Widerstand gegen den Kalten Krieg / Der ungarische Volksaufstand

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Widerstand gegen den Kalten Krieg / Der ungarische Volksaufstand

Widerstand gegen den Kalten Krieg Widerstandsbewegungen: - Volksaufstand / Arbeiteraufstand Berlin 1953 - Polnische Oktoberunruhen 1956 - Ungarn-Aufstand 1956 - „Prager Frühling“ 1968 - Andrei Dmitrijewitsch Sacharow

Widerstandsbewegung – Volksaufstand Berlin 17. Juni 1953 Anfang 50er Jahre Förderung der Schwerindustrie auf Kosten von Konsumgüterindustrie und Lebensstandard. SED herrschte und griff hart durch (Arbeitsnormen) nach Unzufriedenheit, Flucht und Abwanderung der Bevölkerung. Demonstrationen der Arbeiter weiteten sich auf ganz Ostberlin aus, Generalstreik für 17. Juni 1953, umfasste mehr als 270 Orte in der DDR. Forderungen: Wiederherstellung der deutschen Einheit und freie Wahlen. Anfangs 50er Jahre: DDR-Führung fördert Schwerindustrie, negativ für Konsumgüterindustrie und Lebensstandard. SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) hat beherrschende Stellung. Unzufriedenheit führt zu Flucht- und Abwanderung. SED greift hart ein, 1953 Erhöhung der Arbeitsnormen, führt zu Streik und Unruhen. Moskau verlangt Einlenken von SED, diese hält an der Erhöhung der Arbeitsnormen fest.   Demonstrationen der Arbeiter weiten sich auf ganz Ostberlin aus, Generalstreik für 17. Juni 1953, umfasst mehr als 270 Orte in der DDR. Forderungen: Wiederherstellung der deutschen Einheit und freie Wahlen. SED bekommt bei der Niederschlagung Unterstützung durch sowjetische Panzer. SED bekam bei der Niederschlagung Unterstützung durch sowjetische Panzer.

Widerstandsbewegung – Polnische Oktoberunruhen 1956 XX. Parteitag der KPdSU, Enstalinisierung und Aussöhnung der Sowjetunion mit Tito führten zu Unruhen, Generalstreik in Posen am 22. Juni 1956, Niederschlagung mit Hilfe der polnischen Armee. Politische Reformen wurden gefordert, Politbüro ernannte Mitte Oktober widerwillig Wladyslaw Gomulka zum Generalsekretär. Er überzeugte die Sowjetunion von der polnischen Bündnistreue, gestattete die Stationierung ihrer Truppen und bekam dafür das Recht auf einen „eigenen Weg zum Sozialismus“. Nach XX. Parteitag der KPdSU und Entstalinisierung Kritik an vorherrschenden Umständen. Aussöhnung von Tito und sowjetischer Parteispitze führte zu Unruhen. Billigung der Existenz „nationaler Wege zum Sozialismus“   Generalstreik in Posen am 22. Juni 1956, Niederschlagung mit Hilfe der polnischen Armee. Politische Reformen wurden gefordert, Politbüro ernannte Mitte Oktober Wladyslaw Gomulka zum Generalsekretär. Nationalkommunist Gomulka überzeugte Sowjetunion von der Bündnistreue Polens, gestattete die Stationierung sowjetischer Truppen und bekam das Recht auf einen „eigenen Weg zum Sozialismus“. Vermochte so, die Abhängigkeit zu lockern. Konnte eine sowjetische militärische Intervention in den unruhigen folgenden Tagen (Antisowjetische Demonstrationen, Sympathiebekundungen für die Entwicklungen in Ungarn) verhindern. Vermochte so, die Abhängigkeit zu lockern und konnte eine sowjetische militärische Intervention in den unruhigen folgenden Tagen verhindern.

