Marcel Duchamp, Fountain, 1917
Cindy Sherman, Untitled Film Still #10, 1978
Kupferstich / Stich Eine der ältesten graphischen Künste, um 1440, Südwestdeutschland Anfänge des Kupferstich fallen zeitlich mit dem Buchdruck zusammen (Wunsch nach privatem Besitz und Papierfabrikation) Tiefdruckverfahren Zeichnung wird in eine Kupferplatte gegraben oder gestochen, eingefärbt und auf Papier gedruckt Umrissstich / Kartonstich → Binnenzeichnung fehlt Punktiermanier / Punzenmanier → Zeichnung wird aus Punkten gemacht Schabkunst /schwarze Kunst → Platte wird gleichmäßig aufgeraut, helle Stellen werden geglättet Radierung / Ätzkunst → In den Ätzgrund wird gezeichnet, Kupfer bloßgelegt, mit Säure übergossen, ätzt Zeichnung in Platte Kaltnadelradierung → Ohne zu ätzen wird direkt mit der Nadel auf die Platte gezeichnet
Heinrich Wöfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe → Stilgeschichte Lebensdaten: 1864-1945 Schwerpunkt der Arbeiten: Renaissance und Barock Neben Alois Riegel wichtigster Vertreter der stilanalytischen Kunstgeschichte Die stilanalytische Kunstgeschichte setzte sich um 1900 von den etablierten künstlerbiografischen und kulturhistorischen Zugangsweisen ab. → Geschichte des Sehens und der künstlerischen Formen → Suche nach universellen Gesetzen der Stilentwicklung Übergang von der einen zu anderen Epoche Paradigmenwechsel in der Geschichte des Sehens und der Bildformen, nicht wie bis dato Niedergang Wölfflin, Heinrich: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe. Das Problem der Stilbildung in der neueren Kunst, München 1915.
Heinrich Wöfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe → Stilgeschichte „Kunstgeschichte ohne Namen“ → Ausschließliche Konzentration auf den visuellen Befund der Werke Jeder Künstler ist dem in seiner Zeit herrschenden Stil unterworfen. Epochenmerkmale → Keine Beachtung der äußeren Bedingtheitsfaktoren oder der Urheber
Heinrich Wöfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe → Stilgeschichte → Fünf Begriffpaare, die jeweils gegensätzliche Merkmale der künstlerischen Auffassung bzw. der visuellen Erscheinungsweise von Kunstwerken bezeichnen. Linear und malerisch Fläche und Tiefe Geschlossene und offene Form Klarheit und Unklarheit Vielheit und Einheit → 1. Kategorie: Renaissance, 2. Kategorie: Barock
Heinrich Wöfflin: Kunstgeschichtliche Grundbegriffe → Stilgeschichte Heutige Relevanz der Wölfflinschen Stilgeschichte Die Vorstellung einer universellen linearen Stilentwicklung und der Begriff des Stils als eines physiognomischen Epochenmerkmals wurden längst verabschiedet. Im Zuge der Kritik an der Ikonologie wurde ihm wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt. → „Vater der strukturalistischen Kunstgeschichte“ Die Begriffe können der Schulung einer strukturierenden Wahrnehmung dienen.
Leonardo da Vinci, Die Hl Leonardo da Vinci, Die Hl. Anna Selbdritt, um 1508 Paris, Musée National du Louvre
Peter Paul Rubens, Jagd auf Nilpferd und Krokodil, um 1615 München, Bayrische Staatsgemäldesammlung, Alte Pinakothek