Lehren und Lernen in der jüdischen Tradition GERHARD LANGER.

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 Präsentation transkript:

Lehren und Lernen in der jüdischen Tradition GERHARD LANGER

Herzlich willkommen bei der Ringvorlesung

Stefan Zweig

Zu Eleazar b. Juda aus Worms (ca )

Rabbinen – was ist das?

Bürgschaft der Kinder „R. Meir sagte: In der Stunde, als die Israeliten vor dem Berg Sinai standen um die Tora zu empfangen, sagte der Heilige, gepriesen sei Er, zu ihnen: Ich gebe euch die Tora nur unter der Bedingung, dass ihr mir gute Bürgen bringt, damit ihr sie bewahrt, dann gebe ich sie euch. … Sie sagten: Hier, unsere Kinder sind unsere Bürgen! Der Heilige, gepriesen sei er, sagte: Das sind wirklich gute Bürgen. Um ihretwillen werde ich sie euch geben, wie es heißt:,Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge begründest du Stärke‘ (Ps 8,3). Und es gibt keine Stärke außer der Tora, wie es heißt:,Der Herr gebe Stärke seinem Volk‘ (Ps 29,11). In der Stunde, wo das Geliehene fällig wird und es nicht bezahlt wird, von wem wird es eingefordert, wenn nicht vom Bürgen. Das meint, was geschrieben steht:,Du hast die Tora deines Gottes vergessen; deshalb vergesse auch ich deine Kinder‘ (Hos 4,6). Es sagte R. Acha:,Auch ich‘, wenn man so sagen darf, selbst ich werde unter das Vergessen gezählt. Wer wird in der Tora vor mir sagen: Preist JHWH, der gepriesen wird? Nicht die Säuglinge? Wegen eurer Schwächlichkeit in Bezug auf die Tora habe ich von euren Kindern eingefordert, wie es heißt:,Wegen nichts [verstanden als: Nichtbeachtung der Tora] habe ich eure Kinder geschlagen (Erziehung haben sie nicht angenommen)‘ (Jer 2,30). Wenn man so sagen darf,,auch ich‘ werde unter das Vergessen gezählt. Wer wird sagen: Preist JHWH, der gepriesen wird, vor mir? Deshalb muss ein Mensch seinen Sohn in die Tora einführen und ihn erziehen in der Lehre, damit du lange lebst in der Welt, wie es heißt:,Denn durch mich werden die Tage deines Lebens zunehmen‘ (Spr 9,11).“

Levitikus Rabba 23.3 Gleichnis/Maschal von einem König, der einen Garten besaß, in dem Reihen von Feigen, Trauben und Granatäpfeln und von Äpfeln gepflanzt waren. Er übergab ihn einem Pächter und zog weg. Nach Jahren kam der König zurück und schaute nach dem Garten, um zu erfahren, was geschehen war. Er fand ihn voller Dornen und Disteln vor. Er ließ Schnitter kommen, um ihn zu schneiden. Er blickte auf die Dornen und sah darin eine Heckenrose. Er nahm sie und roch daran, und seine Seele kam zur Ruhe darüber. Der König sprach: Wegen dieser Rose soll der ganze Garten gerettet werden. So wird die ganze Welt nur wegen der Tora geschaffen. Nach den 26 Generationen schaute der Heilige, gepriesen sei er, auf seine Welt um zu wissen, was mit ihr geschah, und er fand sie voll Wasser in Wasser. Die Generation des Enosch war Wasser in Wasser, die Generation der Flut war Wasser in Wasser, die Generation der Spaltung (= des Turmbaus) war Wasser in Wasser. Also ließ er Schnitter kommen um sie zu schneiden, wie es heißt: „JHWH thronte über der Flut“ (Ps 29,10). Er sah darin eine Heckenrose – das sind die Israeliten, und er betrachtete sie und er roch daran in der Stunde, als er ihnen die Zehn Gebote gab; und seine Seele kam zur Ruhe darüber, in der Stunde, als sie sprachen: „[Alles, was JHWH sprach,] wollen wir tun, wir wollen hören“ (Ex 24,7). Es sprach der Heilige, gepriesen sei er: Wegen dieser Rose soll der Garten gerettet werden – wegen des Verdienstes der Tora und Israels soll die Welt gerettet werden.“

Das Lernen und die Lehre stehen im Dienste der Verehrung und Anerkennung des einen Gottes. Es sollte nicht Zweck sein um ein Ziel zu erreichen.