Der ungarische Volksaufstand Kurzdefinition: „Mit dem ungarischen Volksaufstand versuchten die Ungarn im Oktober 1956, sich von der sowjetischen Unterdrückung zu befreien. Er begann am 23. Oktober 1956 mit einer Großdemonstration in Budapest und endete am 4. November 1956 durch den Einmarsch der Roten Armee. Die Kämpfe gegen die Armee dauerten allerdings noch einige Wochen, im Gebirge sogar bis Anfang 1957.“

Der ungarische Volksaufstand - Vorgeschichte 1945 Ungarn befreit von nationalsozialistischer Herrschaft Kommunistisch getragene demokratische Volksbewegung „Bodenreform“: Enteignung Grossgrundbesitzer Kommunisten gewinnen in der Regierung an Einfluss. 1946 Linksblock wird gegründet, nach Neuwahlen 1947 Verfolgung des kommunistischen Programms, „Salami“ 1948 Gründung der MDP, Oppositionsparteien verschwinden 1945 befreite die Sowjetarmee Ungarn von der nationalsozialistischen Herrschaft, es entstand eine von den Kommunisten getragene demokratische Volksbewegung. Minister: 2 Kommunisten, 3 Sozialdemokraten, 2 Partei der kleinen Landwirte, 1 Bauernpartei, 3 ehemalige Militärs, 1 Adliger. Wichtige Posten in Händen der linken Parteien. Aussenminister war ohne Bedeutung, da alle Beziehungen zum Ausland über die von der Sowjetunion dominierte Alliierte Kontrollkommission laufen mussten   1945 Durchführung einer Bodenreform unter Landwirtschaftsminister Imre Nagy (Enteignung der Grossgrundbesitzer) Mehr als die Hälfte der Ungarn lebten von der Landwirtschaft Ungarn geriet immer mehr in den sowjetischen Machtbereich. Besetzt von sowjetischen Truppen, Sowjets führten die Alliierte Kontrollkommission. Im November 1945 kamen die Kommunisten bei der Parlamentswahl nur auf 17 Prozent der Stimmen, waren aber auf Druck der Sowjets dennoch an der Koalition beteiligt. Partei der kleinen Landwirte 57% Sowjetische Truppen blieben trotz Friedensvertrag vom Februar 1947 im Land. Begründung: Verbindung zu den in Österreich stationierten Truppen halten. März 1946 Linksblock wurde gegründet (Kommunisten, Sozialdemokraten, Nationale Bauerpartei, Gewerkschafter), trat gegen Partei der kleinen Landwirte an. Kommunisten übernahmen immer mehr die Macht im Staat. („Salami“-Taktik, Einfluss im Innenministerium und bei Sicherheitsorganen, Einschüchterung und Ausschaltung politischer Gegner, Säuberungen, Ausschaltung des rechten Flügels der Partei der kleinen Landwirte) Salami-Taktik: in kleinen Schritten politisch heikle Veränderung durchzuführen (wird kaum wahrgenommen) Politische Polizei, angebliche Verschwörungen, vermeintliche politische Gegner August 1947 Neuwahlen, linker Block erhält 61 Prozent, kommunistisches Programm (Verstaatlichung) wurde verfolgt, trotz nur 22% Anteil der Kommunisten. Neuwahlen des Parlaments fanden unter Einschüchterung statt Verstaatlichung von Banken, Bergwerken, Schwerindustrie, Industriebetriebe mit mehr als 100 Angestellten. Juni 1948 Partei der Ungarischen Werktätigen (MDP) wurde gegründet, Oppositionsparteien verschwanden. Verschwanden durch Emigration ihrer führenden Vertreter und durch Aberkennung ihrer Mandate Kommunistischer Machtapparat wurde ausgebaut, August 1949 neue Verfassung. Verfassung war der Sowjetischen Verfassung von 1936 nachempfunden, Ungarn wurde zu einem Arbeiter- und Bauernstaat. Alle Macht in Staat und Partei MDP befand sich in der Hand von Mátyás Rákosi. Personenkult, Terror durch Staatsicherheitsbehörde, Schauprozesse, Hinrichtungen, Zwangsarbeit. Rakosi bezeichnet sich als den besten Schüler Stalins, Verfahren gegen 10% der Bevölkerung, 1 Mio. Menschen. Mit dem Drei-Jahres-Plan wurde die Infrastruktur Ungarns wieder hergestellt und ökonomische Praktiken der Sowjetunion übernommen. Bedürfnisse der Landwirtschaft und des Lebensstandards wurden nicht berücksichtigt. Die Sowjetunion bereitete sich auf einen neuen Krieg vor. (Kalter Krieg) Investitionen vor allem in die Schwerindustrie, begründet auf Verschärfung des Klassenkampfes und Angst vor neuem Krieg. Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft verringerte die Erträge, Ungarn musste als ehemaliges Agrar-Exportland Lebensmittel importieren. Kalter Krieg!! Ungarn befand sich politisch und wirtschaftlich in sowjetischer Abhängigkeit. Trotz Friedensverträge keine eigenen aussenpolitischen Entscheidungen, ungarische Wirtschaft musste den Interessen der Sowjetunion dienen. Komm. Machtapparat wird ausgebaut, neue Verfassung 1949 Mátyás Rákosi hat alle Macht in Staat und Partei, Terror Ungarn gerät politisch und wirtschaftlich immer mehr in sowjetische Abhängigkeit, Truppen bleiben im Land, Landwirtschaft kontra Schwerindustrie

