Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Wintersemester 2014-15 Ringvorlesung STEOP 1 Sozialwissenschaften und.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Regina Mirvis, Senior Consultant
Advertisements

Struktur Proseminar „Grundbegriffe der Soziologie“
Das Fach vereint Inhalte aus den Bezugswissenschaften
Finanzkrise – Symptom einer Systemkrise? 5. Dezember 2011 ao.Univ.-Prof. Dr. Franz Hörmann
Neuere Gesichtspunkte der Arbeitswerttheorie
Internet und die Netzgesellschaft
IB mit t&t Wintersemester 2004/05 1 Tutorien Mo.12-14Zeljo BranovicIhne 22/E2 Mo.12-14Silke LodeIhne 22/UG2 Mo.12-14Simon SottsasOEI 301 Di.14-16Harald.
Einführung in die Internationalen Beziehungen
IB mit t&t Wintersemester 2004/05 1 Einführung in die Internationalen Beziehungen Internationale Umweltpolitik neues Thema der internationalen Politik.
Meinung A: Die Globalisierungsfolgen werden dramatisiert
ein historisch neues Phänomen?
Gesellschaftsgeschichte/ Sozialgeschichte
Corporate Citizenship – Teil 1
Was ist Globalisierung?
Barbara Wörndl Hochschule Merseburg (FH)
Raumbezogene Identitäten nach Peter Weichhart
Vermögensverteilung in der BRD
2. Das Stichwort der 90er Jahre: Globalisierung
IX. Christliche Sozialethik als Strukturenethik
Dr. Valentin Aichele, LL.M.
Modelle im WiPo-Unterricht
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel Die Erfolgsgeschichte der Handelsliberalisierung nach Frisst der Erfolg seine Kinder? Konferenz.
Der europäische Wirtschaftsraum
Bildung für nachhaltige Entwicklung – ein Thema für die Förderschule?
Geschichte und Sozialkunde kombiniert
Zur gesellschaftlichen Bedeutung des Sports –
Reboundeffekte aus psychologischer Sicht: Theoretische Einbettung
Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Wintersemester Ringvorlesung STEOP 1 Sozialwissenschaften und.
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
The Crisis of Democracy
Arbeitsgruppe 6: Tagesbetreuung für Kinder C. Katharina Spieß DIW Berlin und FU Berlin Professur für Familien- und Bildungsökonomie 22. Februar 2013.
Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Sommersemester 2013 Ringvorlesung STEOP 1 Sozialwissenschaften und.
Le défi démocratique: Quelle corrélation entre le niveau de la démocratie et le degré de la protection sociale ? Conseil de lEurope – Com. Sociale/Santé/Famille.
Willkommen Welcome Bienvenido
Anerkannt! Tagung Graz, Anerkennung und Gesellschaft August Gächter.
Globalgeschichte Einführung in die VO
Prof. Dr. Ulrich van Suntum
RINGVORLESUNG Macht, Demokratie und wirtschaftliche Interessen im Post-Sozialismus ETHNISIERUNG DER POLITIK IN SÜDOSTEUROPA Wien, 10. November 2005 Prof.
Recht auf Widerstand? Aktualität, Legitimität und Grenzen „zivilen Ungehorsams“ Dieter Rucht Geboren am 26. Juni 1946 in Kempten/Allgäu Referat - Gruppe.
Übersicht: Individualisierung & Globalisierung
Urban Audit und Indikatoren der regionalen Disparitäten
Politisches System Schweiz
SOZIALWISSENSCHAFT FÜR DIE STADTENTWICKLUNG IN DER WISSENSGESELLSCHAFT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Beitrag zum Fachsymposium stadt:forschung:politik,
Wissen, Kreativität und Transformation von Gesellschaften INST–Konferenz Wien, Dezember 2007 Vortrag zum Schwerpunkt Divergierende Konzepte von.
Kongress der DGS Ad-hoc Gruppe Innovationen im 21. Jahrhundert: sozial, reflexiv und verteilt? Bochum 3. Oktober 2012 Sozial relevante Innovationen in.
Preisverleihung: Velden, 21. November 2013 A LLE I NNOVATIONEN SIND SOZIAL RELEVANT Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation.
Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Wintersemester Ringvorlesung STEOP 1 Sozialwissenschaften.
Nachhaltigkeit fassbar machen
Ideologie und Wirklichkeit Von der Finanzarktkrise zur Schuldenkrise
Globale Institutionen und Vereinigungen
LMU München Mai 2011 Institut für Soziologie SoSe 2011
„Citizenship in Europa“
GK/LK Sozialwissenschaften
NPOs und Web2.0 Perspektiven neuer und alter Akteure.
Anja Brun 23. November 2006 Arbeit in der Informationsgesellschaft Einige Überlegungen aus einer (fast schon) ungewohnten Perspektive Text von Andrea Baukrowitz.
Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive Dr. Markus Bernhardt SS 2007.
Globalisierung – Was ist das?
REGIONAL POLICY EUROPEAN COMMISSION Überlegungen zur Zukunft städtischer Aktionen EU Kohäsionspolitik nach 2013 Dr. Alexander FERSTL, Europäische Kommission,
Soziale Bewegungen – damals und heute
Wissenschaftlicher und praktischer Nutzen
GK/LK Sozialwissenschaften
Vorlesung Geschichtswissenschaft:
1 Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie Hauptseminar Die Afrikapolitik der EU in Theorie und Praxis Uwe Holtz 6. April 2006.
Modulforum „Christlicher Glaube in säkularer Gesellschaft“
1) Globalisierung als unabgeschlossener Prozess: „ Ich verwende den Begriff ‚Globalisierung’ für die Beschreibung eines Prozesses, nicht eines Endzustandes.
Entwicklungspolitik, Dämonen und Emanzipation in Zeiten von Globalisierung und Krise Auf der Suche nach dem „ Warum “ : Eine Ann ä herung an die Begriffe.
Wirtschaftliche Entwicklung
GK/LK Sozialwissenschaften Informationen Klasse 9 1. Februar 2016.
Technische Universität München Industrielle Beziehungen in Europa – eine neue Erfindung Dr. Michael Whittall Lehrtstul für Soziologie SS 2010.
Woher und wohin mit der Religionsforschung? Prof. Dr. Janine Dahinden, MAPS, Universität Neuenburg Welche Religion(en) für unsere Gesellschaft – Perspektiven.
 Präsentation transkript:

Universität Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften Institut für Soziologie Wintersemester 2014-15 Ringvorlesung STEOP 1 Sozialwissenschaften und gesellschaftlicher Wandel: aktuelle Debatten „Staat – Globalisierung – Migration “ SOZIOLOGISCHE ZUGÄNGE ZUM THEMA „GLOBALISIERUNG“ Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation

“IMAGES“ VON GLOBALISIERUNG ASSOZIATIONEN „Weltweit vernetzt“ Neue „Global Players“, z. B. China Welt mit Schatten ... im Schatten?

“IMAGES“ VON GLOBALISIERUNG Schattenseiten der Globalisierung: Unsere eigenen lange Schatten Schneller hinkommen, länger warten

Sozialer Wandel und Globalisierung: Ein Henne-Ei-Problem? Fragen: Was ist sozialer Wandel ? Was ist Globalisierung ? (3) Bestehen Wechselwirkungen zwischen sozialem Wandel und Globalisierung ?

(1) Sozialer Wandel ... „die prozessuale Veränderung der Sozialstruktur einer Gesellschaft in ihren grundlegenden Institutionen, Kulturmustern, zugehörigen sozialen Handlungen und Bewusstseinsinhalten.“ Wolfgang Zapf, 2003: Sozialer Wandel, in: Schäfers, B. (Hg.): Grundbegriffe der Soziologie, Opladen, S. 427-433) [Wiederholung, bereits beim Thema ‚Staat‘ erläutert]

(2) Globalisierung Vier soziologisch relevante Dimensionen: Entgrenzung sozialer Räume, Reflexivität von Lokalität und Globalität, Kompression von Zeit und Raum, Bewusstsein von Globalität Vgl. Trinczek, Rainer, 2002: Globalisierung in soziologischer Perspektive; in: Online Journal für Sozialwissenschaften und ihre Didaktik, Nr. 1/2002 http://www.jsse.org/2002/2002-1/soziologie-trinczek.htm

SOZIOLOGISCHE ASPEKTE DER GLOBALISIERUNG Entgrenzung sozialer Räume: Multiple soziale Beziehungen überlagern sich (zunehmende Bedeutung von Medien und Technologien) Reflexivität von Lokalität und Globalität: Wechselwirkungen zwischen lokalen Akteuren und internationalen Strukturen und Prozessen Kompression von Raum und Zeit durch Technologien der Beschleunigung: Ein moderner Mythos, überall und immer dabei zu sein … Bewusstsein von globalen Zusammenhängen entsteht: Subjektive Konstruktion der Wirklichkeit – unterschiedliche Wahrnehmungen

