Pharmakotherapie.

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 Präsentation transkript:

Pharmakotherapie

Meilensteine der Pharmakotherapie

Aspirin Schon im antiken Griechenland wurde der Saft der Weidenrinde gegen Fieber und Schmerzen aller Art eingesetzt. Hippokrates von Kos, Dioscurides und der römische Gelehrte Plinius der Ältere sahen die Weidenrinde als Arznei an.

Jahr 1899

                                 Frederick Banting und sein Kollege Charles Best gelten heute als die Entdecker des Insulins. 1921 schafften es die beiden Mediziner erstmals aus dem Pankreas eines Hundes Insulin zu extrahieren und bei einem anderen Hund mit Diabetes dessen blutzuckersenkenden Effekt nachzuweisen. Der eigentliche Durchbruch kam zwei Jahre später, 1923, mit der industriellen Produktion und Verfügbarkeit des Insulins, was damit eine erste echte Therapie und eine Rettung für Tausende Diabetiker bedeutete und Banting noch im selben Jahr den Nobelpreis in Medizin brachte. Insulin

LSD (Lysergsäurediäthylamid) Halluzinogene Wirkung zufällig entdeckt Das von ihm entdeckte LSD erwies sich im Tierversuch als unbefriedigend und erweckte bei den Forschern zunächst kein weiteres Interesse. Erst als Hofmann am 16. April 1943 die Synthese von LSD wiederholte, stiess er dabei zufällig auf die erstaunliche Wirkung der Droge. Er hatte während der Herstellung des LSD etwas vom Wirkstoff durch die Haut aufgenommen. Bei einem nachfolgenden Selbstversuch erfuhr und beschrieb Hofmann erstmals die bewusstseinserweiternde Wirkung des Halluzinogens. Sandoz produzierte LSD von 1947 bis 1966. Die Droge wurde in den sechziger Jahren von den Hippies entdeckt und geriet in der Folge in Verruf. Schliesslich wurde sie aus dem Sandoz-Programm gestrichen und verboten.

Penicillin Alexander Flemming bemerkte zufällig am 28. September 1928 im Labor in eine seiner Staphylokokken-Kulturen hineingeratene Schimmelpilze der Gattung Penicillium, die eine keimtötende Wirkung hatten. Weitere Untersuchungen führten später zum Antibiotikum Penicillin Aus einem Schimmelpilz der Gattung Penicillinum isolierte Bartolomeo Gosio 1893 Mycophenolsäure, die er sogar kristallin darstellen konnte. Gosio beobachtete, dass er damit das Wachstum des Milzbrand-erregers behindern konnte. Er veröffentlichte diese Arbeiten 1893 und noch einmal 1896; sie wurden jedoch international nicht wahr-genommen, wohl weil er auf Italienisch schrieb.

Ebenfalls bereits dreißig Jahre vor Alexander Fleming, dem „offiziellen“ Entdecker des Penicillins, schrieb der französische Militärarzt Ernest Duchesne seine Doktorarbeit über die Beobachtung, dass bestimmte Schimmelpilze über antibiotische – also Bakterien abtötende – Eigenschaften verfügen. Er gilt heute als erster Entdecker der antimikrobiellen Wirksamkeit von Schimmelpilzen Angeregt wurden seine Forschungen durch die Beobachtung, dass die im Militärhospital beschäftigten arabischen Stallknechte die Sättel für die Pferde in einem dunklen, feuchten Raum aufbewahrten, um die Bildung von Schimmelpilz zu fördern. Auf Duchesnes Frage, warum sie das täten, antworteten die Stallburschen, dadurch würden die Wunden, die durch das Scheuern der Sattel entstünden, schneller abheilen.  Daraufhin bereitete Duchesne eine Lösung aus diesen Schimmelpilzen zu und injizierte sie mehreren erkrankten Meerschweinchen. Wie sich herausstellte, genasen alle Versuchstiere nach verabfolgter Injektion.

Vielfach wird heute noch das 1910 von Paul Ehrlich eingeführte Arsphenamin als das zuerst entdeckte Antibiotikum der Geschichte angesehen. Sein Wirkungsspektrum war auf Spirochäten begrenzt (Schmalspektrum-Antibiotikum); es ermöglichte dadurch erstmals eine wirksame und relativ ungefährliche Therapie der damals weit verbreiteten Syphilis. Obwohl die antibiotische Wirkung des Schimmelpilzes Penicillium notatum bereits viele Jahre bekannt war, konnte erst 1942 der erste Patient mit Penicillin behandelt werden, da es Schwierigkeiten gab, den Stoff in nennenswerter Menge zu isolieren. Mit dem Penicillin begann der eigentliche Siegeszug der Antibiotika in der Medizin.