Der ungarische Volksaufstand - Vorgeschichte Anti-stalinistische Säuberungen durch Chruschtschow nach Stalins Tod, Imre Nagy wird Ministerpräsident Nagy fördert Landwirtschaft und Konsumgüterindustrie, Lebensstandard steigt, Nagy wird 1955 wieder abgesetzt Unruhen im Land, Trauermarsch für Rákosi-Opfer Krise in Polen nach Arbeiteraufstand weckt Hoffnungen der innerparteilichen Opposition. Anti-stalinistische Säuberungen durch Chruschtschow nach Stalins Tod 1953, Rákosi musste Macht abgeben, blieb aber Parteichef, Imre Nagy wurde Ministerpräsident.   Nagy förderte Landwirtschaft und Konsumgüterindustrie, Lebensstandard stieg. Distanzierte sich vom Kurs seines Vorgängers, viele Opfer wurden rehabilitiert. Nagy wurde im April 1955 wieder abgesetzt. Gruppe um Rakosi suchte den Machtkampf Nach XX. Parteitag der KPdSU wurde Rákosi durch Ernő Gerő abgelöst, Unzufriedenheit im Land vor allem unter Intellektuellen. Diskussionszirkel führten zu Studentenprotest. 6. Oktober 1956 Neubestattung und Rehabilitierung des Rákosi-Opfers László Rajk, Hunderttausende beteiligten sich am Trauermarsch. Krise in Polen nach Arbeiteraufstand weckte Hoffnung der innerparteilichen Opposition. Wladyslaw Gomulka wurde gegen den Willen der sowjetischen Führung erster Sekretär des ZK der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei. Studenten der Technischen Universität Budapest verfassten am 22. Oktober einen Forderungskatalog. Riefen für den 23. Oktober zu einer Demonstration auf, um ihre Solidarität mit den Reformern in Polen zu zeigen und die eigenen Forderungen zu unterstreichen. Sie wollten, dass der Ungarische Rundfunk ihre Forderungen bekannt macht. Studenten der Techn. Universität Budapest veröffentlichen am 22. Oktober 1956 einen Forderungskatalog, rufen zu einer Demonstration für den 23. Oktober auf.

Der ungarische Volksaufstand - Vorgeschichte Forderungen der Studenten: - Abzug der sowjetischen Truppen - Wiedereinführung der ungarischen Nationalfeiertage und Statussymbole - Entfernung der Stalin-Statue - Bürgerliche Freiheit - Freie Wahlen - Parlamentarismus / Mehrparteiensystem Forderungen: Abzug der sowjetischen Truppen Wiedereinführung der ungarischen Nationalfeiertage und Statussymbole Entfernung der Stalin-Statue Bürgerliche Freiheit Freie Wahlen Parlamentarismus / Mehrparteiensystem Nationale Unabhängigkeit Überprüfung der internationalen Verträge und Aussenhandelsverträge Bestrafung der Schuldigen des Rákosi-Regimes Streikrecht, Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit   Einige forderten auch Religionsfreiheit. Nach dem Eingreifen des AVH die Forderung nach dessen Auflösung. Arbeiterräte forderten Beteiligung an der Macht. - Nationale Unabhängigkeit - Überprüfung der internationalen Verträge und Aussenhandelsverträge - Bestrafung der Schuldigen des Rákosi-Regimes - Streikrecht, Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 23. Oktober 1956: Demonstration der Studenten, Tausende beteiligen sich am Demonstrationszug, sie stürmen mit Waffen von ungarischen Soldaten das Rundfunkgebäude. Abends versammeln sich 200000 Menschen vor dem Parlament und fordern Meinungs- und Pressefreiheit, freie Wahlen, mehr Unabhängigkeit von der Sowjetunion sowie die Ernennung Imre Nagys zum Regierungschef, was überraschend noch in derselben Nacht geschieht. Die Sowjets beginnen, militärisch einzugreifen. Demonstranten haben das Stalin-Denkmal gestürzt. Demonstration der Studenten, Tausende beteiligten sich am Demonstrationszug, sie stürmten mit Waffen von ungarischen Soldaten das Rundfunkgebäude. Sie wollten ihre Forderungen über den staatlichen Sender verbreiten, es wurde jedoch das Feuer auf sie eröffnet.   Abends versammelten sich 200000 Menschen vor dem Parlament und forderten Meinungs- und Pressefreiheit, freie Wahlen, mehr Unabhängigkeit von der Sowjetunion sowie die Ernennung Imre Nagys zum Regierungschef, was überraschend noch in derselben Nacht geschah. Die Sowjets begannen, militärisch einzugreifen. Demonstranten hatten das Stalin-Denkmal gestürzt.