(3) Wechselwirkungen zwischen Globalisierung und sozialem Wandel Globalisierung ist für sozialen Wandel relevant, weil sich dadurch die Formen, Bedeutungen, Stabilität und Dynamik von sozialen Beziehungen ändern

Zusammenfassung ► Globalisierung verstärkt sozialen Wandel Soziologisch bedeutet Globalisierung eine raum-zeitliche Überlagerung, Vervielfältigung und Diversifizierung von sozialen Beziehungen, dabei nehmen kollektive Verbindlichkeiten ab und die Individualisierung zu. Es entstehen neue Muster des sozialen Handelns und Sozialstrukturen, neue Bewusstseinsinhalte und Erwartungen, die in neuen sozialen Institutionen*) Gestalt annehmen (z.B. globale Unternehmen, aber auch zivilgesellschaftliche globale Akteure wie etwa Avaaz oder Global 2000). *) 'Institutionen' sind Verfestigungen von dynamischen sozialen Prozessen. vgl. Peter L. Berger, Thomas Luckmann, 2007: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie; Fischer TBV. ► Globalisierung verstärkt sozialen Wandel

GLOBALISIERUNG IN „ÖSTERREICH“ [gemeint, d.h. Quelle ist die so genannte „Zeitung“, vom Freitag, 10.12.2010] Seite 16 Seite 17 Import des Internationalen Export des Heimischen

DIE KARRIERE DES BEGRIFFS GLOBALISIERUNG DIE KARRIERE DES BEGRIFFS GLOBALISIERUNG ... und der wirtschaftliche (handelspolitische) Hintergrund: Quelle: Dt. Bundestag, Enquete-Kommission „Globalisierung der Weltwirtschaft“, 2002

GLOBALISIERUNG = ÖKONOMISCH GETRIEBEN Die Dynamisierung der Globalisierung seit 1990: Kollaps der Sowjetunion und wirtschaftliche Öffnung Chinas Die Intensität des globalen Welthandels hat (auf wertmäßig freilich wesentlich höherem Niveau) erst nach 1980 wieder den Stand von 1914 überschritten. - Zu frühen Phasen von Globalisierung s. Fernand Braudel, Sozialgeschichte des 15.–18. Jhdts. Bd. 3: Aufbruch zur Weltwirtschaft, 1986. München: Kindler Auswirkungen globaler Märkte, insbesondere der de-regulierten Finanzmärkte: Dominanz der Finanzwirtschaft über Realwirtschaft [ = ‘Finanzialisierung’] schwächt Staaten (Verschuldung), Sozialsysteme (Versicherungen, Pensionen), Individuen und ihre Beziehungen (Arbeitslosigkeit, Armutsgefährdung, Stress ...). → T. I. Palley, 2007: Financialisation. What it is and why it matters. www.levyinstitute.org/pubs/wp_525.pdf Die Kluft zwischen Armut und Reichtum wächst: Ausweitung der Diskrepanz, die schon Polanyi (1944) für die Globalisierung des 19. Jhdts. festgestellt hat. s. “World Wealth Report”: https://www.worldwealthreport.com/ Polarisierung zwischen armen und reichen Regionen der Welt, und innerhalb der reichen Staaten und Metropolen (wachsende Armut → Migration → soziale und politische Konflikte)

DIE DOMINANZ DER ÖKONOMIE ÜBER DAS SOZIALE Große Teile der Wirtschaft sind von der Gesellschaft abgekoppelt Anonym agierende Märkte bestimmen gesellschaftliche Verhältnisse –ökonomische Regeln wirken als ‘Sachzwänge’ gegenüber der Gesellschaft. Das „System der Marktwirtschaft“ behandelt die „Gesellschaft als Anhängsel des Marktes.“ S. 88*) Wirtschaft Gesellschaft Stress in sozialen Systemen Aktuell – 21. Jhdt: Gibt es [soziale] Innovationen zur Integration von Wirtschaft in Gesellschaft ? *) Karl Polanyi, 1978 [original: 1944]: The Great Transformation. Politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp Öko- system Gesellschaft Wirtschaft

