Spekulation mit Ramschpapieren Dass gewisse Spekulanten Firmen aufkaufen und sie ausplündern, dürfte bekannt sein. Dass sie das mit fremdem Geld und ganz legal machen können, ist weniger bekannt. Den geschichtlichen Hergang und den Mechanismus beschrieb Ulrike Herrmann in ihrem Buch „Der Sieg des Kapitals“. Sehr lesenswert !
Firmen-Plünderer („Heuschrecken“) Mitte der Achtzigerjahre erkannte ein Börsianer, dass man mit Aktien und Verbriefungen von gut gehenden Firmen nicht spekulieren kann. Solche Betriebe tendieren dazu im Wert gleich zu bleiben oder abzunehmen. RH – 12. 01.2015
Firmen-Plünderer Anders sieht es bei „Ramschfirmen“ aus. Sie erhalten von Banken keine Kredite oder nur gegen hohe Zinsforderungen. Sie sind oft besser als ihr Ruf und ihr Wert steigt durchschnittlich an. Deshalb sind sie interessant für Spekulanten, welche Wertsteigerungen einheimsen wollen. RH – 12. 01.2015
Firmen-Plünderer Aufgrund dieser Einsicht erwarb der erwähnte Spekulant über Kredite von Banken so viele Ramschpapiere, dass er damit eine gut gehende Firma kaufen konnte. Eigener Einsatz ~10% Kredit von Bank 100% Verwendung der Kredite für Ramschpapierkauf Verfügungsrecht über Ramschpapiere Als unsicher eingestufte Firmen
Firmen-Plünderer Mit genügend Ramsch-Aktien und Verbriefungen kaufte der Plünderer eine gutgehende Firma. Firmenkauf mit Ramschpapieren Verfügungsrecht über die Firma RH – 12. 01.2015
Die gut verkäuflichen Teile der Firma, verkaufte er mit hohem Gewinn. Firmen-Plünderer Die gut verkäuflichen Teile der Firma, verkaufte er mit hohem Gewinn. In die nichtverkäuflichen Teile bringt er jene Raschpapieren ein, von denen er keine wesentliche Wertsteigerung erwarten kann. RH – 12. 01.2015
Firmen-Plünderer Konkurs Dann zieht er sich aus der Firma zurück. Die verbleibende Verwaltung muss den Konkurs erklären. RH – 12. 01.2015
Der angerichtete Schaden: Eine gut gehende Firma wird zerstört. Banken werden um Kredite gebracht Viele Ramschfirmen, die noch lange stabil hätten produzieren könnten, werden in den Konkurs getrieben. Die Steuerzahler müssen Banken retten. Hohe Gerichtskosten zu Lasten des Staates, weil die in den Konkurs getriebenen Firmen nicht zahlen können. Der Spekulant kann nicht gerichtlich verurteilt werden, weil die Gesetze sein Verhalten zulassen. RH – 12. 01.2015
Lösung: Spekulation Stoppen Sperrfristen für eine Firmenaufteilung nach dem Besitzerwechsel. Derivate dürfen nur noch kontrolliert und besteuert gehandelt werden. Und vor allem volle Transparenz auf dem ganze Finanzsektor. Denn, wenn wir gezwungen werden Banken zu retten, dann wollen wir auch informiert mitbestimmen können. RH – 12. 01.2015
Zusammengetragen von Remy Holenstein Die Weiterverbreitung ist erwünscht !