7.2 Ionisierende Strahlung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Bild 1.
Advertisements

Feuerwehr Rohrbach/Thüringen
Warum benötigen wir immer grössere Beschleuniger (wie den Large Hadron Collider LHC bei CERN/Genf)? Amand Fäßler, Tübingen.
Konzepte II (SS 2007; D. Rehder) Teil (2):
Der radioaktive Zerfall
Entdeckung der Röntgenstrahlung
Strahlenschutz Der beste Schutz vor radioaktiver Strahlung ist Abstand und keine Aufnahme von radioaktiven Stoffen in den Körper über Atemwege oder Nahrungsmittel.
Wechselwirkung und Reichweite von Strahlung
Radioaktivität Bei radioaktiver Strahlung und bei Kernreaktionen werden die folgendenTeilchen emittiert: α-Teilchen = 4He-Kerne β--Teilchen = Elektronen.
Teilchen γ-Strahlung β- / β+ starke Wechselwirkung Energy
Hintergrund zur Radioaktivität
Strahlenschutz Grundlagen des Strahlenschutzes.
Der Aufbau eines Atomkerns
? Kernphysik Becquerel (1896):
? Kernphysik Becquerel (1896):
Der Streuversuch Der Streuversuch wurde in Manchester von den Physikern Rutherford, Geiger und Marsden durchgeführt. Sie begannen 1906 mit dem Versuch.
Ein Referat von Jan, Manuel und Matthias
Biologische Strahlenwirkung
Haben Sie heute schon trainiert?
Datierung in der Paläontologie
Der Bau der Natriumatome
zusammengestellt von den III Kursen Atombau Radioaktivität Spaltung Diverses
Atome.
Physik für Mediziner und Zahnmediziner
Masse ist zu Energie äquivalent
p+, 118n0 71p+, 104n0 59p+, 82n0 Neutronenzahl 33p+, 42n0 9p+,
Radioaktivität begleitet uns unser ganzes Leben
Radioaktivität begleitet uns unser ganzes Leben
Messung ionisierender Strahlung
Messung ionisierender Strahlung
Messung ionisierender Strahlung
Masse ist zu Energie äquivalent
Röntgenstrahlen Erzeugung in Röntgenröhren
Masse ist zu Energie äquivalent
RADIOAKTIVITÄT WO KOMMT SIE HER?.
Strahlendosis Erinnerung an die Wechselwirkung der Strahlung mit Materie Messgrößen Gesetzliche Grenzwerte.
Elementarteilchen + Abstossung Anziehung + – – + –
Elementarteilchen + Abstossung Anziehung + – – + –
Elementarteilchen + Abstossung Anziehung + – – + –
Radioaktivität begleitet uns unser ganzes Leben
POCKET TEACHER Physik Chemie Formelknacker
Radioaktive Strahlung
Gefahren und Folgen der radioaktiven Strahlung
Radioaktivität Radioaktivität, Alphastrahlen, Betastrahlen und Gammastrahlen Sultan Eryilmaz.
Radioaktivität.
c) Bedeutung der Zahlen im PSE
Wechselwirkungen von Strahlung mit Materie
Radioaktive Strahlung
Was ist Radioaktivität und, kann sie mir schaden?
Atomphysik Lösungen.
Atomphysik Lösungen.
Atomphysik Lösungen Kapitel
Atomphysik Lösungen.
Strahlen in der Physik.
ein Referat von Sarah Tiefenthaler
ein Referat von Sarah Tiefenthaler
Stabile Isotope und Radioisotope: Messtechnik und Anwendungen
GESUNDHEITLICHE GEFAHREN DURCH ELEKTROMAGNETISCHE STRAHLUNG.
Lernfeld 10 Parodontologie Röntgen1 All Copyrights by P.-A. Oster ®
Der Atomkern und das Periodensystem. Atom Kleinstes auf chemische Weise nicht weiter teilbares Teilchen Besteht aus dem Atomkern und der Atomhülle Im.
Entdeckung der Radioaktivität.
Strahlenbelastung.
Radioaktivität Entgegen weitläufiger (durch Simpsons geprägte) Meinung
Strahlung Arten und Auswirkungen. Themen ● Alpha-Strahlung (α) ● Strahlung ● Zerfall ● Entdeckung ● Verwendung ● Beta-Strahlung (β) ● Entstehung ● Wechselwirkung.
Atombau und Radioaktivität
? Kernphysik Becquerel (1896):
Erste Experimente zur Untersuchung der inneren Struktur der Materie
Atomaufbau: radioaktive Stoffe
Erste Experimente zur Untersuchung der inneren Struktur der Materie
Atommodell Heisenberg, Schrödinger: Elektronen haben Aufenthaltswahrscheinlichkeiten (keine Bahnen) Demokrit: Atome sind unteilbar Bohr: Elektronen haben.
 Präsentation transkript:

7.2 Ionisierende Strahlung Ionisation  Abspaltung eines oder mehrere Elektronen Radioaktivität Energiezufuhr durch Teilchenstoß  Teilchenstrahlung a oder b Energiezufuhr durch elektromagnetische Strahlung  VUV, Röntgen, g l  120nm Polarisation und Anziehung benachbarter Teilchen Rekombination vom Nachbarn und damit Defektübertragung Dissoziation als Folgereaktion Folgewirkung von Ionisation im Material Röntgenstrahlung (Entdeckung durch Röntgen 1895) Entstehung durch schnelles Abbremsen von Elektronen  Ladungen Wellen: 1nm    0,01nm oder Quanten: Energie von 1,2keV bis 120keV