DER “MOTOR” DER GLOBALISIERUNG: → De-regulierte Marktwirtschaft in der kapitalistischen “Markt-Gesellschaft” vgl. “Marktkonforme Demokratie”, A. Merkel, 2011: http://www.youtube.com/watch?v=rIRoVwpG7DQ Industrieller und wirtschaftlicher Fortschritt entfalten sich neben bzw. mit wachsender sozialer Ungleichheit. Im weltumspannenden “System der Marktwirtschaft” verselbständigen sich die Regeln der Wirtschaft gegenüber den Regeln des sozialen Zusammenhalts (der Gesellschaft als “Solidargemeinschaft”; “social cohesion” nimmt ab): Wirtschaftliche Tauschprozesse werden unabhängig von sozialen Beziehungen (“externalisierte Effekte” des wirtschaftlichen Handelns). Soziale Prozesse werden zunehmend abhängig von wirtschaftlicher Zweck- mäßigkeit, Menschen werden sozial entwurzelt, die Gesellschaft verliert die Kontrolle über das globale Finanzkapital und global “offene” Märkte.

GLOBALE WIRTSCHAFT OHNE WELTGESELLSCHAFT Es gibt ein global dominantes Wirtschaftssystem, aber keine vergleichbaren globalen Sozialstrukturen Stress in sozialen Systemen

“Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!” – “Geld machen!” Geldvermögen, Wirtschaftsleistung, Zinsen Stress in sozialen Systemen: Das Ende des ‚goldenen Zeitalters des Kapitalismus‘ (Eric Hobsbawm) ab Mitte der 1970er Jahre US-amerikanische, deutsche, japanische Profitrate im produzierenden Gewerbe. Grafik: IMF

Ende des ‘goldenen Zeitalters des Kapitalismus’ (1) PRODUKTIVITÄT STEIGT, ARBEITSLÖHNE STAGNIEREN Stress in sozialen Systemen Index of productivity 1959 until 2005 (USA) (1959=100) Index of hourly compensation of production workers and non-supervisory workers U.S. Data, Source: Economic Policy Institute

Ende des ‘goldenen Zeitalters des Kapitalismus’ (2) Stress in sozialen Systemen

Ende des ‘goldenen Zeitalters des Kapitalismus’ (3) Reicher werdende Gesellschaften erleben „relativen Wohlstandsverlust“ BIP: Brutto-Inlands-Produkt * ISEW: Index of Sustainable Economic Welfare Stress in sozialen Systemen Quelle: Stockhammer et al. 1995

DAS „TRICKLING-DOWN“ VERSPRECHEN Die sozio-ökonomische These nach dem sogenannten „Washington-Consensus“ (1990): Je reicher die Gesellschaft insgesamt wird, desto mehr würden Einkommensungleichheiten im Lauf der Zeit gemindert. (Vertrauen auf „trickling-down“) Staaten sollen nicht umverteilen, sondern durch Deregulierung und Liberalisierung aller Marktkräfte Wachstum und Reichtum schaffen: Prinzip des „regulierenden“ statt des „verteilenden“ Staates ► „governance“ statt „government“ ► „big society“ neben „lean government“ Lit.: de Soto, Hernando, 2002: Freiheit für das Kapital! Rowohlt, Berlin Stiglitz, Joseph, 2002: Die Schatten der Globalisierung; Siedler Verlag, Berlin s. auch: Stiglitz, Joseph, o.J.: The Post Washington Consensus Consensus; Working Paper: http://www.policyinnovations.org/ideas/policy_library/data/01232

SOZIOLOGIE IN DER GLOBALISIERUNG Wandel der Soziologie zu einer globalisierten Wissenschaft Die Verunsicherung: „Eine Soziologie, die ‚Gesellschaft‘ fast immer als eine durch den Nationalstaat definierte Größe, eben als nationale Gesellschaft, betrachtet hat, stößt bei einem politisch schwach strukturierten Gebilde wie der ‚Weltgesellschaft‘ auf konzeptionelle Schwierigkeiten“ Jürgen Habermas, 1998: Jenseits des Nationalstaats? In: U. Beck (Hg.), Politik der Globalisierung; Frankfurt./M. Die (Selbst-) Versicherung: Soziologie wird von einer weltweiten Community of Scholars and Scientists getragen Die integrativen Prozesse des sozialen Wandels und der Globalisierung bilden einen wichtigen Fokus der Soziologie Soziologie ist grundsätzlich internationaler Bewusstseins- bildung verpflichtet Vgl. Martin Albrow/Elizabeth King, 1990: Globalization, Knowledge and Society. Readings from International Sociology; Sage, London Soziologie als intellektuelle Ordnungsmacht: „Der soziologische Blick folgt der ordnenden Autorität ... des Nationalstaats. ... Gesellschaften (werden den) Staaten untergeordnet; Gesellschaften sind Staatsgesellschaften, Gesellschaftsordnung meint Staatsordnung.“ (U. Beck, 2007)

