Neuraltherapie in der Gynäkologie

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 Präsentation transkript:

Neuraltherapie in der Gynäkologie Dr. Ramšak Ivan Arzt für Allgemeinmedizin A-9020 Klgenfurt, Benediktinerplatz 5

Orthomolekulare Medizin Von der österreichischen Ärztekammer anerkannte komplementärmedizinische Methoden Akupunktur Manuelle Medizin Homöopathie Neuraltherapie F. X. Mayr-Medizin Anthroposophische Medizin Applied Kinesiology Orthomolekulare Medizin Traditionelle chinesische Medizin Komplementäre Tumortherapie

Inhaltsangabe Der Gynäkologische Raum Patientenbeispiel Geschichte der Neuraltherapie Definition und Prinzipien der Neuraltherapie Lokalanästhetika Neuraltherapie über die Hautpropriozeptoren Die Narbe als Störfeld NTH über Triggerpunkte Der Gynäkologische Raum NTH an vegetative Ganglien Parazervikalblockaden

Patientenbeispiel 43Jährige Patientin: hartnäckige Obstipation seit der Geburt des ersten Kindes! Verwendet bereits mehr als 2 Jahrzehnte Mikroklist zur Stuhlent-leerung. Bei längerem Sitzen zunehmende Lumbalgien und Cervikalgien! Befunde: Massive Narbe zwischen Vagina und Rectum. Schwäche der Pubococcygealen Beckenbodenmuskulatur. Die Dammrissnarbe zwischen Vagina und Rectum reagierte auffällig

Patientenbeispiel: Procedere: Neuratherapeutischen Unterspritzung der Geburtsnarbe zwischen Rectum und Vagina! Patientin: „Plötzlich spürte ich massives Wärme-gefühl im Becken, extreme Hitze und hochroter Kopf, dann Schweißausbrüche in Minutenab-ständen, die langsam abebbten! Am nächsten Tag spürte ich am morgen ein komisches Gefühl im Analbereich. Sicherheitshalber ging ich auf die Toilette und es war tatsächlich Stuhldrang mit spontaner Entleerung! Ich hatte vergessen wie sich das anfühlt! Seither fast täglich spontaner Stuhldrang!“

Geschichte Ferdinand Hunecke (1891-1966) entwickelte diese Technik in den 20ger Jahren des vorigen Jahrhund. 1925: irrtümliche i.v. Gabe eines procainhaltigen Rheumamittels wegen eines Migräneanfalles seiner Schwerster, der coupiert wurde und mit alleinigen Prociangaben i.v. dauerhaft die Migräne erlosch. 1940 Ausschaltung eines Schulterschmerzen durch Unterspritzung einer Wunde/Narbe am Unterschenkel mit Lokalanästetika.

DEFINITION DER NEURALTHERAPIE   Neuraltherapie ist eine ganzheitlich orientierte Regulationstherapie, die als solche alleine oder in Kombination mit allen anderen Therapieformen anwendbar ist. Insbesondere sollen chronisch belastende Faktoren ausgeschaltet werden. In diesem Zusammenhang spielt das Herd-Störfeld- Geschehen eine besondere Rolle. Damit aber auch der gynäkologische Raum als Störfeld!!

Postulate der Neuraltherapie Jede chronische Krankheit kann störfeldbedingt sein!   Jede Stelle des Körpers kann zum Störfeld werden Die Injektion eines Lokalanästhetikums an das verantwortliche Störfeld heilt die störfeldbedingte Krankheit in der Sekunde (Huneke-Phänomen)

Methoden der Neuraltherapie   Injektion an den Locus dolendi („Lokaltherapie“) Injektion an das zugehörige Segment - , Dermatom Myotom („Segmenttherapie“) Injektion an ein vermutetes Störfeld („Störfeldtherapie“) Intravenöse LA – Applikation Injektion an Nervenganglien (Parazervikalblockade) und Nervenstämme 