Ma´ase aus jChagiga 2,1,77b,38-51 (Talmud) Und so ist ein Geschehnis (Ma’ase) gewesen: mein Vater Abbuja war (einer) von den Großen Jerusalems; er lud an dem Tag, auf den meine Beschneidung fiel, alle Großen Jerusalems ein und ließ sie sich in einem Haus setzen, und (sogar) Rabbi Eliezer und Rabbi Jehoschua in einem Haus! Nachdem man gegessen und getrunken hatte, begann man, in die Hände zu klatschen und zu tanzen. Rabbi Liezer sagte zu Rabbi Jehoschua: solange sich jene mit dem ihrigen beschäftigen, wollen wir uns mit dem unsrigen beschäftigen! Und sie setzten sich und beschäftigten sich mit den Worten der Tora: von der Tora zu den Propheten und von den Propheten zu den (übrigen) Schriften. Und es kam Feuer vom Himmel herab und umringte sie. Abbuja sagte zu ihnen: meine Lehrer, wollt ihr mein Haus über mir anzünden? Sie sagten zu ihm: Gott behüte! Vielmehr saßen wir und wendeten uns den Worten der Tora zu: von der Tora zu den Propheten und von den Propheten zu den (übrigen) Schriften. Und die Worte freuten sich (oder: waren erfreulich), wie als sie am Sinai gegeben wurden, und das Feuer umzüngelte sie, wie es sie am Sinai umzüngelte. Und ihr eigentliches Gegebenwerden vom Sinai erfolgte nur im Feuer. (Wie geschrieben steht:) Und der Berg brannte in Feuer bis in das Herz der Himmel (Dtn 4,11). Mein Vater Abbuja sagte zu ihnen: meine Lehrer, wenn jene Kraft der Tora so (groß) ist, will ich diesen Sohn, wenn er mir erhalten bleibt, für die Tora absondern. Weil sein Trachten (bei diesen Worten) nicht auf den Himmel (= Gottes ausgerichtet) war, deshalb blieben die (Worte der Tora) bei jenem Mann (= bei mir) nicht erhalten'''.

Beschäftigung

bQidduschin 82b (Talmud)  Ich habe nie einen Hirsch ernten gesehen oder einen Löwen Lasten tragen oder einen Fuchs einen Laden führen, und doch werden sie versorgt, dass sie nicht in Sorge sind. Und diese wurden nur geschaffen mir zu dienen. Ich aber wurde geschaffen meinem Schöpfer zu dienen. [Wie diese, die geschaffen wurden um mir zu dienen, versorgt werden, dass sie ohne Sorge sind,] wäre es nicht gerecht, dass ich, [der ich geschaffen bin meinem Schöpfer zu dienen,] versorgt werde/mich versorge, dass ich ohne Sorge bin! Aber meine Taten waren schlecht und so habe ich meine Versorgung ruiniert, wie es heißt: „Eure Frevel haben diese Ordnung gestört, eure Sünden haben euch den Regen vorenthalten“ (Jer 5,25).

bTaanit 21b/22a

Wieweit waren auch Frauen betroffen?  Ben Azzais Aussage in mSota 3.4, wonach ein Vater verpflichtet ist, seine Tochter Tora zu lehren, ist eher eine Minderheitenmeinung.  Nach jSchabbat 6,1,7c lehrte Abbahu seine Töchter Griechisch und R. Jochanan hielt das Griechische für einen Schmuck der Frauen. In späterer Folge leitet man übrigens davon durchaus auch einen Beleg für die profane Bildung von Frauen ab.  In bBerakhot 17a wird den Frauen verdienstvoll angerechnet, wenn sie ihre Kinder in die Synagoge zum Lernen bringen und ihre Männer ermutigen, das Lehrhaus zu besuchen. Im Talmud Avoda Zara 39a ist davon die Rede, dass Sklaven und Frauen in Bezug auf Reinheitsvorschriften genauso verlässlich seien wie deren Herren bzw. Männer. Dahinter steckt zweifellos nicht nur eine neutrale Feststellung, sondern ein klares Bekenntnis und damit auch ein Auftrag zur Ausstrahlung des Menschen auf seine direkte Umwelt.  Berurja und andere Role-models

R. Zekharja/Zevadja, der Schwiegersohn des R. Levi, erzählte folgende Geschichte: R. Meir war gewohnt, jeden Vorabend des Schabbat in der Synagoge von Hameta eine Schrifterklärung zu halten. Es war dort eine Frau, die ihm zuzuhören pflegte. Eines Abends zog sich seine Schrifterklärung in die Länge. (Nach dem Vortrag) ging sie und wollte in ihr Haus eintreten. Da fand sie die Lampe verloschen. Ihr Mann fragte sie: Wo bist du gewesen? Sie erwiderte ihm: (Ich bin in die Synagoge gegangen,) um die Stimme des Schrifterklärers zu hören. Übersetzung nach Frowald Gil Hüttenmeister, Sota. Die des Ehebruchs verdächtige Frau (Übersetzung des Talmud Yerushalmi III/2) (Tübingen 1998) S. 22.

Frauen als Finanziers des Studiums  Rabbi Aqiva  Chanina b. Chakhinai  Jehoschua

Sefer Chassidim  „Die Tiefe des Talmud, die Bedeutung der Gebote und die Geheimnisse der Tora lehrt man eine Frau oder einen Minderjährigen nicht“ (PI 835/BI 313).  „Worte, die für alle annehmbar waren wie Aggada, Midrasch und Talmud ohne schwierige Fragen, die sie alle verstehen“, sollten für Frauen zugänglich sein (PI 796).

