Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dr. Peter Dobmeier Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH
Advertisements

Dr. med. Thomas Kuhlmann Psychosomatische Klinik Bergisch Gladbach
Handicapped …aber nicht jede Behinderung ist sichtbar
Die Versorgung bei psychischen Erkrankungen aus Sicht der Ersatzkassen
Depression hat viele Gesichter
Schöne schlanke Welt???.
Pflegesituation in Oberberg / Rhein Berg Klaus Ingo Giercke AWO Mittelrhein
Geldmanagement Therapeutische Techniken zum
Erfahrungen mit der stationären Behandlung pathologischer Glücksspieler nach Indikation Psychosomatik oder Sucht Dirk Strauch.
Haus Remscheid Ein Tag im soziotherapeutischen Zentrum in Remscheid-Lüttringhausen.
Unzureichende Wahrnehmung / Diagnostik
Familien mit Kindern im mittleren Erwachsenenalter
Die Pflegesituation Wer wird gepflegt? Was bedeutet Pflege?
Anzahl hospitalisierter Personen 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000 30'000 35'000 40'000 45'000 50'
Die Neue Arbeit Brockensammlung Eine Einrichtung des ev.-luth. Kirchenkreises, die langzeitarbeitslose Menschen -berät, -beschäftigt und -qualifiziert.
Trauma und seine Auswirkungen auf das Familienleben
Errungenschaften der letzten 200 Jahre
Mit dem Thema Sucht ? Was heißt das ?
Burnout und Sucht Koinzidenz oder Folgeerscheinung?
Lebensqualität erhalten Wissenswertes zum Thema Alkohol
Prof. Dr. Tilman Steinert Landespsychiatrietag Stuttgart,
Stuktur der DBT-PTSD.
Vortrag über Musterthema
Bevölkerung Münchens 2004 Bevölkerung Münchens 2015
Alzheimer und andere Demenzerkrankungen
Ucht / bhängigkeit lkohol, asch & o..
AGES-Allianz-Lebensstilstudie 2009
Dem Krebs davonlaufen? Ist das möglich?
G. Gatterer Geriatriezentrum am Wienerwald
Wegweiser psychische Gesundheit Kanton Bern
WECHSELWIRKUNG GYNÄKOLOGISCHER SYMPTOME UND WEIBLICHER SEXUALITÄT
„Ein Handicap für ein Handicap“
Cluster 3 – Psychische Erkrankungen und Pension (inkl. Begutachtungen)
Burnout Dr. Margot Peters FÄ f. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
Herzlich Willkommen Angehörigenarbeit in der DBT-A
Paderborner Bündnis gegen Depression – Ideen und Initiativen
Pädagogischer Tag Dr. med. Ute Tolks-Brandau
Dr. Remi Stork Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Quelle: „Wege aus dem Labyrinth der Demenz“
Neu München
Psychosen By Kevin und Oliver.
Steirische Akademie für Allgemeinmedizin Dr. Klaus Gstirner
Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen als Chance für die ganze Familie Bundesverband e.V, Mai 2007 Anna Hoffmann-Krupatz An der stationären Vorsorge-
Ethische Aspekte der Diagnostik und Therapie depressiver Störungen
„Nicht geliebt aber viel genutzt
Indikativgruppe Cannabis
HAUSOTTERSTRASSE – stationäre Jugendhilfe und Therapie
Situation älterer Menschen in unserer Gesellschaft
Glücksspielsucht Jean-Christoph Schwager Sozialtherapeut
Problematische Mediennutzung und Internetsucht
Systemische Verhaltenstherapie in der Tagklinik Westend / München
Systemische Verhaltenstherapie in der Tagklinik Westend / München
Gesunden Lebensstil Ján Rystvej, 2011/2012.
Bürgerschaftliches Engagement im Umfeld von Pflege
Intensiv betreute „Therapeutische Wohngemeinschaft“ der VILLA Störtebeker (Reintegration) Projekt des KARUNA Netzwerks für ambulante sowie stationäre Jugendhilfe.
