Empfehlungen an Pastoren und Seelsorger

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Hinweis: Die kompletten Unterlagen zur Teamschulung sind im Buch „Wie starte ich einen Alphalive Kurs“ dokumentiert. Erhältlich in unserem Webshop alphalive.ch.
Advertisements

Orientierung für die ersten Schritte
Psychiatrie und Seelsorge - eine Einführung
Religiöser Wahn – wie können wir ihn verstehen?
Schizophrenie und Seelsorge
I. Das geschaffene Leben aus Gott
Das Gebet über Kranken Jakobus 5,13-16.
Wie die Bibel mein Leben gelingen lässt
Gebet - das Kennzeichen eines Christen
Der Heilige Geist will bewegen
Wie man Gott kennen lernen kann Wie man mit Gott leben kann.
Advent: Ordne dein Leben!
Leitverse: 1.Johannes 1,1-4 Römer 1,16+17 Apostelgeschichte 1,8
Kein hoffnungsloser Fall!
Wie werde ich mit dem Heiligen Geist erfüllt?
Was kann mir Gewissheit im Glauben geben?
Weißt du wo der Himmel ist?
Transkulturalität Transkulturalität bezeichnet Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Kulturen. Der Begriff drückt aus 1.) Es gibt Unterschiede zwischen.
Liebe in der Gemeinde Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran wird die Welt.
Dissoziation: Definition
HERZLICH WILLKOMMEN zum Elternimpuls ‚Verzellsch mer e Gschicht?‘
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
© Vöslauer 2010 Teamgeist im Hause Vöslauer. © Vöslauer 2010 Teamgeist bringt Mehrwert Wir glauben an die Stärke von Teams, deren Mitglieder sich gegenseitig.
Geist, Seele, Leib Wer regiert in uns?
Manchmal aufgeschrieben von Margitta /1 popcorn-fun.de.
Herzlich willkommen im Heim!
Älteste und Leiter in der Gemeinde
Psalm 23 Der Herr ist mein Hirte!.
Entwicklung zur Reife 1. Johannes 2,12-17.
„Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“
Was kann mir Gewissheit im Glauben geben?
Die Berufung der Gemeinde Teil 2
Die dramatische Geschichte einer einzigartigen Rettung
Entfalte dein Potenzial!
Gemeinschaft.
TRANSFORUM Berlin 2010 Von der Freude der Stadt zu dienen Gesellschaftliche Umbrüche als Chance für christliches Engagement.
Gehört Mein Ohr an Gottes Herz.
Unsere Kinder für das Reich Gottes gewinnen
Gnade hat ein Ziel. Gnade hat ein Ziel Gnade hat ein Ziel 11 Jesus kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf. 12 All.
Arten der Nachfolge.
Word des Lebens Mai 2010.
Leben mit Vision III.
Dankt Gott, dem Vater Gedanken zum Jahresschluss.
„Wir werden älter ... auch zufriedener?“
Münsingen im Morgennebel
Auf das Ziel konzentriert!
Der Heilige Geist wohnt und wirkt in dir …
Bisheriges Leitbild unserer Kirchengemeinde
„Die Verwerfung und Annahme des guten Hirten“
... es ist Auferstehungsleben
Das Geheimnis des Gebets für Kranke – Jakobus 5, 13-16
Einsamkeit aus hausärztlicher Sicht
Seelsorge und Psychotherapie – Gegensätze, Ergänzung, Abgrenzung
E r f a h r u n g e n.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
8 Biblische Leitsätze, die uns führen
Bilder aus dem Berggarten
Wozu um alles in der Welt lebe ich überhaupt?
Referat am Thema: Familientherapeutisch- systemische Ansätze Seminar: ADS mit und ohne Hyperaktivität.
Tiefs nach dem IMPACT von Daniela Popa.
Zuversicht in CHRISTUS 11: Anwendung Teil 1: „halb“ voll.
Zuversicht in Christus 2: Nicht fleischlich; in der Gnade!
Jesus und die Verlorenen Nr. 5: Der Freund der Sünder.
Die Geschichte vom Vater, den zwei Söhnen und der Arbeit im Weinberg Matthäus 21,
Leitsätze Kita Nonnweiler Erstellt am Präambel Der Gedanke des Carl Rudolf von Beulwitz, eine Stiftung zu gründen, um Kindern und älteren Mitbürgern.
Sonntag, „Bereitschaft zur persönlichen Veränderung“ (Das Jünger-Gen)
Reifungsprozesse im seelsorgerlich-therapeutischen Bereich gestalten
Was kann mir Gewissheit im Glauben geben
1.
Das Gebet über Kranken Jakobus 5,13-16.
 Präsentation transkript:

Empfehlungen an Pastoren und Seelsorger Dr. Samuel Pfeifer Empfehlungen an Pastoren und Seelsorger

Übersicht Zuwendung zum Leidenden und Glaube an Heilung im Kontext menschlicher Schwachheit Betrachtung des Leidens: vom WARUM zum WOZU Ganzheitliche geistliche Sicht statt Dämonisierung Erkennen von Anzeichen psychischer Krankheit Vermittlung von Heilung im Rahmen umfassender praktischer Hilfe

Eine biblische Sicht der Schwachheit Zerbrechlichkeit gehört zu unserem Leben (Römer 8:18-24) Schwachheit als umfassender Begriff von menschlicher Vergänglichkeit, Unzulänglichkeit und menschlichen Leidens (2. Korinther 12:7-9) Was können wir lernen aus Schwachheit? (Hebräer 2:17-18, 4:15- 5:2) Kraft aus der Schwachheit (2. Kor. 1: 3-4 ; 8-10)

WOZU? statt WARUM? Johannes 9:1-5 Falsche Frage: «Herr, wer hat gesündigt ….?» (woher kommt die okkulte Belastung? Etc.) Jesus: «Dies geschah.» Wozu: «Wir müssen …. wirken, solange es Tag ist» HEUTE: Wie kann Jesus durch die Gemeinde / durch die Seelsorge an leidenden Menschen wirken?

