Information Retrieval

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Information Retrieval HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Wer befasst sich mit Information Retrieval? Konferenzen – Messen Zeitschriften Wie findet man Literatur? Kurze Geschichte des Information Retrieval Grundlagen: Relevanz – Pull / Push – konkreter vs. problemorientierter Informationsbedarf – Recall und Precision – Suche nach Datensätzen („Nadel-im-Heuhaufen“-Syndrom) – Berrypicking - informetrische Suchen – Informationsfilter – Informationsbarrieren – Typologie von Retrievalsystemen: Boolesche Systeme und natürlichsprachige Systeme – Weltregionen im Internet - invertierte Dateien HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme: Datenbankaufruf - feldspezifische Suche - Suche im Basic Index - Blättern im Wörterbuch - Fragmentierung - mengentheoretische Operatoren - Abstandsoperatoren - Häufigkeitsoperatoren - hierarchische Suche – datenbankübergreifende Suche - Umformulierung von Suchergebnissen zu Suchargumenten –Anzeigen von Suchergebnissen - Bestellen von Volltexten - Suchprofile / SDI – Menüführung vs. Befehlssprache Gewichtetes Retrieval: Intellektuelles Gewichten von Schlagworten – Gewichten durch „Cracken“ von Ketten beim syntaktischen Indexieren – Termähnlichkeiten – Themencluster – variierbarer Thesaurus HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Informationslinguistik: Erkennen von Worten – Stoppworte – Wortstammanalyse – Lemmatisierung - Phrasenerkennung – Homonyme – Synonyme – Pronomina-Analysen – Fehlertoleranz – SOUNDEX - Besonderheiten der deutschen Sprache – MILOS/KASCADE Textstatistik (Relevance Ranking I): Worthäufigkeiten – dokumentspezifische Wortgewichtung – Position im Dokument – inverse Dokumenthäufigkeit – FREESTYLE - Vektorraummodell – probabilistisches Modell – INQUERY – Anreichern von Suchargumenten - ALTAVISTA - Relevance Feedback HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Link-Topologie (Relevance Ranking II): Zitationsindexierung - Link-Analyse – Hubs und Authorities - PageRank – kontextspezifischer PageRank – Nutzungsanalyse - GOOGLE Automatische Indexierung mit Vorzugsbennungen: Indexierung mit Deskriptoren und Notationen – FACTIVA - ortsabhängiges Ranking (GIS / regionale Klassifikation) Automatische Indexierung mit freien Schlagworten: Schlagwortvergabe bei SMART – automatische Klassifikation –Northern Light Assoziative Suche / „More like this“: linguistische Variante – zitatenanalytische Variante HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Informationsextraktion: bereichsspezifisches Retrieval – Faktenextraktion aus Volltexten – Faktenextraktion aus Literaturdatenbanken CLIR (Cross-Language Information Retrieval): Sprachidentifikation – maschinelles Übersetzen – wörterbuchunabhängige Verfahren Sponsored Links („Einkaufen“ in Ausgabelisten): Ersteigern von Listenpositionen – AdWords (GOOGLE) - OVERTURE Informationsvisualisierung: Formulierung des Sucharguments – Ausgabe von Nicht-WWW-Dokumenten – Ausgabe von WWW-Dokumenten – KARTOO - Ausgabe informetrischer Ergebnisse HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Basisliteratur: Reginald Ferber: Information Retrieval. Suchmodelle und Data-Mining-Verfahren für Textsammlungen und das Web. – Heidelberg: dpunkt.verlag, 2003. William B. Frakes; Ricardo Baeza-Yates (Hrsg.): Information Retrieval. Data Structure & Algorithms. – Upper Saddle River, NJ: Prentice Hall, 1992. Eleonore Poetzsch: Information Retrieval. Einführung in Grundlagen und Methoden. – Potsdam: Verl. für Berlin-Brandenburg, 3. Aufl., 2002. Eleonore Poetzsch: Wirtschaftsinformation. Online – CD-ROM - Internet. – Potsdam: Verl. für Berlin-Brandenburg, 2001. Karen Sparck-Jones; Peter Willett (Hrsg.): Readings in Information Retrieval. – San Francisco: Morgan Kaufmann, 1997. Wolfgang G. Stock: Informationswirtschaft. Management externen Wissens. – München; Wien: Oldenbourg, 2000. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Wer befasst sich mit Information Retrieval? HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Linguistik Informatik Retrievalsoftware Kommerzielle Datenbanken und Hosts Suchmaschinen im Internet Informationswissenschaft HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Konferenzen ACM SIGIR Conference on Research and Development in Information Retrieval (seit 1977; Fokus: informatische, computerlinguistische und informationswissenschaftliche Grundlagen) – ACM: Association for Computing Machinery – SIGIR: Special Interest Group on Information Retrieval TREC (seit 1992; Fokus: Evaluation von Retrievalsystemen) – Text REtrieval Conference World Wide Web Conference (seit 1994; Fokus: Retrieval-systeme im Internet) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Messen (mit Tagungen) Online Information (London) National Online Meeting (USA) ComInfo / DGI-Online-Tagung (Frankfurt/M.) (Fokus: jeweils auf kommerzielle Datenbanken und Hosts) Verbände in Deutschland Fachgruppe Information Retrieval der Gesellschaft für Informatik Online-Benutzergruppe in der DGI (OLBG) – DGI: Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Zeitschriften: Journal of the American Society for Information Science and Technology (JASIST) Communications of the ACM Information Processing & Management Information Retrieval Journal of Documentation Spezialsuchmaschine: CiteSeer von NEC Research Institute (citeseer.com) C. Lee Giles; Kurt D. Bollacker; Steve Lawrence: CiteSeer: An Automatic Citation Indexing System. – In: Digital Libraries 98. – New York: ACM, 1998, 89-98. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Eine kurze Geschichte des Information Retrieval: Beginn der Forschungen: Anfang der 60er Jahre Experimente mit natürlichsprachigen Systemen: Gerard Salton (1927 – 1995) – Vektorraummodell, SMART Vorbereitungen kommerzieller Online-Systeme: Roger Kent Summit (geb. 1930) – DIALOG HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Eine kurze Geschichte des Information Retrieval: Theoriebildungen / erste Anwendungen: 70er Jahre Erstes Online-System: DIALOG 1972 Theoretische Grundlagen, Gewichtungsverfahren: Karen Sparck-Jones / Donna Harman / C.J. „Keith“ van Rijsbergen (geb. 1943) Probabilistisches Modell: Stephen E. Robertson van Rijsbergen Robertson Sparck-Jones HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Eine kurze Geschichte des Information Retrieval: Erfolg der Booleschen Online-Systeme in Praxis einsetzbare natürlichsprachige Systeme (nur moderat erfolgreich): 80er Jahre diverse Online-Hosts, auch in Deutschland: GENIOS, GBI u.a. natürlichsprachige Systeme: OKAPI, INQUERY; in Deutschland: AIR/PHYS: Gerhard Lustig, Norbert Fuhr, Gerhard Knorz Fuhr Knorz HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Information Retrieval Eine kurze Geschichte des Information Retrieval: Boom durch Word Wide Web: 90er Jahre großangelegte Retrievaltests: TREC (Donna Harman) natürlichsprachige Oberflächen auch bei Online-Hosts: Freestyle, WIN Retrievaltechniken für‘s Web: Technologieführer bei „klassisch“ orientierten Systemen: AltaVista (Louis Monier) Technologieführer bei Systemen unter Nutzung der Web-Topologie: Google (Lawrence „Larry“ Page; Sergey Brin; Monika R. Henzinger) Monier Brin (li.) Page Henzinger HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Dokumen-tations-einheiten Treffer DBE Dok. Bezugs-einheiten Infor-mations-bedarf Frage Vergleich der Begriffe Information Retrieval Information Indexing HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Relevanz - Pertinenz Relevanz: Wann ist ein Dokument für ein Suchargument relevant? (1) wenn es objektiv zur Vorbereitung einer Entscheidung dient (2) wenn es objektiv eine Wissenslücke schließt (3) wenn es objektiv eine Frühwarnfunktion erfüllt Pertinenz: Wann ist ein Dokument für einen Nutzer pertinent? (1) wenn es subjektiv zur Vorbereitung der Entscheidung eines Nutzers dient (2) wenn es subjektiv eine Wissenslücke des Nutzers schließt (3) wenn es subjektiv eine Frühwarnfunktion für den Nutzer erfüllt HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Relevanz - Pertinenz Ziele des Information Retrieval: Gewinnung relevanter / pertinenter Dokumente, die objektives Wissen enthalten Umwandlung des gefundenen objektiven Wissens in subjektives Wissen beim Nutzer (was auch heißt: der Nutzer muss die Fähigkeit haben, das entsprechende Wissen zu verstehen) Ableitung von Handlungen – aus dem gefundenen Wissen auf der Basis der eigenen Vorkenntnisse neues, handlungsrelevantes Wissen zu kreieren HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Relevanz - Pertinenz Voraussetzungen für erfolgreiches Retrieval: das richtige Wissen zum richtigen Zeitpunkt („just in time“) am richtigen Ort im richtigen Umfang in der richtigen Form mit der richtigen Qualität, wobei „richtig“ heißt: (1) Wissen, Zeitpunkt usw. haben (objektiv betrachtet) Relevanz (2) Wissen, Zeitpunkt usw. werden vom Nutzer (subjektiv betrachtet) als passend eingeschätzt: haben Pertinenz HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Retrieval: Pull und Push Pull-Service: zur Befriedigung von ad-hoc auftretendem Informationsbedarf sucht ein Nutzer aktiv in Informationssystemen nach Wissen Push-Service: zur Befriedigung eines (über einen gewissen Zeitraum) andauernden Informationsbedarf wird ein Nutzer vom Informationssystem mit jeweils aktuellem, neuem Wissen versorgt. Push-Services sorgen für current awareness Arbeitsschritt 1: Festlegen eines Informationsprofils (führt Nutzer durch) Arbeitsschritt 2: Periodische Lieferung von Wissen (führt Informationssystem automatisch durch) – „SDI“ (selective dissemination of information) oder „Alert“ HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Pull-Service freier Zugang Pass-wörter Benutzer-sichten allgemeine Infor-mationen exklusive Infor-mationen zielgruppen-spezifische Informationen Push-Service (a) E-Mail-Verteiler (b) personalisiert auf Homepage HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval erhalten durch Push-Service t1 bekannte Informationen gedeckter Informationsbedarf erhalten durch Pull-Service unbekannte Informationen ungedeckter Informationsbedarf Themenbearbeitungszeit R.Schönfelder: Inhaltliche und methodische Probleme einer rationellen Informationsplanung in Forschung und Entwicklung. – In: Informatik 22 (1975) 6, 49-52. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Frage- und Antworttypen Konkreter Informationsbedarf (Faktenfrage) Welchen Umsatz hatte Unternehmen X im Dezember 1998 in der Region Z? Wo liegt der Schmelzpunkt von Kupfer? Wie schloß der Dollarkurs letzten Freitag an der Frankfurter Börse? Wann hat mein Geschäftspartner X Geburtstag? Problemorientierter Informationsbedarf (Literatur) Welche Methoden der fuzzy logic lassen sich beim Data Mining einsetzen? Wie hängen Marketing und Qualitätsmanagement zusammen? Wie bewerten Analysten das Unternehmen X? Wie beschreiben Marktforscher das Konsumklima für ausländischen Wein in Ungarn? Valery I. Frants; Jacob Shapiro; Vladimir G. Voiskunskii: Automated Information Retrieval. – San Diego [u.a.]: Academic Press, 1997. - Kap. 2.3: The information need, 34-40. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Problemorientierter Informationsbedarf 1. Thematische Grenzen sind nicht exakt. 2. Die Suchfrageformulie-rung läßt terminologische Varianten zu. 3. Es müssen diverse Doku-mente aus unterschiedlichen Quellen beschafft werden. 4. Mit der Übermittlung der Literaturinformation wird ggf. das Informationsproblem modifiziert oder ein neuer Bedarf entdeckt. Konkreter Informationsbedarf 1. Thematische Grenzen sind klar angesteckt. 2. Die Suchfrageformulie-rung ist durch exakte Terme ausdrückbar. 3. Eine Faktenfrage reicht aus, um den Bedarf zu decken. 4. Mit der Übermittlung der Fakteninformation ist das Informationsproblem erledigt. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Aspekte der Relevanz: Haben wir alle Datensätze gefunden, die handlungs-relevantes Wissen beinhalten? (Vollständigkeit; Recall) Recall = a / a + c Haben wir nur solche Datensätze gefunden? (Genauigkeit, Precision) Precision = a / a + b a =: gefundene relevante Treffer b =: nichtrelevante Datensätze, die in der Treffermenge enthalten sind (Ballast) c =: relevante Datensätze in der Datenbank, die nicht gefunden wurden HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Recall und Precision beim konkreten Informationsbedarf Recall = 1 Precision = 1 Recall und Precision beim problemorientierten Informationsbedarf inverse Relation zwischen Recall und Precision bei Erhöhung des Recall: Absinken der Precision bei Erhöhung der Precision: Absinken des Recall empirischer Schätzwert: Recall + Precision = 1 Achtung Problem: dies ist ein theoretisches Modell; genaue Messergebnisse sind unmöglich, da der Wert c in großen Datenbanken prinzipiell unbekannt ist. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval 100 Der “heilige Gral” der Rechercheure R e c a l Zugewinn durch elaborierte „durchschnittliches“ Information Retrieval Suche 100 P r e c i s i o n Ross Evans: Beyond Boolean: Relevance ranking, natural language and the New Search Paradigm. – In: Proceedings of the Fifteenth National Online Meeting. – Medford: Learned Information, 1994, 121-128. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Suchansätze (1) Suche nach Datensätzen (oder Teilen davon) „Nadel-im-Heuhaufen-Syndrom“ Strategie beim problemorientierten Informationsbedarf: Berrypicking Marcia J. Bates: The design of browsing and berrypicking techniques for the online search interface. – In: Online Review 13 (1989), 407-424. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Suchansätze (2) informetrische Suche Charakterisierung ganzer „Heuhaufen“, d.h. von Treffermengen Faktenextraktion aus Datenbanken. Generierung von neuartigen Informationen durch das Retrieval Rangordnungen Zeitreihen semantische Netze Informationsflussgraphen Hinweis: informetrische Suchen werden in der Vorlesung „Empirische Informationswissenschaft“ behandelt. Wolfgang G. Stock: Wirtschaftsinformationen aus informetrischen Online-Recherchen. – In: Nachrichten für Dokumentation 43 (1992), 301-315. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Informationsfilterung (erwünschte Einschränkung auf relevante / pertinente Dokumente) durch Strukturierung der Dokumente durch Indexieren (Informationsfilter i.e.S.) Thesaurus Klassifikation Textwortmethode Zitationsindexierung usw. durch Informationsverdichtung Abstracts Ontologien Topic Maps HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Informationsbarrieren (unerwünschte Einschränkung auf Teilmengen der relevanten / pertinenten Dokumente) politisch-ideologische Barriere Eigentumsbarriere Gesetzesbarriere Zeitbarriere Effektivitätsbarriere Finanzierungsbarriere Terminologiebarriere Fremdsprachenbarriere Zugangsbarriere Barrieren durch Mängel beim Information Retrieval Bewusstheitsbarriere Resonanzbarriere Heinz Engelbert: Der Informationsbedarf in der Wissenschaft. – Leipzig: Bibliographisches Institut, 1976. – Kap. 4: Informationsbarrieren, 59-72. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Informationsbarrieren Wolfgang G. Stock: Informationswissenschaft und –praxis in der Deutschen Demokratischen Republik. – Frankfurt: IDD Verl. Werner Flach, 1986, S. 64. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typologie von Retrievalsystemen (1) Boolesche Systeme George Boole (1815 – 1864), englischer Mathematiker und Logiker („Boolesche Algebra“) Boolesche Systeme erfordern die Übersetzung einer Anfrage in eine formale Sprache. Country AND Western ANDNOT „Garth Brooks“ HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typologie von Retrievalsystemen (2) Natürlichsprachige Systeme Natürlichsprachige Systeme erwarten Anfragen in gewöhnlicher Sprache (mittels ganzer Sätze, einzelner Terme oder auch ganzer Musterdokumente). Beispiele: kommerzielle Content-Aggregatoren mit natürlichsprachiger Suche: WIN (Westlaw), Target (DIALOG), Freestyle (Lexis-Nexis); Content-Aggregatoren mit natürlichsprachiger automatischer Indexierung: FACTIVA, Dialog Profound, Dialog NewsEdge; alle Suchmaschinen im WWW Komponenten: a) Informationslinguistik (Abgleich Suchargument – Dokumente) b) Informationsstatistik (Relevance Ranking) c) nicht immer: Ordnungssysteme (terminologische Kontrolle) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typologie von Retrievalsystemen (3) Kombinierte Systeme Boolesches und natürlichsprachiges Retrieval in Kombination (a) zuerst Boolesches Retrieval, danach in Treffermenge Relevance Ranking Beispiele: diverse Content-Aggregatoren, AltaVista (b) zuerst Informationslinguistik, danach in Treffermenge Feinrecherche mittels Boolescher Operatoren Beispiel: Lexis-Nexis HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet: Die „Oberfläche“ digitale Dokumente im Web (prinzipiell) auffindbar durch Suchwerkzeuge Dokumente sind u.U. unerwünschter Ballast („Spam“) Suchwerkzeuge / Typen: Suchmaschinen Webkataloge Meta-Suchmaschinen Portale HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Suchmaschinen (Search Engines) Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock: Informationslinguistik und -statistik: AltaVista, FAST und Northern Light. – In: Password Nr. 1 (2001), 16-24. - Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock: Relevance Ranking nach „Popularität“ von Webseiten: Google. – In: Password Nr. 2 (2001), 20-27. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Suchmaschinen (Search Engines) Gegenstand: Dokumente im Internet (WWW, Newsgroups), gerichtet auf einzelne Webseiten automatisches Einsammeln der Dokumente mittels Crawler automatisches Aktualisieren der Datenbasis Kopieren der Dokumente (oder von Teilen) in die eigene Datenbank automatisches Indexieren der kopierten Dokumente eher große Datenbasis (mehrere Mrd. Dokumente) Suchsystem mit natürlichsprachiger Eingabe und mit Profi-Oberfläche HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Webkataloge (Web-Directories) Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock: Klassifikation und terminologi- sche Kontrolle: Yahoo!, Open Directory und Oingo im Vergleich. – In: Password Nr. 12 (2000), 26-33. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Webkataloge (Web-Directories) Gegenstand: Dokumente im WWW (z.T. zusätzlich exklusive Dokumente, z.B. News), gerichtet vor allem auf Einstiegs-seiten in Websites intellektuelle Auswahl intellektuelles Indexieren (i.d.R. Klassifikation) Datenbasis: „Titel“ der Dokumente (vom Webkatalog oder vom Anmeldenden vergeben) und URL eher kleine Datenbasis (einige Mio. Dokumente) unregelmäßiges Update Suchsysteme mit Klassifikationshierarchien und natürlichsprachiger Suche (über die Klassenbezeichnungen und die Dokumenten“titel“) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Meta-Suchmaschinen HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Meta-Suchmaschinen keine Datenbasis; greifen auf die Datenbasen anderer Suchwerkzeuge zurück („Schmarotzer“) a) Metasuchmaschinen ohne eigenen informationellen Mehrwert (außer der Abfrage diverser Suchwerkzeuge und ggf. Dublettenelimination) b) Metasuchmaschinen mit Angebot von Dokumentationssprachen (z.B. Thesaurus) c) mit Bearbeitung eingesammelter Dokumente HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Portal einheitlicher Einstiegspunkt in das WWW (allgemein: „horizontales Portal“; fachspezifisch: „vertikales“ Portal) Simplizität Bereitstellung von Suchwerkzeugen (Suchmaschine und Katalog) allgemein interessierende bzw. fachspezifische (möglichst) exklusive Inhalte (News, Aktienkurse) Zusatzfunktionalitäten (Tools mit benutzerspezifischem Gebrauchswert, z.B. Übersetzungsprogramme, Kalender, Adressbuch) Personalisierung (Verwalten von Informationsprofilen – „MyXXX“) Kommunikation (E-Mail-Accounts, themenspezifische Chatrooms, Platz für benutzereigene Homepage o.ä.) Hermann Rösch: Internetportal, Unternehmensportal, Wissenschaftsportal. – In: Gerhard Knorz; Rainer Kuhlen (Hrsg.): Informationskompetenz – Basiskompetenz in der Informationsgesellschaft. – Konstanz: UVK, 2000, 245-264. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet: Das „Deep Web“ (oder „Invisible Web“) digitale Dokumente, die nicht direkt im Web liegen, aber via Web erreichbar sind derzeit nicht auffindbar durch Suchwerkzeuge Dokumente sind (meist) qualitätsgeprüft Terminologie: „invisible Web“ – Sherman & Price „Deep Web“ – Bergman (Schätzung: Deep Web ist 500mal größer als das Oberflächenweb – wahrscheinlich stark überschätzt) Typen: Kostenfreie singuläre Datenbanken Kommerzielle Informationsanbieter Selbstvermarkter Content-Aggregatoren (Online-Hosts) Chris Sherman; Gary Price: The Invisible Web. – Medford: Information Today, 2001. Michael K. Bergman: The Deep Web: Surfacing Hidden Value. – In: The Journal of Electronic Publishing 7 (2001) Iss.1 HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval (Kostenfreie) Singuläre Datenbanken im Web thematisch orientierte Datenbanken (i.d.R.) aufgebaut von öffentlichen Einrichtungen (durch öffentliche Mittel bereits finanziert) mehrere tausend Datenbanken via Web erreichbar HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval (Kommerzielle) Singuläre Datenbanken im Web – „Selbstvermarkter“ thematisch orientierte Datenbanken (i.d.R.) aufgebaut von Privatunternehmen mit dem Zweck der Erzielung von Gewinnen teilweise auch zusätzlich bei Content-Aggregatoren aufgelegt Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock: Professionelle Informationen über deutsche Unternehmen im Internet. – In: Password Nr. 11 (2001), 26-33, und Nr. 12 (2001), 18-25. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Content-Aggregatoren Wirtschaft Bündelung wirtschaftsrelevanter Datenbasen unter einer Oberfläche Wirtschaftsnachrichten, Firmeninformationen, Wirtschaftswissenschaft, Marktdaten usw. Mechtild Stock: GBI – the contentmachine. Wirtschaftsinformationen für Hochschulen, Unternehmen und Internet- Surfer. – In: Password Nr. 2 (2003), 8-17; Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock : Dialog / DataStar. One-Stop- Shops internationaler Fachinformationen. – In: Password Nr. 4 (2003), 22-29. - Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock : Dialog Profound / NewsEdge: Dialogs Spezialmärkte für Marktforschung und News. – In: Password Nr. 5 (2003). HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Content-Aggregatoren News Bündelung von Nachrichten-Datenbasen unter einer Oberfläche (real-time)-Informationen von Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Zeitschriften Mechtild Stock: Factiva.com. Neuigkeiten auf der Spur. – In: Password Nr. 5 (2002), 31-40. - Mechtild Stock; Wolfgang G. Stock: Von Factiva.com zu Factiva Fusion. Globalität und Einheitlichkeit mit Integrationslösungen. – In: Password Nr. 3 (2003), 19-28. – Mechtild Stock: ASV Infopool. Boulevard online. – In: Password Nr. 10 (2002), 22-27. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Content-Aggregatoren WTM (Wissenschaft – Technik – Medizin) Bündelung von Wissenschaftsdatenbasen unter einer Oberfläche disziplinspezifische bibliographische Datenbasen, Volltexte von Wissenschaftszeitschriften, Zitationsdatenbanken Wolfgang G. Stock: Web of Science. Ein Netz wissenschaftlicher Informationen – gesponnen aus Fußnoten. – In: Password Nr. 7+8 (1999), 21-25. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Content-Aggregatoren Recht Bündelung von juristischen Datenbasen unter einer Oberfläche Urteile, Volltexte juristischer Zeitschriften, bibliographische Datenbanken HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet Grenzüberschreitungen Hybrid-Suchmaschine (Content-Aggregator und WWW-Suchmaschine) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet / Grenzüberschreitungen Querweltein-Ergänzungen Suchmaschinen mit Links ins Deep Web. Beispiel: AltaVista (Oberflächenweb) – Wer liefert was? (Deep Web) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet / Grenzüberschreitungen Querweltein-Ergänzungen Deep Web-Datenbank mit Links ins Oberflächenweb Beispiel: HWWA-Wirtschaftsdatenbank HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet / Überblick Wolfgang G. Stock: Weltregionen des Internet: Digitale Informationen im WWW und via WWW. – In: Password Nr. 2 (2003), 26-28. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Weltregionen des Internet und die Welt gedruckter Dokumente ... wenn die benötigten Dokumente nur in Printausgaben vorliegen: Nutzung von Document Delivery Services HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: Wirtschafts-information Beispiel: Firmendossier (Creditreform Online) - 1 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Firmendossier (Creditreform Online) - 2 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Firmendossier (Creditreform Online) - 3 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Firmendossier (Creditreform Online) - 4 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: News Beispiel: Zeitungsartikel bei Factiva - 1 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Zeitungsartikel bei Factiva - 2 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: WTM (1) Beispiel: Bibliographischer Nachweis / MEDLINE bei DIMDI HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: WTM (2) Beispiel: Patentnachweis Derwent bei DIALOG - 1 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Patentnachweis Derwent bei DIALOG - 2 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: Rechts-information Beispiel: Grundsatzurteil (Juris) - 1 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Beispiel: Grundsatzurteil (Juris) - 2 - HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Typische Dokumente: WWW HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Dateien Dokumentenspeicher (sequentielle Aufnahme aller Daten eines Dokumentes) – Zuordnung einer eindeutigen Dok.-Nr. Invertierte Dateien: feldspezifische (i.d.R. alphabetische) Listen aller Einträge eines Feldes aller Dokumente – unter Zuordnung der Dok.-Nr. und weiterer Angaben Basic Index: Invertierte Datei über bestimmte Felder (je nach System alle Felder oder Auswahl) Wortindex: jedes einzelne Wort ist Indexeintrag Phrasenindex: zusammengehörige Phrasen bilden einen Indexeintrag HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Invertierte Dateien. Jeder Eintrag enthält: eigene Adresse im Speicher Dokumentnummer(n) bzw. deren Adresse(n) Häufigkeit in Gesamtdatenbank Anzahl der Dokumente, in denen der Eintrag (min. einmal) vorkommt Gesamtanzahl des Vorkommens in der Datenbank Position(en) im Dokument Wortnummer(n) Vorkommen in Satz/Sätzen Nummer(n) X, X‘, ... Vorkommen in Absatz/Absätzen Nummer(n) Y, Y‘, ... beim Einsatz syntaktischen Indexierens: Vorkommen in Themenkette(n) T, T‘, ... ggf.: Kennzeichen auf Position (z.B. Größe des Druckerfonts) ggf.: Gewichtungswert ggf. jeder Eintrag zweimal: normale Buchstabenfolge und zusätzlich rückläufig HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Invertierte Dateien. Beispiel (Textbody) Eintrag: Unternehmen / nemhenretnU Dok.-Nr. 2, 23, 45, 56 # Dok. 4 # insg. 7 Wort-Nr. (2: 4, 28), (23: 99), (45: 13, 17, 55), (56: 432) Satz-Nr. (2: 1, 3), (23: 15), (45: 9, 9, 15), (56: 58) Absatz-Nr. (2: 1, 1), (23: 1), (45: 1, 2), (56: 4) Font (2.4: 28), (2.28: 10), (23.99: 12), (45.13: 72), (45.17: 12), (45.55: 12), (56.432: 20) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Invertierte Dateien. Beispiel (Deskriptorfeld) Eintrag: Just in Time-Logistik / kitsigoL-emiT ni tsuJ Dok.-Nr. 44, 1204 # Dok. 2 # insg. 8 Kette-Nr. (44: 1, 3, 10), (1204: 1-5) Gewichtung (44: 33), (1204: 100) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Wie kommen die Datenbanken zu ihren Dokumenten? (1) intellektuelle Auswahl nach Kriterien der Dokumentationswürdigkeit (2) automatisches Einsammeln durch Crawler (Spider, Robots) Verfolgen der Links in bereits gesammelten Dokumenten Beachtung von Robot Exclusion Standards HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Grundlagen des Information Retrieval Crawler. Beispiel: Scooter von AltaVista Louis M. Monier: System for adding a new entry to a web page table upon receiving a web page including a link to another web page not having a corresponding entry in the web page table. – Patent Nr. US 6.032.196. – Assignee: Digital Equipment Corp. – Priorität: 28. August 1998; erteilt: 29. Februar 2000. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Einsatz boolescher Systeme bei: bibliographischen Datenbanken Volltextdatenbanken Faktendatenbanken z.T. bei Suchmaschinen im WWW Varianten: befehlsorientiert (für Information Professionals) menügeführt (für Laien) Wolfgang G. Stock: Informationswirtschaft. – München; Wien: Oldenbourg. 2000. - Kap. 4: Retrieval von elektronischen Informationen: Techniken und Strategien, 90-118. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Menügeführtes Boolesches Retrievalsystem Beispiel: Profound HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Befehls- orientiertes Boolesches Retrievalsystem Beispiel: DialogWeb HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Arbeiten mit booleschen Retrievalsystemen Suchen nach den bestpassenden Datenbanken (Nadel-im-Heuhaufen-Syndrom – Phase 1) Derzeit existieren mehrere zehntausend fachspezifische Datenbanken. (Hinweis: recht vollständig ist der Datenbankführer von GALE) Suchen nach den bestpassenden Dokumenten (Nadel-im-Heuhaufen-Syndrom – Phase 2) Derzeit existieren (außerhalb des WWW) mehrere zehnmilliarden Dokumente. Ausgeben der gefundenen Dokumente Initiierung eines Pushdienstes HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Suchen nach bestpassenden Datenbanken (Nadel-im-Heuhaufen-Syndrom – Phase 1) „Bluesheets“: Detaillierte Datenbankbeschreibungen HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Datenbankindex: Suchen der bestpassenden Datenbanken (befehlsorientierte Variante) Öffnen der Indexdatenbank (bei DIALOG: b 411) Einschränken auf thematischen Bereich / SET FILES (sf papersmj, 47, not 703) Suchargument eingeben / SELECT (s XXX) ggf. Suchargument speichern / SAVE TEMP (save temp Name) Rangordnung der Datenbanken nach Treffern zum Suchargument / RANK FILES (rf) Aussuchen der Datenbanken; Aufrufen entweder mit File-Name oder mit Ausgabenummer (N1, N2, ...) / BEGIN (b N1-N9) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Datenbankindex: Beispiel DIALOG (1) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Datenbankindex: Beispiel DIALOG (2) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Datenbankindex: Suchen der bestpassenden Datenbanken (menügeführte Variante) Beispiel: GBI (CROSS) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Suchen nach bestpassenden Dokumenten (Nadel-im-Heuhaufen-Syndrom – Phase 2) Zugang zu Datenbanken Öffnen einer Datenbank / BEGIN 3 Öffnen von Segmenten einer Datenbank (etwa: nur die letzten zwei Jahrgänge) / BEGIN 3 CURRENT 2 Öffnen mehrerer (gleich strukturierter) Datenbanken gleichzeitig / Einzelauswahl / BEGIN 3, 45, 47 Öffnen mehrerer Datenbanken eines vordefinierten Datenbankclusters / BEGIN PAPERS HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Feldspezifische Suche alphanumerische Felder (wie AU, CT, TI, ...) / SELECT S AU=Marx, Karl (bei Phrasenindex) S AU=Marx AND AU=Karl (bei Wortindex) numerische Felder (wie YR, UM, PL, ...) / algebraische Operatoren (gleich, größer, kleiner) YR=2003; YR>1999; YR<1999 Basic Index / Suchen ohne Feldkürzel S Marx Blättern im Wörterbuch Einstieg in die invertierten Dateien / EXPAND E AU=Marx Anzeige der (alphabetischen) Umgebung mit lfd. Nr. (etwa: T3 Marx, Karl) Übernahme der lfd. Nr. / S T3 HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Schreibvarianten (Beispiele: Lexis-Nexis) ohne weitere Befehle: je nach System: nicht zeichensensitiv, automatische Pluralbildung, automatische Weiterleitung zum Deskriptor nur Großbuchstaben suchen: ALLCAPS ALLCAPS aids (findet AIDS) nur Kleinbuchstaben suchen: NOCAPS NOCAPS aid (findet aid) erster Buchstabe groß: CAPS CAPS aid (findet Aid) nur Pluralform suchen: PLURAL PLURAL job (findet jobs) nur Singularform suchen: SINGULAR SINGULAR job (findet job) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Fragmentierung (Truncation) Links-, Mitte-, Rechtsfragmentierung offene Fragmentierung (beliebig viele Zeichen werden ersetzt) / $ Unternehm$ findet Unternehmen, Unternehmung, Unternehmensgeschichtsschreibungstheorie, ... $unternehmen findet Bauunternehmen, Chemieunternehmen, Stahlunternehmen begrenzte Fragmentierung (genau ein Zeichen wird ersetzt) / * Unternehm*** findet Unternehmen, Unternehmung, aber nicht längere Terme Ma*er findet Maier, Mayer, Majer (aber auch Maler) Je nach System müssen n Zeichen (oft: 3 oder 5) vor oder nach dem Jokerzeichen vorhanden sein Achtung bei großzügiger Fragmentierung: $affe$ HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Schnittmenge A UND B 1. Invertierter Index: Suche nach A nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 1“. 2. Invertierter Index: Suche nach B nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 2“. 3. Bestimme Schnittmenge aus „Menge1“ und „Menge 2“. Entstehende Menge sei „Menge 3“. 4. Folge den Verweisen aus „Menge 3“ zu den Dokumenten, kopiere diese zur Ausgabe! Gerard Salton; Michael McGill: Information Retrieval – Grundlegendes für Informationswissenschaftler. – Hamburg [u.a.]: McGraw-Hill, 1983. – Kap.2: Invertierte Dateisysteme, 27-55. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Vereinigungsmenge A ODER B 1. Invertierter Index: Suche nach A nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 1“. 2. Invertierter Index: Suche nach B nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 2“. 3. Bestimme Vereinigungsmenge aus „Menge1“ und „Menge 2“. Entstehende Menge sei „Menge 3“. 4. Folge den Verweisen aus „Menge 3“ zu den Dokumenten, kopiere diese zur Ausgabe! HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Exklusionsmenge A UND NICHT B 1. Invertierter Index: Suche nach A nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 1“. 2. Invertierter Index: Suche nach B nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 2“. 3. Lösche sämtliche Elemente aus „Menge 1“, die auch Elemente aus „Menge 2“ sind! 4. Folge den Verweisen aus der verbleibenden „Menge 1“ zu den Dokumenten, kopiere diese zur Ausgabe! HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Ausschließende Exklusionsmenge A XOR B 1. Invertierter Index: Suche nach A nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 1“. 2. Invertierter Index: Suche nach B nebst Dok.-Nr. Die Menge der Dok.-Nummern sei „Menge 2“. 3. Bestimme Vereinigungsmenge aus „Menge1“ und „Menge 2“. Entstehende Menge sei „Menge 3“. 4. Bestimme Schnittmenge aus „Menge1“ und „Menge 2“. Entstehende Menge sei „Menge 4“. 