Familiengesundheitspflege aus Sicht der Caritas – Chancen und Herausforderungen Vortrag anlässlich des Absolvent/innentreffens Familiengesundheitspflege.
Alkoholtherapie Nüchtern werden – Nüchtern bleiben.
Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"
Alkoholismus– Zahlen und Fakten. Alkoholabhängige nahmen 1999 drei Viertel aller stationären Entwöhnungstherapien und fast 90% aller ambulant erbrachten.
Genuss und Lebensqualität im Alter
18. Mai 2015 Dr. med. Cyrill Jeger-Liu, Olten
Suchttherapie bei älteren Menschen
UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) KISS – Kontrolle Im Selbstbestimmten Substanzkonsum Roman Wyss BscN BFH Bern, Projektleitung KISS-Reduktionsprogramm.
Demografieforum 2015 Betriebliches Gesundheitsmanagement
Gestalttherapie mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung – Chancen und Stolpersteine Bettina Sulyok.
Fachstelle für Suchtvorbeugung Kreis Borken Ausweichendes Verhalten + betäubende Funktion Gibt es so etwas bereits im Kindesalter?  sogenannte „Kinderdrogen“
Ambulante Beratungs- und Behandlungsstelle für Suchtkranke und Suchtgefährdete.
DIE VERGESSENE MEHRHEIT Die besondere Situation von Angehörigen Alkoholabhängiger H. Zingerle, S. Gutweniger Bad Bachgart – Therapiezentrum zur Behandlung.
Psychologische und psychotherapeutische Behandlung bei Krebs Birgit Hladschik-Kermer Univ. Ass.,Mag.phil., Dr.rer.nat. Klinische und Gesundheitspsychologin/
 Präsentation transkript:

Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Suchterkrankungen in Deutschland Stoffgebundene Süchte 1, 6 Millionen Alkoholiker 1,4 Millionen Medikamentenabhängige 135.000 illegale Drogen Zum Vergleich 240.000 Glücksspieler Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Statistische Daten ältere Suchtkranke 2 - 3% aller Männer über 60 Jahre haben ein Alkoholproblem 0,5 - 1% aller Frauen über 60 haben ein Alkoholproblem d.h. insgesamt ca. 400.000 Menschen über 60 Jahre haben einen schädlichen Alkoholkonsum 1,7 Millionen Menschen über 60 betreiben Medikamentenmissbrauch, die Mehrzahl davon Frauen Zahlen über ältere Drogenabhängige sowie ältere Glücksspieler liegen nicht vor Quelle: DHS, Substanzbezogene Störungen im Alter, Hamm 2005 Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Daten Wigbertshöhe 2013 Insgesamt 368 Patienten behandelt Davon 109 Patienten in den beiden+50 Gruppen 34 Patienten der +50 Gruppe mit der Diagnose Glücksspielsucht ( 10 Frauen; 24 Männer) Ca. 2/3 der Patienten early onset, 1/3 late onset Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Deutsche Suchthilfestatistik 2010 Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Neurophysiologisches Erklärungsmodell Glückshormone sind die Nahrung der Seele Neurotransmitter Serotonin Neurotransmitter Dopamin Dopaminausschüttung bei Fast-Gewinn-Situationen Glücksspieler sind Dopaminjunkys Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Persönlichkeit der älteren im Vergleich zu jüngeren Spielern Sind häufiger weiblich Haben weniger Schulden Sind sozial integrierter Haben eine längere Abhängigkeitsdauer Sind weniger häufig und weniger ausgeprägt narzistisch strukturiert; dafür eher depressiv Sind häufiger Kasinospieler, Spekulanten oder (Sport)Wetter Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Mögliche Hintergründe und Auslöser der Sucht Abschied aus dem Berufsleben/Arbeitslosigkeit Unfähigkeit zur eigenständigen und sinnvollen Tagesstrukturierung Psychische Vorerkrankung; insbesondere Depr. Kontakt- und Beziehungsschwierigkeiten Belastung durch langjährige Pflege Verlust des Partners/einer nahe stehenden Person Traumatische Ereignisse und Krisen Langjähriger Konsum von Suchtmitteln Familiäre