Informationsveranstaltung Bioenergiedorf

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 Präsentation transkript:

Informationsveranstaltung Bioenergiedorf Bioenergiedorf – eine Chance für die ländliche Entwicklung

Übersicht Warum (de)zentrale Energieversorgung? Endliche Ressourcen, Abhängigkeit Steigende Energiepreise, Wärme ein Kostenfaktor Chancen der Bioenergienutzung Regionale Stoff- und Energieströme Bioenergiedörfer Weiterführung - Der neue Leitfaden Bioenergiedörfer

Folgen der Energienutzung? © AFP Folgen der Energienutzung? Trockenheit (Mecklenburg-Vorpommern 2014) Extremregen (Neuried, Juni 2013 und Schlottwitz 2002) Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ASchlottwitz_Hochwasser_113-1368_IMG.JPG Quelle: http://www.ndr.de/regional/mecklenburg-vorpommern/sandsturm147.html Quelle: http://www.ltz-bw.de/pb/site/lel/get/documents/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Veranstaltungen/Nachlese/2014_02_27%20Maistagung%20auf%20der%20Hochburg/Marktentwicklung%20-%20Dr.%20H.%20Sprich%20ZG%20Karlsruhe.pdf Kälte (Südosten der USA, Januar 2014) Stürme (Philippinen November 2013) Wierbelsturm Phillipienen, Überschwemmung England, Kältewelle USA © Reuters © AFP/Joshua LOTT © AFP/Joshua LOTT © Reuters

Verfügbarkeit fossiler Energieträger ist endlich Globale Versorgungslage fossiler Energieträger angespannter als erwartet Zero Emission Communities IRS ZECOS - Entwicklung eines Null-CO2e Emissions Zertifizierungssystems für Kommunen - Analyse von best-practice Finanzierungsmechanismen für „Green Investments“ in Kommunen - Zero CO2e Emission Masterpläne und Pilot Projekte in 8 Gemeinden - Politische Empfehlung an lokale, nationale und EU Ebenen ELKE SEMS EU CONCERTO initiative Implementierung nachhaltiger Energiestrukturen in Kommunen mit breitgefächerten u. umfangreichen Maßnahmenpaketen Technologische Modellprojekte Regionale Konferenzen Biomasse Potenzialstudien Graue Energiepotenziale EnerMAS (training) DEMS (Optimierung dezentraler Energieversorgungs- und verbrauchsstrukturen mittels Software EffCheck Analyse Material- und Energieströme Strom Wärme Abfall Abwasser IMAT "Die Welt steht am Scheideweg ihrer Energieversorgung. Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen verstehen, dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen, um zukünftige Versorgungsengpässe zu vermeiden.“* *Werner Zittel, Autor der Studie und Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung

Herkunft fossiler Energieträger in Deutschland Hohe Anfälligkeit für weltmarktbedingte Preisschwankungen

Brennstoffpreisentwicklung Plusenergiedorf RIOL Brennstoffpreisentwicklung Transmissionswärmeverluste über die Außenbauteile Durchschnittliche Preissteigerungen pro Jahr (2003-2012) Heizölkosten: ca. 10% Erdgas: ca. 4% Strom: ca. 5% Pellets ca. 3 % Quelle: C.A.R.M.E.N, 2014, BMWI 2014 © IfaS 2005 Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)

Energiekostensituation privater Haushalte Kostensteigerungen bedeuten Kaufkraftverlust der Bürger Betroffen v.a. der ländliche Raum: Einkommen sind oftmals geringer Energiebedarfe aufgrund größerer Anzahl von Einfamilienhäusern höher

Kleines Dorf – Heute und Morgen Heute Strukturprobleme 400 Einwohner, 150 Häuser: Heizkosten: 320.000 € Stromkosten: 130.000 € ----------------------------- Verlust*: ca. 450.000 € Keine regionale Wertschöpfung Keine Entwicklungsperspektive Keine Innovation Kein Klimaschutz Keine Ressourcensicherheit etc. Morgen Chancenvielfalt 400 Einwohner, 150 Häuser: Photovoltaik, Solarthermie Windstrom, Windgas Biogas, Wärmepumpen Holzheizungen, Holzvergaser Nahwärme, Mikrogasnetz Gebäudeeffizienz etc. ----------------------------- Regionale Wertschöpfung Versorgungssicherheit Mehrgenerationenhäuser Nahversorgungsoptionen Bürgerteilhabe Arbeit etc. Im gesamten LK beläuft sich der jährliche Geldmittelabfluss derzeit auf ca. 293 Mio. € pro Jahr In einem Dorf dieser Größenordnung im RHK würden sich die kumulierten RWS-Effekte bis 2050 auf ca. 50 Mio. € belaufen * Bei einem zugrunde gelegten Strom-verbrauch von 3.000 kWh/a (0,29 €/kWh [BDEW 2013]) und einem Heizölver-brauch von 2.500 l jährlich (0,86 €/l [Durchschnittspreis von 08/2011 bis 07/2013 nach BMWi 2013]) pro Haushalt