Differenzierte Seelsorgestrategie Nach 1. Thessalonicher 5:14 1. Ermahnen Unordentliche 2. Trösten Verzagte 3. Tragen Schwache 4. Geduld haben jedermann

„Okkulte Belastung“ und biografischer Kontext

Kennzeichen des Okkultmodells Schwache, einseitige biblische Basis (Saul, Nebukadnezar, Gadarener) Ausweichen auf Vorfahren, weil keine aktuellen Zusammenhänge auffindbar kein bleibender Erfolg trotz Freibetung (oft kommen die Patienten trotzdem in die Klinik) Seelische Verletzungen: Satan wird stärker dargestellt als Jesus Frustration beim Seelsorger hinderlich für eine biblische Perspektive einer Langzeit-Seelsorge

Drei grundlegende Anzeichen für seelische Krankheit Verminderung der Freude / Lust am Leben Störung der Beziehungsfähigkeit Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit

Anzeichen für psychische Krankheit - Überweisung 1. Aktuelles Leiden - besonders achten auf: Schlafstörungen Störungen der Arbeitsfähigkeit körperliche Begleitsymptome Veränderung des Beziehungsverhaltens (Rückzug von anderen Menschen, Aggression, Selbstvernachlässigung) Gedankeninhalt (Wahnideen, Halluzinationen, depressive Leitsymptome, Suizidalität) 2. Psychischer Zustand (Psychostatus) Antrieb (zu viel, zu wenig) Stimmung Orientierung Gedankengang 3. Anamnese psychische Leiden in der Familie Schädel-Hirn-Verletzungen, Schulprobleme frühere Behandlung wegen psychischer Schwierigkeiten Besserung psychischer Symptome auf Medikamente häufiger Stellenwechsel, sozialer Abstieg

Zusammenarbeit Arzt - Seelsorger Vorteile der Zusammenarbeit Absicherung des Seelsorgers: diagnostisch, therapeutisch Medizinische Betreuung sichergestellt Arbeitsteilung: Arzt übernimmt gewisse Verantwortung und medizinische Behandlung, Seelsorger hat oft mehr Zeit zum Gespräch Verhandlungen mit Institutionen (Krankenhäuser, IV, Fürsorge, Vormundschaftsbehörde) Grenzen der Zusammenarbeit: Vertrauen des Patienten zum Arzt Mitarbeit des Patienten gemeinsame Glaubensgrundlagen nicht immer notwendig; oft genügt gegenseitige Wertschätzung Beachte bei Zusammenarbeit mit Psychiater bzw. Psychotherapeut: Ziele abklären Arbeitsteilung möglich? (z.B. Seelsorger begleitet in akuten Krisen, Arzt gibt Hintergrund-Deckung) Cave: gegeneinander ausgespielt werden problematisch: intensive Psychotherapie, hier evtl. beschränken auf äußere Begleitung (sozial, Ermutigung, Gebet)

Jesus als Seelsorger traf die Menschen dort, wo sie waren zeigte Barmherzigkeit und Einfühlung (compassionate) handelte aus einem klar definierten moralischen Kontext, aber war nie verurteilend ermutigte dazu, eine Wahl zu treffen (invited choice) stellte Fragen, die zum Nachdenken anregten unterstützte Antworten des Glaubens war skandalös inklusiv zog Grenzen und sorgte auch für sich selbst beschäftigte sich mit jeder Person einzigartig und individuell ging mit Menschen so um, dass er ihren Wert bestätigte war nicht manipulativ und wendete keinen Zwang an sprach eine gewöhnliche, verständliche Sprache verniedlichte nicht die Kosten der Jüngerschaft (der Nachfolge) ging auf die Ebene der Motivation, nicht nur des Verhaltens Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

Jesus als Seelsorger II zog den Dialog dem Monolog vor respektierte kulturelle Normen, liess sich davon aber nicht begrenzen zeigte einen ganzheitlichen Respekt für die enge Beziehung zwischen Körper und Seele. liess nicht zu, dass seine eigenen Bedürfnisse ihn daran hinderten, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen forderte die Leute heraus, sich nicht mit weniger zufrieden zu geben als mit Gottes Bestem für sie gab in Bezug zu Aufnahmebereitschaft und geistlichem Hunger. ermutigte zu Engagement, nicht nur passiver Empfangshaltung. identifizierte geistliche Themen, die mit eingeschlossen waren (embedded) gab sich selbst, nicht nur seinen Rat nahm das Vertrauen an, das die Leute ihm entgegen brachten. Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

Voraussetzungen für die Seelsorge Wer für die Seele sorgen will, muss eine tiefe Liebe zu den Menschen haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte vertrauenswürdig sein und andern vertrauen können. Wer für die Seele sorgen will, sollte geistliche und psychische Reife haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte Echtheit und Ehrlichkeit besitzen, für andere zugänglich und innerlich kongruent sein und offen und klar reden (candor) Wer für die Seele sorgen will, sollte ein tiefes auf Erfahrung bauendes Wissen um Gottes Gnade haben. Wer für die Seele sorgen will, sollte einen tiefen Glauben daran haben, dass das Licht die Dunkelheit überwindet. Wer für die Seele sorgen will, sollte Weisheit und Demut haben. Nach D. Benner, Care of Souls, 1998

DANKE FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT! DOWNLOAD VON www.samuelpfeifer.com DANKE FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT!

Weitere Informationen GRATIS PDF von dieser Adresse: www.seminare-ps.net/ipad/