Disposition Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Warnsignale Beschäftigung mit Glücksspielen Vernachlässigung der Selbstfürsorge Ständige Geldknappheit Rückzug und Kontaktabbruch Lohnpfändung, Schuldenproblematik Suizidale Krise und Suizidversuch Delinquenz Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Behandlungsmöglichkeiten Schuldnerberatung Entgiftung Selbsthilfegruppe Beratungsstelle für Suchtkranke Ambulante Therapie Stationäre Therapie Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Das +50-Konzept der AHG Klinik Wigbertshöhe Therapie in altershomogener Gruppe Indikative Gruppen Beschäftigungstherapie, Freizeittraining Hirnleistungstraining Sport Medizinische Versorgung Vorträge Ernährungs- und Diätberatung Angehörigenarbeit Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Wichtige Themen in altershomogener +50 Gruppe Bedeutung von und Umgang mit Geld Beziehungsgestaltung (Familie, Bedürfnisse nach Nähe, Sexualität, Umgang mit Einsamkeit) Auseinandersetzung mit dem eigenen Bild von Alter (Alter als Krankheit, Tod, Altersweisheit...) Freizeitgestaltung Lebensbilanz und Rückschau Bearbeitung von (traumatischen) Kriegs- und Nachkriegserlebnissen Wohnen im Alter Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Das +50 Konzept der AHG Klinik Wigbertshöhe Therapieaufbau Regelmäßige Gruppentherapie Einzelgespräche Sondergruppen: Glücksspielsucht, Geldmanagement, Entspannung, Raucherentwöhnung, Ernährung, Selbstsicherheit, Konfliktbewältigung, Nordic Walking, Kommunikation, Rückfallprophylaxe, Rückenschule, Bewerbungstraining, Hirnleistungstraining, Depressionsgruppe Teilnahmepflicht an allen therapeutischen Veranstaltungen Teilnahmepflicht an allen therapeutischen Veranstaltungen Vorträge Gedächtnistraining Ärztliche Versorgung Angehörigenarbeit SHG-Besuch Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Therapieziele Stabile Abstinenz Auseinandersetzung mit dem Älter werden und den damit einhergehenden und zu erwartenden Veränderungen im Leben Gesundheit verbessern Vermeidung „dopaminerger“ Belohnung Suchen von „serotonergen“ Situationen Lernen, mit dem Suchtmittel umzugehen bzw. wie man den Umgang mit dem Suchtmittel vermeiden kann Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Therapieziele Zur Erkrankung stehen zu können (Krankheitseinsicht) Verbessertes Geldmanagement Minderung von Scham- und Schuldgefühlen Verloren gegangene Ressourcen und Fähigkeiten zu reanimieren (Hobby, Beziehungsfähigkeit…) Versöhnliche Lebensbilanz Stärkung der Kontakt- und Beziehungsfähigkeit Stärkung der Konfliktfähigkeit Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Bedingungen zur stationären Therapie Diagnostik (SHG oder ambulante Therapie oder stationäre Therapie) Abstinenzwunsch als Voraussetzung für Veränderung und alternative Lösungen Keine gravierenden körperlichen und psychischen Einschränkungen Kostenzusage Bereitschaft, sich auf den Therapieablauf und die Regeln der Klinik einzulassen Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Für eine stationäre Therapie spricht Schwere der Erkrankung Zeitlicher Faktor Distanz zum sozialen Umfeld Gruppenfaktor Klare Strukturen und Regeln „Alle sitzen im gleichen Boot“ Die Behandlung ist in einer Hand Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Gegen eine stationäre Therapie spricht Pflegebedürftigkeit Demenzerkrankung Gute soziale Einbindung und Kontakte Kurze Krankheitsdauer Erste Anlaufstelle ist die Selbsthilfegruppe! Die Beratungsstelle vor Ort gibt Hilfestellung, ob eine stationäre oder eine ambulante Therapie indiziert ist! Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"

Glücksspielsucht im Alter Ich danke für ihre Aufmerksamkeit Jean-Christoph Schwager "Glücksspielsucht im Alter"