Anwendungsmöglichkeiten der Neuraltherapie SEGMENTAL als Quaddel in autochthone Muskulatur an Lamina, Wirbel-Rippengelenke an Nervenwurzel peridural epidural  STÖRFELDAUSSCHALTUNG LOKAL als Quaddel in Gelosen an Sehnen, Periost, Gelenk in Gelenke   VISCERAL an vegetative Ganglien intra-/paravasal praeperitoneal an parenchymatöse Organe 

Kontraindikationen der Neuraltherapie AV Block II und III und andere Überleitungsstörungen Bradykardie, Herzmuskelschwäche III-IV Überempfindlichkeit gegenüber Procain und Lidocain (äußerst selten) Myasthenia gravis   Grenzen der Neuraltherapie Genetisch bedingte Erkrankungen, psychogene Erkrankungen, Systemerkrankungen, bösartige Tumore und irreversible Schäden. Symptome die durch pathomorphologische Veränderungen entstanden sind, können nur symptomatisch behandelt werden.

Neuraltherapeutisches Rüstzeug Spritzen Einmalspritzen 2ml (Höherer Stempeldruck – für derbe Narben) Einmalspritzen 5ml   Nadeln 0,4 x 20 (Nr.20) 0,5 x 40 (Dentalnadel) besonders zum Infiltrieren geeignet 0,6 x 60 0,65 x 80 0,8 x 120 Desinfektionsmittel Isozid H (farblos / gefärbt), prinzipiell wird vor jeder Anwendung desinfiziert Lokalanaesthetika 1% Lösungen von Lidocain oder Procain Wegen erhöhtem Perfusionsdruck und Überdosierungsgefahr sollten nie 2% Lösungen Verwendung finden.

LOKALANAESTHETIKA

Lokalanästhetika Lokalanästhetika sind oberflächenaktive Substanzen, die durch hydrophile und lipophile Radikale die Reizleitung reversibel hemmen und bei den hierzu erforderlichen Konzentrationen für den Organismus weitgehend unschädlich sind.

Lokalanästhetika Lokalanästhetika sind grenzflächenaktiv und lagern sich an die Zellmembranen in molekularer Schicht an. Sie verändern deren Eigenschaften. 

Wirkung der Lokalanaesthetika:   Zellprotektive Wirkung (Repolarisation) Unterbrechung der Reizperzeption und Reizausbreitung für die Dauer der Wirksamkeit Die Unterbrechung der von einem Störfeld ausgehenden Feedbackmechanismen schafft eine Irritationspause mit der Möglichkeit der Erholung der Grundsubstanz weit über die Zeit der Wirkungsdauer hinaus.

Das System der Grundregulation (Nach Pischinger) 1 Grundsubstanz 2 Kollagen 3 Elastin 4 Mastzelle 5 Abwehrzelle 6 Fibrozyt 7 vegetatives terminales Axon 8 Kapillare 9 Basalmembran 10 Organparenchymzellen

Für die NT von Bedeutung sind: Lokalanaesthetika wirken membranstabilisierend und unterbrechen die zentripetalen Schmerzimpulse. Für die NT von Bedeutung sind:   1. Der Einfluss der LA auf das Grundsystem Veränderung des Informationsflusses in der Proteoglykanmatrix. 2. Schutz der Zelle gegen äußere Reize Verhinderung der Freisetzung saurer Stoffwechselprodukte, bestimmter Ionen, algogener Substanzen 3. Verhinderung der Depolarisation sensibler Nervenendigungen Die Reizaufnahme wird gehemmt. 4. Leitungsunterbrechung in sensiblen Nerven

Wahl des Lokalanaesthetikums   Wahl des Lokalanaesthetikums Das Mittel sollte keine allergischen Reaktionen und lokale Irritationen verursachen Die intrinsische Potenz zu Membrankanälen sollte möglichst groß sein Die Wirkungsdauer sollte mittellang sein, um eine entsprechend lange Regenerationsphase zu bewirken Die i.v. Toxizität, vor allem im Sinn von kardiotoxischen und ZNS Wirkungen, soll möglichst gering sein

