Postmoderne Präsenz der Mythen Auferstehung, Reinkarnation, Esoterik

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Herzlich willkommen!.
D e r g e i s t l i c h e T O D.
 Präsentation transkript:

Postmoderne Präsenz der Mythen Auferstehung, Reinkarnation, Esoterik

1. Reinkarnieren als Medien-Ereignis: Hape Kerkeling und die BILD-Zeitung 2006

„Vielleicht sind wir in jedem Leben – unter Beibehaltung eines Kerns – jedesmal ein ganz anderer. Jedes Leben könnte wie eine Art Hindernis-Parcours funktionieren. Der Reiter ist die Seele, das Pferd der Körper und der Parcours das Leben.“

Reinkarnationsglaube als Massenereignis Individualisierter „Alltagssynkretismus“ (Daiber) Reinkarnation als innerchristliche Auferstehungsvariante Leichte Zugangsformen Mediale Vermarktung

2.1 Geschichte und Wege der Verbreitung 2. Eine Glaubensform mit Vorgeschichte: Geschichte und Motive der Akzeptanz in Europa 2.1 Geschichte und Wege der Verbreitung G. E. Lessing (1729-1781) „Die Erziehung des Menschengeschlechts“

G. E. Lessing (1729-1781) „Warum sollte ich nicht so oft wiederkommen, als ich neue Kenntnisse und neue Fertigkeiten zu erlangen geschickt bin? Bringe ich auf einmal so viel weg, dass es der Mühe wiederzukommen etwa nicht lohnt?“

F. M. Voltaire (1694-1778) „Die Lehre von der Wiederverkörperung ist weder widersinnig noch unnütz… Zweimal geboren zu werden ist nicht wunderbarer als einmal. Auferstehung ist das ein und alles der Natur.“

2.2 Rahmenbedingungen spätmoderner Religiösität R. Sachau: „In Zukunft wird die christliche Überzeugung von der Auferstehung glaubwürdig nur noch vorgetragen werden können, wenn sie im Dialog mit Reinkarnationsvorstellungen weiterentwickelt wird.“

Faktoren spätmoderner Religiosität „Zwang zur Häresie“ (P. L. Berger) Autorität eigener Erfahrung statt Tradition Religion im naturwissenschaftlichen Paradigma

2. 3 Das empirische Religionsmodell bei T. Dethlefsen und E 2.3 Das empirische Religionsmodell bei T. Dethlefsen und E. Kübler-Ross Dipl. Psych. Thorwald Dethlefsen (* 1946), Rückführungen unter Hypnose Dr. Elisabeth Kübler-Ross (1926-2004), Ärztin, Psychiaterin, Sterbeforschung, Nahtod- und Nachtod-Forschung

2.4 Zur Attraktivität des Reinkarnationsglaubens in spätmodernen Gesellschaften Zeitstruktur der Spirale Religion im Modell des Lernens Eschatologie der Vielfalt Mittelpunktstellung des Individuums Autorität der Empirie Antwort auf Theodizee-Problematik Modernisiertes Jenseits

3. Zu zentralen theologischen Einwänden gegenüber Reinkarnationslehren 3.1 Wahrheitsfrage 3.2 Erlösungsverständnis 3.3 Theodizee 3.4 Personale Identität

3.1 Wahrheitsfrage 3 Kriterien: Tatsachenbehauptung Widerspruchsfreiheit Wahrscheinlichkeit (Kohärenz mit anderen Theorieelementen, Erklärungskraft)

3.2 Erlösungsverständnis Totale oder partielle Unvereinbarkeit? „Alleinwirksamkeit der Gnade Gottes“ Der Mensch bleibt rein passiv. Ein von Gnade ermöglichtes Kooperieren, prozesshaftes Verständnis von Heilsaneignung und Heiligung.

3.3 Theodizee Dialog in Kritik an primitiven Gerechtigkeitslehren: Gerechtigkeitsmodell von Lohn und Strafe Kurzschlüssige Kausalzusammenhänge Individualistisch verengte Karma-Modelle

Aurobindo Ghose (1872-1950) „Und diese Vergeltung, Gutes für Gutes und Böses für Böses, ist die eines exakten Richters, … eines peinlich genauen Kaufmanns, der nichts gelernt hat und niemals etwas lernen wird von der christlichen oder buddhistischen idealen Norm, der kein inneres Vermögen der Gnade oder des Mitleids hat, keine Vergebung der Sünden, der sich vielmehr streng an ein ewiges mosaisches Gesetz hält, Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ „primitive, barbarische Gerechtigkeit“

b) Kurzschlüssige Kausalzusammenhänge: Aurobindo Ghose: „Ich muß ständig die ursprünglichen Warnungen und Verlockungen der Natur mißachten, um zu einer höheren Natur zu gelangen… Der Wahrheit zu folgen mag für mich Strafen und Leiden mit sich bringen; … meine Willenskraft und Größe des Geistes zu stärken, mag nur durch die Gluten des Leidens … möglich sein.“

c) Individualistisch verengte Karma-Modelle Christentum: Erbsünde, strukturelle Sünde Karma-Modelle: Teilhaben am Karma der Familie, der Gruppe, der Nation, der Menschheit.

3.4 Personale Identität Bleibe ICH es, der/die den Tod überlebt? Worin liegt meine personale Identität? (physischer Körper, Erinnerung, Charakter-Merkmale) Ganztod-Theorie: Warum bin ich meine Kopie?

Grundlagen für einen Dialog: Abschied vom phänomenalen Ego (physischer Körper, Erinnerungen, Charakter) Identität in „Seele“, „höherem Selbst“ Gestufte Verwandlungs- und Läuterungsprozesse

Aurobindo Ghose: „John Smith will ewig John Smith bleiben. Dieses Verlangen ist aber offensichtlich ignorant.“ „Die Wiedergeburt ist kein Mechanismus zur ständigen Erneuerung oder Verlängerung der Dauer unveränderlicher Persönlichkeit.“ Milinda Panha: „Nicht derselbe und nicht ein anderer“. Verwandlungsprozesse (wie Milch zu Butter verarbeitet)