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 23 Oktober 1956:

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 24. Oktober – 4. November 1956: Der Aufstand weitet sich aus, landesweiter Generalstreik. Am 25.10. wird der ehem. Parteichef Gerő abgesetzt, Staatssicherheitsdienst AVH schiesst auf Zivilisten. Am 27.10. gibt Nagy seine neue Regierung und die Auflösung des AVH bekannt, Anerkennung der Revolution. Am 30.10. bildet Nagy eine Mehrparteienregierung. Die Sowjetunion lässt sich zunächst scheinbar auf Verhandlungen über einen Abzug ein. Der Aufstand weitete sich aus, landesweiter Generalstreik, unabhängige Zeitungen erschienen.   Am 25. Oktober wurde Ernő Gerő abgesetzt, Mitglieder des Staatsicherheitsdienstes AVH schossen vor dem Parlamentsgebäude in die Menge. Bis dahin war der Aufstand weitgehend friedlich verlaufen. Am 27. Oktober gab Nagy seine neue Regierung und die Auflösung des AVH bekannt, am folgenden Tag die Anerkennung der Revolution. Am 30. Oktober bildete Nagy eine Mehrparteienregierung. Die Sowjetunion liess sich zunächst scheinbar auf Verhandlungen über einen Abzug ein. Die Sowjetunion bereitete bereits einen Angriff vor Am 1. November erklärte Nagy die Neutralität Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Pakt. Die Sowjettruppen begannen daraufhin mit der Niederschlagung des Volksaufstandes. Sie besetzten unter anderem das Parlamentsgebäude. Bewaffnete Gruppen nahmen den Widerstand wieder auf. Nikita Chruschtschow fürchtete um seine Position in der Sowjetunion, deshalb die militärische Reaktion. Am 1. November erklärt Nagy die Neutralität Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Pakt. Die Sowjettruppen beginnen daraufhin mit der Niederschlagung des Volksaufstandes.

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 24. Oktober – 4. November 1956:

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 4. November – 15. November 1956: Es herrschen überall Kämpfe, speziell in Budapest. Die Zivilbevölkerung greift zu den Waffen, unterliegt aber den Sowjettruppen. 25000 Tote Ungarn. Radio Free Europe spornt den Aufstand an und verspricht militärische Unterstützung durch den Westen, was aber nie beabsichtigt war, unter anderem wegen der Verstimmung zwischen Frankreich / Grossbritannien und der USA (Suezkrise). Es tobten heftige Kämpfe im Land, speziell in der Hauptstadt Budapest. Die Zivilbevölkerung griff zu den Waffen, scheiterte aber und erlitt 25000 Tote. Munitionsmangel und Unterlegenheit an Personal und Material. Sowjets nach eigener Angaben 7000 Mann Verlust   Radio Free Europe spornte den Aufstand an und versprach militärische Unterstützung durch den Westen, was aber nie beabsichtigt war, unter anderem wegen der Verstimmung zwischen Frankreich / Grossbritannien und der USA (Suezkrise). Imre Nagy flüchtete in die jugoslawische Botschaft, wurde kurz darauf von den Sowjets nach Rumänien verschleppt. Dies führte zum Zusammenbruch des Aufstandes. Imre Nagy flüchtet in die jugoslawische Botschaft, wird kurz darauf von den Sowjets nach Rumänien verschleppt. Dies führt zum Zusammenbruch des Aufstandes.