Lokalanaesthetika Amid-Typ (Lidocain) Ester-Typ (Procain) gute Diffusion geringere Diffusion im Gewebe Abbau in der Leber Abbau im Gewebe weniger vasoaktiv stärker vasoaktiv geringeres Allergie-Risiko höheres Allergie-Risiko fast neutraler pH-Wert niederer pH-Wert  Injektionsschmerz  

Lokalanaesthetika Xylocain (Xyloneural) Analgetische Potenz (Procain=1) :4 Zulässige Grenzdosis: 200mg ohne Adrenalin 500mg mit Adrenalin Latenzzeit: Weniger als 2 Min. Wirkungsdauer: 1 bis mehrere Stunden   Procain (Xylanaest) Toxizität (Procain=1) :1 Analgetische Potenz (Procain=1) :1 Zulässige Grenzdosis: 500mg ohne Adrenalin 1000mg mit Adrenalin Latenzzeit: 5-10 Min. Wirkungsdauer: Bis 45 Min ohne Adrenalin Mehr als 60 Min. mit Adrenalin CH3 CH3 NH-CO CH2-N CH3 CH3 NH2 COOCH2-CH2-N (C2H5)2 HCl

Maximaldosen Lokalanaesthetika Lidocain 20ml einer 1% Lösung bei ca. 70 kg Körpergewicht Procain 50ml einer 1% Lösung bei ca. 70 kg Körpergewicht Wegen erhöhtem Perfusionsdruck und Überdosierungsgefahr sollten nie 2% Lösungen Verwendung finden.  

Der Zwischenfall Lokalanaesthetika Toxisch dosisabhängig!  Resorptionsgeschwindigkeit  Abbaugeschwindigkeit  Injektionsort ZNS  Krämpfe  Koma  Atemlähmung Kreislauf  Blutdruckabfall  Reizleitungsstörung, Bradykardie, Stillstand Allergisch dosisunabhängig!  cave Myasthenie!  cave angeborene Intoleranz! Technik  cave Anatomie!  cave Antikoagulantien!  cave Angst des Patienten!

Notfallausrüstung   Eine Ausrüstung zur endotrachealen Beatmung zur Sicherstellung der O2 Versorgung. Injektionsinstrumentarium Notfallmedikamente (Suprarenin, Cortison, Plasmaexpander, Dormicum, etc.)

Therapie über die Hautpropriozeption Quaddelung Narbenentstörung

Quaddelung der ventralen Head`schen Zonen des gynäkolog Quaddelung der ventralen Head`schen Zonen des gynäkolog. Raumes suprapubisch – dorsal in Höhe TH 11 – L1 paravertebral

Reflexzonen der Beckenorgane – dorsal gelegen Head´sche Zone Blase Th 11-L 2, S 2-4 Hoden Th 10 Nebenhoden Th 11-12 (L1) Prostata Th 10-12 (L5) S 1-3 Ovar Tube Th 11-L1 Uterus Th 10-L1 Rectum S 2-4 Aus: Bergsmann, O.; Bergsmann, R., Projektionssymptome

Narben als Störfeld

Narben als Störfeld Typische ANAMNESE: Seit der Geburt des 1. Kindes habe ich .....! Seit O.p. habe ich .... Gezieltes Nachfragen nach O.p.- Trauma… Typische Befunde: Auffällige Narbe: juckt, wetterfühlig Palpationsempfindlichkeit

Merkmale störender Narben: Livide Verfärbung Wetterfühligkeit Druckschmerzhaftigkeit – Nagelprobe Juckreiz Traumatisierende Erinnerung

Narben Die Störfeldtherapie im engeren Sinn bezieht sich auf das Angehen von Narben wie EMMET`sche Risse, Episiotomienarben, Narben nach Hysterektomie im Bereich des Scheidenblind-sackendes und selbstverständlich Narben nach stattgehabten Laparatomien. Zur Störfeldaus-schaltung erfolgt eine direkte Infiltration oder Unterspritzung des Narbengewebes.

