Vom Umgang mit Quellen: Quellendefinition und Quellenproblematik
Schrift Sach abstrakte (gegenstandslose) Quelleneinteilungen Quellentypen Schrift Sach abstrakte (gegenstandslose)
Quelleneinteilungen Quellen Gewollt ungewollt
Quelleneinteilungen Primärquelle vs. Sekundärquelle: Quelle vs. Literatur
Sozial Kultur Militär Wirtschaftlich Quelleneinteilungen Quellen Sozial Kultur Militär Wirtschaftlich
Einteilung heute (Bernheim): Tradition Überreste
Definitionen von Historikern : Paul Kirn : „Quellen sind alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnisse der Vergangenheit gewon-nen werden können.“ Hans-Werner Goetz : Als historische Quellen (im engern Sinne) bezeichnen wir alle Zeugnisse, die über historische Abläufe, Zustände, Denk- und Verhaltensweisen informieren, also alles was sich in der Vergangenheit ereignet hat, von Menschen gedacht und geformt wurde.
Wie wird etwas zur Quelle? historische Fragestellung (Erkenntnisleitendes Interesse) Quellen sprechen nicht von selbst („Die Frage macht die Quelle“)
Was sollte ein „guter“ Quellenbegriff berücksichtigen? → anthropozentrischer Quellenbegriff (Mensch steht im Mittelpunkt) → umfassender Quellenbegriff → keine Hierarchisierung von Geschichte
Reinhard Koselleck: Quellen haben ein Vetorecht! Sie dienen als Überprüfungsfunktion Quellen schützen uns vor Irrtümern, sie sagen aber nicht, was wir sagen sollen → Quellenkritik + Man kann mit Quellen vor allem falsifizieren
Mediävistische Quellengattungen:
Mediävistische Quellengattungen: 1. Historiographische Geschichte (Quellen, die überliefert werden sollen, Geschichtsschreibung) a.) Annalen (z.B. Annales Fuldensis) b.) Chroniken (rhetorisch anspruchsvoller als Annalen → colores rhetorica) c.) Gesta = Tatenberichte (oft bezeichnet mit historiae)
Mediävistische Quellengattungen: 2. Hagiographische Quellen a.) Vita b.) Miracla c.) Translationsbericht = Überführungsbericht von Reliquien
Mediävistische Quellengattungen: 3. Dichtung a) Briefe b.) Predigten c.) Lyrik d.) usw.
Mediävistische Quellengattungen: 4. Memorialbücher a.) Nekiologien (Totenbücher/ Totenverzeichnisse) b.) libri confaeruitatum = Gebetsverbrüderungen
Mediävistische Quellengattungen: 5. Urbare a.) Ertragsliste b.) Ergebnisliste
Mediävistische Quellengattungen: 6. Rechtsquellen a.) Urkunden b.) Stadtstatuen c.) Römisches Recht (antikes Privatrecht) - CIC = Corpus Iuis Ciulis (ca. 530 Justinian) - Digesten (Schriften röm. Juristen) - Novellae (Kaiserliche Gesetze, die nach dem Jahr 534 erlassen wurden) - Institutiones (Lehrbücher) d.) kanonisches/ kirchliches Recht e.) Land- und Lehnrecht z.B. Sachsenspiegel, Schwabenspiegel. Deutscher Spiegel