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf 4. November – 15. November 1956:

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf Nach dem 16. November 1956: Einzelne Gruppen leisten noch Widerstand. Mit der Zeit Massenflucht über Österreich in den Westen. Über 200000 Ungarn flüchten ins westliche Ausland. Imre Nagy wird trotz zugesicherter Straffreiheit verhaftet und im Juni 1958 hingerichtet. Todesurteile für 350 Personen, es kommt zu Säuberungswellen, der moskau-treue János Kádár wird Ministerpräsident. Einzelne Gruppen leisteten noch Widerstand. Mit der Zeit Massenflucht über Österreich in den Westen. Über 200000 Ungarn flüchteten ins westliche Ausland. Schweiz nahm etwa 10000 Ungarn auf, im Verhältnis zur Einwohnerzahl ca. doppelt so viele wie die anderen westeurop. Staaten.   Imre Nagy wurde trotz zugesicherter Straffreiheit verhaftet und im Juni 1958 hingerichtet. Todesurteile für 350 Personen, es kam zu Säuberungswellen, der moskau-treue János Kádár wurde Ministerpräsident. Aussenpolitisch streng moskau-treuer Kurs, nach Restauration innenpolitisch jedoch Reformen.

Der ungarische Volksaufstand - Verlauf Nach dem 16. November 1956:

Der ungarische Volksaufstand - Bedeutung „Sieg einer Niederlage“ Trotz seines Scheiterns hatte der Aufstand langfristige Folgen. Es war vorgeführt worden, dass die Regime, welche die Sowjetunion nach 1945 in Ostmitteleuropa errichtet hatte, zu Unrecht für sich in Anspruch nahmen, im Auftrag der Proletarier zu handeln. Arbeiter und Jugend waren die Hauptträger der Revolution in Ungarn. Bis 1989 durfte man sich nur ausserhalb der Moskauer Machtsphäre mit diesem Thema beschäftigen. In Ungarn selbst wurde der Volksaufstand als „Konterrevolution“ verunglimpft oder als „bedauerliches Ereignis“ totgeschwiegen. Trotz seines Scheiterns hatte der Aufstand langfristige Folgen. Es war vorgeführt worden, dass die Regime, welche die Sowjetunion nach 1945 in Ostmitteleuropa errichtet hatte, zu Unrecht für sich in Anspruch nahmen, im Auftrag der Proletarier zu handeln. Arbeiter und Jugend waren die Hauptträger der Revolution in Ungarn.   Bis 1989 durfte man sich nur ausserhalb der Moskauer Machtsphäre mit diesem Thema beschäftigen. In Ungarn selbst wurde der Volksaufstand als „Konterrevolution“ verunglimpft oder als „bedauerliches Ereignis“ totgeschwiegen. Im Jahr 1991 wird vom ungarischen Parlament die Verjährung der Verbrechen rund um den Volksaufstand aufgehoben, um noch lebende Personen dem Gericht zuführen zu können. Im Jahr 1991 wird vom ungarischen Parlament die Verjährung der Verbrechen rund um den Volksaufstand aufgehoben, um noch lebende Personen dem Gericht zuführen zu können.

Widerstandsbewegung – Der Prager Frühling 1968 Nach Demonstrationen und Unruhen im Herbst 1967 wurde der wenig liberale Partei- und Staatschef Novotny durch Reformpolitiker Dubcek und General Svoboda abgelöst. Politisches Reformprogramm („Sozialismus mit menschlichem Antlitz“) und rasche Liberalisierung beängstigte Sowjetunion und Bündnispartner, Aufrechterhaltung von Warschauer Pakt und Wirtschaftshilfe, Angst vor Übergreifung der Liberalisierungswelle. Sie wollten Reformen verhindern oder bremsen, was nicht gelang. Tschechoslowakei war von „Tauwetter“ / politischer Liberalisierung unberührt wegen Partei- und Staatschef Novotny. Im Herbst 1967 innenpolitische Unruhen und Studentendemonstrationen führen zu Absetzung Novotnys am 5. Januar 1968, Ersetzung durch Reformpolitiker Dubcek und General Svoboda. Politisches Reformprogramm „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ (Pressefreiheit und Aufhebung der Zensur, Demokratisierung, Versammlungsfreiheit, Abbau des Zentralismus und wirtschaftliche Reformen mit einem Abrücken von der Planwirtschaft).   Rasche Liberalisierung beängstigte Sowjetunion und Nachbarstaaten, Aufrechterhaltung von Warschauer Pakt und Wirtschaftshilfe, Übergreifung der Liberalisierungswelle. Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes wollten Reformen verhindern oder abbremsen, was nicht gelang. 27. Juni 1968 veröffentlichtes „Manifest der 2000 Worte“, Angriff auf kommunistisches System, alte KP-Führung, Aufforderung zu Streiks, Demonstrationen und Boykotten. „Manifest der 2000 Worte“ (Juni 1968) forderte zu Streiks, Demonstrationen und Boykotten auf. Tschechoslowakische Regierung distanziert sich von diesem, Verschärfung der Lage trotz Konferenzen und Verhandlungen.