Behandlungsbeispiele: Narbeninfiltration Laparotomienarbe – tiefe Infiltration

Jede Narbe ist ein potentielles Störfeld

Periduralanästhesie - PDA Angaben und Symptome: Frauen, die die PDA in schlechter Erinnerung haben. ..massive und lange Kopfschmerzen davon hatten. ..seit der Geburt mit PDA an Lumbalgien oder Lumboischialgien leiden

LBH-Region Palpation dorsal Zwischen L3 und L4 wird die PDA gesetzt

Posthysterektomie Syndrom Frauen mit unklaren Unterbauchbeschwerden oder Unterbauchschmerzen nach Hysterektomie unter-ziehen sich nicht selten einer großen Anzahl von Darmuntersuchungen und erfolgloser Therapien. Typisch Symptome: Wenig oder kaum Beschwerden in der Genitalregion Ständige Unterbauchbeschwerden oder Darmbeschwerden Keine pathologischen Befunde bei der Darmuntersuchungen

Therapie des Posthysterektomie Syndroms Transvaginale Infiltration der Narbe am Scheidenblindsackende Besondere Berücksichtigung des Bereichs der großen Ligaturen Bei stattgehabter Laparatomie, zusätzlich Infiltration der Laparatomienarbe

Therapie über die Muskulatur

Triggerpunkte Der Druck auf den Maximalpunkt löst eine typische Schmerzausstrahlung entlang der kinetischen Ketten, denen er angehört und die auch pseudoradikulären tonisch-algetischen Symptomen entsprechen, aus. Triggerinfiltrationen werden praktisch obligat bei der Behandlung von Schmerzsymptomen eingesetzt, die als referred pain verspannter kinetischer Ketten erkannt werden.

Triggerpunkte Triggerpunkte sind das Resultat der (chronifizierten) muskulären Reizbeantwortung.  Ihre Entstehung kann von differenten, segmental zugehörigen gestörten Startstrukturen (Gelenke, Ligamente, Muskulatur, Organreflektorik) angeregt werden. Schmerzspirale

Triggerpunkteigenschaften:  Bevorzugung tonischer Muskeln  Schmerzaktivierung bei Überlastung und reflektorisch (viscerogen, arthrogen, Stress)  Streckhemmung des Muskels (Stretching verstärkt den Schmerz, ebenso Aktivierung gegen Widerstand)  Kontraktionskraft reduziert  Vegetative Begleitsymptome  (Dermographismus, Bindegewebsverquellung)  Variable Sensitivität  Deutliche Druckempfindlichkeit Schmerzspirale

Der Gynäkologische Raum

Der „gynaekologische Raum“ Als Referenzbereich weiblicher Identität und Authentizität ist das kleine Becken aufgrund seiner zahlreichen vegetativen Verschaltungen über den Frankenhäuserschen Plexus bzw. die Lumbal-segmente auch Ausdrucksbereich psychovegetativer Dysharmonie des Erlebens und sich Befindens. Wenn der Neuraltherapeut vom „gynäkologischen Raum“ spricht, so ist damit ein fiktiver Raum ohne exakte anatomische Grenzen gemeint. (GISEL, 1983).

Der „gynaekologische Raum“ Der gynaekologische Bereich ist über das vegetative Nervensystem mit dem Gesamtorganismus und der Persönlichkeit enger verbunden als jede andere Körperregion

Der „gynaekologische Raum“ Die Vielfalt der Störmöglichkeiten gab Anlass, diesen Bereich auch als locus majoris reactionis bzw. als locus minoris resistentiae zu bezeichnen, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass er häufig zum Symptomträger eines ganzheitlichen ablaufenden Reaktionsmusters wird.

„locus majoris reactionis“ Ein anderes Beispiel ist die kurzdauernde Postmenopauseblutung bei Verlust des Partners oder eines nahen Angehörigen. Neben Blutungsanomalien sehen wir Veränderungen der Scheidenflora und verschiedenartige Schmerz-zustände im kleinen Becken ohne entsprechendes pathologisches Substrat.

„locus minoris resistentiae“ Die Bezeichnung locus minoris resistentiae bringt zum Ausdruck, dass eine mögliche Sensibilisierung dieses Bereiches durch nonverbale und verbale Prägung bereits im Kindesalter oder durch Konditionierung entsprechend der jeweils geltenden gesellschaftlichen Norm erfolgt. Jede diesen Bereich betreffende Form von Aggression wird als Bedrohung der Gesamtpersönlichkeit erlebt und hat mitunter Prägungscharakter.

„locus minoris resistentiae“ Emotionelle Besetzungen in diesem Bereich, Narben jeglicher Genese und chronische Entzündungsprozesse haben potentiellen Herd- oder Störfeldcharakter, da sie einen ständig erhöhten Energie-aufwand zur Aufrechterhaltung der Regulation fordern.

Beckenorgane = gynäkologisch Raum belastet durch: lokale anatomische Veränderungen (chron. Entzündungen/Narben) hormonell (Hypophysenachse, Schilddrüse) mechanisch (Becken, Sakrum, LWS etc.) psychisch medikamentös belastend auf: Hormonsystem statisch (Becken, LWS, Bauchorgane, Zwerchfell usw.) Psyche

Beckenorgane = gynäkologisch Raum Symptome: Zyklusanomalien Libidoabnahme Fluor genitalis zyklusabhängige Schmerzen (z.B. Migräne) psychische Labilität Therapie: Quaddeln im Bereich der ventr. und dors. Head’schen Zonen Infiltration aller regionalen Narben (incl. Episiotomie) Suprapubische Injektion in das perimetrane Bindegewebe Transvaginale Injektion an den FRANKENHÄUSER’schen Plexus

Therapie über die vegetativen Ganglien

Die Parazervikalblockade Die abdominale Injektion : Nadellänge: 6cm, bei sehr adipösen Pat. 8cm. Einstichstelle: Ca.1½ cm medial von der Art. Iliaca externa und knapp oberhalb des Oberrandes des Pecten ossis pubis Stichrichtung: Mediocaudal, genau in Richtung Anus. Stichtiefe: Je nach körperlicher Konstitution 4-6cm Die Menge des eingebrachten LA (Lidocain) beträgt ca. 3-4ml  

Die Parazervikalblockade Die transvaginale Injektion: Nadellänge: 6cm, bei sehr adipösen Pat. 8cm. Einstichstelle: ist am besten genau am Übergang von der Portio zum hinteren Scheidengewölbe bei 5h bzw. 7h zu wählen, das ist sehr wichtig, weil genau diese Stelle frei von die Portio versorgenden größeren Gefäßen ist. Stichrichtung: Leicht caudolateral Stichtiefe: Je nach körperlicher Konstitution 3-5cm Die Menge des eingebrachten LA beträgt ca. 3-4ml (die Angaben beziehen sich auf Xyloneural *)   

Die Therapiemöglichkeiten zur Probetherapie Quaddelung bewährter Punkte im Symptombereich zur Schmerzaus- schaltung und Funktionsumstellung Infiltration bzw. Unterspritzung von Narben zur Ausschaltung möglicher Starter im Sinn des Herd- und Störfeldgeschehens (auch Narben nach Knochenbrüchen!) Segmentale Therapie und Infiltration aktiver Trigger zum Abbau entarteter Feedbackmechanismen Ausschalten von Ganglien bzw. Nervenplexus zur differential-diagnostischen Eingrenzung der am Geschehen beteiligten Regionen Einbeziehung oder Monotherapie der Thyreoidea bei vorwiegend vegetativer Symptomatik