Röntgen-Röhre charakteristische Strahlung Röntgen-Bremskontinuum Z=45 Z=44 Grenzwellenlänge

Extinktion Absorptionswirkungen multiplizieren sich

Massenschwächungskoeffizient Bezug auf Dichte des Materials groß wegen Gehalt an Ca Z = 20 Z=6 oder 8 Röntgen-Bild  Schattenwurf Computer-Tomographie (CT)

7.3 Ionisierende Strahlung, Radioaktivität und Atomkerne a-Strahlung He-Kerne mit hoher Geschwindigkeit nahe Lichtgeschwindigkeit  10% b-Strahlung Elektronen oder Positronen  um 90% Entstehung beim Zerfall von instabilen Atomkernen Radioaktivität natürliche künstliche Protonen positiv geladen Neutronen neutral Nukleonen Massenzahl A A = Z + N Nuklid Element: Name oder Ladungszahl / Ordnungszahl Z Isotop eines Elements X mit Massenzahl A Unterscheide: Begriff Atom und Nuklid

Typen des radioaktiven Zerfalls Abspaltung von Bausteinen (wie Dissoziation von Molekülen) -Zerfall Abstrahlung eines He-Kerns 42He Isotop des neuen Elements Y -Zerfall Zerfall eines Kernbausteins z.B. Umwandlung eines Neutrons in ein Proton --Zerfall +-Zerfall Elektron Positron Neutrino -Zerfall elektr.magn. Strahlung, g-Quant Folgeprozeß nach a- oder b-Zerfall typisch   0,01nm hohe Quantenenergie typisch  150keV Instabile Atomkerne Kette von Zerfällen Ketten der schweren Elemente enden bei Pb oder Bi 235U  207Pb 238U  206Pb

Zerfall Zufälligkeit statistischer Prozeß für Ensemble von vielen Atomkernen Zerfallsrate A[1/s] oder mittlere Lebensdauer Halbwertszeit T1/2 Zerfallsgesetz 0,693 Reichweite der Strahlung abhängig von Art und Energie

Medizinische und biologische Anwendung kurzlebiger Nuklide diagnostisch als Tracer z.B. Medikamenten große Reichweite z.B 99mTe als g-Strahler Szintigraphie Verteilungskarte des Tracer im Körper therapeutisch Gewebebestrahlung 60Co-Tele-Gamma-Bestrahlung kein Eindringen Eindringen in den Körper Herstellung künstlicher Nuklide n a-Strahler

Tabelle einiger medizinisch eingesetzter Nuklide EC electron capture xg Kaskade von g-Quanten

7.4 Dosimetrie quantitative Beschreibung der Radioaktivität Charakterisierung der Quelle Aktivität  Zerfälle pro Sekunde Einheit 1s-1 = 1 Becquerel (Bq) alte Einheit: 1 Curie = 3,7·1010 Bq = Aktivität 1g 226Ra Aktivität eines einzelnen Teilchens natürliche Aktivität von Grundwasser 10-3 Bq bedeuten für 238U etwa 2·1014 Uranatome in 1 l Wasser Aktivität der Masse m 6·1023 wenn A << 1s-1

Versuch mit 40K natürliche Radioaktivität unseres Körpers zum Zähler Salzmenge entspricht der mittleren Menge an K+ Ionen im menschlichen Körper Zählrohr KCl Strahlung des Körpers (40K, 14C, ...) 70 Bq/kg insgesamt typisch 5000 Bq

Dosis Meßgrößen für die Wirkung im Material Energiedosis Ionendosis Was ist 1Gy? Erwärmung von 1l Wasser durch 1Gy Ionisation und Folgewirkung sind von Bedeutung! Ionendosis 1 R Ladung von 1,61015 Elektronen Beurteilung der Wirkung durch Gewichtsfaktor Strahlungsart und Energie (Härte) Äquivalentdosis räumliche, zeitliche Verteilung N = 1 Strahlung von außen N > 1 sonst Einheit 1Sievert(Sv) alt 1 rem = 10-2 Sv

Einwirkung der radioaktiven Strahlung Regeneration Summeneffekt von einer Folge von Strahlungsexpositionen Zeitdauer der Exposition von Bedeutung Letaldosis Ganzkörper in kurzer Zeit etwa 50% Überlebende Dosisleistung (Sv/a) Terrestrische Äquivalentdosisleistungen ortsabhängig: Kosmische Strahlung höhenabhängig: Fernsehen, Monitor: mSv/a bis µSv/a je nach Entfernung Mittlere effektive Dosis in Deutschland im Jahr 1990 Natürliche Strahlenexposition 2,4 mSv Zivilisatorische Strahlenexposition 1,55 mSv meist aus medizinischen Anwendungen durch Unfall Tschernobyl zusätzlich 0,025 mSv

Eigenstrahlenbelastung im Körper 0,3mSv/a Überwachungsgrenze (Strahlenschutzverordnung) 1,5mSv/a zusätzlich Wenn mehr als 50mSv/a am Arbeitsplatz Arbeitsplatzwechsel notwendig Schutzmaßnahmen Dosisreduktion Abschirmung Abstand Priorität