? definierende Gleichungen  gültige Gleichungen ?

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 Präsentation transkript:

? definierende Gleichungen  gültige Gleichungen ? Kapitel 7 Gleichungskalkül Gruppe ist eine Algebra G = [G ;  , inv, e], für die gilt: (x  y)  z = x  (y  z ) x  e = e  x = x x  inv(x) = inv(x)  x = e für alle Gruppenelemente x, y, z  G. Dann haben wir aber z.B. auch inv(e) = e y  (inv(y)  x) = x inv(x  y) = inv(y)  inv(x) ~~~~~~~~~~~~ ? definierende Gleichungen  gültige Gleichungen ? In T(X) gibt es keinerlei Gesetze - „anarchische Algebra“

Für (e1 , e2)  E schreibt man oft e1 = e2 . Definition “Gleichungssystem" Eine -Gleichung der Sorte s über dem Variablen-system X = (Xs)sS ist ein Paar (e1 , e2) von Aus-drücken aus T(X)s . Ein -Gleichungssystem E über X ist eine S-sortige Familie von Mengen von -Gleichungen. Für (e1 , e2)  E schreibt man oft e1 = e2 . Wesentliche Voraussetzung für alle folgenden Überlegungen: alle betrachteten Algebren haben nur nichtleere Trägermengen vgl. J.A. Goguen, J. Meseguer, Completeness of many-sorted equational logic [1981]

gdw. für die homomorphe Fortsetzung b* von b auf T(X) gilt: Definition “Gültigkeit, Modell, Varietät" Es sei A eine -Algebra. Die A -Belegung b von X erfüllt die -Gleichung (e1 , e2) über X, kurz b erfA e1 = e2 , gdw. für die homomorphe Fortsetzung b* von b auf T(X) gilt: b*(e1) = b*(e2). Die Gleichung e1 = e2 heißt in A gültig oder eine Identität in A, kurz A |= e1 = e2 , gdw. für alle A -Belegungen b von X gilt b erfA e1 = e2 .

Ein -Gleichungssystem E heißt gültig in A oder Forts. Definition “Gültigkeit, Modell, Varietät" Ein -Gleichungssystem E heißt gültig in A oder A heißt ein Modell für E, kurz A |= E , gdw. alle Gleichungen in A gültig sind. A heißt dann auch eine (,E)-Algebra. Die Klasse aller (,E)-Algebren heißt die durch E definierte Varietät bzw. eine gleichungsdefinierbare Klasse. Wir bezeichnen sie im folgenden durch Alg,E . Die Klasse aller -Algebren bezeichnen wir im folgenden analog durch Alg .

Homomorphe Bilder von Gleichungsmodellen: Es sei E ein -Gleichungssystem über X, und A eine (,E)-Algebra. Dann ist jedes homomorphe Bild B von A ebenfalls Modell von E. Beweisidee: B b  b* X T(X) h f* f A Jedes b ist b = h  f für geeignetes f  b* = h  f*. Für alle (e1 , e2)  E ist f*(e1) = f*( e2)  b*(e1) = b*( e2).

1. BIRKHOFF-Theorem: Georg David Birkhoff (1884-1944) Varietäten lassen sich als diejenigen Algebrenklassen charakterisieren, die gegen Unteralgebrenbildung, homomorphe Bilder und Bildung des direkten Produkts abgeschlossen sind. Der Abschluß der Algebrenklasse K gegenüber den drei genannten Operatoren über Algebrenklassen ist notwendige und hinreichende Bedingung dafür, daß K Modellklasse eines geeigneten Gleichungssystems, also durch Gleichungen axiomatisierbar, ist.

E sei ein -Gleichungssystem über X. Definition “stabiler Abschluß“ E sei ein -Gleichungssystem über X. Eine -Gleichung (e1 , e2)  T(X)  T(X) entsteht durch Einsetzung aus E gdw. es e1', e2'  T(X) und eine Einsetzung s: X  T(X) gibt, so daß e1 = sub(e1', s), e2 = sub(e2', s) und (e1', e2')  E . S(E) bezeichne das System aller Gleichungen, das aus E durch Einsetzung entsteht, und heißt der stabile Abschluß von E. Einsetzungsregel: A sei eine (,E)-Algebra. Dann gilt auch A |= S(E). m.a.W.: In Modellen von E sind auch die durch Einsetzung aus E entstehenden Gleichungen gültig.