SOZIOLOGISCHE FORSCHUNGSFRAGEN Eine kleine Liste zum Weiterdenken ... Wer ist wie von Globalisierung betroffen? Reichweiten der Betroffenheit von bestimmten Globalisierungseffekten Unterscheidung von Globalisierungseffekten (Zeit, Ort, soziale Merkmale) Bewertungen von Globalisierungseffekten (+/- und Überschneidungen) Ursprünge, Quellen, Interessen und Mächte der Globalisierung Wahrnehmung von Globalisierung im Alltag (z.B. Kleidung, Essen, Kommunikation ...) Einstellungen zur Globalisierung (Meinungsforschung) Mögliche Analyseebenen: „Mikro“ (Gruppen, Bevölkerungsteile ...) „Meso“ (Institutionen, Regionen, Städte ...) „Makro“ (EU, „Triade“, Weltgesellschaft, Afrika, ...)

Empfohlene Texte (1) Quellenangabe Charakterisierung der Art des Texts: Warum relevant? Stichworte (keywords) Amann, Anton, 2008: Gesellschaft – Theoretisch sozusagen; in: Anton Amann, Nach der Teilung der Welt. Logiken globaler Kämpfe; Verlag Braumüller, Wien; Kap. 7, S. 199-221 Amann (U. Wien) stellt die vielfach kontroversiellen Globalisierungsdebatten als Teil einer großen „Weltkapitalismus- Blase“ dar. Das Schlusskapitel enthält grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis Zwischen Gesellschaft, Mensch und Wissenschaft. Grenzen der Globalisierung „Demontierte“ Gesellschaft Erkenntnis- grenzen Wissenschaft- liches Denken versus Alltagsdenken

Empfohlene Texte (2) Quellenangabe) Charakterisierung der Art des Texts: Warum relevant? Stichworte (keywords) Beck, Ulrich, 2007: Die Eröffnung des Welthorizonts: Zur Soziologie der Globalisierung; in: Ulrich Beck, 1997: Was ist Globalisierung. Irrtümer des Globalismus – Antworten auf Globalisierung; Suhrkamp Taschenbuch 3867, Frankfurt/M.; Kap. IV (teilweise): S. 48-73 Beck (Univ. München) behandelt in diesem Abschnitt das Problem der Soziologie, dass (auch sie) traditionell die Gesellschaft als der Staatsordnung unter- geordnet betrachtet. Container-Theorie Transnationale soziale Räume Plurale Soziologie der Globalisierung Polyzentrische Weltpolitik

Empfohlene Texte Texte (3) Quellenangabe Charakterisierung der Art des Texts: Warum relevant? Stichworte (keywords) Mahnkopf, Birgit, 2003: Zukunft der Arbeit: Globalisierung der Unsicherheit; in: Kurswechsel, Zeitschrift für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen, Wien, Nr. 3/2003; Download: www.linksnet.de/artikel.php?id=1103 Mahnkopf (Wirtschafts- FH, Berlin) argumentiert, dass eine der größten Errungenschaften des 20. Jhdts. - die Verknüpfung von sozialer Sicherheit mit Arbeit - gegenwärtig der De-Regulierung von Märkten geopfert wird. Unsicherheit Kapitalismus Institutionen zunehmende Informalität der Arbeit Gerechtigkeit Umverteilung

☺ HERZLICHEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT – UND GUTES GELINGEN FÜR DIESES UND FOLGENDE SEMESTER ☺ Univ. Prof. Dr. Josef Hochgerner Zentrum für Soziale Innovation Linke Wienzeile 246 A - 1150 Wien Tel. ++43.1.4950442 Fax. ++43.1.4950442-40 email: hochgerner@zsi.at http://www.zsi.at