„Gott gebe, dass ich sie erziehe, zu nähen, zu spinnen und zu stricken – und zu frommen Taten“

bTeruma 15-16a R. Jehuda sagte im Namen Ravs. Als Mose in den Garten Eden einging, sagte er zu Josua: Befrage mich über alles, was dir zweifelhaft erscheint. Er antwortete ihm Mein Meister! Habe ich dich je auch nur eine Stunde verlassen und bin an einen anderen Ort gegangen? Steht nicht im Hinblick auf mich in der Tora: „Aber sein Diener Josua, der Sohn Nuns, wich nicht vom Zelt“ (Ex 33,11). Sofort verließ Mose seine Kraft und er (Josua) vergaß 300 Halakhot und 700 Zweifel kamen ihm. Darauf standen alle Israeliten auf, um ihn zu töten. Der Heilige, gepriesen sei Er, sagte zu ihm (Josua): Es ist unmöglich zu dir zu sprechen. Geh und beschäftige sie mit Krieg, wie es heißt: „Nach dem Tod des Mose, des Knechts JHWHs, sprach JHWH [zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener des Mose: Mein Knecht Mose ist gestorben. Mach dich also auf den Weg, und zieh über den Jordan hier mit diesem ganzen Volk in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, geben werde]“ (Jos 1,1–2).

Maimonides Man soll nicht meinen, dass in den Tagen des Messias etwas an der Ordnung der Welt aufgehoben wird, oder dass etwas Neues im Werk der Schöpfung geschehe, vielmehr bleibt die Welt in ihrer Ordnung weiter bestehen. Das ist, was geschrieben steht in Jesaja (11,6): ‚Der Wolf wohnt beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein.‘ Dies ist als Maschal (Gleichnis) aufzufassen und der Satz meint: Die Israeliten werden dann in Sicherheit mit den Bösewichten aus den Völkern zusammenleben können; diese werden mit dem Wolf und dem Panther verglichen, wie es heißt: ‚Der Steppenwolf überwältigt sie. Vor ihren Städten lauert der Panther‘ (Jer 5,6). Alle werden zum wahren Glauben zurückkehren und werden weder rauben noch morden, sondern friedlich mit Israel nur das Erlaubte essen, wie es heißt: ‚Der Löwe frisst Stroh wie das Rind‘ (Jes 11,7). Und so lässt sich auch bei anderen Stellen über den Messias ableiten, dass es sich um Gleichnisse handelt; und in den Tagen des Königs Messias wird allen offenkundig werden, was es mit diesen Gleichnissen auf sich hat und welche Botschaft sich in ihnen verbirgt.

Unsere Weisen haben gesagt, dass zwischen dieser Welt und den Tagen des Messias gibt es keinen anderen Unterschied als die Knechtung durch die Königsreiche... Die Weisen und die Propheten haben die Tage des Messias nicht begehrt, damit sie über die gesamte Welt herrschen oder um die Völker der Welt zu beherrschen oder von ihnen erhöht werden und nicht, um zu essen und zu trinken und sich zu vergnügen, sondern damit sie sich in die Tora und in die Weisheit vertiefen. Sie werden aber niemanden mehr haben, der sie angreift oder sie abhält, um dadurch Verdienst zu erwerben für das Leben in der kommenden Welt... In jener Zeit wird es weder Hunger noch Krieg noch Neid noch Konkurrenz geben. Das Gute wird sich reichlich ergießen und alle Annehmlichkeiten werden zugänglich sein wie Staub. Die ganze Welt wird sich ausschließlich mit der Erkenntnis Gottes beschäftigen, und die Israeliten werden deshalb die großen Weisen sein und das verborgene Wissen kennen und zur Erkenntnis ihres Schöpfers gelangen, wie sie der (wahren) Kraft des Menschen entspricht.“

Mein Band zum Lernen

Levitikus Rabba 9.3 Der Mann antwortete: [Einmal ging ich an einer Schule vorbei, und ich hörte die Stimme] der Kinder [sprechen]: „die Tora, die Mose uns geboten hat, ist Erbe der Gemeinde Jakobs“ (Dtn 33,4) – es steht nicht „Erbe der Gemeinde Jannais“, sondern „Erbe der Gemeinde Jakobs“. R. Jannai sagte zu ihm: Wodurch hast du es verdient, mit mir am Tisch zu speisen? Der Mann antwortete: Niemals in meinem Leben habe ich, nachdem ich eine üble Nachrede vernommen habe, es der Person, über die sie gesagt wurde, anvertraut, noch habe ich es je unterlassen, zwischen zwei Menschen, die gestritten haben, Frieden zu stiften. R. Jannai sagte zu ihm: Wie konnte ich dich nur Hund nennen, wo du doch so sehr derekh erets (Lebensführung) besitzt!... R. Schmuel b. Nachman sagte: derekh erets geht der Tora 26 Generationen voraus, wie es heißt: „zu bewachen den Weg (derekh) zum Baum des Lebens“ (Gen 3,24) – derekh meint derekh erets und danach (steht) „Baum des Lebens“ – das ist die Tora.

Bildung und Unwissen als zentrale Gegensätze