Übersetzen von Urkunden (Zeugnissen, Dokumenten)

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Englischunterricht am Gymnasium (G 8)
Advertisements

Erfahrungen und Verfahren in Dänemark
Was heißt Kompetenzorientierung ?
Platz für Text und Abbildungen Text immer Arial oder Arial fett Platz für Text und Abbildungen Text immer Arial oder Arial fett In diesem Bereich die Logos.
Der EUROPASS Transparenz und Vergleichbarkeit
Informationstage für Studieninteressierte 03. und 04. März 2008
Cambridge – First Certificate of English
Inhalt Struktur Gestaltung
Wissen verleiht Kompetenz
Gefas 2004 Arbeits- und Ausbildungs-Fabrik In dieser Einrichtung wird nicht doziert. Hier werden in teamorientierten Prozessen Arbeits- oder Ausbildungsaufnahmen.
Term {abstrakt} alsText(){abstrakt} berechnen(Belegung){abstrakt} Zahl alsText() berechnen(Belegung) double wert Variable alsText() berechnen(Belegung)
Tipps zu einer erfolgreichen Jobsuche
Informationen über die gymnasiale Oberstufe
Ich stelle mich vor Michal Gašpár III.B
Evangelische Schule Neuruppin Neue GOSTV Einführungs- und Qualifikationsphase 10. Klasse ist Einführungsphase, hier gilt nicht die GOSTV sondern die SEK.
Bundesverwaltungsamt - Zentralstelle für das Auslandsschulwesen - ZfA
031212MVA2_022126_003_k Gründe Auslandserfahrung und Internationalität sind in der Wissenschaft mittlerweile ebenso gefragt wie selbstverständlich. Deswegen.
? Was ist Informatik? Was ist Informatik? Alexander Lange
Konzept für eine medienkundliche Bildung
Berufs- und Studienorientierung mit Berufswahlpass
Unterrichtsprojekt «Laufbahnplanung»
Wie erstelle ich einen Akademischen Bericht?
Dateien Datei = File (engl.) Mögliche Inhalte einer Datei
Spezifik des fachbezogenen Sprachunterrichts Anita Emse, Lektorin der Fachhochschule Turiba.
Rechtliche Grundlagen
Beweissysteme Hartmut Klauck Universität Frankfurt WS 06/
Rechtliche Grundlagen
Kompetenz -, Lern - und Prüfungsbereiche Anforderungsbereiche
Wasserfallmodell und Einzelbegriffe
PROFESSIONELLES PROJEKT DIE SCHAFFUNG EINER WEBSITE : DIE NAHRUNGSMITTELINDUSTRIE VON ANFÄNGER FÜR DIE ANFÄNGER 1 LE TOUX Anne REGNIER Clément 04/12/2012.
Firmenprofil für Kooperationsgesuche
Wirtschaftssprache Anfrage.
Bureau Bildung und Beratung Was ist eine Funktion? Der Begriff Funktion kann mehreres bedeuten: Tätigkeit(-sgebiet) Aufgabe Amt (Funktionär/in) Im Zusammenhang.
Pädagogik Q 1 und 2 Grundkurs- und Leistungskursinformationen
Wahl der Schulform Gymnasium oder Realgymnasium
Was ist DELF? Welche Vorteile bietet DELF? Wer kann DELF erwerben?
BQF-Themen-Netzwerk „Kompetenzfeststellung“
Das Europäische Portfolio der Sprachen (EPS)
Informationen über die Profiloberstufe für Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse Stand: Februar 2008 Karin Hansen Heinrich-Heine-Gymnasium.
Übung zu Einführung in die LDV I
Bohlschule Ein Haus des Lernens Miteinander leben Voneinander lernen
Berufsorientierung mit Berufswahlpass
Informationen zum Berufswahlpass Elternabend Berufsvorbereitungsjahr Ort, Datum.
o. Univ.-Prof. Dr. Michael Kolb
Eine kurze Einführung.  Software zur Erstellung eines Dokumenten- servers  Dient zur Aufbewahrung von allen Typen von digitalen Inhalten (Texte, Bilder,
Klasseninformationen im Internet Information anlässlich der Schulinternen Fortbildung.
Qualifizierender Mittelschulabschluss 2014
Welche Schulart ist die richtige?
Kurze Anleitung zum Erstellen eines Lebenslaufes
Pädagogik Q 1 und 2 Grundkurs- und Leistungskursinformationen
O. Univ.-Prof. Dr. Michael Kolb ERASMUS+ EuRopean Action Scheme for the Mobility of University Students.
Pronomen „es“ Sprachseminar Deutsch 2014/15 Karlova univerzita v Praze
Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung
Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung
Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung
Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung
0 ECTS European Credit Transfer System. OR Mag. Elke Kitzelmann1 ECTS Was ist ein ‚ Credit System ‘ ? Ein Credit System dient der systematischen Erfassung.
1 Masterstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen ET/IT Übergang gestalten - Vom Bachelor zum Masterstudiengang.
2. Vorlesungseinheit: Grammatik-Übersetzungsmethode
Übersetzungskurs 2 KL:SUN Yu. 讨论课 Diskutieren Sie über die folgenden Aussagen. Sind Sie für oder gegen diese Aussagen? Wie sind Ihre Argumente? Die Zutreffenheit.
Leitbild des Deutschunterrichts
Vorstellung der Studie „Problemfelder und Informationsbedarfe bei Rekrutierung und Beschäftigung von ArbeitnehmerInnen mit Migrations- hintergrund“ Büro.
Studium in Wales und IELTS Prüfung.
Best of Consulting Project Excellence 2012 Kunden über das Projekt.
Best of Consulting Project Excellence 2012 Projektexterne Kunden über das Beratungsunternehmen.
LATEIN ALS 3. FREMDSPRACHE AM GW. Das solltest du mitbringen: die Lust auf eine neue Sprache! die Freude an Sprachen generell (Deutsch, Englisch und Französisch)!
Ü BERSETZUNGSPROZESS (Z IEL UND P HASEN DES Ü BERSETZUNGSPROZESSES ) Monika Ondejčíková Katarína Ochodnická 3. AJ-NJ (PaT)
Tutorialseminar zur Einführung in die Erziehungswissenschaften für LDS I
Das Wiki System der Freien Universität Berlin. Vorstellungsrunde Bitte stellen Sie sich kurz vor! Wer sind Sie? Haben Sie Erfahrungen in der Nutzung.
Praktikum – Ausbildung – Beruf
 Präsentation transkript:

Übersetzen von Urkunden (Zeugnissen, Dokumenten) Překlad III: Einführung in die Fachübersetzung Karlova universita v Praze Ústav translatologie ZS 2014/15

Inhalt Arten von Dokumenten (Urkunden, Zeugnissen) Funktion des Originaltextes / Funktion der Übersetzung Anlässe für Übersetzung Probleme bei Übersetzungen von Zeugnissen

Arten von Dokumenten Arten von Dokumenten Von staatlichen Behörden herausgegebene Dokumente Pass, Führerschein, Aufenthaltsberechtigung, Meldezettel, … Von offiziellen Institutionen herausgegeben Dokumente Urkunden, Zeugnissen, Diplome: belegen Erreichen eines bestimmten Bildungsabschlusses ( akademischen Titel) Belegen Erwerb spezifischer Kenntnisse / Kompetenzen: Nachweis über Sprachkenntnisse, Computerkenntnisse Dokumente im Privatbereich Verträge, Policen, Vereinbarungen,… Arbeitszeugnisse

Funktionen von Originaldokument und Übersetzung Funktion des Originaltextes: Im Kontext der Ausgangskultur: Rechtlich gültiges Dokument belegt Abschluss im Bildungssystem der Ausgangskultur dient als Nachweis über Erreichten Bildungsabschluss in der Ausgangskultur Funktion der Übersetzung: Lediglich Dokumentation der Funktion in der Ausgangskultur ≠ Beleg für dieselbe Funktion in der Zielkultur  nicht funktionell adäquat Funktionale Adäquatheit zu Originaldokument = Anerkennung des Abschlusses (= Verwaltungsakt)  Übersetzung hat nicht dieselbe Funktion wie Originaltext

Funktionen von Originaldokument und Übersetzung Originaltext = Dokument ( + rechtliche Wirksamkeit) Übersetzung ≠ Dokument ( – rechtliche Wirksamkeit) aber: Übersetzung kann Voraussetzung für rechtliche Anerkennung in der Zielkultur sein Anlässe für Übersetzungen

Anlässe für Übersetzung von Urkunden Bewerbung Um Studienplatz (Hochschulzulassung) Um Stipendium (Studienförderung) Um Arbeitsplatz Einstellung Teil der bei Einstellung vorzulegenden Dokumente Je nach Anlass: Unterschiedlicher Grad an Verlässlichkeit / Offizialität der Übersetzung gefordert Beglaubigte Übersetzungen (von geprüften Übersetzern: gegen Gebühr) Nicht beglaubigte Übersetzungen (

Folgen für Übersetzung Problembereiche bei der Übersetzung von Urkunden: Wiedergabe von Namen Wiedergabe von Bewertungssystemen (Notensystemen) Wiedergabe von Institutionsbezeichnungen Wiedergabe von Fachbezeichnungen

Wiedergabe von Namen Wortschatz einer Sprache: besteht aus appellativischem Wortschatz und Eigennamen Appellativa (= Gattungswörter): bezeichnen eine Klasse von gleichartigen Referenten = Bedeutung Eigennamen (= Propria): bezeichnen einen konkreten Referenten = Identifizierung Wiedergabe von Namen in Übersetzungen: Abhängig vom Ziel der Übersetzung / Interesse des Adressaten der Übersetzung: Vorstellung von der phonetischen Realisierung des Namens (Ziel: korrekte mündliche Anrede) Vorstellung von der „Bedeutung“ eine Namens (etwa: bei „sprechenden Namen“ in literarischen Texten) Technische Funktionalität (bei Eingabe in Datenverarbeitungssysteme, Formulare, Datenbanken etc.) Identifizierbarkeit des Referenten: Eindeutige Zuordenbarkeit von Bezeichnung und Referenten (wirkliche Person): Beibehalten der Originalschreibung

Wiedergabe von Notensystemen Kulturbedingte Unterschiede in Notensystemen: Zahl der Notenstufen / Zahl der Zwischennoten „Richtung“ der Benotung Fächerspezifische Bewertungskonventionen Benennung der Notenstufen Beispiel: Tsch.: „velmi dobře“ = Notenstufe 2 Dt.: „sehr gut“ = Notenstufe 1 Übersetzung: Wörtlich oder funktional? Dokumentarisch: wortwörtliche Wiedergabe des Originalwortlauts + Erläuterung der Notenskala

Wiedergabe von Institutionen Auszug aus: Allgemeine Leitlinie für die Anfertigung von Urkundenübersetzungen in Bayern Stand 06/2012

Wiedergabe von Fachbezeichnungen obor vs. předmět povinný, volitelný, povinně volitelný předmět