5. Lösche alle Elemente aus „Menge 3“, die auch Element von „Menge 4“ sind! 6. Folge den Verweisen aus der verbleibenden „Menge 3“ zu den Dokumenten, kopiere diese zur Ausgabe! HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Boolesche Funktoren in aussagenlogischer Deutung A B A UND B A ODER B A UND NICHT B A XOR B w w w w f f w f f w w w f w f w f w f f f f f f Konjunktion Disjunktion Postsektion Kontravalenz „beides“ „mindestens eines“ „das eine „entweder das eine oder ohne das andere“ das andere“ I.M.Bochenski; Albert Menne: Grundriß der Logistik. – Paderborn: Schöningh, 1973, 27-35. HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Abstandsoperatoren (Verschärfung des Booleschen UND) (1) direkte Nachbarschaft: Phrasen: „Miranda Otto“ benachbarte Worte in Reihenfolge: Miranda ADJ Otto findet Miranda Otto benachbarte Worte ohne Beachtung der Reihenfolge: Miranda (N) Otto findet Miranda Otto und Otto, Miranda (2) numerische Abstandsoperatoren: Suche nach Worten im Abstand von n Worten (n frei wählbar): Miranda (N) Otto W/25 Eowyn findet alle Texte, in denen die Namen im Abstand von max. 25 Worten vorkommen mehrfache Anwendung von W/n findet (bei geschickt gewähltem n) hochrelevante Texte: Auenland W/25 Auenland W/25 Auenland Suche nach Worten im Abstand von n Worten (n fest, i.d.R. 10): Eowyn NEAR Aragorn findet Texte, in denen die Namen im Abstand von max. 10 Worten vorkommen HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Abstandsoperatoren (Verschärfung des Booleschen UND) (3) grammatische Nachbarschaft: (nicht) im gleichen Satz (auch bei thematischen Ketten des syntaktischen Indexierens) A UND.S B A NICHT.S B (nicht) im gleichen Absatz A UND.P B A NICHT.P B (nicht) im gleichen Feld A UND.F B A NICHT.F B Satzanfang: #A (A steht am Satzanfang) Häufigkeitsoperator (Angabe der Minimalhäufigkeit) ATLEAST 20 (A): A muss min. 20mal vorkommen HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Hierarchische Suche Marketing Dienstleister UND UB1 UB2 UB3 UB1 UB2 UB3 Werbung Consultant HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Hierarchische Suche bei Klassifikationen durch Rechtsfragmentierung DDC=382 findet alles zur Klasse 382 DDC=382* findet alles zu 382 und zu den Unterbegriffen der nächsten Hierarchieebene DDC=382** findet alles zu 382 und zu den Unter-begriffen der nächsten zwei Hierarchieebenen DDC=382$ findet alles zu 382 nebst allen Unterbegriffen bei Thesauri DOWN-Operator (findet alles zum Deskriptor nebst aller Unterbegriffe) DE DOWN Hepatitis findet alles zu Hepatitis und zu allen Unterbegriffen (bis zu den Bottomterms) im unterlegten Thesaurus NÄCHSTE EBENE (findet alles zum Deskriptor sowie zu den Unterbegriffen der nächsten Hierarchieebene) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Hierarchische Suche Beispiel: GBI HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Klammersetzung / Bindungsstärke der Operatoren je nach System binden die Operatoren jeweils stärker als andere; Beispiel: UND stärker ODER Umgehen der Bindungsstärke durch Klammern; die Systeme arbeiten die Klammern von innen nach außen ab Gesucht: Artikel von Ernst Meier (oder Maier?) aus den Jahren 1998 und 1999 über Mineralwasser sowie Soft Drinks: AU=M*ier, Ernst UND (YR=1998 ODER YR=1999) UND (DE=Mineralwasser ODER DE=Soft Drinks) Gesucht: Unternehmen im Postleitzahlbereich Köln, die Anwendersoftware anbieten und die entweder mehr als 30 Mitarbeiter oder mehr als 20 Mio. EURO Jahresumsatz haben. Wir wollen dabei nichts mit Unternehmen zu tun haben, die Software für militärische Zwecke erstellen. (PL=5$ UND PC=7372002 UND (MI>30 ODER UM>20)) UND NICHT PC=7372003 HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Datenbankübergreifende Suche Dubletten können vorkommen und sollten gelöscht werden Aufruf der Datenbanken in der Reihenfolge ihrer Qualität (damit die besten Datensätze erhalten bleiben) nach Abschluss der Suche: Identifizieren der Dubletten / IDENTIFY DUPLICATES Löschen der Dubletten / REMOVE DUPLICATES ggf. Aufsplitten der Ergebnisse in die einzelnen Daten- banken Beispiel: DataStar HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Umformulierung von Suchergebnissen zu Suchargumenten (MAPPING) Suchschritt 1: Suche nach Argumenten für (den eigentlich erwünschten) Suchschritt 2 Interesse besteht nur an den gefundenen Inhalten gewisser Felder; Zwischenspeichern / MAP (ggf. Feldkürzel verändern) Suchschritt 2: ggf. Aufruf einer neuen Datenbank, Ausführen des gespeicherten Sucharguments Beispiel: Suche nach Literatur zu „Aspirin“ – chemische Bezeichnungen unbekannt: (1) Aufruf einer Synonymdatenbank für chemische Bezeichnungen; Suche nach Aspirin; MAP RN (RN: Feld mit den Bezeichnungen) Suchergebnis wird zwischengespeichert – (2) Aufruf einer Chemie-Literaturdatenbank; Auslösen des Zwischenspeichers EXECUTE STEPS HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Ausgeben der gefundenen Dokumente Anzeigen / TYPE [Suchschritt]/[Format]/[Dokumente] TYPE S3/5/1-5,9 bisherige Suchgeschichte / DISPLAY SET Sortieren / SORT [Suchschritt]/[Dokumente]/[Feld(er)]/ [Sortierrichtung] / SORT S3/all/yr,au/d Bilden einer Rangordnung nach Feldinhalten / RANK Bestellen von Volltexten (die nicht direkt im PDF-Format vorliegen) / ORDER HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Einrichten eines Pushdienstes Suchargument ist vorhanden; Treffermenge zufriedenstellend Name des Suchprofils definieren Periodizität festlegen Lieferanschrift eingeben hier: E-Mail (GBI) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Einrichten eines Pushdienstes auf Homepage ausliefern (Beispiel: Factiva) HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval

Funktionalität Boolescher Retrievalsysteme Auslieferung des Pushdienstes auf Homepage HHU Düsseldorf, SS 2003 Information Retrieval