450. Todestag Johannes Calvin – Leben und Werk eines europäischen Reformators Der junge Johannes Calvin (1509-1564)

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 Präsentation transkript:

450. Todestag Johannes Calvin – Leben und Werk eines europäischen Reformators Der junge Johannes Calvin (1509-1564)

Eltern und Kindheit am 10. Juli 1509 in Noyon geboren (Nordfrankreich) Vater Gérard Cauvin: Kirchenanwalt des Domkapitels. Mutter, Jeanne Le Franc, starb schon sehr früh – Calvin war damals 5 oder 6 Jahre alt. Calvin hatte drei Brüder. Calvins Elternhaus in Noyon Heute: Calvin-Museum

Schule und Studium In Paris: Grundstudium der freien Künste (magister artium). Danach (Wunsch des Vaters) Rechtswissenschaft 1528 in Orléans und Bourges. Paris 1550

Bruch mit der Kath.Kirche und Öffnung für die Reformation Wegen ungeklärter Erbschaft sollte Vater 1531 nicht kirchlich beerdigt werden. Paris: Humanistische Studien und heimlicher Kreis evangelischer Christen

Flucht aus Paris Calvin selbst geriet erstmals in Gefahr, als er 1533 in Paris die Semestereröffnungsrede des Universitätsrektors Nicolas Cop mitverfasste. Wegen der darin erkennbaren Sympathien für die Reformation wurde Cop angeklagt und musste fliehen. Auch Calvin sah sich genötigt, Paris vorerst zu verlassen. Cop-Rede in der Abschrift Calvins

Endgültige Entscheidung, sich der Reformation anzuschließen „Sooft ich mich nämlich in mich vertiefte oder das Herz zu Dir erhob, erfasste mich eine wahnsinnige Angst, von der mich keine Sühnemittelchen und keine Bußwerke heilen konnten. Je näher ich mich betrachtete, umso schärfer trafen Stacheln mein Gewissen. Inzwischen trat eine erheblich hiervon abweichende Form der Lehre ans Licht, die uns zwar nicht vom christlichen Herkommen abbrachte, sondern die uns zu seiner Quelle zurückleitete. Sie gab der Heilslehre wie einer vom Schlamm gereinigten Gestalt die ursprüngliche Gestalt wieder.“

Verfolgung und erneute Flucht aus Paris Nach seiner Rückkehr nach Paris Ende 1534 musste Calvin Frankreich verlassen. Es waren Plakate gegen die römische Messe erschienen, die sogar im Schlafgemach des Königs auftauchten. König Franz, der I. gab das Signal zur Verfolgung der Protestanten. Calvin floh nach Basel und war im Mai 1536 das letzte Mal in seiner Heimat. Franz I. und seine Schwester Margarethe 1511

Die Institutio Nach seiner Flucht aus Frankreich verfasste Calvin 1535/36 in Basel eine Verteidigung des evangelischen Glaubens. Seine Absicht war es, die gefangenen, verbannten und ermor-deten französischen Protestanten gegenüber dem Vorwurf zu recht-fertigen, sie seien gefährliche Auf-rührer. Zu diesem Zweck schrieb er die »Institutio Christianae Religionis« (Unterricht in der christlichen Religion). Die Endfassung gab Calvin 1559 in den Druck. Die Institutio wurde ein Bestseller.

Erster Aufenthalt in Genf und Ausweisung Bei seiner Rückreise von Noyon nach Straßburg wurde Calvin 1536 durch den Krieg zwischen Franz I. und Kaiser Karl V. ge-zwungen, über Genf zu reisen. Dort beschwor der Reformator Wilhelm Farel Calvin an den Reformen in Genf mitzuarbeiten. Als Calvin und Farel allen das Abendmahl versagen wollten, wurden sie ausgewiesen. Farel beschwört Calvin

Straßburg In Basel hatte Calvin nicht lange seine Ruhe. Der oberdeutsche Reformator Martin Bucer drängte ihn 1538, das Pfarramt der französischen Flüchtlingsgemeinde in Straßburg zu überneh-men. Zugleich wurde Calvin an der Hohen Schule Professor für Biblische Theologie. Eine Frucht seiner Vorlesungen war der Rö- merbriefkommentar von 1539. Auch das erste evangelische Gesangbuch entstand. Martin Bucer

Ehe Auch persönlich fand Calvin in der Straßburger Zeit sein Glück. Durch die Vermittlung Bucers heiratete er 1540 die junge Witwe Idelette de Bure. Idelette brachte zwei Kinder mit in die Ehe. Das einzige gemeinsame Kind Jacques lebte nur wenige Wochen und starb 1542 in Genf. Idelette selbst starb nach längerer Krankheit 1549 in Genf. Idelette de Bure

Rückkehr nach Genf Mit den Erfahrungen aus Straßburg ging Calvin 1541 an die Neuordnung der Genfer Kirche. Er reformierte den Gottesdienst und führte den Psalmengesang ein. Außerdem schuf er eine Kirchenordnung, in der die Gemeindeleitung auf vier biblisch begründete Ämter verteilt wurde: Pastoren Lehrer Älteste Diakone Durch den Zustrom von französischen Flüchtlingen war die Genfer Einwohnerzahl von 1535 bis 1562 um das Doppelte, d.h. auf 25.000 angewachsen. Das gab Probleme.

Letzte Jahre und Tod Zu seinem 50. Geburtstag erhielt Calvin 1559 das Genfer Bür-gerrecht. Außerdem gründete er im selben Jahr die Genfer Aka-demie, die schon bald großen Zulauf fand. Bis kurz vor seinem Tod hielt Calvin Predigten und Vorlesungen und veröffentlichte weitere Bibelkommen- tare. Nach längerer Krankheit starb er am 27. Mai 1564 im Alter von 54 Jahren. Calvins Abschied von den Kollegen, Bürger- meistern, Professoren

Was Sie von Calvin lernen können 1. Halten Sie an den vier reformatorischen sola (=allein) fest, auch wenn sie damit in der Kirche keine Mehrheit haben. Allein Christus Allein die Schrift Allein die Gnade Allein der Glaube

Was Sie von Calvin lernen können 2. Gott hilft uns durch schwierige Erfahrungen, damit wir mit diesen Erfahrungen anderen dienen. Hinrichtung von franz. Hugenotten in Amboise 1560

Was Sie von Calvin lernen können 3. Es geht nicht nur darum zum Glauben zu kommen, sondern auch darum, den Glauben zu leben nach dem Willen Gottes. Junger und alter Calvin