Im WWW nichts Neues? Teil I – Web2.0

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 Präsentation transkript:

Im WWW nichts Neues? Teil I – Web2.0 Matthias Löbe IMISE Leipzig 11. September 2006

Inhaltsübersicht Einleitung Folksonomy Content Applications Tagging Kollaboration Content Syndizierung Microformats Lizenzen Applications Ajax Mashups Web-APIs Architekturen Das Tutorium soll im Wesentlichen einen einführenden Überblick in die Terminologie und die Trends des Web2.0 geben Aufgrund ihrer Vielzahl werden viele Technologien oder Dienste nur angerissen

Was ist das Web2.0? Einleitung Das Web2.0 ist ein Wahrnehmungsphänomen, ein „neues Netzverständnis“ Geprägt wurde der Begriff 2004 von Tim O‘Reilly (http://www.oreillynet.com/lpt/a/6228) Viele Dienste oder Technologien existieren schon länger Technisch Das WWW wird zur Plattform aller Dienste Weder lokale Programme noch Datenspeicher nötig Kombinationen aus Diensten bieten neuen Zusatznutzen Sozial Keine Hierarchien, jeder Einzelne kann Bedeutendes beitragen Anwendungen sind vom Standardnutzer besser zu bedienen

Web1.0 >> Web2.0 Einleitung Gebiet Web1.0 Web2.0 Persönliche Seite Homepage Blog Websitemanagement CMS Wiki Struktur HTML Microformats Inhaltsverbreitung Newsletter RSS Dynamik Applets Ajax Mehrwert Portale Mashups Nutzerorganisation Hierarchie Community Klassifizierung Taxonomie Tagging

Soziale Software Folksonomy - 1 Folksonomy ist zusammengesetzt aus „folk“ und „taxonomy“ Idee: Kontexterschließung durch gemeinschaftliches Indizieren (collaborative tagging) Informationselemente werden mit Tags (Labels, Attribute, ...) versehen Im Gegensatz zu traditioneller Verschlagwortung: Kein fester Schlagwortsatz Keine Hierarchie Keine Fachexperten oder Qualitätssicherung Zurzeit nur ein Trend, Vorteile sind wissenschaftlich nicht nachgewiesen Potenzielle Probleme: Anfällig für bewusste Störungen Homonyme für Begriffe Limitationen des Tag-Konzepts, z.B. Kontextunklarheiten z.B. bei „Web2.0 Wiki“: Suche nach Wiki oder Suche in Wiki? Wird eingesetzt bei: Bookmarks (del.icio.us) Verzeichnissen (dmoz, rawsugar) Weblogs (wp, mt) Suchmaschinen (technorati) Wikis (wikipedia) Foren () Fotos (flickr) Videos (YouTube) Kontaktbörsen (hotornot) Communities (mySpace) Artikeln (amazon, ebay) Webseiten (co-op) Wissenschaftliche Publikationen (CiteULike)

Bookmarkverwaltung: del.icio.us Folksonomy – 2 Bookmarkverwaltung: del.icio.us del.icio.us (http://del.icio.us/) ist ein webbasierter Bookmarkmanager Jeder Nutzer versieht seine URLs mit Tags Das System schlägt populäre Tags vor, die von anderen Nutzern zu dieser URL angegeben wurden Ähnliche Seiten lassen sich in Kategorien gruppieren Vorteile: Schneller Zugriff auf Bookmarks Es können leicht Nutzer mit gleichen Interessen gefunden werden, da sie dieselben URLs referenzieren Es können leicht Seiten mit ähnlichem Inhalt gefunden werden, da sie dasselbe Tag benutzen

Verzeichnisse: Open Directory Project Folksonomy – 3 Verzeichnisse: Open Directory Project Redaktionell betreute Linklisten (Verzeichnisse) existieren seit Anbeginn des Webs, aber sie waren langsam, kostenpflichtig und nicht frei benutzbar Open Directory Project (ODP), auch dmoz genannt, behebt diese Nachteile Inhalte sind logisch klassifiziert Neue Links werden nicht sofort freigeschaltet, sondern von Menschen geprüft Aufnahme als Editor muss mit Benennung der Expertise beantragt werden ODP wird von Suchmaschinen wie Google ausgewertet (Hinweis zum Inhalt einer Website) ODP hat mehr Einträge als Wikipedia Alternatives Projekt, welches mit Tags und freier Community arbeitet: RawSugar (http://www.rawsugar.com/)

Homepages: Weblogs (Blogs) Folksonomy – 4 Homepages: Weblogs (Blogs) Blogs sind (private) Homepages von Personen Einträge sind meist beginnend mit dem aktuellsten gruppiert Tags werden für den Kontext und für Kategorien genutzt Einträge sollen von anderen Nutzern kommentiert und verlinkt werden Die gute Verlinkung der Blogs untereinander sichert einen guten Rang bei Suchmaschinen Die Qualität von Blogbeiträgen kann stark schwanken Aufgrund der „unendlichen“ Haltbarkeit von Einträgen und der schwer abschätzbaren Popularität eines Blogs kann die Privatsphäre beeinträchtigt werden Bedeutende Blogsoftwarevertreter sind Wordpress (http://wordpress.de/) und Movable Type (www.sixapart.com/movabletype/ ) Wichtige Begriffe: Permalink: Eine dauerhafte URL, die auf den Artikelzustand zum Zeitpunkt des Linksetzen verweist, spätere Korrekturen werden also nicht angezeigt Trackback/Pingback: Protokoll, welches dem Originalartikel mitteilt, dass er „zitiert“, also von anderen verlinkt wurde (Backlinks) Blogroll: Linkliste des Betreibers des Blogs Blogosphäre: das Universum aller Blogs

Suchmaschinen: Technorati Folksonomy - 5 Suchmaschinen: Technorati Technorati (http://www.technorati.com/) ist eine Blog-Suchmaschine, d.h. sie indiziert Weblogs Blogeinträgen zugewiesene Tags werden ebenfalls indiziert, dadurch lässt sich ein Themenkatalog aufbauen Suchen ist daher nicht nur im Freitexts, sondern auch in Kategorien und im Katalog möglich Weitere Features: Einschränkung nach Sprache des Blogs und nach „Autorität“, d.h. Wichtigkeit und Vertrauenswürdigkeit eines Blogs Hitliste der häufigsten Suchbegriffe, Hitliste der Blogs, Beobachtungsliste Trend der letzten 30 Tage zu einem Suchbegriff Alternative: Google Blog Suche (http://blogsearch.google.com/) hat weniger Funktionen, ist aber schneller

Wikis: Wikipedia Folksonomy - 6 Wikis sind leichtgewichtige Content Management Systeme zum kooperativen Erstellen von Inhalten Vorteile: Einfach zu bedienen Einfach zu installieren Besitzen eine vereinfachte, von HTML verschiedene Syntax (2-Zeichen-Regel) Laufen im Webbrowser Erlauben schnelle Verlinkung Nachteile: Meist keine Workflows Qualitätssicherung im Produktivbetrieb Geringe Zugriffseinschränkungen Nicht layout- oder druckorientiert, kein WYSIWYG

Typen von Wikis Folksonomy - 7 Arbeitsgruppenwikis: Im Intranet oder für Forschergruppen [https://wiki.imise.uni-leipzig.de/] Semantische Wikis: Wikiseiten werden Konzepte, verfügen über Metadaten und Relationen, meist verwendet im Bereich Semantic Web/ RDF [http://www.onto-med.de/en/applications/ontobuild/index.html] Enterprise Wikis: erweiterte Funktionalitäten wie Tabellen, Formeln, Projektmanagement, Adressverwaltung [http://www.jot.com] Personal Wikis: Ein-Benutzer-Wikis ohne Softwareinstallation [http://www.tiddlywiki.com/]

Fotos: FlickR Folksonomy - 8 FlickR (http://www.flickr.com/) stellt jedem Nutzer einen Speicherort für Digitalfotos zur Verfügung Auch hier gibt es Tags zum Kategorisieren Fotos können von anderen Anwendern kommentiert werden Ein Nutzer kann thematisch orientierten Fotogruppen beitreten

Webseiten: Co-Op Folksonomy - 9 Google Co-Op (http://www.google.com/coop/) ist ein Bewertungsportal für Webseiten Besteht aus 2 Teilen: Topics Experten bewerten Webseiten, indem sie vorgegebene Tags zuweisen, z.B. für Patienten (ähnlich dem HTML-META keyword) Nutzer vertrauen Experten, indem sie diese abonnieren. Die Empfehlungen der Experten werden dann im Suchergebnis eingearbeitet Jeder kann prinzipiell Experte werden, der Status hängt von Anzahl der Vertrauenden ab Besondere, handverlesene Experten stehen im Expertenverzeichnis (Directory) Subscribed Links Webmaster können in einer XML-Datei angeben, welche Inhalte auf ihren Websites hinterlegt sind Es können einzelne Suchbegriffe oder ganze Suchmuster angegeben werden Bietet Folgendes: Subscribed Links: Grün hinterlegte Sondersuchergebnisse an vordersten Plätzen Refine Results oder Onebox: Unter dem eigentlichen Suchergebnis befindet sich ein Linkliste wichtiger Unterthemen der Seite Labels: Unter dem Suchergebnis stehen die Tags, mit der die Seite ausgezeichnet wurde Alle Funktionen stehen nur mit Google-Account zur Verfügung Vergleichbar mit Eysenbachs MedCircle, aber bottom-up statt top-down

Publikationen: CiteULike Folksonomy - 10 Publikationen: CiteULike CiteULike (http://www.citeulike.org/) sammelt Referenzen wissenschaftlicher Veröffentlichungen Jeder Nutzer hat eine Beobachtungsliste Paper können getaggt und kommentiert werden Fehlende Paper (meistens eigene) können ergänzt werden Nutzer können sich zu Interessengruppen zusammenschließen Import von BibTeX, Export BibTeX und Endnote Ca. 11.000 Journals indiziert (nur Inhaltsverzeichnis), können ebenfalls beobachtet werden

Weitere Beispiele Folksonomy - 11 Videos (YouTube.com) Community (MySpace.com) Nachrichten (digg.com) Bücher (Amazon.de) Artikel (eBay.de) Alle Beispiele verwenden Tags Bewertungs- oder Kommentarfunktionen der Community Unzählbare weitere Beispiele

Really Simple Syndication (RSS) Syndizierung - 1 Really Simple Syndication (RSS) „Wirklich einfache Verbreitung“ Erzeugt Kurzzusammenfassungen des Inhalts einer Website, die sich abonnieren lassen Verschiedene Standards, leicht inkompatibel (RSS0.92, RSS1.0, RSS2.0, ATOM) Unterstützung durch moderne Webbrowser und Mailclients Nahezu alle Folksonomy-Anwendungen exportieren / verwerten RSS-Feeds Vorteile von RSS (z.B. gegenüber E-Mail-Newslettern) Automation: Inhalte werden selbsttätig geliefert Aktualität: Informationsstand des Nutzers ist immer aktuell Handlungshoheit: Anwender kann Benachrichtigungen wieder abbestellen Anonymität: Nutzer können Informationen inkognito abrufen Einfachheit: Erstellung von RSS-Feeds wird von gängiger Software (CMS/Wikis/Blogs) angeboten

RSS-Aufbau Syndizierung - 2 Ein RSS-Feed besteht neben einem beschreibenden Teil aus einer Liste von Items Items enthalten sinnvollerweise mindestens einen Titel und die zu verweisende URL

RSS-Anwendung Syndizierung - 3 Anwendungsbeispiele für RSS: Im Internetexplorer 7 In Google Base In Outlook 2000 (mit RSS Popper Plugin) Als Popup in der Windows-Startleiste (C2TN)

Was sind Mikroformate? Microformats - 1 Mikroformate (http://microformats.org/wiki/) sind der Versuch, einfachen (X)-HTML-Code mit Semantik aufzuwerten Keine neuen Tags, nur bestehende HTML-Attribute Microformats: Sollen klein und handlich sein Genau ein Problem lösen Nutzen wo möglich bestehende Standards Sollen wiederverwendbar sein Können ineinander verschachtelt werden Können modular aufgebaut werden

Designprinzipien Microformats - 2 „Entwickelt primär für Menschen, sekundär für Maschinen“ Nützlich für den menschlichen Anwender Nützlich für Suchmaschinen „Don‘t Repeat Yourself“ Metadaten werden nicht vom Inhalt getrennt Beispiel ohne semantisches Markup: <p> Am 11. September 2006 von 13:00 Uhr-17:00 Uhr findet das Tutorium "Im WWW nichts Neues? - Web2.0" im Haus 3, Raum 03 statt, gehalten von Matthias Löbe vom IMISE Leipzig. </p> Beispiel: Kontaktinformationen Termine Social Friends Netzwerk Bewertungen Lebenslauf

Beispiel mit semantischem Markup (I) Microformats - 3 Beispiel mit semantischem Markup (I) Benutzung der Mikroformate hCal und hCard: <div class="vevent"> Am 11. September 2006 von 13:00 Uhr-17:00 Uhr findet das Tutorium <div class="summary">Im WWW nichts Neues? - Web2.0</div> im Haus 3, Raum 03 statt, </div> <p>gehalten von</p> <div class="vcard"> <div class="fn">Matthias Löbe</div> vom IMISE <div class="locality">Leipzig</div>. Es handelt sich um einen Termin (vevent) Der Termin heißt Im WWW nichts Neues? - Web2.0 (summary) Es handelt sich um eine Person (vcard) Die Person heißt Matthias Löbe (fn) und kommt aus Leipzig (locality)

Beispiel mit semantischem Markup (II) Microformats - 4 Beispiel mit semantischem Markup (II) <div class="vevent"> <abbr class="dtstart" title="20060911T1300+0100"> 11. September 2006 13:00 Uhr </abbr> - <abbr class="dtend" title="20060912T1730+0100"> 17:00 Uhr </abbr> <a class="url" href=„./gmds2006-Tutorium-Im-WWW-Nichts-Neues.pdf"> <div class="summary">Im WWW nichts Neues? - Web2.0</div> </a> <div class="location">Haus 3, Raum 03</div> <div class="description">Ein Tutorium über neue Trends im WWW</div> </div> <p>gehalten von</p> <div class="vcard"> <a class="url fn" href="http://www.imise.uni-leipzig.de/Mitarbeiter/Matthias.Loebe">Matthias Löbe</a> <div class="adr"> <span class="org">IMISE</span> (<span class="locality">Leipzig</span>) <div class="tel">+49 341 9716 113</div> Weitere Auszeichnungen bzw. Annotationen des Termins Der Termin hat ein Startdatum (dtstart) und ein Enddatum (dtend) Zum Termin gibt es nähere Informationen (url) Er findet an einem Ort (location) statt und hat eine Beschreibung (description) Weitere Auszeichnungen der Person Die Person hat eine Homepage (url) und eine Telefonnummer Sie kommt von einer Organisation (org, adr)

Beispiel mit semantischem Markup (III) Microformats - 5 Beispiel mit semantischem Markup (III) Anwendungen Technorati unterhält eine Microformats-Suche Firefox-Plugin zeigt gefundene Microformats an (https://addons.mozilla.org/firefox/2240/) XSL-Transformation für Outlook und Google Calendar verfügbar (http://suda.co.uk/projects/X2V/) Alternative: RDF/A benutzt zusätzlich Namensräume zur Adressierung, ist daher etwas komplizierter, aber auch generischer

Creative Commons (CC) Lizenzen - 1 Lizenzen für: Texte Bilder Musik Videos Hintergrund: Unsicherheit über dem Umfang des Verzichts bei Freigabe eines Werks Weitere Verbreitung durch Freigabe Wichtige Rechte können eingeschränkt werden Bei Computerprogrammen schon lange Standard, viele unterschiedliche Lizenzen http://creativecommons.org/ bzw. http://de.creativecommons.org/ Abstufungen zwischen „alle Rechte vorbehalten“ und „Public Domain“ Setzt auf RDF und Dublin Core auf

4 Säulen der CC Lizenzen - 2 Namensnennung Keine Kommerzielle Nutzung Keine Bearbeitung Weitergabe unter gleichen Bedingungen Freigabe, wenn bei Weiterverwertung der Urheber genannt wird Soll die Nennung des Urhebers vorgeschrieben werden? [nur "ja" möglich] Freigabe zu nicht-kommerziellen Zwecken Ist die kommerzielle Nutzung erlaubt? Freigabe, wenn das Werk unbearbeitet weiterverwertet wird Darf das Werk verändert oder bearbeitet werden? Freigabe, wenn die veränderten Werke, in denen das ursprüngliche Werk verwendet wird unter den gleichen Lizenzbedingungen veröffentlicht werden Falls das Werk bearbeitet werden darf, muss das neue Werk unter die gleiche Lizenz wie das alte gestellt werden?

6 Lizenzmodelle (Version 2.5) Lizenzen - 3 6 Lizenzmodelle (Version 2.5) by Namensnennung by-sa Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen by-nd Namensnennung – Keine Bearbeitung by-nc Namensnennung – Nicht-Kommerziell by-nc-sa Namensnennung – Nicht-Kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen by-nc-nd Namensnennung – Nicht-Kommerziell – Keine-Bearbeitung FlickR Google Yahoo! (http://search.yahoo.com/cc) Wikipedia Gutenberg

Science Commons Lizenzen - 4 Schutzmechanismen für Rohdaten Lizenzen für Zweitverwertungen, Vorabdrucke oder Nachdrucke Mechanismen für die persönlichen Archive der Wissenschaftler Rechtliche Implikationen von Open-Access-Modellen Verwendung maschinenlesbarer Lizenzen Derzeit noch in der Diskussionsphase

Lizenzen - 5 Open Access Wissenschaftliche Literatur und Materialien sollen Kostenlos Ohne Lizenzbeschränkungen abrufbar sein Öffentliche finanzierte Autoren und Gutachter sollen freie Ergebnisse liefern Budapest Open Access Initiative (2001) bzw. Berliner Erklärung (2003) Grundsatzerklärung Einbeziehung des kulturellen Erbes Im Allgemeinen muss der Autor die Veröffentlichung bezahlen Wichtige Open Access Journals: PLoS Medicine (1.500 $) BMC Bioinformatics (625 bis 1.580 $) Journal of Medical Internet Research (750 $) Kritiken: Echter Peer-Review Wirklich niedrigere Kosten?

Archivierungspflicht Lizenzen - 6 Archivierungspflicht Gesetz über die deutsche Nationalbibliothek (22.06.2006) Langzeitarchivierungspflicht für alle Webinhalte Texte, Bilder, Töne Ablieferungspflicht innerhalb 1 Woche Ablieferungspflichtiger Sitz in Deutschland Auf eigene Kosten Infrastruktur unklar Anmeldekennung für jede Lieferung Abgabe von Netzpublikationen an die Deutsche Nationalbibliothek - Schritt für Schritt (http://deposit.ddb.de/netzpub/np_stepbystep.htm)

Gadgets, Widgets, whatever Look&Feel - 1 Gadgets, Widgets, whatever Kleine grafische Helferlein, meist spielerisch gestaltet Vorteile: API verfügbar Viele kostenlose Widgets herunterladbar Nachteile: Kein gemeinsames Bedienkonzept Widgets nicht immer stabil Beispiele: Yahoo Widget Engine, ehemals Konfabulator (http://widgets.yahoo.com/): Javascript-Bibliothek Apple Dashboard (http://www.apple.com/de/downloads/dashboard/): für Apple Computer Opera Widgets (http://widgets.opera.com/): Integration in den Opera Browser Microsoft Widgets (http://microsoftgadgets.com/): ab Windows Vista verfügbar Google Gadgets (http://desktop.google.com/plugins/): für die lokale Sucmaschine Google Desktop

Ajax Look&Feel - 2 „Asynchronous Javascript and XML“ Funktionsweise Vorteile Nachteile Asynchron im Sinne von: die Datenübertragung wird ausgeführt, sobald hinreichend Daten zur Verfügung stehen Webseiten werden dynamisch verändert, ohne dass ein Link oder Button angeklickt wird Keine Wartezeit, direktere Interaktion des Nutzers mit dem Programm Javascript: Clientseitige Berechnungen Modifikation des DOM-Baumes Eingabewertvalidierungen XML: Austauschformat für Methodenaufrufe und Parameter bzw. Ergebnisse Viele ausgereifte XML-APIs verfügbar Vorteile: Nutzerfreundlich Direkt im Browser ausführbar Nachteile: Kompatibilitätsprobleme Kein Zurück-Button Suchmaschinenuntauglich Nicht barrierefrei

Ajax-APIs Look&Feel - 3 Bibliotheken (javascriptbasiert, nur Client) Prototype Dojo Script.aculo.us Frameworks (alle Programmiersprachen, Client und Server) Google Web Toolkit DWR Prototype ((http://prototype.conio.net/) ist die meistgenutzte Bibliothek, viele andere setzen auf ihr auf Dojo (http://dojotoolkit.org/) script.aculo.us basiert auf Prototyp (http://script.aculo.us/) Google Web Toolkit (http://code.google.com/webtoolkit/) für Java DWR (http://getahead.ltd.uk/), ebenfalls Java

Textverarbeitung Look&Feel - 4 Textverarbeitung auf Ajax-Basis (http://www.writely.com/) Import von Word-Dateien Alternative: http://www.zohowriter.com/login.sas

Tabellenkalkulation Look&Feel - 5 Tabellenkalkulation auf Ajax-Basis (http://spreadsheets.google.com/) Import von XLS-Dateien Unterstützung von Formeln

Betriebssysteme Look&Feel - 6 Betriebsysteme auf Ajax-Basis (http://www.youos.com/) Emuliert eine Linuxsystem mit einigen Programmen Zu langsam, zu funktionsarm, eher technische Demo Alternative: eyeOS (http://www.eyeos.info/)

Mashup Mashup - 1 Verknüpfung unterschiedlicher externer Datenquellen „Veredlung“, d.h. es entsteht ein Mehrwert für den Nutzer durch deren Kombination Bauen auf offenen Programmierschnittstellen auf Liste von Mashups: http://www.programmableweb.com/mashups http://webmashup.com http://web2null.de

Wichtige APIs Mashup - 2 Google Maps FlickR Amazon A3 Yahoo Maps del.icio.us eBay YouTube Google Search Liste von APIs (http://www.programmableweb.com/apis)

Beispiel: diggdot.us Mashup - 3 Verknüpfung aus: Digg (community-betreute Nachrichten) Slashdot (redaktionell betreute Nachrichten) del.icio.us (Tags)

Beispiel KML-Studienzentren Mashup - 4 Beispiel KML-Studienzentren Mashup von Studienzentren und Ansprechpartnern der Studiengruppen des Kompetenznetzes Maligne Lymphome Positionen der OpenGeoDB Stadtpläne von Google Maps Anfahrtsskizzen von Map24 Bilder von FlickR

Protokolle, Architekturen und Serialisierungen Unterstützung beliebiger Programmiersprachen Unterstützung beliebiger Betriebssysteme Kommunikation nur über Port 80 Keine Binärformate Wichtige Protokolle: SOAP, XML-RPC, HTTP Wichtige Architekturen: SOA, REST Wichtige Serialisierungen: Text, XML, JSON/YAML

Protokolle: SOAP Protokolle - 2 SOAP ist das Basisprotokoll für Web Services XML als Repräsentationssprache <soap:Envelope xmlns:soap="http://schemas.xmlsoap.org/soap/envelope/"> <soap:Body> <getTutorialDetails xmlns="http://gmds2006.de/MI"> <productID>tut-06</productID> </getTutorialDetails> </soap:Body> </soap:Envelope> Sehr generisch Ausnahmeregelungen (Exception Handling) Sicherheit/ Verschlüsslung Transaktionen Unterstützung beliebiger Programmiersprachen Geringe Nutzlast (Payload), langsam, kompliziert WSDL als Beschreibungssprache für Dienste UDDI als Serviceregistrierung

Protokolle: XML-RPC Protokolle - 3 XML Remote Procedure Call <?xml version="1.0"?> <methodCall> <methodName>gmds.getTutorialName</methodName> <params> <param> <value><id>06</id></value> </param> </params> </methodCall> Vorgänger von SOAP Viel einfacher aufgebaut, daher sehr beliebt Vergleich von SOAP und XML-RPC (http://weblog.masukomi.org/writings/xml-rpc_vs_soap.htm)

Architektur: REST Protokolle - 4 Respresentational State Transfer = „Übertragung der Darstellung eines Zustands“ REST verwendet in der Modellierung Substantive, SOAP/RPC dagegen Verben GET http://gmds2006.de/tutorial/06 HTTP/1.1 HTTP ist ein REST-Protokoll 4 atomare Operationen: Create = HTTP PUT Read = HTTP GET Update = HTTP POST Delete = HTTP DELETE 1 Adresse für jedes Objekte (URI) Zustandsloses Protokoll, d.h. 2 aufeinander folgende Aufrufe können nicht chronologisch und auch nicht einem Aufrufer zugeordnet werden Alle wichtigen Zustandsdaten befinden sich innerhalb des Aufrufs und werden bei jedem Aufruf übertragen, daher REST REST-APIs nutzen im Allgemeinen HTTP als Transportprotokoll

Serialisierungen: JSON Protokolle - 5 Serialisierungen: JSON JSON: JavaScript Object Notation Kompakte Kodierung von Datenstrukturen, geringer Overhead Gutes Unmarshalling in Javascript { "Person": { "Name": "Löbe", "Vorname": "Matthias", "Titel": null "Alter": 31, "Interessen": [ "Ajax", "Mashup", "Tagging" ], } Da JSON kompakter ist, müssen weniger Daten übertragen werden, dadurch ist JSON schneller und somit besser für zeitkritische Anwendungen wie Ajax geeignet

Serialisierungen: YAML Protokolle - 6 Serialisierungen: YAML YAML: Ain't Markup Language Kompakte Kodierung von Datenstrukturen, geringer Overhead Keine Datentypen --- Person: Name: Löbe Vorname: Matthias Titel: null Alter: 31 Interessen: - Ajax - Mashup - Tagging Kurzbeschreibung (http://yaml.kwiki.org/index.cgi?YamlInFiveMinutesMinuteThree)

Web2.0 Zusammenfassung Das Web2.0 macht wenig neu, aber vieles anders: Content wird von der Community produziert Als Qualitätsmerkmal gilt seine Reichweite Sein Kontext erschließt sich durch Tags Seine Struktur wird semantisch angereichert Er steht unter freien Lizenzen zur Verfügung Web-Applikationen werden benutzerfreundlich Komfortabel wie Desktopprogramme Verzögerungsfreies Arbeiten Angereichert durch Zusatzdienste

Dipl.-Inf. Matthias Löbe Kontakt Dipl.-Inf. Matthias Löbe Arbeitsgruppe Informationsdienste E-Mail: matthias.loebe@imise.uni-leipzig.de Tel.: +49 341 97 16113 Fax: +49 341 97 16130 Postanschrift: Universität Leipzig Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie Härtelstraße 16-18 04107 Leipzig Abgabe von Netzpublikationen an die Deutsche Nationalbibliothek - Schritt für Schritt (http://deposit.ddb.de/netzpub/np_stepbystep.htm)