Klimawandel und Hochwasser im Südwesten

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 Präsentation transkript:

Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Dipl.-Ing. Vassilis Kolokotronis Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BW Referat 43 „Hydrologie, Hochwasservorhersage“ Tel. 0721-5600-1361 Vassilios.Kolokotronis@lubw.bwl.de

Main-Hochwasser 1784 in Würzburg Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006 (Quelle: Rüdiger Glaser „Klimageschichte Mitteleuropas – 1000 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen“)

(Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) KLIWA (Klimaveränderung und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft) Ein Kooperationsvorhaben der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, des Bayerischen Landesamtes für Umwelt und des Deutschen Wetterdienstes Beginn: 1999 Laufzeit: unbefristet Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Projektschwerpunkte Retrospektive Prognose Handlungsempfehlungen Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Flächendeckende Zunahme der Lufttemperatur Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Zunahme der Starkniederschläge im Winter (Okt. bis April) Trend - Angaben in Prozent > 50 40 - 50 30 - 40 20 - 30 10 - 20 0 - 10 0 - -10 -10 - -20 -20 - -30 -30 - -40 -40 - -50 < -50 < 80% >= 80% >= 90% >= 95% >= 99% Signifikanz 1931 – 2000 D = 24 h Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Ergebnisse des Langzeitverhaltens Zunahme Lufttemperatur Abnahme Schneedeckendauer Zunahme Starkniederschläge im Winter Zunahme Dauer und Häufigkeit Westwetterlagen Häufiger Hochwasser im Winter seit den 70er Jahren Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Szenarienberechnungen Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Emissionsszenarien und Globaler Temperaturanstieg Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Regionale Klimaszenarien bis 2050 Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Potsdam, Dr. Gerstengarbe Meteo-Research/Freie Universität Berlin, Dr. Enke Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI), Hamburg, Dr.Jacob Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Fazit Klimaszenarien Bandbreite der Ergebnisse Temperaturzunahme Niederschlagszunahme im Winterhalbjahr Zunahme Westwetterlagen Keine Aussagen zu konvektiven Niederschlägen Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Westlage zyklonal Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Häufigkeitsverteilung der Andauer von Nassperioden im Sommer- und Winterhalbjahr (Mittelwert aus allen Stationen) Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember - Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Änderung der mittleren Anzahl der Tage mit N ≥ 25 mm Sommer Winter Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Wasserhaushaltsmodelle Flächendeckende Modellerstellung Räumliche Auflösung 1km²- Raster Geländehöhen aus DGM 30*30m 16 Landnutzungsklassen aus Landsat Digitales Flussnetz Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Mittlere monatliche Hochwasserabflüsse Pegel Rockenau/Neckar Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Mittlere monatliche Hochwasserabflüsse Pegel Schwaibach/Kinzig Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Leitfaden für Baden-Württemberg Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Klimaänderungs- faktoren für HQ100 für MHQ Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

2 3 2 2 5 1 4 Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Anpassungsstrategie Kernfrage: Umgang mit einer Situation, die erst in einigen Jahrzehnten in vollem Umfang auftritt und die mit großen Unsicherheiten behaftet ist Vorsorgeprinzip Wasserwirtschaft Wasserwirtschaft hat sich schon immer an Veränderungen anpassen müssen pragmatisches Vorgehen, solange Prognosen nicht ausreichend wissenschaftlich fundiert sind Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Handlungsempfehlungen BW Lastfall Klimaänderung in Planungen für neue HW-Schutzkonzepte zusätzlich mit berücksichtigen Planerisch im Einzelfall durchrechnen Im Einzelfall entscheiden, ob Anlagen gleich größer dimensioniert werden Ansonsten: Anpassungen planerisch berücksichtigen und ggf. später ausführen Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Pilotuntersuchung zu Auswirkungen der Klimaveränderung auf HW-Schutzanlagen Exemplarisch für ausgewählte Beispiele in BW Ergebnis: wirtschaftlich deutlich günstiger, wenn bereits bei der Planung entsprechende Vorkehrungen für eine spätere Anpassung getroffen worden sind. Sinnvoll, wenn neue Planungen künftig unter dem Aspekt der Klimaveränderung geprüft und ggf. dieser Lastfall bereits in die Dimensionierung der Anlage einbezogen wird Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Anpassungsmaßnahmen im Bereich von Ufermauern Bestand Wasserspiegel BHQ Freibord Zustand 2 Wasserspiegelerhöhung deutlich über OK Ufermauer Zustand 1 Wasserspiegelerhöhung innerhalb Freibord Anpassungsmaßnahmen: Abbruch bestehende Ufermauer Neubau Ufermauer Freibord Zustand 2 Freibord Anpassungsmaßnahmen: Wiederherstellung Freibord durch Mauererhöhung Überprüfen Mauerstatik evtl. Stützmaßnahmen ergreifen (Anpassung Fundamente, etc.) Zustand 1 Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Anpassungsmaßnahmen im Bereich von Dämmen Bestand Wasserspiegel BHQ Freibord Zustand 1 Wasserspiegelerhöhung innerhalb Freibord Zustand 2 Wasserspiegelerhöhung deutlich über Dammkrone Freibord Anpassungsmaßnahmen: Dammerhöhung durch landseitige Vorschüttung (zusätzlicher Flächenbedarf) Freibord Anpassungsmaßnahmen: Dammerhöhung durch Vergrößerung Böschungsneigungen oder landseitige Vorschüttung (zusätzlicher Flächenbedarf) Zustand 2 Zustand 1 Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Fazit Lastfall Klimaveränderung bei Neuplanung von HW-Schutzmaßnahmen („Techn.HW-Schutz“) mit berücksichtigen Hochwasserschutzstrategie mit den beiden übrigen Bausteinen „HW-Vorsorge und „HW-Flächenmanagement“ intensivieren Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Nächste Schwerpunkte Niedrigwasser, Grundwasser, Siedlungsentwässerung Weiteres Vorgehen Nächste Schwerpunkte Niedrigwasser, Grundwasser, Siedlungsentwässerung 3. KLIWA – Symposium am 25./26.10.2006 Weitere Informationen unter www.kliwa.de Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Danke für Ihre Aufmerksamkeit Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006

Klimawandel und Hochwasser im Südwesten Stuttgart, 08. März 2006