Nutzung regionaler Potenziale Dörfer oder Regionen bei Einfuhr von Energieträgern und Rohstoffen zum Großteil auf externe, fossile Quellen angewiesen Nur geringer Teil der Wertschöpfung findet bei der (Energie-) Umwandlung in ländlichen Regionen statt Vorhandenen Potenziale und Ressourcen wie z. B. Biomasse werden bisher wenig und zum Teil ineffizient genutzt Dadurch Abfluss große Mengen finanzieller Mittel aus den Regionen Deutschlands

Nutzung regionaler Potenziale Intelligente In-Wertsetzung der regionalen Potenziale Entlastung der Haushalte, Bürger und Kommunen - damit neue Spielräume für z. B. Daseinsvorsorge Teilhabe der Bürger an Umsetzung der Potenziale steigert Kaufkraft in der Region und regionale Wertschöpfung Neue Standortqualitäten für Dorfgemeinschaften, Kommunen und Regionen

Potenziale: Regionale Stoff- und Energieströme

Was ist ein Bioenergiedorf Ein Bioenergiedorf deckt seinen Energiebedarf (Strom und Wärme) mindestens zu 50% aus regional erzeugter Bioenergie. Bürger sind eingebunden. Die Bioenergieanlagen befinden sich mindestens teilweise im Eigentum der Wärmekunden oder der Landwirte vor Ort, die nachhaltig bereitgestellte Biomasse stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Maßnahmen der Energieeffizienz und Energieeinsparung werden regelmäßig geprüft und umgesetzt. Die Erzeugung von Wärme und Strom aus Biomasse kann durch die Nutzung anderer erneuerbarer Energien ergänzt werden

Bioenergiedörfer in Deutschland Offiziell über 150 Bioenergie- dörfer bei der FNR gelistet Weit mehr als 400 Gemeinden befinden sich auf dem Weg der strategischen Bioenergienutzung 21 Bioenergie-Regionen

Beispiel Nahwärme mit Biogasanlage Quelle: OAG mbH / Rehau AG

Der Weg zum Bioenergiedorf Der Weg zum BED erfordert viel ehrenamtliches Engagement und den Willen zur Veränderung der bisherigen Strukturen! Umsetzung Vertragsschließungen Machbarkeitsstudie Arbeitsgruppen bilden (ggf. Vorgesellschaft) Technik Organisation Biomasse Finanzierung Organisationsgründung Potenziale Technik Finanzierung Informationsveranstaltungen Öffentlichkeitsarbeit Besichtigungen Synergieeffekte (Infrastruktur) Genehmigungen Förderungen Verträge und Satzungen Bürgerinteresse/Motivation Gemeindebeschluss

Leitfaden Bioenergiedörfer, der Fachagentur nachwachsende Rohstoffe und BMELV Was liefert der Leitfaden? Praxisnahe Informationen, Verweise auf weiterführende Informationen viele Beispiele und Tipps aus der Praxis Bereisung von 20 ausgewählten Bioenergiedörfern in Dtl. Auswahl nach verschiedenen Kriterien (Technik, Organisation, Teilhabe etc.) Vor-Ort-Gespräche mit Bürgermeistern, Betreibern, Landwirten, Bürgern, … Grundlage für die Integration von Praxisbeispielen Entwicklung eines Vorgehensmodells mit Praxistipps Vier vertiefende Kapitel: Biomasse (u.a.) - Chancen der Biomassenutzung, Kulturlandschaftsentwicklung Technik (u.a.) - technologische Bandbreite u. Kombinationen, Wärmenutzungs-möglichkeiten - Finanzierung und Organisation (u.a.) - Gesellschaftsformen, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten Kommunikation (u.a.) - Öffentlichkeitsarbeit, Akteure, Aktivierungsmöglichkeiten

Eigene Energie ist dezentral, sicher, preisstabil

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Entwicklung des ländlichen Raums eine Frage des lokalen/regionalen Engagements Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld Postfach 1380, D- 55761 Birkenfeld Tel.: 0049 (0)6782 / 17 - 1221 Fax: 0049 (0)6782 / 17 - 1264 Internet: www.stoffstrom.org

Fossile dominieren den Wärmemarkt Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Die 6 Säulen des (Bio)Energiedorfes Strom Photovoltaik Windkraft Wasserkraft Biomasse Wärme Biogas Geothermie Solarthermie Wärmepumpen Effizienz Netzwerke Beratung Dämmung Heizungs-pumpe LED Haushalts-geräte Land-nutzung Agroforst-systeme Mehrnutzungs-konzepte Regionales Kultur-landschafts-management Innovation Mobile Wärme-speicher Aquakultur Kühlung Power to Gas Bürgerliche Teilhabe Teilhabemodelle Energie-versorgung Finanzierungs-strukturen Arbeitsplätze Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit