Durch private Betreiber am Beispiel Kleinwasserkraft Energieerzeugung Durch private Betreiber am Beispiel Kleinwasserkraft R. Metzler, FAKT GmbH
Energieerzeugung Wer ENERGIEERZEUGUNG sagt, denkt: Energie = Produkt das erzeugt werden muß am besten in großen Produktionstätten um Preis niedrig zu halten R. Metzler, FAKT GmbH
Denkschema: Energieerzeugung dann muß Energie aber auch transportiert und verteilt werden Generation - Transmission - Distribution (WB) Energie wird in großen zentralen Einrichtungen erzeugt und von einem Energieversorger verteilt und verwaltet Energie ist knappes Gut Energieversorgung = staatliche Aufgabe R. Metzler, FAKT GmbH
Energie gibt’s im Überfluß Energie muß nicht erzeugt werden, sie umgibt uns ständig, wir leben davon Sie liegt meist nicht in der Form vor die wir brauchen es fehlt an geeigneten Umformern, die Energie, dort wo sie benötigt wird, in eine entsprechende Form bringen R. Metzler, FAKT GmbH
Energiebereitstellung vor Ort Keine Pflanze, kein Tier braucht ein Kraftwerk, eine Übertragungsleitung Eine Pflanze formt Sonnenenergie für sich dort um wo sie lebt, -Tiere leben davon, Menschen auch Energieumformung und -bereitstellung vor Ort, ist offenbar ein Energieversorgungskonzept, das sich in der Natur durchgesetzt hat R. Metzler, FAKT GmbH
Zentrale Erzeugung + leitungsgebundene Versorgung ist kein Naturgesetz, es gibt bewährtere Modelle stärkt im wesentlichen urbane Strukturen erreicht mit Sicherheit nicht die „2 Millarden Menschen ohne Strom“ trägt wenig zur Armutsbekämpfung bei R. Metzler, FAKT GmbH
Möglicher Weise falsche Fragestellung? Staat oder Privatwirtschaft - wer ist der bessere Strom Versorger? Wenn es um Armutsbekämpfung gehen soll: „Stromversorgung“ ist das falsche Thema Umdenken! Zentrale Frage: Wie kann Energie lokal, in einer Form bereitgestellt werden, die AnwenderInnen notwendig brauchen R. Metzler, FAKT GmbH
Energiebereitstellung Ernte: Raps Ölsaat = cash crop Traditionelle Methode: 20 kg Saat: 2 Frauen, 1 Tag, Feuerholz = niedrige Ausbeute Kleinexpeller: 1/2 h, 40% höhere Ausbeute 3 kW mech. Antrieb Für Frauen in Nepal: R. Metzler, FAKT GmbH
Armutsbekämpfung und Energie „Arme brauchen keinen Strom!“ Elektrizitätsbedarf im ländlichen Haushalt: ärmste Bevölkerung: Beleuchtung 4h/Tag Ausgabe 3 US$/Monat mittleres Einkommen: Beleuchtung 6h/Tag Radio 6 h/Tag Ausgabe 7 US$/Monat GTZ in: Basiselektrifizierung ländlicher Haushalte R. Metzler, FAKT GmbH
Arme haben keinen Strombedarf Aber sie müssen: und brauchen dazu: R. Metzler, FAKT GmbH
Arme brauchen Energiedienstleistung Energie ist nur Werkzeug Energie wird erst sinnvoll in Verbindung mit einer notwendigen Anwendung Nicht: Energieversorgung sondern: Energiedienstleistung R. Metzler, FAKT GmbH
Gefragte Energiedienstleistung Frauen in Nepal fragen nach Energiedienstleistungen im Bereich von: Getreidemahlen Reisschälen Ölpressen Trocknen Kochen R. Metzler, FAKT GmbH
Ländliche Energiedienstleistung Durch private Betreiber am Beispiel Kleinwasserkraft R. Metzler, FAKT GmbH
Beispiel 1: Ölpressen mit Wasserkraft Nepalesische Bäuerin hat 20 kg Raps geerntet und will daraus Öl gewinnen, es verkaufen um Cash Einkommen zu erzielen Traditionelle Methode: hoher Einsatz, niedrige Ausbeute Elektromotor/Ölexpeller: kein/unzuverlässiges Netz, teuer Dieselmotor/Ölexpeller: hohe Kosten, viel Reparatur Wasserturbine/Ölexpeller: preiswert, zuverlässig R. Metzler, FAKT GmbH
Energiedienstleister: Ram Kumar Die Kunden bringen ihm die Saat, er gibt das Öl zurück und behält den Kuchen als Mahllohn. Womit er diese Dienstleistung vollbringt ist dem Kunde gleichgültig, wichtig ist nur: hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit annehmbarer Preis akzeptabler Zeithorizont Ram Kumar, Ölmüller R. Metzler, FAKT GmbH
Was treibt die Mühle an? Lokal hergestellte Wasserturbine, Leistung < 10 kW Antrieb direkt mechanisch über effizienten Riementrieb Maschinen: Getreidemühle, Reisschäler, Ölpresse, elektrischer Generator für Licht Energiequelle: Dorfnaher Fluß R. Metzler, FAKT GmbH
Signifikante Dienstleistung? Über 1000 solcher Mühlen sind in den Bergen installiert, oft mehrere Tage von der Straße weg Sie sind über Kredite der ADBN finanziert Kredite können in 2-3 Jahren zurückgezahlt werden Die Dienstleistung wird von >280.000 Haushalten in Anspruch genommen R. Metzler, FAKT GmbH
Beispiel 2: Private power developer Staat muß seine städtischen Bürger mit Strom versorgen. Mit dieser Aufgabe betraut er die National Energy Administration. Was ihr aber fehlt ist: Kapital ausreichend viele Kraftwerke zu bauen, eine effiziente Verwaltung Kraftwerke wirtschaftlich zu betreiben R. Metzler, FAKT GmbH
NEA braucht Strom im Netz Welche Möglichkeiten hat sie? Kapital aufnehmen darf sie nicht, sie ist schon hoch verschuldet Effizientere Verwaltung einführen darf sie nicht, als Behörde ist sie an Verwaltungsvorgänge gebunden, Mit privaten Energiedienstleistern Lieferverträge abschließen R. Metzler, FAKT GmbH
AVHD - ein IPP Arun Valley Hydropower Development Company Eine Gruppe von lokalen Schlüsselpersonen gründet eine Betreibergesellschaft Beantragt und bekommt die Genehmigung für den Bau des Kraftwerk Piluwa Khola Schließt einen Standard-Liefervertrag mit der NEA (25 a, 6 c/kWh, an Inflation angepaßt) Nimmt einen Kredit bei lokalen Banken auf Realisiert den Bau des Kraftwerks und liefert den Strom ins Netz der NEA R. Metzler, FAKT GmbH
Piluwa Khola Hydropower Plant Installierte Leistung 3.400 kW Druckrohrleitung: Stahl: Durchmesser 1,6 m Länge 3.300 m Investition: 5 Mill. US$ Produktion: 19,6 GWh/a Bauarbeiten und Rohrleitung: lokale Firmen Elektro-mech. Ausrüstung: BRD R. Metzler, FAKT GmbH
Fazit 1. Bei dezentralen Energiedienstleistungen entsteht durch lokales Kapital, lokales Einkommen. 2. Dezentrale Systeme können vom Privatsektor sehr effizient und nachhaltig betrieben werden 3. Bedingung ist, daß der Staat geeignete rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen schafft R. Metzler, FAKT GmbH