E = { R | S(E)  R und R ist -Kongruenz über T(X) } Definition “erzeugte Kongruenz“ Die Relation E = { R | S(E)  R und R ist -Kongruenz über T(X) } heißt die von der Relation S(E) erzeugte Kongruenz über T(X) . E ist offensichtlich Kongruenz über T(X) , und zwar die kleinste, die S(E) umfaßt. Definition “syntaktische Äquivalenz“ Die von der Relation S(E) erzeugte Kongruenz E heißt auch syntaktische Äquivalenz der Klasse Alg,E aller (,E)-Algebren.

Ableitungsbegriff für die syntaktische Äquivalenz: Anfang 0. Für (e1 , e2)  S(E) gilt E e1 = e2 . reflexiver Abschluß 1. Für alle e  T(X) gilt  E e = e . symmetrischer Abschluß 2. Wenn  E e1 = e2 , so gilt  E e2 = e1 . transitiver Abschluß 3. Wenn  E e1 = e2 und  E e2 = e3 , so  E e1 = e3. kompatibler Abschluß 4. Für alle    mit  () = (s1,s2 ,...,sn ,s) gilt: Wenn  E ei = ei' und ei, ei'T(X)si für 1  i  n, so  E e1 e2 ... en = e1'e2' ... en' . Weitere Gründe für  E e1 = e2 gibt es nicht. e1 E e2 gilt genau dann, wenn  E e1 = e2 .

Man erhält die syntaktische Äquivalenz E auch als direkte Anwendung der Hüllenoperatoren reflexiver Abschluß, stabiler Abschluß, symmetrischer Abschluß, transitiver Abschluß und kompatibler Abschluß (in geeigneter Reihenfolge!) auf das Gleichungssystem E als Ausgangsrelation. Widerspruchsfreiheit der syntaktischen Äquivalenz: E sei ein -Gleichungssystem und es gelte e1 E e2. Dann gilt für jede (,E)-Algebra A auch A |= e1 = e2 . Der Beweis kann leicht induktiv über eine der Verfahren zur Erzeugung der syntaktischen Äquvalenz geführt werden. Wesentliche Grundlage ist die obige Einsetzungsregel.

? Existieren freie Algebren in Alg,E ? Definition “semantische Äquivalenz“ Das S-sortige System von Äquivalenzrelationen E in T(X), das definiert ist durch e1 E e2 gdw. für alle (,E)-AlgebrenA gilt A |= e1 =e2 , heißt semantische Äquivalenz der Klasse Alg,E aller (,E)-Algebren. Aus der syntaktischen Äquivalenz folgt stets die semantische Äquivalenz: e1 E e2  e1 E e2 . ? Existieren freie Algebren in Alg,E ?

T(X) T(X)  E Zu Gruppe G = [G ;  , inv, e] gehören Gleichungen E inv(x  y) inv(x  y)  e e  inv(x  y) x  (inv(x)  inv(x  y)) inv(y)  inv(x) T(X) x  e x e  x y  (inv(y)  x) x  inv(x) inv(x)  x e inv(e) y  inv(y) z  e e  z z x  (inv(x)  z) (x  y)  e x  y e  (x  y) y  (inv(y)  (x  y)) Identifikation von Termen wegen E „Umformungen“ T(X)  E

E sei ein -Gleichungssystem über X. Dann wird gesetzt: Definition “Faktorisierung der Termalgebra“ E sei ein -Gleichungssystem über X. Dann wird gesetzt: T,E(X) =df T(X)  E . T,E(X) ist eine (,E)-Algebra. Vollständigkeit des Gleichungskalküls / 2. BIRKHOFF-Theorem: Die syntaktische Äquivalenz E fällt mit der semantischen Äquivalenz E zusammen. Beweis: e1 E e2, also speziell T,E(X) |= e1 = e2 .  b*(e1) = b*( e2) für alle T,E(X)-Belegungen b, auch für ' mit '(x)=[x]E. Hom. Forts. von ' ist die natürliche Abb.  = nat(E) Homomorphiesatz! Also (e1) =  (e2) bzw. [e1]E = [e2]E  e1 E e2 .

h von X genau ein Homomorphismus h# von T,E(X) in A , Fortsetzungssatz: Es sei E ein -Gleichungssystem über X, und A eine (,E)-Algebra. Dann existiert zu jeder A -Belegung h von X genau ein Homomorphismus h# von T,E(X) in A , für den h#([x]E) = h(x) für alle x  X gilt. Beweis: T,E(X) h# h* T(X) A  h X nat(E) Man überlege sich den variablenfreien Spezialfall T,E = T  E = T,E()