Phänomene der Neuraltherapie Das klassische „Sekundenphänomen nach Huneke“ Schwinden nach der Störfeldanästhesie die Beschwerden in kurzer Zeit und für einen Zeitraum von mindestens 20 Stunden, so kann von einem klassischen „Sekundenphänomen“ gesprochen werden. Es ist bei Wiederholung reproduzierbar und die Beschwerdefreiheit dauert dann meist länger an. Schwinden die Schmerzen für einen langen Zeitraum, so sprechen wir von einem definitiven Sekundenphänomen. (Bergsmann, O.: Prinzipien der Neuraltherapie)

Phänomene der Neuraltherapie „Sekundenphänomen“ mit Rezidiv der Symptome Bei Reproduktion des „Sekundenphänomens“ werden in der Regel die beschwerdefreien Intervalle immer grösser und die Beschwerden geringer, bis in kürzerer oder längerer Zeit endgültige Beschwerdefreiheit erzielt ist. In seltenen Fällen kann zwar immer wieder das „Sekundenphänomen“ ausgelöst werden, die Beschwerden treten aber in annähernd gleichbleibenden Zeiträumen immer wieder auf. In diesem Fall ist an die chirurgische Sanierung des Störfeldes zu denken, da damit mit hoher Wahrscheinlichkeit definitive Beschwerdefreiheit erzielt werden kann. (Bergsmann, O.: Prinzipien der Neuraltherapie)

Phänomene der Neuraltherapie 1.) SOFORTPHÄNOMEN: Die Schmerzfreiheit tritt sofort ein, dauert aber nicht 16-20 Stunden. Das heißt, das richtige Störfeld liegt meist in der Nähe des vermuteten Störfeldes.   2.) SEKUNDENPHÄNOMEN: Der Patient ist sofort beschwerdefrei; Dauer 16 - 20 Stunden oder länger; ist reproduzierbar und es tritt eine stufenweise Besserung der Beschwerden ein. 3.) UMGEKEHRTES PHÄNOMEN: Die Injektion an das Störfeld bringt eine passagere Verschlechterung  Umkehr in einigen Stunden  Dauer wieder 16 - 20 Stunden. (F.Hopfer)

Phänomene der Neuraltherapie 4.) VERZÖGERTES PHÄNOMEN: Behandlung am Störfeld führt zur Beschwerdefreiheit nach einigen Stunden für mindestens 16 - 20 Stunden.  Schlechte Regulationsfähigkeit.   5.) KNALLKOPF: entsteht durch Einfluss auf das Vegetativum von dem soeben getroffenen Störfeld; fast nur bei Frauen auslösbar und zwar kurz nach der Behandlung am Störfeld tritt ein hochroter Kopf für einige Stunden auf. 6.) EUPHORIE: Euphorische Erscheinungen nach Behandlung am Störfeld. Die eliminierte Stelle steht im Zusammenhang mit der Psyche  somatopsychische Erkrankungen. Früher wurden diese Erscheinungen dem LA zugeschrieben  trifft nicht zu! Hauptstellen: Thorakaler Raum bei Depressionen: Gynäkologischer Raum  (F.Hopfer)

Diagnosefindung – Wann und wieso NTH Anamnese: zeitlicher Zusammenhang zwischen Beschwerden und Sectio, Geburt, Hysterektomie, Menstruation, … Inspektion: livide chron. entzündliche SH-Verfärbung - Scheidenblindsack Palpation: auffällig druckschmerzhaft mit Verschiebeschmerzen….

Indikationen im gynäkologischen Bereich: Alle Beschwerden, die zum Regelzeitpunkt auftreten oder sich verschlechtern – Migräne, Lumbalgien, Unterbauchschmerzen, … Funktionelle Blasenbeschwerden Dyspareunien Episiotomienarben Hysterektomienarben Chronische Entzündungen im kleinen Becken Algien im kleinen Becken Infertilität – ohne erkenntliche Ursache ….

„Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als jener von der Macht!“ Charles Maurice de Talleyrand