Glasgeschichte.

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 Präsentation transkript:

Glasgeschichte

Definition: Brockhaus

Ursprungsgebiet des Glases sind die Länder des Vorderen Orients. Älteste Glasfunde reichen bis 7.000 v. Chr. zurück (Ende der jüngeren Steinzeit). Ursprungsgebiet des Glases sind die Länder des Vorderen Orients. Glas als Zufallsprodukt beim Brennen von Töpferware oder der Bronzeschmelze (aus kalkhaltigem Sand in Verbindung mit Natron entstand eine farbige Glasur auf Unterlagen) Um 3.000 v.Chr. begannen ägyptische Glasmacher, planmäßig Schmuckstücke und kleine Gefäße herzustellen um einen festen Sand- oder Tonkern herum modellierten sie zähflüssiges Glas Erst etwa 1.500 v.Chr. gelang es, mit Hilfe keramischer Negativformen, die in flüssige Glasmasse getaucht wurden, brauchbares Hohlglas zu produzieren. Gerhart Hauptmann

Auf Grund der niedrigen Schmelztemperaturen konnte damals nur weiches Glas hergestellt werden, so dass die technischen Möglichkeiten mit der Herstellung flacher und tiefer Schalen bereits erschöpft waren. Durch Zugabe metallischer Verbindungen erreichte man blaue oder braune Färbungen. Gerhart Hauptmann

Syrische Handwerker entwickelten ca. 2000 v. Chr. die Glasmacherpfeife • ein 100 bis 150 cm langes Eisenrohr mit isoliertem Griff ist am einen Ende mit einem Mundstück, am anderen mit einer knopfartigen Erweiterung versehen • durch Einblasen in hölzerne Formen ließen sich die Produkte standardisieren • in die Formen eingearbeitete Vertiefungen schufen Dekore auf den Glasoberflächen Diese Blastechnik ermöglichte erstmals dünnwandiges Glas. Gerhart Hauptmann

Sidon und Alexandria, die die Glasblastechnik entwickelt hatten, exportierten große Mengen Glas nach Rom. Bald entstand in Rom eine erste Glashütte. Mit der Ausbreitung des römischen Reichs wurde die Kunst der Glasherstellung in andere Teile des Imperiums gebracht. Römisches Glas wurde zu reich verzierten Gefäßen und Schmuck verarbeitet und war somit reines Luxusgut. Gerhart Hauptmann

1oo n. Chr. gelang in Alexandria durch Beimengung von Zusatzstoffen die Herstellung des ersten farblosen Glases. Erst im 13. Jh. gelang es in Deutschland, die Rückseite eines Flachglases mit einer Metall-Legierung zu überziehen und somit einen Spiegel zu schaffen. Im Mittelalter entwickelte sich die Handelsmetropole Venedig zum Mittelpunkt abendländischer Glasmacherkunst. Krönung dieser Kunst war die Schaffung reinsten Kristallglases, das sich durch unnachahmlichen Glanz und absolute Farblosigkeit auszeichnete. Gerhart Hauptmann

wurde mittels Guss-, Mond- oder Zylindertechnik geschaffen: • Gusstechnik: flüssiges Glas wird auf einen Tisch gegeben und gewalzt • Mondtechnik: eine große dünnwandige Blase wird bei mehrfachem Erhitzen zu einer runden Scheibe flachgeschleudert und in sichelförmige Segmente zerlegt (= Mondglas) • Zylindertechnik: die Enden eines geblasenen Glaszylinders werden entfernt, bevor er der Länge nach aufgeschnitten wird (= Streckglas) Mondtechnik Gerhart Hauptmann

6o% Sand -> eigentlicher glasbildender Teil Glasbestandteile am Beispiel von Flachglas. Glas ist ein Rohstoffgemenge aus folgenden Bestandteilen: 6o% Sand -> eigentlicher glasbildender Teil 2o% Soda + Sulfat -> fördern die Verflüssigung 2o% Dolomit + Kalk -> verleihen Härte, Glanz und Haltbarkeit Das Gemenge erreicht bei etwa 1400 oC eine vollkommen homogene Schmelze. Je nach genauer Zusammensetzung können die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Glases beeinflusst werden. Gerhart Hauptmann

Physikalisch gesehen ist Glas eine eingefrorene, unterkühlte Schmelze. In einem bestimmten Temperaturbereich ist es zähflüssig und damit formbar - im festen Zustand ein formstabiler Stoff. Je nach Lichtdurchlässigkeit, Dichte, Wärmeleitung, Druck- und Biegefestigkeit, Oberflächenhärte und Wärmedehnung gibt es Glassorten für unterschiedlichste Zwecke. Konsequenz der zum Teil erstaunlichen Eigenschaften des Glases ist die immer breiter werdende Palette der Anwendungsmöglichkeiten: Wärme-, Schallschutz- und Sicherheitsverglasungen für Fenster, Wintergärten, Ganzglastüren, Überdachungen, Brüstungsfelder an Treppen, Ganzglasanlagen, gläserne Schiebewände und vieles mehr… Glas ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Gerhart Hauptmann

