischen Volkswirtschaften ins Bodenlose stürzen - nach dem Zweiten Weltkrieg werden durch die Gründung des internationalen Währungsfonds und der Weltbank international wirksame währungs- und finanzpolitische Regelungen möglich (wirtschaftliche Stabilität) Die Siebziger - nach dem „Ölpreisschock“ fangen die sechs großen Industrienationen an, ihre Wirtschafts- und Währungspolitiken aufeinander abzustimmen - die wirtschaftsliberalen Regierungen in den USA und Großbritannien treiben die Deregulierung der Weltwirtschaft voran (z.B. Abschaffung von Zollschranken (GATT) und behördlichen Regelungen) Globalisierung heute - nach dem Ende Sowjetunion (und damit des Staatssozialismus) setzt sich das marktwirtschaftliche System weltweit durch - sozial-marktwirtschaftliche Elemente sind durch wirtschaftsliberale Entwicklungen in Gefahr

Ursachen globaler Armut Durch die zunehmende technische und wissenschaftliche Vernetzung der Erde, ist es globalen Unternehmen möglich geworden, ihre Produktion in jedes beliebige Land zu verlagern. Dadurch entstehen in den Billigarbeitsländern der Dritten Welt viele, allerdings sehr gering entlohnte Arbeitsplätze. Die Menschen können damit kaum ihren Lebensunterhalt finanzieren; außerdem werden durch die „Fließbandarbeitsplätze“ der großen Unternehmen kleine einheimische Wirtschaftszweige zerstört, was wiederum viele Menschen in die Armut stürzt. Die Abwanderung der Arbeitsplätze führt in den Industrieländern zu hoher Arbeitslosigkeit, auch hier entsteht Armut.

„Die neue internationale Wirtschaftsordnung lebt von der Armut des Menschen.“ Die Aussage des Wirtschaftswissenschaftlers Michel Chossudovsky ist äußerst differenziert zu betrachten. Einerseits trifft sie zu: weltweit operierende Unternehmen verlagern ihre Produktion in Billiglohnländer => Ausbeutung der Arbeiter durch extrem niedrige Löhne, Zerstörung der einheimischen Betriebe => ARMUT in Industrieländern werden Arbeitsplätze insbesondere für gering Qualifizierte abgebaut => ARMUT besonders in Sub-Sahara-Afrika entstehen durch die Globalisierung keine wirtschaftlichen Vorteile (Weltmarktpreise für Rohstoffe und Agrarerzeugnisse sinken) => ARMUT

Andererseits gibt es auch einige Punkte, die gegen Chossudovskys Aussage sprechen: durch die vermehrten Investitionen in Entwicklungsländer entstehen dort neue Arbeitsplätze, die teilweise sogar eine höhere Qualifikation erfordern. mehr Kinder und Jugendliche erhalten die Chance einer guten Ausbildung auch den Entwicklungsländern werden neue Technologien zugänglich gemacht (Internet) => Entstehung gesellschaftlichen Drucks führt zur Demokratisierung (z.B. Süd-Korea, Taiwan oder Thailand)

Wer gewinnt, wer verliert? Vor- und Nachteile der Globalisierung für verschiedene gesellschaftliche Gruppen

Chancen und Risiken, Vor- und Nachteile der Globalisierung Vorteile Nachteile mehr Investitionen in die Entwicklungsländer, dadurch neue Arbeitsplätze und bessere Qualifikationen für die Arbeiter regelmäßige Einkommen => höherer Lebensstandard in ärmeren Ländern bessere Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche Verbreitung neuer Technologien => Zwang zur Demokratisierung ungleiche Verteilung der Globalisierungsvorteile: Lateinamerika und Sub-Sahara-Afrika fallen immer weiter hinter die Industrieländer zurück Export der Entwicklungsländer beschränkt sich auf Rohstoffe und Agrarerzeugnisse, deren Weltmarktpreis in den letzten Jahren stetig gesunken ist die im Vergleich dazu immer teurer werdenden Importe sowie die Schulden der „Dritten Welt“ ruinieren die Entwicklungsländer

Fazit: Zwar bieten sich durch die Globalisierung vielen Menschen neue Chancen auf bezahlte Arbeit und damit einen besseren Lebensstandard, jedoch bedeutet die Internationalisierung auch dass die Wohlhabenden noch mehr verdienen, die Armen aber weiter verelenden.

Armutsfaktoren Aus folgenden Gründen konnten ärmere Länder die Vorteile der Globalisierung bisher kaum für sich nutzen: niedriges Bildungsniveau mangelhafte Infrastruktur verfehlte Politik der jeweiligen Regierungen interne Konflikte ungünstige geographische Lage (lange Transportwege)

Frauen als Gewinner oder Verlierer der Globalisierung? Oberflächlich gesehen zählen Frauen unbedingt zu den Gewinnern Globalisierung. Dort wo die Exporte steigen, steigt auch die Frauenquote im Arbeitsmarkt. Bei näherer Betrachtung fällt aber auf, dass sich die Situation der Frau keineswegs ausschlaggebend verbessert hat: Frauen verdienen global gesehen durchschnittlich ein Viertel weniger als Männer Bei Rationalisierungen werden zuerst die Arbeitsplätze der Frauen gestrichen. Alles in allem ziehen Frauen also einen kleinen Gewinn aus der Globalisierung, der sich bei näherer Betrachtung aber als Schein erweist.

Eine bessere Welt für alle... ...erforderliche Maßnahmen, damit auch Länder der Dritten Welt von der Globalisierung profitieren können

Ziele, die in der Dritten Welt erreicht werden sollen Linderung der Armut Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten Gleichheit unter den Geschlechtern Verringerung der Kindersterblichkeit Verringerung der Muttersterblichkeit Verbesserung des Gesundheitssystems Schutz der Umwelt

Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele Erste Maßnahmen müssen direkt in den Ländern der Dritten Welt ansetzen. Um die Kinder- und Muttersterblichkeit zu verringern muss z.B. für bessere Hygienezustände und ärztliche Versorgung gesorgt werden. Weiterhin sollte „Hilfe zur Selbsthilfe“ gegeben werden, um Faktoren wie Armut und das zu geringe Bildung zu verbessern. Die Verwirklichung dieser Ziele wird aber nur möglich sein, wenn alle Länder gemeinsam konsequent daran arbeiten. Dies wiederum kann nur durch weltweite Kooperation und unter Führung einer „Weltregierung“ möglich sein, die strikt darauf achtet, dass sich wirklich alle Länder an Vereinbarungen halten.