Warfarin In den frühen 1920er Jahren gab es wiederholt vielfache unerklärliche Todesfälle bei Rindern in den USA und in Kanada. 1921 wurde der Verzehr von verschimmeltem Klee als Todesursache erkannt. 1929 wurde gezeigt, dass die gestorbenen Kühe kein Prothrombin bilden konnten. Im Jahre 1940 wurde dann erkannt, dass eine die Blutgerinnung hemmende Substanz, welche von den Schimmelpilzen hergestellt wurde, zu der Stoffgruppe der Cumarine gehört. Warfarin erhielt 1952 in den USA die Zulassung als Gift zur Nager-Ausrottung

1978 wurde dann der Wirkmechanismus des Warfarins – nämlich die Hemmung der Vitamin-K-Verarbeitung – erforscht. Wird seither in den USA als Anitkoagulans (Blutgerinnungshemmer) verwendet. In Europa Marcoumar als verwandte Substanz gebräuchlich

Morphium "Ohne Morphium möchte ich kein Arzt sein." P. Krause 1925 Beginnen wir beim Opium, dem Ausgangsstoff des Morphiums: Der getrocknete Milchsaft des Schlafmohns wurde bereits bei den Sumerern, Assyrern und Ägyptern als Heilmittel verwendet. Im Vordergrund stand allerdings weniger die schmerzstillende als die schläfrigmachende Wirkung. Sie war es auch, die den römischen Dichter Ovid faszinierte und dazu inspirierte, den Wohnsitz von Morpheus, dem Sohn des Schlafgottes Hypnos, an die Pforte der Unterwelt zu verlegen, in deren Umgebung Mohnblüten ihre üppige Pracht entfalteten.

Opium brachte die Ruhr zum Stehen und löste Magenkrämpfe, es wurde verschrieben gegen Husten, Gelenk-, Kopf-, Leber- oder Milzschmerzen. «Er ist betäubend und stillt jeden Schmerz», schrieb der griechische Arzt Claudius Galenus. Und im Mittelalter mischte Paracelsus aus Opium, Wein und Bilsenkraut sein Laudanum, das sich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein grosser Beliebtheit erfreute. Um 1500 kam in Persien, in der Türkei und in Indien das Opiumessen auf – allein um des Rausches willen. Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts begann man in China, den Stoff zu rauchen. Wenig später wurde seine berauschende Wirkung auch in Europa entdeckt, zunächst vor allem von den Literaten der Romantik, die dank der Droge in magische Sphären der Dichtung vorzustossen glaubten.

1803 gelang es Charles L. Derosne, aus dem Opium ein Salz herauszuwaschen, das er unter dem Namen «Sel de Derosne» in Umlauf brachte; spätere Analysen zeigten, dass es sich dabei um eine Mischung der beiden Alkaloide Morphium und Narkotin handelte. Zur gleichen Zeit experimentierte in Paderborn ein junger Apotheker, Friedrich W. Sertürner, in seinem einfachen Labor ebenfalls mit wässrigen Auszügen aus Opium. Mit verdünnten Säuren und Laugen extrahierte und filtrierte er daraus eine kristalline Substanz. Er verfütterte sie seinen Hunden, worauf die Tiere einschliefen. Sertürner schloss daraus, dass diese Substanz das «schlafmachende Prinzip» des Opiums sei, und nannte sie Morphium, nach dem Gott des Schlafs und des Traums, Morpheus.

1818 beschrieb der französische Arzt François Magendie, wie er erfolgreich die Schmerzen eines Mädchens behandelt hatte. 1827 begann die Darmstädter Firma Merck mit der industriellen Morphiumproduktion.

Heute: 23,2 Millionen Packungen Schmerzmittel im Wert von rund 140 Millionen Franken werden in der Schweiz jährlich verkauft. Zum grossen Teil sind dies sogenannte Nichtopioid-Analgetika, die nicht nur schmerzdämpfend, sondern auch entzündungshemmend und fiebersenkend wirken. Eine Kategorie für sich sind die Opioid-Analgetika mit Morphin als Prototyp.  800 000 Packungen werden von diesen Schmerzmitteln jährlich abgesetzt – Tendenz klar steigend.