Mit der Industrialisierung wurde die Glasproduktion automatisiert und wissenschaftliche Untersuchungen zu den physikalischen Eigenschaften der einzelnen Glasmischungen durchgeführt. Das führte zu immer besseren Fertigungsverfahren und einer immer größeren Produktpalette. 1905 gelang dem Belgier Fourcault eine entscheidende Neuerung: Er schuf Flachglas konstanter Breite, indem er es vertikal direkt aus der Glaswanne zog (=Ziehglas). Dieser Prozess wurde mit kleinen Veränderungen (z.B. am Kühlverfahren) lange Zeit zur Produktion von Flachglas angewendet. Gerhart Hauptmann

Das erste Sicherheitsglas entstand 1910 in Frankreich mittels Laminierung (Einfügen von Folienmaterial zwischen zwei Scheiben) 1958 entwickelte die britische Firma Pilkington Brothers Ltd. ein Verfahren zur Herstellung von Floatglas. Dieses Produkt verfügt über hervorragende optische Fähigkeiten und wird noch heute zur Flachglasherstellung benutzt. Gerhart Hauptmann

Das Float-Verfahren Gemenge* Das Gemenge setzt sich zusammen aus: 60 % Quarzsand 20 % Kalk + Dolomit als Stabilisatoren 20 % Soda + Sulfat als Flussmittel Diesem Rohstoffgemenge werden zudem rund ein Viertel Glasscherben beigemischt. Dadurch wird die Schmelztemperatur deutlich gesenkt und Energie gespart.

Glas ist ein sehr vielseitiges Material: Es kann Kantenbearbeitung oder Zierschliffe erhalten, gesägt oder durchbohrt werden. Zu Dekorationszwecken kann man Glas bedrucken oder lackieren. Ätzen und Sandstrahlen sind zwei Verfahren zur Oberflächenmattierung und -gestaltung. Zur Herstellung von Vergrößerungs- oder Verkleinerungsspiegeln sowie Sonnenreflektoren wird Glas mittels Senk- oder Pressverfahren gebogen. Gerhart Hauptmann

Thermisch vorgespanntes Glas (ESG / TVG) (Erhitzung und Abkühlung) Durch Glasvorspannverfahren erreicht man verbesserte thermische und mechanische Eigenschaften des Glases: Thermisch vorgespanntes Glas (ESG / TVG) (Erhitzung und Abkühlung) ist stark belastbar und schlagfest aber nicht mehr schneid- oder schleifbar. Bruchbild Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) Gerhart Hauptmann

wurden mit den steigenden ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen (Energieeinsparverordnung) immer weiter entwickelt. Beschichtetes Isolierglas, Anfang der achtziger Jahre eingeführt, gilt heute als Standard. Seit den 70er Jahren wurde durch die Beschichtungstechnik eine sprunghafte Verbesserung der Wärmedämmwerte erreicht. Interpane Magnetron - Beschichtungsanlage Gerhart Hauptmann

Aus einstigen Energielöchern wurden heute energiesparende Bauelemente. Glas hat sich zu einem der wichtigsten Baustoffe der Gegenwart entwickelt. Aus einstigen Energielöchern wurden heute energiesparende Bauelemente. Mit steigenden Anforderungen an das Produkt Glas suchen die Hersteller nach immer besseren Herstellungs-, Veredelungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten. Das Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium am Ortsrand von Flöha. Glas soll heute nicht nur gestalterischen Anforderungen genügen, sondern außerdem vor Wärmeverlust, Lärm, Sonneneinstrahlung oder Einbruch schützen. Der Werkstoff wurde im Lauf der Jahre zu einem hochfunktionalen Produkt entwickelt. Gerhart Hauptmann

Schnitt durch iplus neutral E Warmglas Helle und freundliche Räume gehören zum Standard beim Wohnen. Durch moderne, leistungs- fähige Funktions-Isoliergläser, wie beispielsweise iplus neutral E, wird der Wärmeverlust eines Fensters auf das Minimum reduziert. Der Effekt: Teure Heizenergie bleibt im Raum und entweicht nicht ungenutzt. Neueste Entwicklung sind Dreischeiben-Isoliergläser, die bereits nahezu den Dämmwert einer massiven Wand erreichen. High-Tech-Sonnenschutzgläser lassen viel natürliches Licht passieren, verhindern aber übermäßiges Aufheizen der Räume im Sommer (niedriger g-Wert), sowie Wärmeverlust nach draußen im Winter (niedriger U-Wert). Gerhart Hauptmann

Höchstleistungen in Sachen Wärmedämmung bringen Super-Warmgläser wie iplus 3L und iplus 3CL . Multifunktionsgläser vereinen Wärmeschutz optimal mit Zusatzfunktionen wie z. B. Sicherheit und/oder Schalldämmung. Produktion von Isolierglas Gerhart Hauptmann