Widerstandsbewegung – Der Prager Frühling 1968 In der Nacht vom 20. auf den 21. August marschierten sowjetische Truppen ein. Trotz diesem Verstoss gegen Souveränität und Völkerrecht kein Widerstand der Tschechoslowakei. Einstündiger, landesweiter Generalstreik. Sowjetunion rechtfertigte Invasion durch „Breschnew-Doktrin“. Distanzierung der Regierung vom Manifest, Verschärfung der Lage trotz Verhandlungen und Konferenzen.   Nacht vom 20. auf 21. August 1968 Einmarsch sowjetischer Truppen, trotz Verstoss gegen Souveränität und Völkerrecht kein Widerstand der Tschechoslowakei. Einstündiger, landesweiter Generalstreik. Rechtfertigung der Sowjetunion durch „Breschnew-Doktrin“, „begrenzte Souveränität der sozialistischen Staaten“ und „gemeinsame internationale Pflicht zur Verteidigung des Sozialismus“. Trotz nur 70 Toten Unverständnis der westlichen Welt. Reformpolitiker wurden nach Moskau gebracht, Reform rückgängig ge-macht, dauerhafte Stationierung sowjetischer Truppen, Abwahl Dubceks

Widerstandsbewegung - Andrei Dmitrijewitsch Sacharow (1921 – 1989) Ehemaliger Soldat der Roten Armee, Ingenieur, promovierte in Nuklearphysik. War überzeugt, dass nukleares Gleichgewicht die Zerstörung der Welt verhindern kann, entwickelte Atom- und Wasserstoffbombe. Umdenken nach 1955, engagierte sich gegen Chruschtschows Pläne, Beteiligung an Wissenschaftsopposition. War freiwillig in der Roten Armee, Ingenieur und promovierte in Nuklearphysik. War überzeugt, dass nukleares Gleichgewicht die Zerstörung der Welt verhindern kann, entwickelte Atom- und Wasserstoffbombe, sah sich als Soldat des naturwissenschaftlich-technischen Krieges. Wurde mit höchsten Ehren ausgezeichnet und galt als einer der führenden Köpfe des Landes. (jüngstes Vollmitglied der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, er erhielt den Titel Held der Sozialistischen Arbeit und den Stalinpreis)   Umdenken nach 1955, engagierte sich gegen Chruschtschows Pläne, Beteiligung an Wissenschaftsopposition. Verurteilte 1968 die Zerschlagung des Prager Frühlings und sprach für Abrüstung und Kernwaffen-Kontrolle. Verurteilte 1968 die Zerschlagung des Prager Frühlings und sprach für Abrüstung und Kernwaffen-Kontrolle.

Widerstandsbewegung - Andrei Dmitrijewitsch Sacharow (1921 – 1989) Ab 1970 Einsatz für Menschenrechte und politische Häftlinge, forderte Demokratisierung der Sowjetunion. 1974 Hungerstreik. 1975 Friedensnobelpreis. Nach Kritik an Invasion in Afghanistan Verbannung nach Gorki unter Aufsicht des KGB. Ab 1970 Einsatz für Menschenrechte und politische Häftlinge, forderte Demokratisierung der Sowjetunion. 1974 Hungerstreik. 1975 Friedensnobelpreis. Nach Kritik an Invasion in Afghanistan Verbannung nach Gorki unter Aufsicht des KGB. Nach Einladung von Gorbatschow Rückkehr nach Moskau 1986, danach politische Aktivität bis zu seinem Tod. Nach Einladung von Gorbatschow Rückkehr nach Moskau 1986, danach politische Aktivität bis zu seinem Tod.

Quellen Wirsching, Andreas. Oldenbourg Geschichte Lehrbuch Neueste Zeit. Oldenbourg München, 2006. Geschichtsbuch 4. Cornelsen. Berlin, 1996. Isaacs & Downing. Der Kalte Krieg. Heyne München, 1999. www.wikipedia.de www.ungarn1956.de www.volksaufstand1953.de www.kssursee.ch/schuelerweb/kalter-krieg europa.geschichte-schweiz.ch

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